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Essay – Überblick
"Essay" stammt vom französischen "essai" ab, was Versuch oder Probe bedeutet. Es handelt sich um eine kurze Abhandlung zu einer wissenschaftlichen oder literarischen Fragestellung, die eine subjektiv-reflektierende Sichtweise des Autors präsentiert und darauf abzielt, dich als Leser zum Nachdenken anzuregen. Bereit, das Geheimnis eines überzeugenden Essays zu lüften und mehr über seine Struktur und Stilistik zu erfahren? Dann lies unbedingt weiter!
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Grundlagen zum Thema Essay – Überblick
Was ist ein Essay?
Ein Essay ist eine kurze Abhandlung zu einer bestimmten wissenschaftlichen, gesellschaftlichen oder kulturellen Fragestellung.
Das Essay hat viele Ähnlichkeiten mit der Erörterung, denn es handelt sich um einen erklärenden oder argumentativen Text. Jedoch wird im Essay eine subjektiv-reflektierende Sichtweise der Verfasserin oder des Verfassers dargestellt.
Der Zweck des Essays ist es nicht, die Leserin oder den Leser vom eigenen Standpunkt zu überzeugen, sondern vielmehr sie oder ihn zum Nachdenken anzuregen. Ein Essay kann auch als Gedankenexperiment angesehen werden.
Dabei gibt es verschiedene Arten von Essays:
- analytische Essays,
- erklärende Essays,
- argumentative Essays und
- vergleichende Essays.
Wusstest du schon?
Das Wort Essay wurde vom französischen Wort essai abgeleitet, was so viel wie ein „Versuch“ oder eine „Probe“ bedeutet. Ursprünglich geht der Begriff jedoch auf das lateinische Wort exigere zurück und bedeutet „prüfen“, „untersuchen“ oder „abwiegen“. Im Deutschen kann man sowohl der Essay also auch das Essay sagen.
Essay schreiben
Ein Essay kann zu jedem beliebigen Thema geschrieben werden. Um einen guten Essay zu formulieren, sollte man die folgenden zehn Schritte nacheinander abarbeiten:
- ein beliebiges Thema auswählen
- Informationen zu dem ausgewählten Thema sammeln
- eine Fragestellung oder eine These formulieren
- Stichpunkte aufschreiben oder eine Mindmap erstellen
- Argumente, Beispiele, Belege sammeln
- eine Überschrift formulieren
- eine Gliederung vornehmen
- den eigenen Essay verfassen
- Abschnitte einteilen, um einen übersichtlichen und verständlichen Text zu schaffen
- den Essay auf Rechtschreibung und Grammatik und logischen Aufbau überprüfen
Besonders der letzte Punkt darf nicht vernachlässigt werden, damit der Essay insgesamt rund ist und einem roten Faden folgt. Achte hierbei besonders darauf, ob die Argumentationsstruktur deines Essays auch verständlich und nachvollziehbar ist.
Essay – Aufbau
Der Essay ist meist sehr frei formuliert. Bei der Formulierung ist es sinnvoll, sich an den folgenden Aufbau zu halten:
Essay – Einleitung
Die Einleitung bietet für die Leserinnen und Leser den Einstieg in das zu behandelnde Thema. Daher ist es wichtig, dass diese möglichst ansprechend geschrieben ist, damit man auch Lust hat, den ganzen nachfolgenden Essay zu lesen. Mögliche Themen ergeben sich durch aktuelle Ereignisse, wissenschaftliche Problemstellungen und verschiedene Forschungsmeinungen. Auch persönliche Erlebnisse können der Ausgangspunkt für einen Essay sein.
Merke:
In der Einleitung eines Essays solltest du…
- die Neugier und das Interesse der Leserin oder des Lesers wecken.
- eine interessante Frage aufwerfen, ein Zitat nennen oder einen aktuellen Bezug herstellen.
- eine Problemstellung aufzeigen oder eine These aufstellen.
