Hallo, ich bin Madame Wormuth.
In diesem Video geht es um die Personalpronomen im Genitiv. Im Deutschen gibt es 4 Fälle und du lernst sie in der Schule in dieser Reihenfolge:
1. Fall oder Kasus - Nominativ.
2. Fall - Genitiv
3. Fall - Dativ,
4. Fall - Akkusativ.
In diesem Video geht es nur um den Genitiv. Als Erstes erzähle ich dir ein bisschen Allgemeines zum Genitiv. Der Genitiv gilt oft als schwieriger Fall, oder als überflüssig und veraltet, aber das ist alles halb so wild. Der Genitiv ist genauso leicht oder schwierig wie die anderen Fälle auch. Allerdings stimmt es, dass er insgesamt seltener als der Akkusativ oder Dativ ist. In bestimmten, sehr gängigen Ausdrücken kann er sogar häufig vorkommen. Auf jeden Fall ist der Genitiv ein Merkmal der gehobenen Sprache, und zwar besonders der geschriebenen, aber auch der gesprochenen Sprache. Beispielsweise bei Feierlichkeiten, bei Formalitäten und in Reden. Viele Genitive sind inzwischen veraltet oder dabei, zu veralten oder einfach unüblich geworden. Dieser Vorgang ist Teil des natürlichen Sprachwandels, die jede Sprache durchmacht. Und das gilt nicht nur für den Genitiv, sondern auch für andere Bereiche der Sprache. In der Tat klingen die Personalpronomen im Genitiv sehr altmodisch. Sie sind eben dabei, zu veralten und werden hauptsächlich in der gehobenen Sprache verwendet. In der Umgangssprache werden die Personalpronomen im Genitiv meist durch eine Präposition plus Akkusativ oder Dativ ersetzt. Abgesehen davon kommt der Genitiv häufig in festen Redewendungen sowie erstarrten Wortformen vor.
Der Genitiv ist jedenfalls nicht schwieriger als die anderen Fälle.
Und das sind die Personalpronomen im Genitiv: Im Singular meiner, deiner, seiner, ihrer, seiner.
Im Plural unser, euer, ihrer, Ihre.
Beachte, dass es euer heißt und nicht eurer, wie man es oft fälschlicherweise in der Umgangssprache hört und sagt. Vielleicht ist dir auch aufgefallen, dass die Genitiv Personalpronomen sehr stark den Possessivpronomen ähneln.
Anhand von Beispielsätzen zeige ich dir jetzt, wie man die Personalpronomen im Genitiv verwendet. Wenn ich tot bin, werden sie meiner gedenken! Hört sich an, wie aus dem Märchen, nicht? Aber so hat man noch im 19. Jahrhundert und vielleicht auch Anfang des 20. Jahrhunderts gesprochen. Auch wenn du vielleicht nicht aktiv diese Formen benutzen wirst, solltest du sie erkennen können, denn die Literatur ist voll davon. Aber zurück zum Beispielsatz: Ich im Nominativ wird zu meiner im Genitiv. Du warst großartig; man wird sich deiner erinnern. Du im Nominativ wird zu deiner im Genitiv. Er wurde ausgelacht. Alle spotteten seiner. Er im Nominativ wird zu seiner im Genitiv. Meine Schrift ist so krakelig. Ich schäme mich ihrer. Statt meine Schrift kann man auch sie sagen. Sie im Nominativ wird zu ihrer im Genitiv. Welch ein Ereignis! Wir werden uns seiner erinnern. Statt Ereignis kann man auch es sagen. Es im Nominativ wird zu seiner im Genitiv. In der heutigen Umgangssprache würde man die Genitiv Personalpronomen meist durch eine Präposition plus einen anderen Fall ersetzen. Manchmal wird dann dabei auch ein anderes Verb benutzt. Wenn ich tot bin, werden sie an mich denken. Statt deiner: Man wird sich an dich erinnern. Statt seiner: Alle spotteten über ihn. Statt ihrer: Ich schäme mich für sie oder ich schäme mich wegen ihr. Bisher waren alle Präpositionen mit Akkusativ. Aber wegen wird meistens umgangssprachlich mit den Personalpronomen im Dativ verwendet. Statt seiner: Wir werden uns daran erinnern.
Und jetzt Beispielsätze für die Personalpronomen im Plural. Wir waren unser fünf. - O Königin, erbarmt Euch unser! Wir im Nominativ wird zu unser im Genitiv. Ihr werdet von euren Freunden gebraucht. Sie bedürfen euer. Euer waren drei, die überlebten. Ihr im Nominativ wird zu euer im Genitiv. Die Verstorbenen haben einen eigenen Gedenktag. Am Totensonntag gedenkt man ihrer. Statt die Verstorbenen kann man auch sie sagen. Sie im Nominativ wird zu ihrer im Genitiv. Und ich schreibe dir noch mal in Blau drüber, wie man die Genitiv Personalpronomen in der heutigen Umgangssprache ersetzt. Wir waren fünf oder wir waren zu fünft. O Königin, habt Erbarmern mit uns. Statt euer, sie brauchen euch, statt euer waren drei, ihr wart drei oder nur drei von euch. Beachte nochmals, dass es nicht eurer heißt, wie es in der Umgangssprache meist fälschlich gesagt wird. Und statt gedenkt man ihrer, denkt man an sie. Wir sind jetzt fast fertig mit dem Video. Als Zusammenfassung schreibe ich dir hier noch mal alle Personalpronomen im Nominativ und Genitiv auf: Im Nominativ: ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie. Im Genitiv: meiner, deiner, seiner, ihrer, seiner, unser, euer, ihrer, Ihrer. Damit sind wir am Ende unseres Videos angelangt. Ich hoffe, es hat dir gefallen und dich weitergebracht.
Aha
Nice video
Omg. It's cool
danke!
ich finde die stimme cool aber auch kommisch