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Insulin und Diabetes

Erfahre, wie der Blutzuckerspiegel reguliert wird, welche Funktionen Insulin und Glukagon haben und warum Diabetes entstehen kann. Lerne die Unterschiede zwischen Typ-1- und Typ-2-Diabetes kennen, entdecke Symptome und erhalte Empfehlungen zur Ernährung. Spannend? All das und noch viel mehr findest du im folgenden Text.

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Team Wissenswelt
Insulin und Diabetes
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Grundlagen zum Thema Insulin und Diabetes

Insulin und Diabetes – Biologie

In unserem Körper laufen zeitgleich viele verschiedene und wichtige Prozesse ab. Einer dieser Prozesse ist die Steuerung des Blutzuckergehalts. Wenn diese Steuerung nicht richtig funktioniert, kann das schwerwiegende Folgen haben. Eine mögliche Folge ist das Auftreten der Erkrankung Diabetes mellitus. Was ist Diabetes, wie bekommt man es und wie macht es sich bemerkbar? Kann man Diabetes heilen oder zumindest vorbeugen? Mit all diesen Fragen beschäftigt sich dieser Lerntext.

Was ist der Blutzuckerspiegel? – Definition

Um zu verstehen, was Diabetes ist, ist es notwendig, sich vorher mit dem Blutzucker zu befassen.

Der menschliche Körper ist auf die Energiegewinnung aus der Nahrung angewiesen. Er benötigt Zucker in Form von Glucose.

Mit der Nahrung werden Kohlenhydrate aufgenommen, die während der Verdauung zu Glucose abgebaut werden. Die Glucose wird anschließend über die Darmwand in das Blut aufgenommen und über den Blutkreislauf im Körper verteilt. Im Laufe des Tages kann der Gehalt an Glucose im Blut, der sogenannte Blutzuckerspiegel, etwas schwanken. Nach Mahlzeiten beispielsweise steigt er an, wenn intensiv Sport getrieben und nichts gegessen wurde, sinkt er. Bis auf kleine Schwankungen sollte der Blutzuckerspiegel jedoch konstant bleiben, um die Körperzellen kontinuierlich mit Energie zu versorgen.

In der folgenden Tabelle siehst du die normalen Blutzuckerwerte von Kindern und Erwachsenen, die im nüchternen Zustand oder zwei Stunden nach der letzten Mahlzeit vorliegen sollten. Die Maßeinheit ist Millimol (mmol) pro Liter (l).

Messung (in mmol/l) Kinder Erwachsene
Nüchtern 3,6–5,6 < 5,6
zwei Stunden nach dem Essen 4,5–7,0 < 7,8

Blutzuckerspiegel – Regulation

Die Regulation des Blutzuckerspiegels erfolgt durch Hormone. Das Hormon Insulin senkt den Blutzuckerspiegel, indem es dafür sorgt, dass Glucose vom Blut in das Zellinnere transportiert wird. Sein Gegenspieler ist das Hormon Glukagon, das den Blutzuckerspiegel erhöht. Beide Hormone werden in der Bauchspeicheldrüse gebildet. Die Wirkung von Insulin erfolgt nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip. Insulin ist wie ein Schlüssel, der sich an bestimmte Insulinrezeptoren an den Körperzellen bindet. Dadurch öffnen sich die Glucosekanäle und Glucose kann vom Blut in die Zellen gelangen. Wenn kein Insulin da ist, bleiben die Kanäle geschlossen.

Die Bauspeicheldrüse misst die aktuelle Konzentration an Glucose im Blut. Wenn der aktuelle Wert von dem optimalen Wert abweicht, werden die entsprechenden Hormone ausgeschüttet, um den gewünschten Blutzuckerspiegel wiederherzustellen.

Was ist Diabetes? – Definition

Diabetes mellitus ist der Sammelbegriff für verschiedene Stoffwechselerkrankungen. Menschen mit Diabetes haben einen dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel. Die Ursache dafür ist, dass nicht genug Insulin produziert wird oder die Wirkung von Insulin vermindert ist.

Diabetes – Arten

Es gibt verschiedene Arten von Diabetes. Am bekanntesten sind der Typ-1-Diabetes und der Typ-2-Diabetes:

  • Typ-1-Diabetes: Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung. Dabei werden die Zellen in der Bauchspeicheldrüse, die Insulin produzieren, vom eigenen Immunsystem zerstört. Somit kann kein Insulin gebildet werden und der Transport von Glucose in die Zellen funktioniert nicht.
  • Typ-2-Diabetes: Hier kann vom Körper zwar Insulin gebildet werden, die Wirkung von Insulin in den Körperzellen ist jedoch vermindert. Die Zellen sind insulinresistent. Dadurch produziert der Körper anfangs sehr viel Insulin, nach einer Weile sinkt die Produktivität der Bauchspeicheldrüse jedoch und es wird nur noch sehr wenig bis gar kein Insulin mehr gebildet. Es kommt zu einem Insulinmangel. Diese Form ist die häufigste Form von Diabetes.

