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Geschichte - von der Kolonialisierung bis zur Unabhängigkeit

Erfahre hier wichtige geschichtliche Ereignisse über Lateinamerika und Spanien.

Inhaltsverzeichnis zum Thema

¡Hola de nuevo! ¿Cómo estás? Hallo wieder einmal! Wie geht’s? Hier wirst du wichtige Ereignisse aus der Geschichte Spaniens und Lateinamerikas kennen lernen, ausgehend von der Entdeckung Amerikas (el descubrimiento de América) über die Kolonialisierung (la colonización) bis hin zur Unabhängigkeit (la independencia) und warum somit heutzutage auf vielen Teilen der Erde Spanisch gesprochen wird. Neben einigen Eckdaten zur Geschichte (la historia) erfährst du etwas über die politischen Strukturen (estructuras políticas), die in den erwähnten Regionen herrschten. Also gut, dann mal los und viel Spaß! ¡Vamos!

Christoph Kolumbus und die Entdeckung Amerikas

Sicherlich ist eine der wichtigsten Persönlichkeiten aus dem späten 15. Jahrhundert Christoph Kolumbus (Cristóbal Colón). Der aus Italien stammende Seefahrer reiste insgesamt vier Mal im Auftrag der Spanischen Krone, den Reyes Católicos (wörtl.: katholische Könige), bestehend aus Isabella I. von Kastilien und Ferdinand II. von Aragonien, nach Südamerika, im Glauben, er könne von der Iberischen Halbinsel aus Richtung Westen nach Indien gelangen. Allerdings erreichte er bei seiner ersten Reise, am 12. Oktober 1492, die Insel Guanahani auf den Bahamas. Von hier kommt der legendäre Schrei von Rodrigo de Triana: „Land in Sicht!“ (¡Tierra a la vista!). Selbst wenn Kolumbus zu Beginn noch friedlich mit den Einheimischen (indígenas) umging, machte er sie schon früh zu Sklaven (esclavos), als er bemerkte, welchen Vorteil dies für Spanien mit sich bringen würde. Zudem wurden Zwangskonversionen zum katholischen Glauben durchgeführt. Die (aus Sicht der Europäer) „fremde“ Kultur wurde nicht geschätzt, weshalb das Wort „Entdeckung“ (descubrimiento) sehr kontrovers diskutiert und der 12. Oktober in vielen Ländern Lateinamerikas unterschiedlich bezeichnet und begangen wird:

  • Día de la Raza
  • Día de la Hispanidad
  • Día de Colón
  • Día de las Américas
  • Día del Descubrimiento
  • Día del Encuentro de Dos Mundos
  • Día del Respeto a la Diversidad Cultural
  • Día de la Resistenca Indígena
  • Día de la Descolonización
  • Día de la Interculturalidad y la Plurinacionalidad

Kolumbus starb am 20. Mai 1506 im spanischen Valladolid.

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Das Vizekönigreich Peru

Eine weitere wichtige Persönlichkeit aus der Geschichte Lateinamerikas ist der Spanier Francisco Pizarro, der gegen das Reich der Inkas (el Imperio incaíno) im heutigen Peru kämpfte und es eroberte. Man spricht hier von der invasión (die Invasion) oder von der conquista del Perú (die Eroberung Perus).

Geschichte

1542 wurde das Inkareich in das spanische Königreich annektiert und in la Nueva Castilla (Neu-Kastilien) umbenannt. Zu dieser Zeit herrschte Carlos I (Karl V.) von den Habsburgern und Kaiser des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation (Emperador del Sacro Imperio Romano Germánico) gemeinsam mit Isabel von Portugal.
Ab diesem Zeitpunkt wurde das Inkareich als Vizekönigreich (el Virreinato del Perú) aufgrund der "Leyes Nuevas" (die neuen Gesetze) geführt. Die Unabhängigkeit konnten sie im Jahr 1824 durch die Batalla de Ayacucho (die Schlacht von Ayacucho) erreichen.

Politik

Politisch war Neu-Kastilien derart organisiert, dass weiterhin aus der Ferne geherrscht wurde, also der spanische König die höchste Instanz darstellte. Er wurde außerdem von el Consejo de las Indias beraten, bestehend aus einem Präsidenten (presidente) und zwölf Beratern (consejeros).

Vor Ort in Neu-Kastilien herrschten der Vizekönig (el virrey), die audiencias (wörtl.: Audienzen; bestehend aus Beratern in Verwaltung und fürs Recht). Unter ihnen standen die intendencias (Verwalter) und die cabildos (Rathaus) mit ihren alcaldes (Bürgermeister). Zwar gab es auch indigene Autoritäten (autoridades indígenas), jedoch ohne Mitspracherecht oder Macht (el poder).

