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Radikalisierung der Revolution – die Schreckensherrschaft

Die Französische Revolution durchlief eine radikale Veränderung von einer Monarchie zu einer Republik, begleitet von inneren und äußeren Konflikten. Erfahre mehr über die Machtverschiebungen, politischen Intrigen und die Schreckensherrschaft der Jakobiner. Interessiert? Diese und weitere Informationen findest du im folgenden Text!

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Lerntext zum Thema Radikalisierung der Revolution – die Schreckensherrschaft

Radikalisierung der Revolution – die Schreckensherrschaft

Die erste Phase der Französischen Revolution hatte eine grundlegende Veränderung der französischen Gesellschaft bewirkt: Die absolutistische Ständegesellschaft war abgeschafft, Frankreich hatte eine neue Verfassung und wurde nun durch eine konstitutionelle Monarchie regiert. Das heißt, dass der König von einem gewählten Parlament kontrolliert wurde und die Gewaltenteilung durchgesetzt worden war.

Doch diese Ergebnisse reichten vielen im Volk noch lange nicht, sie strebten die Abschaffung jedweder Monarchie und damit die Absetzung des Königs an. Die Revolution ging also in eine weitere Phase, und du kannst vielleicht schon ahnen, dass aufgrund der unterschiedlichen Positionen Konflikte vorprogrammiert waren. Wie diese aussahen und wie die Revolution voranschritt, erfährst du jetzt.

Der König und die Revolution

Der König von Frankreich, Ludwig XVI., hatte am 14. September 1791 einen Eid auf die neue Verfassung und damit die konstitutionelle Monarchie geleistet. Dieser Schritt bedeutete für ihn einen großen Machtverlust, da er jetzt nicht mehr absolut regierte, sondern lediglich die exekutive Gewalt innehaben sollte. Es ist wenig überraschend, dass Ludwig sich damit nicht zufriedengeben wollte. In einem heimlich ins Ausland geschmuggelten Brief bat er im Dezember den König von Preußen, Friedrich Wilhelm III., Frankreich mit seiner Armee anzugreifen, um die Monarchie zu bewahren. Der Plan schlug allerdings fehl, da der preußische König den Revolutionären zunächst mit Krieg drohte, um sich dann mit Österreich zu verbünden. Um dem Einmarsch des ausländischen Heeres zuvorzukommen, zwang die Volksversammlung Ludwig XVI. zu einer Kriegserklärung gegen Österreich. Nachdem die preußisch-österreichischen Truppen die französischen Grenzen überschritten hatten, kämpften die Revolutionäre nun gleichzeitig gegen äußere und innere Feinde, was den Druck auf die Anhänger der Revolution erhöhte und die Gewalt steigen ließ. Die Tage des Königs und seiner Herrschaft waren nun gezählt.

Wusstest du schon?
Das Verhältnis zwischen Österreich und Frankreich war lange Zeit sehr angespannt. Die beiden Monarchien kämpften um die Vorherrschaft in Europa. Durch das Erstarken Preußens wurde ihnen bewusst, dass sie nur gemeinsam die eigene Macht aufrechterhalten konnten. Um die neue Freundschaft zu besiegeln, verheiratete man die österreichische Prinzessin Maria Antonia, später Marie Antoinette, mit dem französischen Thronfolger Ludwig. Königin Marie-Antoinettes älterer Bruder wurde Kaiser von Österreich, sie Königin von Frankreich. Dass nun Preußen und Österreich versuchten, die französische Monarchie notfalls mit den eigenen Heeren zu verteidigen, ist aber eher auf die Sorge vor Revolutionen im eigenen Land als auf verwandtschaftliche Hilfeleistung zurückzuführen.

Von der Monarchie zur Republik

Entgegen den Drohungen der ausländischen Feinde, Paris zu zerstören, wenn der Königsfamilie etwas zustoßen würde, stürmten wütende Volksmassen im August 1792 das Stadtschloss, in dem sich die Königsfamilie aufhielt. Der König floh in die Nationalversammlung, fand aber auch dort kaum noch Unterstützung. Er wurde gefangen genommen und abgesetzt, gleichzeitig löste sich die Nationalversammlung auf, Wahlen für den Nationalkonvent wurden ausgerufen. Er sollte eine neue Verfassung ausarbeiten und über das Schicksal des Königs und seiner Familie beraten.

Am 22. September 1792 wurde die Republik ausgerufen. Der neu gewählte Nationalkonvent hob aber gleichzeitig auch die Gewaltenteilung auf, da noch keine neue Verfassung erlassen war. Dieser stellte nun das mächtigste politische Organ im französischen Staat dar:

  • Erstmals durften alle Männer ab dem 21. Lebensjahr unabhängig von ihrem Einkommen wählen. Davon machten allerdings nur sehr wenige Gebrauch, was an den gewalttätigen Ausschreitungen und der Unwissenheit gelegen haben könnte.
  • Im Nationalkonvent saßen 754 Mitglieder. Es waren alle politischen Strömungen der Revolution vertreten, führend waren aber die gemäßigt-liberalen Girondisten und die in der Bergpartei organisierten radikal linken Jakobiner. Die Politik der Jakobiner wurde auf den Straßen vor allem durch die Sansculotten getragen, einer großen Gruppe der Bevölkerung, die sich ganz bewusst von den Kniebundhosen der Adeligen abwendeten und sich danach benannten: sans culottes bedeutet auf Französisch „ohne Kniebundhosen“.
  • Der Nationalkonvent arbeitete eine Verfassung aus, die am 24. Juni 1793 veröffentlicht wurde. Frankreich war nun per Verfassung eine Republik.
  • Gleichzeitig verständigte man sich im Konvent auf die innen- sowie außenpolitische Marschrichtung der Revolution und hielt Gericht über Revolutionsgegner wie den König.