Typische Formulierungen in der Einleitung sind:
- Der vorliegende Essay beschäftigt sich mit …
- Die Frage ist von zentraler Bedeutung, weil …
- In diesem Essay soll sich mit der Frage auseinandergesetzt werden, ob …
- Zunächst einmal…
Essay – Hauptteil
Der Hauptteil beschäftigt sich mit in der Einleitung aufgeworfenen Fragestellung oder These und versucht, diese mit aussagekräftigen Argumenten zu bestätigen oder zu widerlegen. Die Argumentation sollte dabei nicht einseitig, sondern aus verschiedenen Blickwinkeln stattfinden. Auch deine eigene Meinung darf hier mit einfließen, sollte aber immer nachvollziehbar begründet werden.
Merke:
Im Hauptteil eines Essays solltest du…
- deine subjektive Meinung darstellen.
- eine nachvollziehbare Argumentation (dafür und dagegen) schreiben.
- Argumente mit Beispielen und Belegen untermauern.
Typische Formulierungen im Hauptteil sind:
- Ausgehend von der Fragestellung …
- Auf der einen Seite ..., auf der anderen Seite ...
- Dem steht gegenüber, dass …
- An dieser Stelle muss man besonders betonen, dass …
- Allerdings sollte man berücksichtigen, dass…
- Darüber hinaus…
- Zudem…
- Ein Beispiel dafür ist…
Wusstest du schon?
Die Gliederung deines Essays solltest du durch passende Absätze innerhalb des Textes kenntlich machen. Zwischenüberschriften werden in einem Essay in der Regel nicht verwendet. Bevor du mit dem Schreiben deines Essays beginnst, kannst du deine Gedanken zum Thema in einer Mindmap festhalten. So behältst du beim Schreiben immer den Überblick, über das, was du noch in den Text mitnehmen möchtest.
Essay – Schluss
Der Schluss bietet in der Regel eine Zusammenfassung der vorherigen Argumentation, ohne diese noch einmal komplett zu wiederholen. Die anfangs gestellte Frage sollte im Schlussteil unbedingt noch einmal aufgegriffen und reflektiert werden. Dabei darfst du gerne Stellung zum Thema beziehen und deine persönliche Meinung abgeben. Trotzdem sollte diese nicht endgültig formuliert sein, sondern am besten noch etwas Spielraum für die Gedanken der Leserinnen und Leser deines Essays lassen. Idealerweise sollten sie durch deinen Text Lust bekommen haben, sich selbst noch weiter mit der Fragestellung zu beschäftigen.
Merke:
Im Schlussteil eines Essays solltest du…
- die wichtigsten Argumente zusammenfassen.
- die vorliegende Fragestellung erneut aufnehmen.
- ein persönliches Fazit zu der Frage oder der These formulieren.
Typische Formulierungen im Schlussteil sind:
- Um zu der behandelten Fragestellung zurückzukommen …
- Daraus lässt sich die Schlussfolgerung ziehen, dass …
- Daraus ergibt sich, dass…
- Aus diesem Grund… / Daher…
- Schlussfolgernd bin ich der Meinung, dass …
Wusstest du schon?
Einleitung und Schluss sollten zusammen genommen etwa 10% des gesamten Textes ausmachen. Das heißt, dass sie im Vergleich zum Hauptteil viel kürzer sind. Wenn der Essay also insgesamt fünf Seiten lang ist, beschränkst du dich bei Einleitung und Schluss jeweils etwa auf eine halbe Seite.
Essay – Sprache und Stil
Im Gegensatz zu einem wissenschaftlichen Aufsatz oder einer Sachtextanalyse, die eher sachlich geschrieben werden, kannst du im Essay kreativer sein und diesen unter anderem mit sprachlichen Stilmitteln gestalten.
Folgende Stilmittel kommen dabei häufig zur Anwendung:
- Mit rhetorischen Fragen kannst du die Lesenden gezielt ansprechen und ihr Interesse gewinnen, zum Beispiel durch Fragen wie Ist das denn noch normal?
- Euphemismen bieten die Möglichkeit, etwas zu beschönigen. Zum Beispiel wird im politischen Kontext häufig von abdanken statt von ein Amt aufgeben gesprochen.
- Auch Wortspiele oder Sprichwörter, wie beispielsweise wer rastet, der rostet, können in einem Essay Anwendung finden.
