Die Anatomie der Süßgräser (1)

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Grundlagen zum Thema Die Anatomie der Süßgräser (1)
Anatomie der Süßgräser – Biologie
Auf Wiesen, an Wegrändern, auf Feldern, an Ufern und an Dünen, fast überall wachsen sie – die Süßgräser. Typische Süßgräser sind zum Beispiel Weizen, Mais, Bambus, Reis, Hirse, Weidelgras und Ziergräser wie das Pampasgras. Doch was genau sind Süßgräser und wie sehen sie aus? In diesem Lerntext beschäftigen wir uns mit dem Aufbau und den Merkmalen der Süßgräser.
Die Systematik der Süßgräser
Süßgräser sind eine Pflanzenfamilie, die zur Ordnung der Süßgrasartigen innerhalb der Abteilung der Samenpflanzen gehört. Mehr als 700 Gattungen und 12 000 Arten von Pflanzen werden den Süßgräsern zugeordnet. Sie sind weltweit in allen Klimazonen vertreten. Das charakteristische gemeinsame Merkmal ist die grasartige Gestalt. Ihr wissenschaftlicher Name lautet Poaceae.
Süßgräser – Aufbau
Süßgräser können sehr unterschiedlich aussehen. Einige Arten, wie das Rispengras, sind nur wenige Zentimeter groß, andere erreichen eine Höhe von bis zu 40 Metern. Das ist zum Beispiel bei einer Baumbusart der Fall. Dennoch gibt es einige gemeinsame Merkmale.
Der Halm der Süßgräser
Der Halm, auch Stängel oder Sprossachse genannt, ist drehrund, hohl und gegliedert. Durch kleine Verdickungen, die als Knoten bezeichnet werden, wird der Halm in verschieden große Abschnitte geteilt. Die Halme sind beweglich und biegsam, sodass sie sich nach Wind, Regen und anderen Belastungen wieder erholen können. Außerdem können sich umgeknickte Halme durch Pflanzenbewegungen, die sogenannten Tropismen, wieder aufrichten. Das geschieht, indem die Halme auf der Unterseite schneller wachsen und sich dadurch nach oben biegen.
Bei den Gräsern stellt der Halm ein gutes Bestimmungsmerkmal beim Bestimmen von Pflanzen dar. Anhand des Halms lassen sich so zum Beispiel Süßgräser bestimmen beziehungsweise von den Sauergräsern unterscheiden. Sauergrasgewächse gehören ebenfalls zu der Ordnung der Süßgrasartigen. Das Sauergras hat jedoch im Unterschied zum Süßgras dreikantige, markhaltige Stängel und keine hervorstehenden Knoten.
Die Blätter der Süßgräser
Die langen, schmalen Blätter sind in der Regel wechselständig angeordnet. Der Aufbau des Laubblatts besteht aus zwei Abschnitten: der Blattscheide und der Blattspreite.
Die Blattscheide ist der untere Bereich des Blatts, der dicht am Halm anliegt und bis zum Knoten hinab reicht. Sie erhöht die Festigkeit des Halms. Am Übergang von der Blattscheide zur Blattspreite sieht man oftmals ein kleines Blatthäutchen. Der vom Halm abstehende Bereich ist die Blattspreite. Sie besitzt parallel verlaufende Blattadern und einen glatten, scharfen Rand. Die parallelen Blattadern, die Wasser und Nährstoffe transportieren, sind ein charakteristisches Merkmal für einkeimblättrige Pflanzen.
Wurzeln der Süßgräser
Die Wurzeln entspringen ganz unten am Spross. Der Aufbau der Wurzel wird deshalb als sprossbürtig bezeichnet. Sie bilden dicht verzweigte Wurzelsysteme. Die meisten Süßgräser sind jedoch Flachwurzler. Zudem bilden viele Süßgräser oberirdisch kriechende Sprossachsen (Stolone) oder unterirdisch wachsende Sprossausläufer (Rhizome) aus, durch die sie sich verbreiten.
Ährchen und Blüten der Süßgräser
Die Blüten sind sehr klein und unauffällig. Die Blütenstände bestehen aus Teilblütenständen, die Ährchen genannt werden. Die Ährchen bestehen aus einer oder mehreren zwittrigen Blüten. In der Abbildung ist der Blütenaufbau dargestellt.
Das Ährchen ist von zwei Hüllspelzen eingefasst. Im Inneren davon sind die Blüten, die jeweils von einer Deckspelze und einer Vorspelze umgeben sind. An den Deckspelzen sind Grannen als borstenartige Verlängerung. Spelzen und Grannen dienen dem Schutz der Blüten. An der Innenseite der Deckspelze sind die Schwellkörper angelagert. Wenn die Schwellkörper anschwellen, werden die Spelzen geöffnet. Im Inneren der Blüte befinden sich die Fortpflanzungsorgane. Das sind die Staubblätter, meistens sind es drei, sowie das Fruchtblatt mit Fruchtknoten und Narbe. Wenn die Schwellkörper die Spelzen auseinanderdrücken, werden die Staubblätter und das Fruchtblatt freigegeben und es kann zur Bestäubung kommen. Bei einigen Menschen können die bei der Windbestäubung verbreiteten Pollen der Süßgräser Allergien auslösen.
