1992 - Die bosnische Tragödie

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Grundlagen zum Thema 1992 - Die bosnische Tragödie
Völkermord ist wieder möglich in Europa. 300.000 Menschen sterben im bosnischen Bürgerkrieg. Die meisten davon, weil sie als Muslime einem ”Großserbien” im Weg stehen. Tausende werden seit dem Frühjahr 1992 in serbische Internierungslager verschleppt. Der deutsche Bosnien-Beauftragte Hans Koschnick sieht Bilder, die ihn ”an Auschwitz, Buchenwald, an meine schlimmsten Alpträume” erinnern.
Transkript 1992 - Die bosnische Tragödie
Es ist ein Krieg von Serben gegen Muslime und Kroaten. Die einen Träumen von Großserbien, die anderen von der Unabhängigkeit. Es ist ein Krieg ohne Regeln. „Der Krieg richtete sich vor allem gegen Frauen und Kinder. Es gab einen Befehl an die Scharfschützen, tötet Kinder. Tötest du ein Kind, dann bringst du drei Menschen um, das Kind und seine Eltern.”Ethnische Säuberung, nennt man diesen Völkermord. Die Überlebenden werden vertrieben, damit sie nicht zurückkommen. Verbrannte Erde. Ihre Häuser werden angesteckt. Willkür einer Soldateska, der niemand Schranken setzt. Und immer wieder Terror, Hinrichtungen, Morde. „Ethnische Säuberung, das bedeutet Einschüchterung, Folter, Mord. Es war blanker Terror, den alle Kriegsparteien verübt haben.” Juli 92:Gerüchte gehen um, von serbischen Lagern für Muslime und Kroaten. Menschen würden dort wie Vieh hingetrieben und weggesperrt. Bei Omarska soll einer dieser Orte sein. Einigen Journalisten gelingt es, eine Besuchserlaubnis zu bekommen. Was sie sehen, wollen sie nicht glauben. „Diese Lager entsprachen genau der Definition eines Konzentrationslagers. Diese Lager waren ein Echo des Holocausts. Ja, es gab ein Pogrom gegen eine ethnische Gruppe, die bosnischen Muslime. Ihre Geschichte sollte vernichtet werden. Jede Erinnerung an sie sollte verschwinden.” Die Gefangenen sind halb verhungert. Diese Bilder werden zum Symbol der bosnischen Tragödie. Jetzt bekommen die Opfer ein Gesicht und einen Namen. Den Namen dieses Mannes. Fikret Alic. „Ich hörte wie einer von den Serben zu den Wachen rief, schreib die Namen von allen auf, die etwas gegen uns sagen.” Seit Wochen sind die Männer interniert. Nahrung gibt es nur, solange die Kameras laufen. Wer den Journalisten die Wahrheit sagt, wird später verschwinden. Viele andere sterben an Entkräftung, Krankheiten und an den Schlägen der Bewacher. „Ich wünsche keinem zu erleben, was wir erlebt haben. Wir wurden gezwungen, uns auf den Boden zu legen. Dann sagte einer, fresst das Gras. Als ich sagte, ich könne nicht, meine Nase würde stören, da kam er zu mir, hielt meinen Kopf über Beton und trat mir mit dem Stiefel auf den Hinterkopf. Danach hatte ich keine Probleme mehr.” Der Foltertrakt des Lagers. Tag für Tag droht hier den Frauen die Vergewaltigung durch serbische Bewacher. „Das Einzige was mich am Leben hielt, war die Möglichkeit später berichten zu können, was da passierte. Sie kommen und holen dich, um dich zu foltern, zu schlagen und zu vergewaltigen und das mitten in Europa. Das ist einfach unvorstellbar, das kann man nicht vergessen.” Auch die Täter haben Namen und Gesicht. Das ist Dusko Tadic, Folterknecht und Kriegsverbrecher. Einer von vielen. Die Welt wirft Tadic später Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Die Opfer legen davon Zeugnis ab. „Jede Nacht habe ich Albträume. Ich habe große Angst. Auch heute schlafe ich nur höchstens zwei Stunden pro Nacht. Und immer diese schrecklichen Bilder vor Augen.” Die Bilder aus den Lagern schrecken die UNO auf. In Srebrenica richtet sie eine Sicherheitszone für Muslime ein. Doch unter dem Druck der Serben liefern die UN-Truppen, die eingeschlossenen Muslime der jugoslawischen Armee aus. Vor den Augen der Welt beginnt diese Lektion. Vladica: Soldaten trennen die Frauen und Kinder von den wehrfähigen Männern, die ermordet werden. Die Opfer gehen in die tausende. „Ich bin heute geformt, von diesen Bildern. Ich bin noch heute geprägt, von der Diskussion mit den Flüchtlingen, mit den Vertriebenen. Ich habe noch in Erinnerung, die Gespräche in Tuzla, mit den Vertriebenen in Srebrenica. Ich habe also etwas an Veränderung in meiner Lebenseinstellung durch Bosnien erfahren, dass bis heute noch prägend ist. Und ich hatte das Gefühl, da wiederholt sich etwas, von dem ich wirklich gedacht habe, es sei einmalig gewesen und käme nicht wieder.” August 95: Erst jetzt reagiert die NATO auf den Terror in Bosnien. Bomben sollen den Frieden erzwingen. Die Nato-Einsätze haben Erfolg. General Mladic und Radovan Karadzic, der politische Führer der bosnischen Serben, die Strategen des Terrorkrieges. Sie akzeptieren das Friedensabkommen von Dayton. „Die ein Großserbien wollen können für sich in Anspruch nehmen, dass sie mehr erreicht haben als früher der Fall war. Aber auf welche Kosten? Wer hat diesen Preis bezahlt? Die Serben selbst in Bosnien, haben einen bitteren Preis bezahlt. Am meisten die Bosnier, aber auch die Kroaten. Bitte unterstellen Sie nicht, dass die Menschen irgendwas gewonnen haben. Und eine Antwort ist nicht gefunden worden. Sie müssen morgen wieder zusammenleben, in diesem Balkan.” Über den Krieg und seine Verbrechen soll ein internationales Tribunal richten. Die Täter sollen für ihre Taten büßen. Dusko Tadic, einer der Täter, taucht noch während des Krieges in Deutschland unter. Er steht als erster in Den Haag vor Gericht, dem Kriegsverbrechertribunal. „Tadic hatte Pech, er hatte sich schnappen lassen. Die großen Kriegsverbrecher Karadzic und Mladic verstecken sich wohl für alle Ewigkeit. Das Tribunal von Den Haag, es ist zu schwach und es kommt zu spät.” Doch im Juli 97 spricht die Richterin McDonald das Urteil gegen Tadic. 20, später sogar 25 Jahre Haft für Morde und Folter, für Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Fikret Alic, seinem Opfer, gelang die Flucht aus dem Todeslager. Zurück in der Heimat aber, muss er erfahren, dass sein Bruder den Krieg nicht überlebte. Serben haben ihn getötet. Alic fühlt, wie er sagt, großen Schmerz, zu viel Schmerz für Rache. „Ich hasse nicht die Serben, weil sie Serben sind. Aber ich hasse jeden der meint, er habe das Recht, andere mit einer Waffe zu bedrohen. Mit Waffen kann man keinen Frieden schaffen.”

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