- Zudem werden Metaphern, wie Flüchtlingswelle, häufig gebraucht.
- Mit Hyperbeln kannst du etwas übertrieben darstellen, zum Beispiel dies wurde schon tausendmal gesagt.
Des Weiteren zeichnet sich ein Essay durch eine anspruchsvolle Sprache aus, bleibt dabei jedoch für die Leserschaft verständlich. Oft sind Essays auch Konjunktiv I oder im Konjunktiv II verfasst. Wenn man einen Essay schreiben möchte, kann man außerdem Zitate zum Belegen der Argumente verwenden. Ein überzeugender Essay sollte außerdem scharf, in seiner Form klar und stilistisch ausgefeilt sein.
Wusstest du schon?
Auch wenn du in einem Essay deine eigene Meinung zu einem Thema mit einfließen lassen kannst, solltest du unbedingt darauf achten, die Ich-Form zu vermeiden.
Essay – Beispiel
In der folgenden Tabelle siehst du einige Ideen, um einen eigenen Essay zum Thema Sollte künstliche Intelligenz im Unterricht verwendet werden? zu formulieren.
Einleitung | Hauptteil | Schluss |
---|---|---|
- Relevanz des Themas: KI wird mehr und mehr eingesetzt |
- Vorteile und Nachteile von KI im Unterricht | - viele Chancen, aber birgt auch Risiken |
- Diskussion über Chancen und Risiken von KI im Unterricht anregen | - Vorteile – zum Beispiel: individuelle Förderung, Entlastung der Lehrkraft |
- soll zum Nachdenken über dieser aktuelle Thema anregen |
- zentrale These formulieren: z. B. KI hat ein großes Potenzial für den Unterricht |
- Nachteile – zum Beispiel: Datenschutz, Abhängigkeit und Verstärkung der sozialen Ungleichheit sowie ethische Fragen |
- mögliche Lösung: verantwortungsvoller Umgang mit KI im Unterricht und Sensibilisierung der Schülerinnen und Schüler |
Den vollständigen Essay zu diesem Thema kannst du bei Interesse hier nachlesen:
Die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI) stellt eine der bedeutendsten technologischen Innovationen des 21. Jahrhunderts dar. Diese Technologie hat das Potenzial, viele Bereiche unseres Lebens grundlegend zu verändern, einschließlich des Bildungswesens. Die Frage, ob KI im Unterricht verwendet werden sollte, ist daher von großer Bedeutung. Dieser Essay beleuchtet die verschiedenen Aspekte dieser Frage, sowohl die potenziellen Vorteile als auch die möglichen Risiken.
Ein wesentlicher Vorteil der Integration von KI in den Unterricht ist die Möglichkeit der individuellen Förderung. KI-Systeme können das Lernverhalten und die Fortschritte der Schülerinnen und Schüler kontinuierlich analysieren und darauf basierend personalisierte Lernpläne erstellen. Diese Anpassung ermöglicht es, auf die individuellen Stärken und Schwächen der Lernenden einzugehen und so den Lernerfolg zu maximieren. Ein Schüler, der Schwierigkeiten in Mathematik hat, könnte beispielsweise durch gezielte Übungen und Erklärungen unterstützt werden, während ein anderer Schüler, der in diesem Fach besonders begabt ist, mit anspruchsvolleren Aufgaben gefördert werden könnte.
Ein weiterer Vorteil ist die Entlastung der Lehrperson von administrativen Aufgaben. KI kann Aufgaben wie das Korrigieren von Tests, das Verwalten von Anwesenheitslisten und das Bereitstellen von Unterrichtsmaterialien übernehmen. Dies würde den Lehrkräften mehr Zeit und Energie für die direkte pädagogische Arbeit mit den Schülern lassen. Zudem könnten KI-gestützte Tutoren und Chatbots den Schülern außerhalb der Unterrichtszeiten bei Fragen und Problemen zur Verfügung stehen, was eine kontinuierliche Unterstützung ermöglicht.