In der Abbildung unten siehst du eine Körperzelle, an der sich Insulinrezeptoren (grün) befinden. Bei einem gesunden Menschen kann sich das Insulin (gelb) an die Rezeptoren binden und dadurch die Glucosekanäle (blau) öffnen. Somit kann die Glucose (lila) vom Blut in die Zelle gelangen. Liegt Diabetes Typ 1 vor, ist kein Insulin zum Öffnen der Kanäle vorhanden. Bei Diabetes Typ 2 ist Insulin zwar vorhanden, es kann sich jedoch nicht oder nur schlecht an die Rezeptoren binden. Die Glucosekanäle bleiben geschlossen.

Arten von Diabetes: Mellitus, Diabetes Typ 2, Diabetes Typ 1 (Symptome)

Weitere Formen von Diabetes sind Typ-3-Diabetes, Schwangerschaftsdiabetes und Diabetes insipidus.

Diabetes – Symptome

In der Tabelle sind einige typische Anzeichen eines beginnenden Typ-1-Diabetes und Typ-2-Diabetes aufgelistet. Außerdem sind einige weitere Unterschiede zwischen den beiden Typen zusammenfassend dargestellt. Liegt Typ-2-Diabetes vor, sind die Symptome oftmals weniger spezifisch und nicht so stark ausgeprägt. Typ-2-Diabetes lässt sich deshalb in der Regel erst später erkennen.

Typ-1-Diabetes Typ-2-Diabetes
Symptome
  • Übermäßiger Durst
  • Häufiger Harndrang
  • Müdigkeit und Schwächegefühl
  • Plötzlicher Gewichtsverlust
  • Schlechtes Verheilen von Wunden
  • Sehstörungen (verschwommen sehen)
  • Geschwächtes Immunsystem
  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schwäche, Konzentrationsstörungen
  • (Krankhaft) gesteigerter Appetit
  • Depressive Verstimmungen
  • Juckreiz und trockene Haut
  • Geschwächtes Immunsystem
  • Folgeerkrankungen
  • Ursache
  • Autoimmunerkrankung
  • Keine Insulinproduktion durch Zerstörung der zuständigen Zellen
  • Insulinresistenz
  • Anfangs erhöhte Insulinproduktion, im späteren Verlauf immer geringere Insulinproduktion
  • Auftreten
  • Meistens im Kindes- und Jugendalter
  • Meistens schleichender Beginn im Erwachsenenalter
  • Wird Diabetes nicht behandelt, können Folgeerkrankungen auftreten. Durch zu hohe Blutzuckerwerte werden die Blutgefäße und Nerven geschädigt, wodurch Organsysteme und Körperfunktionen gestört werden. Es kann zu Herzerkrankungen, Schlaganfällen, Nierenversagen, Sehstörungen und Nervenstörungen kommen.

    Diabetes – Behandlung

    Die Behandlung bei Diabetes zielt darauf ab, den zu hohen Blutzuckerspiegel zu senken und somit Folgeschäden zu verhindern. Menschen, die an Typ-1-Diabetes erkrankt sind, müssen sich das ganze Leben lang mehrmals täglich Insulin spritzen, damit die Glucose vom Blut in die Zellen gelangen kann. Bisher ist es nicht heilbar. Um herauszufinden, wie viel Insulin zugeführt werden muss, werden Messgeräte verwendet, die den Blutzuckerspiegel messen. Weitere Maßnahmen sind Medikamente, die die Insulinproduktion anregen, eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung, um die Blutzuckerwerte zu verbessern. Auch ein regelmäßiges Messen des Blutzuckerspiegels ist wichtig, um einen Überblick über den Verlauf der Krankheit zu haben.

    Wenn Insulin injiziert wird oder die Insulinproduktion anregende Medikamente genommen werden, besteht die Gefahr, dass es zu einer Unterzuckerung kommt. Das bedeutet, dass der Blutzuckergehalt zu gering ist. Dies ist sehr gefährlich, im schlimmsten Fall kann es sogar zur Bewusstlosigkeit oder Koma führen. Wenn die Anzeichen einer Unterzuckerung gespürt werden, sollten sofort schnell verfügbare Kohlenhydrate, beispielsweise Traubenzucker, Limonade oder Gummibärchen, zu sich genommen werden. Menschen mit Diabetes sollten deshalb immer Traubenzucker oder Ähnliches bei sich haben.

    Diabetes kann die Lebenserwartung senken. Bei passender Behandlung und Disziplin können Menschen mit Diabetes heutzutage jedoch, je nach Ausprägung der Krankheit, eine annähernd normale Lebenserwartung erreichen.

