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Nahost-Konflikt

Seit der Staatsgründung Israels im Jahr 1948 gibt es andauernde Konflikte mit den angrenzenden arabischen Staaten sowie der ansässigen palästinensischen Bevölkerung.

Inhaltsverzeichnis zum Thema

Die Gründung des Staates Israel

Am 14. Mai 1948 wird der Staat Israel im sogenannten „Nahen Osten“ gegründet. Als Naher Osten wird das Gebiet um Vorderasien und alle arabischen Länder, die dort zu finden sind, bezeichnet. Seit der Präsenz eines jüdischen Staates in dieser Region gibt es verschiedene Konflikte und bewaffnete Auseinandersetzungen mit den arabischen Nachbarstaaten sowie den palästinensischen Gruppierungen in den angrenzenden Gebieten.

Die Gründe dafür sind vielschichtig. Zum einen ist Israel ein Ort, der für Juden, Muslime, aber auch Christen einen enormen geschichtlichen und religiösen Stellenwert besitzt. Vor allem die Stadt Jerusalem ist für alle drei dieser Weltreligionen von zentraler Bedeutung. Juden siedelten hier bereits vor tausenden Jahren. Im Jahr 70 wurden sie jedoch von den Römern vertrieben. Nach ihrer Vertreibung aus dem „gelobten Land“, wie sie es bezeichnen, dauerte es bis ins Jahr 1947, in dem die Vereinten Nationen beschlossen, nach dem 2. Weltkrieg und den Grausamkeiten des Holocausts auf diesem Gebiet einen jüdischen Staat aufzubauen. Nachdem jüdische Siedler bereits seit den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts vermehrt nach Palästina eingewandert waren, gründeten sie hier nun den Staat Israel. Doch waren diese Gebiete längst mit nichtjüdischen und vor allem muslimischen Bevölkerungsgruppen besiedelt, die nun zum Teil vertrieben und umgesiedelt wurden. Bis heute lehnen die arabischen Nachbarstaaten den Beschluss der Vereinten Nationen ab.

iDavidstern

Nahost-Konflikt: Die Palästinafrage

Die Palästinenser lebten fortan in sogenannten palästinensischen Autonomiegebieten, wie dem Gaza-Streifen oder dem Westjordanland. Dabei erfolgte eine schrittweise und auch gewaltsam durchgesetzte Verschiebung dieser Grenzen durch Israel, sodass die palästinensischen Autonomiegebiete immer weiter eingeengt wurden. Diese Siedlungspolitik setzt Israel bis heute fort, was nicht nur Spannung mit den Palästinensern hervorruft, sondern auch große Teile der Weltgemeinschaft beunruhigt. Da Palästina über nahezu keine militärischen Mittel verfügt, Israel aber mächtige Partner wie die USA hinter sich weiß, ist es ein sehr ungleicher Kampf. Deshalb wurde auch der Terror schnell zum Mittel palästinensischer Unabhängigkeitsbewegungen, wie der radikal-islamischen Hamas. Ein bekannter Anschlag war sicherlich die Geiselnahme israelischer Sportler bei den Olympischen Spielen 1972 in München. Der Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat den Konflikt auf schreckliche Weise eskalieren lassen: Nach dem Angriff durch Terroristen, dem größten Massenmord an Juden seit dem Holocaust, befinden sich Israel und die Hamas erneut im Krieg. In dieser Situation leiden besonders die palästinensischen Zivilisten, die im Gazastreifen unter katastrophalen Bedingungen leben müssen.

Das Massaker von München – Olympische Spiele 1972

Nahost-Konflikt: Arabisch-Israelischer Krieg

Auch mit anderen arabischen Staaten gibt es Konflikte. Im Sechs-Tage-Krieg beispielsweise stand Israel den arabischen Staaten Ägypten, Jordanien und Syrien gegenüber. Er dauerte vom 5. bis zum 10. Juni 1967. Auslöser war die ägyptische Sperrung der Straße von Tiran für die israelische Schifffahrt. Aus dem Sechs-Tage-Krieg resultierte die israelische Besetzung des Gazastreifens, des Sinais, des Westjordanlands und der Golanhöhen.

Sechstagekrieg

Du siehst deutlich, wie scharf die Spannungen zwischen den arabischen Ländern und Israel schon immer waren. Im späteren Verlauf wurden diese Auseinandersetzungen als Arabisch-Israelische Kriege bezeichnet, zu denen die folgenden Auseinandersetzungen zählen:

  • Israelischer Unabhängigkeitskrieg (November 1947–Juli 1949) oder auch Palästinakrieg
  • Sueskrise (Oktober 1956–März 1957) oder auch Sinai-Krieg
  • Sechstagekrieg (Juni 1967) oder auch Junikrieg
  • Abnutzungskrieg (Juli 1967–August 1970)
  • Jom-Kippur-Krieg (Oktober 1973) oder auch Oktoberkrieg
  • Operation Litani (März 1978)
  • Libanonkrieg 1982 (Juni–September 1982)
  • Libanonkrieg 2006 (Juli–August 2006)
  • Krieg zwischen Israel und der Hamas (seit Oktober 2023)

PLO und Palästina

Am 28. Mai 1964 wurde die Palästinensische Befreiungsorganisation PLO gegründet. Sie kämpfte seitdem für die Errichtung eines eigenen Staates für die Palästinenser, den es bis dato nie gegeben hat und auch heute nicht gibt. Israel verfolgte jedoch eine andere Politik und ging meist mit Waffengewalt gegen das palästinensische Volk und Unabhängigkeitsbewegungen vor. So entstand eine Spirale aus Gewalt und Gegengewalt. Der Hass der beiden Völker aufeinander wurde weiter geschürt. Der berühmteste Vertreter der PLO war Jassir Arafat, der die PLO bis zu seinem Tod am 11. November 2004 leitete und zusehend radikalisierte. Auch dies war ein Grund dafür, dass die sogenannte Zwei-Staaten-Lösung nie wirklich realisierbar schien.

Lösung des Palästinakonflikts

Immer wieder wurde versucht, so auch über internationale Vermittler, die angespannte Lage im Nahen Osten zu entschärfen. Doch sowohl Israel als auch die palästinensischen Verhandlungsführer beharren unnachgiebig auf ihren Positionen. Die einen sehen in Israel und dessen Siedlungspolitik einen übermächtigen Todfeind, Israel hingegen betont den antisemitischen Geist, der es umgibt, und rechtfertigt somit sein kompromissloses Vorgehen. Politisch eingefordert wird im Sinne der Palästinenser oft ein Zurückführen des israelischen Staatsgebiets auf die Grenzen von 1967, die sogenannten Grüne Linie. Doch angesichts des mittlerweile gebauten israelischen Sicherheitszauns, der teils mitten durch palästinensische Dörfer und Städte verläuft, sowie der streng nationalen Grundhaltung der jüngsten israelischen Regierungen erschien dieses Szenario schon vor Ausbruch des Krieges im Oktober 2023 immer unwahrscheinlicher. Die sogenannte „Zweistaatenlösung“ ist damit fürs Erste in weite Ferne gerückt.