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Länderportraits - Geografie, Politik, Geschichte und Gesellschaft

Wo überall wird Spanisch gesprochen? Hier erfährst du mehr über kulturelle, politische und wirtschaftliche Aspekte Lateinamerikas.

Inhaltsverzeichnis zum Thema

Der Begriff „Lateinamerika“

Hast du dich schon einmal gefragt, wo außerhalb Spaniens noch überall Spanisch gesprochen wird? Insgesamt hat die Sprache etwa 528 Millionen Sprecher und ist in 22 Ländern als Amtssprache vertreten. Durch die Kolonisierung hat sich die spanische Sprache auch auf dem amerikanischen Doppelkontinent ausgebreitet. Heute spricht man bei dem Teil Amerikas, in dem romanische Sprachen gesprochen werden (also solche, die sich aus dem Lateinischen entwickelt haben), von Lateinamerika. So werden diese Länder abgegrenzt von den englischsprachigen Ländern Amerikas (Angloamerika). Im Folgenden kannst du dir einen Überblick über einige lateinamerikanische Länder verschaffen und mehr über deren Kultur, Wirtschaft und Politik erfahren.

Nordamerika

Mexiko

Beginnen wir in Nordamerika mit Mexiko. Das Land, welches du bestimmt mit Mariachis und Tacos, vielleicht aber auch mit dem Schriftsteller Octavio Paz verbindest, ist eines der größten Länder auf dem amerikanischen Doppelkontinent und fast sechsmal so groß wie Deutschland. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 3.200 km, also circa das doppelte der Strecke von Berlin nach Moskau. Auch die Hauptstadt Ciudad de México beheimatet mit 27 Millionen Einwohnern fast achtmal so viele Menschen wie Berlin. Weitere wichtige Städte sind Guadalajara, Monterrey und Puebla.

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Insgesamt ist das Land, das an Belize, Guatemala und die USA grenzt, in 31 Entidades Federativas (Gliedstaaten) unterteilt, denn bei den Estados Unidos Mexicanos (Vereinigte Mexikanische Staaten) handelt es sich um eine föderale Republik, also einen Bundesstaat. Dieser beheimatet 118 Millionen Einwohner, allerdings ist Mexiko von starker Auswanderung betroffen. Allein in den USA leben elf Millionen Mexikaner, in Deutschland immerhin fast 10.000.

In Mexiko leben 62 offiziell anerkannte indigene Völker, u.a. das Volk der Maya, dem etwa 2 Millionen Mexikaner angehören. Neben der spanischen Sprache werden 67 indigene Sprachen gesprochen, das Náhuatl beispielsweise von 1,7 Millionen Menschen.

Der wichtigste Wirtschaftszweig Mexikos ist die Erdölgewinnung, aber auch der Tourismus spielt eine wichtige Rolle, da jährlich etwa 20 Millionen Menschen das Land besuchen. Die Landwirtschaft ist für Mexiko heutzutage weniger bedeutsam, aber dennoch werden hier große Mengen an Avocados und Zitronen angebaut. Ein großes Problem stellt die soziale Ungleichheit dar. Während einerseits beinahe die Hälfte aller Mexikaner von weniger als 2$ am Tag leben muss, ist andererseits der reichste Mann der Welt Mexikaner: Carlos Slim verfügt über 73.000.000.000 $.

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Zentralamerika

Guatemala

Guatemala, das Land, aus dem beispielsweise die Menschenrechtsaktivistin Rigoberta Menchú oder der Sänger Ricardo Arjona stammen, befindet sich im Norden Zentralamerikas. Es grenzt an Mexiko, Belize, Honduras und El Salvador. Mit 108.889 km$^{2}$ würde es etwa dreimal in Deutschland passen.

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Guatemala ist eines der ärmsten Länder Lateinamerikas und produziert hauptsächlich landwirtschaftliche Erzeugnisse. Hierbei sind die Guatemaltecos (Guatemalteken) sehr erfolgreich. Bei der Produktion von Kardamom liegen sie weltweit auf Platz eins, bei Zucker auf Platz fünf und bei Kaffee auf Platz sieben. Die wichtigsten Handelspartner Guatemalas sind neben den angrenzenden Ländern die USA und die EU.