Süßgräser – Beispiele
Die einzelnen Ährchen können zu unterschiedlichen Blütenständen angeordnet sein. Anhand der Anordnung der Ährchen werden die Gräser in drei verschiedene Gruppen eingeteilt: Ährengräser, Ährenrispengräser und Rispengräser.
Sitzen die Ährchen ungestielt direkt an der Hauptachse, wird dieser Blütenstand als Ähre bezeichnet und die entsprechenden Gräser als Ährengräser. Wenn die Ährchen nicht direkt am Halm sitzen, sondern kurz gestielt sind, handelt es sich um Ährenrispengräser. Ist der Blütenstand verzweigt und die Ährchen sitzen gestielt auf teilweise mehrfach verzweigten Seitentrieben, so spricht man von Rispengräsern. Innerhalb dieser Gruppen gibt es zahlreiche Vertreter. Einige heimische Süßgräser sind als Beispiele in der folgenden Tabelle aufgelistet.
Ährengräser | Ährenrispengräser | Rispengräser |
---|---|---|
|
|
|
Süßgräser – Zusammenfassung
In diesem kleinen Steckbrief sind einige wichtige Informationen über die Einordnung der Süßgräser zusammengefasst.
Steckbrief Süßgräser | |
---|---|
Familie | Süßgräser |
wissenschaftlicher Name | Poaceae |
Ordnung | Süßgrasartige |
Klasse | Bedecktsamer |
Unterabteilung | Samenpflanzen |
Gattungen und Arten | ca. 700 Gattungen und 12 000 Arten |
Nun bist du perfekt vorbereitet, um das Thema Süßgräser einfach zu erklären. Zur Überprüfung deines Wissens kannst du noch die entsprechenden Übungen bearbeiten. Viel Spaß!
Transkript Die Anatomie der Süßgräser (1)
Auf unseren Wiesen, Weiden, Parkanlagen und lichten Wäldern wachsen hauptsächlich widerstandsfähige und sesshafte Süßgräser. Ich erkläre dir die Merkmale der Süßgräser am Beispiel der grünen Borstenhirse. Der Halm, also der Stängel, ist drehrund, hohl und gegliedert. Durch die Knoten wird er in längere und kürzere Abschnitte eingeteilt. Dass der Halm drehrund ist, spürt man am Besten, wenn der Stängel zwischen Daumen und Zeigefinger gerollt wird. Ich entferne jetzt ein Blatt vom Stängel. Die langen, schmalen, freien Blätter - man spricht auch von der Blattspreite - besitzen parallel verlaufende Blattadern, und der Blattrand ist glatt und scharf. Bei einigen Grasarten so scharf, dass man sich sogar daran schneiden kann, wie vielleicht mancher schon erlebt hat. Der untere Teil des Blattes ist die Blattscheide. Sie umfasst den Stängel bis zum nächsten Knoten und endet mitunter mit dem Blatthäutchen, einem kleinen Fortsatz der Blattscheide, welcher hier allerdings fehlt. Die Blattscheiden erhöhen dadurch, dass sie von Knoten zu Knoten fest anliegen, weiterhin die enorme Festigkeit des Halmes. Wenn Tier und Mensch über Gräser hinweg laufen, hinterlassen sie eine Spur geknickter Halme. Nach einiger Zeit stehen die Gräser aber wieder senkrecht. Das gelingt ihnen durch einseitiges Wachstum. Sie wachsen nämlich an der Unterseite an einem Knoten schneller, bis der Halm wieder aufgerichtet ist. Die Wurzeln entspringen ganz unten am Spross. Daher werden sie sprossbürtige Wurzeln genannt. Sie verzweigen sich dicht und umschließen praktisch jedes Sandkörnchen und Humusteilchen, und halten diese sehr fest. Will man ein Gras herausziehen, hat man oft gleich einen Grasbatzen, das heißt die Pflanze mit Wurzelbein, in der Hand. Jeder der Fußball spielt, weiß, wovon ich rede, denn da fliegen bei höchstem sportlichen Einsatz die Grasbatzen nur so aus dem Rollrasen, wenn er nicht hinreichend mit dem Untergrund verwurzelt ist. Die Blüten der Gräser sind winzig. Ohne Hilfsmittel wie Lupe und Mikroskop ist oft nur wenig zu erkennen. Die uns bisher bekannten Blütenblätter sind stark abgewandelt und umgebildet. Dennoch sind die Blüten der Gräser einander ähnlich und haben den gleichen Grundbauplan. Ich zeige dir den Bau einer Grasblüte am besten an einem zweiblütigen Modell. An der Blütenachse sitzen außen die