Satzzeichen

Das Vizekönigreich Neugranada

Nachdem im 18. Jahrhundert die spanische Krone unter Herrschaft der Habsburger von den französischen Bourbonen als neues Geschlecht abgelöst wurde, änderten sich auch die Strukturen ihrer Kolonien und somit auch die in Lateinamerika.

Geschichte

Mit den Reformas borbónicas am 27. Mai 1717 durch den König Felipe V entstand das Vizekönigreich Nueva Granada (Neugranada). Das Vizekönigreich Neugranada bestand aus folgenden heutigen Ländern:

  • Kolumbien
  • Ecuador
  • Panama
  • Venezuela
  • und Teilen von Peru, Brasilien, Costa Rica und Nicaragua

Die wichtigste Rolle in Verwaltungsangelegenheiten spielte die Stadt Santafé de Bogotá in Kolumbien aufgrund ihrer sehr guten geographischen Lage, da von dort aus sowohl der Pazifische als auch der Atlantische Ozean leicht erreichbar waren.

Schon von Beginn an gab es Unabhängigkeitsbewegungen gegen die spanische Krone, die mehrmals u.a. gegen die auferlegten Steuern kämpften und scheiterten. Allerdings konnte 1819 die Unabhängigkeit (la independencia) erreicht werden, als am 15. Februar Simón Bolívar den Congreso de Angostura (Kongress von Angostura) organisierte und La Gran Colombia (wört.: das Große Kolumbien) entstand.

Politik

Vor Ort waren die lateinamerikanischen Kolonien strukturell in mehrere Reales Audiencias (königliche Audienzen) unterteilt:

  • Real Audiencia de Santafé de Bogotá
  • Real Audiencia de Panamá
  • Real Audiencia de Quito
  • Real Audiencia de Caracas

Diese wiederum waren aufgeteilt in gobiernos (Regierungen), corregimientos (Landkreise) und alcaldías mayores (Großgemeinden).

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Das Vizekönigreich Río de la Plata

Da das Vizekönigreich Perus aufgrund seiner zu großen Fläche für die spanische Krone schwieriger zu kontrollieren wurde, gründete man am 1. August 1776 das Virreinato del Río de la Plata im südlichen Teil Lateinamerikas, ganz nach dem Prinzip "divide et impera" (aus dem Lateinischen: teile und herrsche). Somit war ganz Lateinamerika geteilt in:

  • im Norden: Virreinato de Granada und Capitanía General de Venezuela
  • im Westen: Virreinato del Perú
  • im Süden: Virreinato del Río de la Plata zusammen mit der Capitanía General de Chile
  • im Osten: Dominios de Portugal (unter portugiesischer Herrschaft; deshalb spricht man heute in Brasilien portugiesisch)

Geschichte

Pedro de Cevallos sollte die Expansion Portugals aufhalten, wodurch im Jahr 1777 das Tratado de San Ildefonso unterzeichnet wurde. Am 25. Mai 1810 bei der Revolución de Mayo (Mairevolution) wurde der Vizekönig Baltasar Hidalgo de Cisneros abgesetzt und die Provincias Unidas del Río de la Plata formiert.

Politik

Organisiert wurde dabei el Virreinato del Río de la Plata wie folgt:

  • eine Real Audiencia
  • vier Regierungen
  • drei Landkreise
  • zwanzig Bezirke
  • eine comandancia militar

Der Kongress von Tucumán

Nach der Absetzung Hidalgo de Cisneros kam es zu einer erneuten Umstrukturierung des Südens, dem Kongress von Tucumán. Verwaltet wurde el Congreso de Tucumán durch:

  • 33 Abgeordnete (diputados, ein Abgeordneter war für 15000 Einwohner zuständig) bestehend aus:
  • 18 Rechtsanwälte (abogados)
  • 9 Priester (sacerdotes)
  • 2 Mönche (frailes)
  • 4 Soldaten (militares)

Am 9. Juli 1816 riefen sie gegenüber den Spaniern die Unabhängigkeit aus und 1819 wurde in Buenos Aires die Argentinische Verfassung unterzeichnet.

Letztendlich konnten die Bewohner Südamerikas die Unabhängigkeit – Independencia de Hispanoamerica, nach blutigen Auseinandersetzungen und über einer halben Million Opfern, erreichen. Im Jahr 1836 unterzeichnete Isabel II. den Friedensvertrag (el tratado de paz) und akzeptierte somit die Unabhängigkeit der lateinamerikanischen Völker.

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Nun hast du einige wichtige Eckdaten zur spanischen Kolonialisierung und dem Prozess der Unabhängigkeit der lateinamerikanischen Staaten kennen gelernt. In den Videos kannst du dein Wissen dazu vertiefen.

¡Hasta la próxima!