Trotz der vielen potenziellen Vorteile gibt es auch einige Risiken und Herausforderungen, die bei der Integration von KI in den Unterricht bedacht werden müssen. Ein zentrales Problem ist der Datenschutz. Die Verwendung von KI erfordert die Erhebung und Verarbeitung großer Mengen persönlicher Daten der Schülerinnen und Schüler. Es muss sichergestellt werden, dass diese Daten sicher gespeichert und vor unbefugtem Zugriff geschützt werden. Zudem stellt sich die Frage, wer Zugang zu diesen Daten hat und wie sie genutzt werden.
Ein weiteres Risiko ist die Gefahr der Abhängigkeit von Technologie. Wenn sich Schulen zu sehr auf KI verlassen, könnten wichtige pädagogische Fähigkeiten der Lehrer und die sozialen Interaktionen zwischen Lehrenden und Lernenden vernachlässigt werden. Der direkte menschliche Kontakt und die emotionale Unterstützung durch Lehrpersonen sind für die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler von großer Bedeutung und können durch Maschinen nicht vollständig ersetzt werden.
Neben den praktischen Überlegungen gibt es auch gesellschaftliche und ethische Aspekte, die berücksichtigt werden müssen. Die Einführung von KI im Unterricht könnte die soziale Ungleichheit verstärken, wenn nicht alle Schulen und Lernende gleichermaßen Zugang zu dieser Technologie haben. Besonders benachteiligte Schülerinnen und Schüler könnten dadurch noch weiter ins Hintertreffen geraten.
Ethisch stellt sich die Frage, inwieweit Maschinen Entscheidungen über den Bildungsweg von Lernenden treffen sollten. Bildung ist ein menschliches Grundrecht, und es muss sichergestellt werden, dass die Entscheidungsfindung in diesem Bereich nicht allein von Algorithmen bestimmt wird. Es ist wichtig, dass Lehrkräfte und Eltern weiterhin eine zentrale Rolle in der Bildungsentwicklung der Kinder spielen.
Die Verwendung von künstlicher Intelligenz im Unterricht bietet viele Chancen zur Verbesserung der individuellen Förderung und zur Entlastung der Lehrerinnen und Lehrer. Allerdings dürfen die damit verbundenen Risiken und Herausforderungen nicht ignoriert werden. Datenschutz, die Gefahr der Technologisierung des Bildungswesens und ethische sowie gesellschaftliche Fragen müssen sorgfältig bedacht werden. Eine ausgewogene und verantwortungsbewusste Integration von KI in den Unterricht könnte jedoch dazu beitragen, das Potenzial dieser Technologie zum Wohle der Lernenden voll auszuschöpfen. Wichtig ist, dass der Mensch dabei immer im Mittelpunkt steht und die Technologie als unterstützendes Werkzeug genutzt wird.
Essay schreiben – Zusammenfassung
- Ein Essay ist eine kurze Abhandlung zu einem bestimmten Thema, das von verschiedenen Seiten beleuchtet wird.
- Mithilfe des Essays sollen die Lesenden zum Nachdenken angeregt werden.
- Tipps zum Schreiben eines Essays sind unter anderem: eine Mindmap zum Thema zu erstellen, den Text in sinnvolle Abschnitte zu gliedern und am Ende noch einmal alles kritisch zu lesen.
- Ein Essay gliedert sich in Einleitung, Hauptteil und Schluss.
- In der Einleitung wird eine interessante Fragestellung entworfen, die im folgenden Hauptteil unter Zuhilfenahme von passenden Argumenten und Beispielen diskutiert wird. Der Schluss fasst die wesentlichen Aspekte der Argumentation zusammen und regt zum weiteren Nachdenken über die eingangs formulierte Frage bzw. These an.
- Sprache und Stil des Essays sind anspruchsvoll, aber dennoch anschaulich und verständlich.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Essay
Ein Essay ist eine kurze Abhandlung zu einer bestimmten wissenschaftlichen oder literarischen Fragestellung.
Ein Essay sollte eine Überschrift, Einleitung mit These, Diskussion im Hauptteil und einen Schluss enthalten.