    Dieses Video

    Du kennst nun die Definition von Typ-1- und Typ-2-Diabetes, weißt, wie man Diabetes erkennt, wie die Krankheit verläuft und welche Möglichkeiten der Therapie es gibt. Das Video zu diesem Text gibt dir zudem eine anschauliche und einfache Erklärung über die Funktionsweise von Insulin und Glukagon und stellt dir ein Mädchen vor, das an Diabetes erkrankt ist.

    Im Anschluss an den Text findest du die Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Thema Insulin und Diabetes. Mit diesem Wissen bist du bestens auf das nächste Referat im Biologieunterricht vorbereitet. Wenn du dein Wissen überprüfen möchtest, dann schau dir gern die Übungsaufgaben auf dieser Seite an.

    Häufig gestellte Fragen zum Thema Insulin und Diabetes

    Wie entsteht Diabetes?
    Was bedeutet mellitus?
    Welche Diabetes-Typen gibt es?
    Was sind die ersten Anzeichen für Typ-2-Diabetes?
    Was begünstigt Typ-2-Diabetes?
    Was sollte man bei Diabetes nicht essen?
    Ist Diabetes vererbbar?
    Wie wirkt Insulin?
    Was funktioniert bei Menschen mit Diabetes nicht oder nicht ausreichend?
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    Transkript Insulin und Diabetes

    Damit die Zellen in unserem Körper mit genügend Energie versorgt werden, muss der Anteil des Blutzuckers in unserem Blut über die Ernährung immer gleichmäßig hochgehalten werden. Ist zu viel oder zu wenig Blutzucker im Blut, wird der Mensch krank und kann sogar sterben. Um den Blutzucker gleichmäßig zu halten, wird der Brennstoff, den wir über die Nahrung aufnehmen, im Körper gespeichert. In der Bauchspeicheldrüse wird das Hormon Insulin hergestellt, das den Brennstoff aus der Ernährung im Körper umwandelt und dann in Leber, Muskeln und Fettdepots speichert. Um den gespeicherten Brennstoff bei Bedarf wieder als Energie für den Körper abzurufen, wird das Hormon Glukagon in der Bauchspeicheldrüse produziert. Es ist sozusagen der Gegenspieler von Insulin. Über diesen Regelkreis wird der Anteil des Blutzuckers in unserem Körper gleichmäßig gehalten. Lara leidet an Diabetes. Sie muss jeden Tag Insulin in ihren Körper spritzen, damit der Anteil des Blutzuckers gleichmäßig hochgehalten wird. Der Ausfall des Hormons hat für Laras Alltag weitreichende Folgen. Also, erst mal ganz kurz gesagt, Diabetes bedeutet Disziplin. Also, sie müssen zu bestimmten Uhrzeiten aufstehen, das heißt, die sind eigentlich so festgesetzt, plus minus eine Stunde. Dass Lara halt piekst und dann muss man dahinter sein, dass sie halt piekst und spritzt. Und dass sie auch die richtige Menge Insulin spritzt ist ganz wichtig, dass sie also nicht zu viel spritzt. Das immer Insulin da ist, dass immer Teststreifen da sind, dass man niemals irgendwohin fährt und man hat also die Tasche und den Insulinplan nicht dabei, das ist es schon manchmal Stress. Ja, dass du auch immer messen musst jetzt, dass du nicht immer alles machen darfst, du musst immer-, immer deinen Wert in Ordnung haben, darfst es nicht zu hoch haben, auch nicht zu niedrig. Man sollte-, man muss einfach immer aufpassen. Man muss lernen Kinder auch loszulassen. Das ist ein ganz schwieriger Prozess. Weil es nicht der hohe Zucker ausschlaggebend ist, sondern eher der Unterzucker. Also wenn die Kinder einen niedrigen Blutzuckerwert haben, hat sie dann ihre BEs dabei, ihre Not- BE, das ist anhand von Traubenzucker, also, schnell wirkender Zucker oder kleine Gummibärchentüte. Ja, ist sie jetzt draußen, hat sie jetzt einen Unterzucker spürt sie das jetzt rechtzeitig oder-, oder kippt sie einfach um? Das sind also eher die Probleme. Aber man muss halt lernen, die Kinder loszulassen und einfach das als eine gewisse Normalität anzusehen. Ja, das ist richtig schwer. Man muss es akzeptieren, aber das kann ich irgendwie noch nicht so richtig. Man soll immer alles einhalten, aber man will auch mal ein Eis essen, ohne zu spritzen. Das geht dann nicht. Und es ist einfach nur schwer, richtig.

    2 Kommentare
    1. Megaaaaaaa🥳🤩

      Von Fernanda, vor 7 Monaten
    2. Toll

      Von Johanna B., vor mehr als 4 Jahren
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