Hüllspelzen, darunter die Deckspelzen mit Grannen. Innen sind die Vorspelzen. Zwischen Achsenästchen und Deckspelze findet man die Schwellkörper, die die Blüte öffnen, wenn sie herangereift ist. Dann folgen am Ästchen die Fortpflanzungsorgane, das heißt die 3 Staubblätter und das Fruchtblatt mit Fruchtknoten und den Narbenästen. Spelzen sollen die zarte Blüte schützen. Dazu tragen die Spelzen vieler Grasarten haarähnliche Fortsätze, die Grannen, die an der Basis seitlich oder an der Spitze der Spelze ansetzen. Jetzt zeige ich euch die Veränderungen im Ährchen, wenn die Blüte heranreift. Schwellkörper, Staubblätter und Fruchtblatt wachsen natürlich weiter heran. Schließlich spreizen die dick gewordenen Schwellkörper die Deckspelzen ab, wodurch die Staubblätter und das Fruchtblatt freigegeben werden. Die 3 Staubblätter hängen dann frei heraus und liefern Pollen. Die federige, oberflächenvergrößerte Narbe ist bereit zeitversetzt Fremdpollen aufzunehmen. 3 bis 5 solcher eng beieinanderstehender Grasblüten bilden ein Ährchen. Alle Ährchen zusammen bilden den Blütenstand. Anhand der Anordnung der Ährchen werden die Gräser in 3 Gruppen eingeteilt: Ährengräser, Ährenrispengräser und Rispengräser. Bei den Ährengräsern sitzen die Ährchen ungestielt wechselseitig am Halm und bilden die Ähre. Die Ährenrispengräser ähneln im Blütenstand einer Ähre, im Unterschied zu diesen sind die Ährchen aber kurzgestielt und sie sitzen nicht direkt am Halm. Um Verwechslungen auszuschließen, reicht es, wenn die Scheinähre gebogen wird. Dann sind nämlich die Stielchen sichtbar. Sobald man sieht, dass der Blütenstand sich verzweigt und die Ährchen gestielt auf teilweise mehrfach verzweigten Seitenästen sitzen, liegt ein Rispengras vor. Den 3 Gruppen ordne ich jetzt weitere geläufige Vertreter der Süßgräser zu. Zu den Ährengräsern gehört das Weidelgras, das dichte Rasen bildet und ein sehr gutes Futtergras ist, denn es ist bestens für die Gewinnung von Heu und Silage - das ist ein Sauerfutter - geeignet. Die Quecke gehört ebenfalls zu dieser Gruppe. Sie wird als lästiges Unkraut angesehen, weil das Gras Erdsprösser, das sind unterirdische Ausläufer, bildet, die meterweit den Erdboden durchziehen und einfach neue Pflanzen austreiben können. An Wegrändern findet man sehr häufig ein grannenbewehrtes Gras, das der Gerste ähnelt: die Mäusegerste. Hundehalter sollten darauf achten, dass ihr geliebter Gefährte nicht die scharfen Grannen eintritt, denn diese können durch den Körper des Tieres wandern. Zu den Ährenrispengräsern gehört die grüne Borstenhirse. Es ist ein an Wegrändern zu findendes Gras, das lediglich als Vogelnahrung bedeutsam ist. Da die Entwicklungszeiten der beiden nachfolgenden Gräser abgeschlossen ist, muss ich sie dir herbarisiert zeigen. Zunächst der Wiesenfuchsschwanz und hier das Lieschgras. Beide Gräser sind gute Futterpflanzen und Heugräser, denn sie haben einen hohen Nährwert. Das Wiesenrispengras gehört, wie der Name es sagt und wie es am Blütenstand zu erkennen ist, zu den Rispengräsern. Es bildet eine dichte Grasnarbe und man findet es auf Fußballplätzen genauso, wie im Parkrasen. Da es unterirdisch kriechende Ausläufe ringsum ausbildet (sie sind hier durch Pfeile gekennzeichnet und als Erdsprosse bezeichnet), vernetzt es Nachbarpflanzen und andere Grassorten miteinander und verfestigt somit den Rasen. Als häufig vorkommende Wiesenpflanze ist es für die Tiere ein vorzügliches Futter. Ebenfalls als Futterpflanze wird das Knäuelgras in Rein- oder Mischkultur - also mit anderen Pflanzen zusammen - angebaut. Mitunter sieht man es an Weg- und Straßenrändern. So, für heute möchte ich mich verabschieden und ich hoffe, es hat dir gefallen. Tschüss, bis zum nächsten Mal, sagt Octavus.

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