Ein Essay zu formulieren, sollte man die folgenden Schritte nacheinander abarbeiten:
- ein beliebiges Thema auswählen
- Informationen zu dem ausgewählten Thema sammeln
- eine Fragestellung oder eine These formulieren
- Stichpunkte aufschreiben oder eine Mindmap erstellen
- Argumente, Beispiele, Belege sammeln
- eine Überschrift formulieren
- eine Gliederung vornehmen
- den eigenen Essay verfassen
- Abschnitte einteilen, um einen übersichtlichen und verständlichen Text zu schaffen
- den Essay auf Rechtschreibung und Grammatik und logischen Aufbau überprüfen
Jeder Essay hat eine Überschrift und der eigentliche Text beginnt mit einer kurzen Einleitung, in der die These genannt wird.
Bei einem argumentativen Essay werden zu der gewählten These oder Frage sowohl Pro- als auch Kontra-Argumente angeführt.
In der Regel ist ein Essay zwischen fünf und zehn Seiten lang.
Ein Essay hat viele Ähnlichkeiten mit einer Erörterung, denn bei beiden Textformen handelt es um einen erklärenden oder argumentativen Text. Jedoch wird in einem Essay eine subjektiv-reflektierende Sichtweise der Verfasserin oder des Verfassers dargestellt. Der Zweck des Essays ist es die Lesenden zum Nachdenken anzuregen, jedoch nicht vom eigenen Standpunkt zu überzeugen.
Ein Essay ähnelt einer Argumentation, da auch bei einem Essay ein Thema diskutiert wird und verschiedene Punkte dazu aufgeführt und betrachtet werden.
In der Regel wird ein Essay im Präsens verfasst. Oft werden Essays aber auch im Konjunktiv I oder im Konjunktiv II geschrieben.
Ein Essay ist ein argumentativer Sachtext.
Der Aufbau eines Essays ist immer ähnlich: Auf die Überschrift folgt eine kurze Einleitung mit der These, dann der Hauptteil mit den Argumenten und der Schluss.
Ein Essay hat immer eine Überschrift, die das Thema des Textes aufgreift.
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Hallo, ich bin Sarah! Ich wünsche dir viel Spaß beim Schauen des Videos. Heute erkläre ich dir die Textsorte Essay und ihre Besonderheiten. Dabei gehe ich auf Charakteristika, Themen, Stil und den Zweck eines Essays ein. Es wäre gut, wenn du schon Vorwissen zur Erörterung hast. Du kannst dir einen Essay als assoziativ-vernetzenden Gedankenspaziergang vorstellen. Das Wort “essayer” heißt “versuchen” auf Französisch.
Diese Übersetzung zeigt, dass es sich bei einem Essay um eine vorläufige, nicht fertige Aussage handelt und du inhaltlich beim Schreiben ein Gedankenexperiment wagst. Es geht nicht darum, eine objektive und allgemeingültige Aussage zu treffen. Subjektivität, also dein eigener Standpunkt, ist wichtig. Oft werden wissenschaftliche, gesellschaftliche oder kulturelle Phänomene beleuchtet. In der Regel geht es darum, etwas bereits Bekanntes aus deinem eigenen Blickwinkel zu betrachten. Zum Beispiel stellt “Grenzen schaffen Frieden” von Ulrich von Alemann einen ausgeklügelten Essay dar. Er schreibt über ein politisch-gesellschaftliches Thema, die Grenze. Das verbindet er mit seinen eigenen subjektiven Erfahrungen. So sehen wir gleich am Anfang “Meine erste Grenzerfahrung ist zugleich der erste datierbare Tag meiner Kindheitserinnerung.” wie er aus seinem Leben berichtet. Außerdem stellt er aber auch eine These auf, die für seinen Essay wichtig ist: “Und doch, ich will hier entgegen den eigenen Erinnerungen die These begründen, daß Grenzen nicht nur Abgrenzungen, Schranken, bedrohliche oder lästige Hindernisse sind.” An ihr sehen wir auch, wie wichtig ein durchdachter Schreibstil für einen Essay ist, was uns zum nächsten Punkt bringt. Ein Essay sollte stilistisch anspruchsvoll gestaltet werden. Dabei gibt es viele Freiheiten im Ausdruck und der Gestaltung, so zum Beispiel auch Raum für Sprachspiele. Jeder Essay ist anders, beim Schreiben musst du deine persönliche Note finden. Du kannst auch Ironie, Zitate oder Redewendungen einfließen lassen, wenn du denkst, dass es den Essay interessanter gestaltet.