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Honduras

Honduras befindet sich ebenfalls sehr weit nördlich in Zentralamerika und grenzt sowohl an die Karibik als auch an die Länder Nicaragua, El Salvador und Guatemala an. Mit einer Größe von 112.492 km$^2$ ist das Land etwa so groß wie Bayern und Baden-Württemberg zusammen. Organisiert ist es in 18 Departamentos (Bezirke). Die Hauptstadt ist Tegucigalpa. Die 8,5 Millionen Einwohner von Honduras werden übrigens hondureños genannt

Mehr als die Hälfte der Honduraner lebt unterhalb der Armutsgrenze. Handel wird hauptsächlich mit den USA getrieben. Neben Spanisch werden außerdem verschiedene indigene Sprachen gesprochen. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten zählen die Ruinas de Copán; dabei handelt es sich um eine verfallene Stadt der Maya.

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Karibik

Kuba

Kuba ist ein Inselstaat, welcher an die Karibik, den Golf von Mexiko, die Meerenge von Florida und die Windward-Passage angrenzt. Das Land ist ungefähr so groß wie die deutschen Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Brandenburg zusammen. Seine Länge von 1.132 Kilometern entspricht der Entfernung zwischen Düsseldorf und Rom. Neben der Hauptstadt La Habana (Havanna) sind die wichtigsten Städte Holgún, Camagüey und Santiago de Cuba. Viele Kubaner wandern aus, insbesondere nach Puerto Rico, Spanien, Deutschland und in die USA, von denen Kuba nur die 200 km breite Meeresenge von Florida trennt. Nach der kubanischen Revolution begann dieser Auswanderungsstrom in die USA, vor allem nach Miami. Heute leben fast zwei Millionen Kubaner in den USA, insgesamt leben 20% der Kubaner außerhalb ihres Heimatlandes. Ein Grund dafür ist die fünfzig Jahre andauernde Diktatur durch Fidel Castro, welcher 2008 von seinem Bruder Raúl abgelöst wurde. Während kurz nach der Revolution vor allem politische Motive im Vordergrund standen, entscheiden sich heute die meisten Kubaner zur Emigration aus wirtschaftlichen Gründen.

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Die kubanische Wirtschaft basiert auf den Prinzipien des Marxismus-Leninismus, was bedeutet, dass der Staat jegliche Produktion kontrolliert. Außerdem ist die kubanische Wirtschaft gekennzeichnet durch das Embargo der USA, welches den Handel zwischen Bürgern und Firmen beider Länder einschränkt. Kuba verfügt zudem über zwei verschiedene Währungen, den Peso Cubano (kubanischer Peso) und den Peso Convertible (konvertibler Peso). Erstere ist die nationale Währung, in welcher z.B. Löhne ausgezahlt und Grundlebensmittel bezahlt werden. Zweitere ist an den Wert des US-Dollars gekoppelt und wird beispielsweise für importierte Waren und Luxusgüter benötigt. Touristen auf Kuba bezahlen mit dem Peso Convertible.

Cuba

Trotz aller wirtschaftlichen Hürden ist Kuba ein äußerst erfolgreiches Land mit zufriedener Bevölkerung. So verfügt das Land über die höchste Alphabetisierungsrate und Lebenserwartung sowie über ein erstklassiges Gesundheitssystem. Der Index der menschlichen Entwicklung, ein Wohlstandsindikator für Staaten, ist der vierthöchste in Lateinamerika. Außerdem liegen die sportbegeisterten Cubanos mit 208 olympischen Medaillen innerhalb des Kontinents ebenfalls auf Platz eins. Neben dem Sport lieben viele Kubaner die Musik und den Tanz, wie etwa die Salsa Cubana, Son, Chachachá oder Danzón.