Und was geschah mit dem König und seiner Familie?
Nach seinen Versuchen, die Revolution zu beenden, wurde Ludwig XVI. abgesetzt und verhaftet. Im Winter 1792/93 wurde ihm der Prozess gemacht. Am 17. Januar 1793 wurde er mit nur einer Stimme Mehrheit zum Tode verurteilt. Vor allem die Jakobiner hatten auf dieses Ergebnis hingewirkt. Die Abstimmung wurde mehrmals wiederholt. Am 21. Januar wurde der ehemalige König von Frankreich öffentlich mit der Guillotine enthauptet, auch Marie-Antoinette wurde noch im gleichen Jahr hingerichtet. Von ihren beiden Kindern überlebte nur die älteste Tochter, der Kronprinz starb 1795 im Gefängnis.

Eroberungs- und Bürgerkriege

Die Hinrichtung des Königs hatte innen- und außenpolitisch große Folgen. Innerhalb Frankreichs formierten sich die Gegner des radikalen Vorgehens des Konvents, vor allem auf dem Land, und umfassten Mitglieder aller Gesellschaftsschichten. Es kam zu immer stärkeren Aufständen. Das revolutionäre Frankreich war nun im Innern nicht mehr geeint in der Idee, eine neue Verfassung zu erwirken, sondern tief gespalten hinsichtlich des weiteren Verlaufs der Umgestaltungen des Staates. Bürgerkriegsähnliche Zustände bestimmten von nun an den Alltag der Franzosen.

Außerhalb Frankreichs schlossen sich immer mehr Länder dem Bündnis Österreichs und Preußens an. Zwar hatten die Revolutionsheere den ersten Angriff der Koalitionsarmee abgewehrt, als nun aber auch England, Holland und Spanien mit ihren Heeren einschritten, bestand große Gefahr für Frankreich. Der Nationalkonvent antwortete darauf mit der Ausrufung der allgemeinen Wehrpflicht, was wiederum für mehr Protest auf den Straßen Frankreichs sorgte. Im Folgenden musste allerdings jeder männliche Franzose in der Revolutionsarmee dienen, wenn er nicht politisch unabkömmlich war. Die Einführung der Wehrpflicht zeigte allerdings Erfolg. Die französischen Streitmächte drängen die Feinde im Ersten Koalitionskrieg zurück und konnten nach und nach immer mehr Friedensschlüsse mit den europäischen Feinden erreichen, so zum Beispiel im Frieden von Basel 1795.

Die Schreckensherrschaft

Seit 1793 bestimmten endgültig die radikalen Jakobiner unter Maximilien de Robespierre den Verlauf der Revolution. Sie antworteten auf ihre inzwischen zahlreichen Gegner und anderen Menschen, die entgegen ihrer Ideale agierten mit einem bisher ungekannten, bereits von Zeitgenossen so betitelten Großen Terror, französisch grand terreur. Hilfreich waren hier wiederum die Sansculotten. Im März 1793 gründete der Konvent das Revolutionstribunal, einen Gerichtshof für politische Rechtsprechung. Es bestand nur die Möglichkeit, auf Freispruch oder Tod zu entscheiden. Wenig später wurde der Wohlfahrtsausschuss ins Leben gerufen, der von Maximilien de Robespierre geleitet wurde. Er war nun für die Kriegsführung, Polizei, Verwaltung und Wirtschaft in Frankreich zuständig. Die Gewaltenteilung war also ausgesetzt. Am 2. Juni 1793 umstellten Sansculotten den Konvent und führten die gemäßigt liberalen Girondisten ab. Sie wurden verhaftet und hingerichtet. Doch das war nur der Beginn des Terrors. In den folgenden Monaten wurden Zehntausende Todesurteile vollstreckt, etwa eine halbe Millionen Bürger wurden verhaftet. Das bewährte Tötungsmittel und Symbol der Schreckensherrschaft war die Guillotine, ein Fallbeil. Die Schreckensherrschaft der Jakobiner endete erst, als Maximilien de Robespierre im Juli 1794 selbst der Guillotine zum Opfer fiel.

Maximilien de Robespierre
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Zusammenfassung – Radikalisierung der Revolution

  • Nachdem der König von Frankreich vergeblich versucht hatte, seine Macht mit Hilfe von ausländischen Herrschern zu schützen, wurde er abgesetzt, gefangen genommen und hingerichtet.
  • Im September 1792 wurde die Republik ausgerufen, die Verfassung sollte vom neu gewählten Nationalkonvent ausgearbeitet werden.
  • Außenpolitisch sah sich die Revolution einer starken Koalition aus Preußen, Österreich, England, Holland und Spanien gegenüber. Nach der Einführung der Wehrpflicht erreichten die Revolutionsarmeen allerdings immer mehr Erfolge.
  • Innenpolitisch kam es zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen, die die inzwischen mächtigste Fraktion im Konvent, die links-radikalen Jakobiner, mit organisiertem Terror beantworteten. Zahllose Menschen wurden hingerichtet, noch viel mehr verhaftet.
  • Der Führer der Jakobiner, Maximilien de Robespierre, fiel dem von ihm mit entfachten Terror selbst zum Opfer und starb unter der Guillotine.
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Radikalisierung der Revolution – die Schreckensherrschaft
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