Zweck: Generell gehört der Essay zu den erörternden Textsorten bzw. zu den journalistischen Darstellungsformen. Allerdings hat er eine freiere Form und keine so strenge Struktur wie eine Erörterung. Im Gegensatz zu einer Erörterung geht es auch nicht darum, den Leser vollends zu überzeugen, sondern eher darum, ihn zum Nachdenken anzuregen und seine emotionale Zustimmung zu gewinnen.
Zusammenfassend geht es bei einem Essay um einen aufregenden Gedankenspaziergang. Der Zweck soll nicht sein den Leser zu überzeugen, sondern Denkanstöße zu geben. Das können auch kritische Gedanken sein. Wir haben am Beispiel Alemanns gesehen, wie man solch eine These aufstellen kann. Wichtig ist auch, dass du beim Schreiben deinen eigenen Stil findest.
Ich hoffe, das Video hat dir geholfen. Viel Spaß beim Schreiben deines Essays! Tschüss.
Essay – Überblick Übung
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Benenne die Kennzeichen eines Essays.
TippsDer Verfasser/die Verfasserin eines Essays will in erster Linie Denkanstöße geben.
LösungFolgende Merkmale eines Essays sollten dir bekannt sein:
- Das Wort Essay stammt vom französischen Verb essayer ab, das übersetzt „versuchen" bedeutet. Ein Essay ist daher immer nur eine vorläufige, nicht fertige Aussage.
- Bei einem Essay handelt es sich um einen Gedankenspaziergang, d.h. es werden keine allgemeingültigen und objektiven Aussagen getroffen.
- Der Essay lebt von seiner Subjektivität.
- Wissenschaftliche, gesellschaftliche, aber auch kulturelle Phänomene werden in einem Essay behandelt.
- Der Verfasser/die Verfasserin eines Essays genießt Freiheiten in Ausdruck und Gestaltung.
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Bestimme die Charakteristika und die Themen eines Essays.
Tipps„Grenzen schaffen Frieden" von Ulrich von Alemann ist ein Beispiel für einen Essay. Hier verbindet er ein politisch-gesellschaftliches Thema mit seinen eigenen Erfahrungen.
LösungFolgende Charakteristika weist ein Essay auf:
- Er ist ein „Gedankenspaziergang“, um dem Leser wichtige Denkanstöße zu geben.
- Er formuliert keine allgemeingültigen und objektiven Aussagen.
- Der eigene Standpunkt steht im Vordergrund.
-
Erkläre die einzelnen Arbeitsschritte zum Schreiben eines Essays.
TippsSchlüsselbegriffe sind wichtige Ausdrücke, die im Zusammenhang zu einem Thema stehen. Vor dem Schreiben empfiehlt es sich, sich über die Schlüsselbegriffe klar zu werden, um das gesammelte Material zum Thema entsprechend strukturieren zu können.
Unter Lesefluss versteht man gemeinhin die einzelnen Übergänge zu neuen Textpassagen.
LösungDa es gemeinhin keine verbindlichen Normen für die Gestaltung eines Essays gibt, sind deiner Kreativität zwar keine Grenzen gesetzt, doch können sich daraus für ungeübte Schreiber durchaus Schwierigkeiten ergeben. Die folgende Handlungsanweisung soll dir dabei Leitschritte an die Hand geben, die dir zur Orientierung dienen.
Generell gilt jedoch, dass ein Essay durch seine sprachliche Originalität lebendig wird. Aufgrund seiner Offenheit in Inhalt und Form kannst du eigene Erfahrungen, aber auch Wertevorstellungen in deinen Essay einfließen lassen.
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Arbeite am Beispiel von Umberto Ecos „Vom Nützen des Mobiltelefons" den Stil eines Essays heraus.
TippsEin anspruchsvoller Stil kann sich sprachlich zum Beispiel durch die Verwendung von Fremdwörtern bemerkbar machen.
Sprachspiele haben meist eine doppelte Bedeutung und können sich auf zwei Sachverhalte beziehen.