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Dominikanische Republik

Die Dominikanische Republik ist ein Inselstaat zwischen Atlantik und Karibik. Sie gehört zur Inselgruppe der großen Antillen, genauer gesagt zur Insel Hispaniola, zu welcher außerdem noch Haiti gehört. Neben den bereits genannten angrenzenden Meeren Atlantik und Karibik sowie Haiti grenzt die Dominikanische Republik außerdem noch an den Canal de la Mona (Mona-Passage), welcher die beiden Gewässer miteinander verbindet. Die Republik besteht aus 31 Provinzen sowie einem Nationaldistrikt, welcher die Hauptstadt Santo Domingo umfasst.

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Die dominikanische Kultur stellt eine Mischung aus den Kulturen der spanischen Kolonisten, der afrikanischen Sklaven und der einheimischen Urbewohner dar. Erstere brachten beispielsweise den Katholizismus in das Land, dessen Bevölkerung heute überwiegend katholisch ist. Ein besonders imposantes Beispiel für die heutige Mischung der Kulturen stellen Musik und Tanz der Dominikanischen Republik dar: Beispielsweise ist der Merengue in ganz Lateinamerika bekannt. Berühmte dominikanische Musiker sind etwa Sergio Vargas, Eddy Herrera oder Toño Rosario. Ökonomisch steht die Republik für zentralamerikanische Verhältnisse sehr gut da. Ein traditioneller Wirtschaftszweig ist die Landwirtschaft, welcher mittlerweile jedoch aufgrund des Tourismus immer stärkere Konkurrenz durch den Dienstleistungssektor bekommt. Exportiert werden vor allem Zucker, Kaffee und Tabak, insbesondere in die USA, dem wichtigsten Handelspartner. Trotz der wirtschaftlich guten Lage besteht auch hier ein gravierendes Problem, die soziale Ungleichheit.

Südamerika

Ecuador

Ecuador befindet sich im Nordosten von Südamerika und grenzt an Kolumbien, Peru und den Pazifik. Nach Uruguay ist es das zweitkleinste Land Südamerikas. Der Äquator verläuft durch Ecuador, sodass es sowohl Teil der nördlichen als auch der südlichen Hemisphäre ist. Neben der Hauptstadt Quito sind Guayaquil, Cuenca und Santo Domingo wichtige Städte des Landes. Außerdem ist Ecuador berühmt für die Galapagosinseln und die dort lebenden Schildkröten.

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Ecuadors berühmter Vulkan Cotopaxi zählt mit 5.897 Metern zu den höchsten der Welt. Die Wirtschaft des Landes ist die achtkräftigste in Lateinamerika; wichtigste Handelszweige sind der Export von Erdöl und Bananen. Insgesamt wird in Ecuador mehr exportiert als importiert und die Wirtschaft entwickelt sich positiv.

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Chile

Chile befindet sich im Süden Südamerikas und grenzt an Argentinien, Bolivien und Peru. Mit einer Nord-Süd-Ausdehnung von 4300 km ist es ein sehr langgestrecktes Land. Neben der Hauptstadt Santiago sind die wichtigsten Städte Chiles Concepción, Valparaíso und La Serena. Das Gebiet rund um die Hauptstadt, die Región Metropolitana (Hauptstadtregion), stellt eine der 15 Regionen dar, welche bis auf diese Ausnahme durchnummeriert sind. Von den 17 Millionen Einwohnern Chiles gehören 4,6% dem indigenen Volk der Mapuche an, deren Sprache das Mapudungun ist. Die Lebenserwartung ist mit 78 Jahren die höchste in Südamerika. Insbesondere aufgrund der Tatsache, dass Chile weltweit der Haupterzeuger von Kupfer ist, ist die Wirtschaft sehr stabil. Ein weiterer wichtiger Wirtschaftszweig ist außerdem der Export von Wein. Selbst trinken die Chilenen jedoch am liebsten den Pisco, einen klaren Weinbrand. Der Nationalsport ist Rodeo, welcher sich vielerorts noch höherer Beliebtheit erfreut als Fußball.

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Ist dein Interesse an Lateinamerika geweckt? Über welches Land möchtest du gern noch mehr erfahren oder es sogar einmal besuchen? Wie du siehst, stehen dir mit der spanischen Sprache diverse Möglichkeiten offen, zu reisen und die Welt zu entdecken. Viel Spaß dabei!