LösungDer Textauszug von Umberto Eco stammt aus dem Jahr 1991 und beleuchtet das Phänomen des Mobiltelefons, das 1990 aufkam, aus einer ironischen Sicht. Es wird deutlich, dass er den Sinn darin nur für einige wenige ausmachen kann, welche er in Kategorien unterteilt. Aus sprachlicher Sicht wird dabei Folgendes deutlich:
- Die Ausführung: „Zuerst kommen die Behinderten, [...]" kann in ironischer Weise aufgefasst werden, da damit zum einen nicht nur die körperliche Beeinträchtigung gemeint ist, sondern auch die des Mobiltelefons. Das Mobiltelefon wird in dem Sinne zum Handicap. Dieser Gedankengang wird sodann mit der Redewendung: „Gelobt sei ..." abgeschlossen. Dass jedoch die Technik gelobt werden sollte, wird durch den ironischen Nachsatz: „ein so nützliches Gerät" dahingestellt.
- Der Ausdruck Benutzung auf eigene Gefahr ist eine Redewendung wie sie zum Beispiel von Baustellenschildern bekannt ist. Hier heißt es dann jedoch: Betreten statt Benutzen. Eco hat diese Redewendung also für seinen Zweck umgewandelt und verleiht ihr durch den Zusatz: „und nicht nur auf unsere" eine gewisse Ironie, da auch die Mitmenschen durch die Benutzung des Mobiltelefons in Mitleidenschaft gezogen werden.
- In dem Satz: „Anerkennen wir sie als unsere leidenden Nächsten und leihen wir Ihnen auch das andere Ohr." ist ein Sprachspiel versteckt. Statt dem Nächsten ein Ohr zu leihen, kann man dem Nächsten auch die andere Wange hinhalten. Eco hat diese Redewendung entsprechend umgewandelt. Redet der Nächste also bereits per Mobiltelefon mit jemandem, leihen wir ihm auch unser anderes Ohr, damit er auch mit uns kommuniziert.
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Gib den Zweck eines Essays an.
TippsInsbesondere in Zeitungen findet man häufig Essays. Überlege dir, welches andere Wort es für die Berufsgruppe des Reporters noch gibt und bilde daraus das Adjektiv.
Kennst du ein anderes Wort, das Fröhlichkeit, Traurigkeit oder Wut allesamt zusammenfasst?
LösungFolgendes solltest du über den Zweck eines Essays wissen:
- In einem Essay wird ein Thema erörtert, weswegen er zu einer erörternden Textsorte gehört. Insbesondere in Zeitungen kann man Essays häufig finden.
- Ein Essay soll die Leserinnen und Leser nicht überzeugen, sondern sie zum Nachdenken anregen. Es nimmt seine Leser daher auf einen aufregenden Gedankenspaziergang mit.
- Es geht demnach darum, die Leserinnen und Leser emotional zu bewegen und ihre Zustimmung zu erhalten.
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Bestimme an dem folgenden Text die Merkmale eines Essays.
TippsEin Essay zeichnet sich u.a. durch seine Subjektivität aus.
LösungDer vorliegende Schüleraufsatz ist aufgrund der folgenden Merkmale als Essay einzuschätzen:
- Das Thema der Freiheit wird aus subjektiver Sicht behandelt, auf scheinbar gesicherte Erkenntnisse wird verzichtet.
- Eine systematische Analyse des Themas Freiheit liegt nicht vor, vielmehr handelt es sich hierbei um ein Gedankenexperiment.
- Der Text bietet weniger Resultate, als vielmehr Denkanstöße.
- Es werden einprägsame und originelle Formulierungen verwendet.
8.431
sofaheld-Level
6.601
vorgefertigte
Vokabeln
7.947
Lernvideos
37.087
Übungen
34.333
Arbeitsblätter
24h
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- Indirekte Rede
- Besuch Der Alten Dame Inhaltsangabe
- Demonstrativpronomen "dieser" und "jener"
- Demonstrativpronomen
- Demonstrativpronomen "solche" und Demonstrativpronomen "derselbe", "dieselbe", "dasselbe"
Kurz und knapp erklärt, gut!
Schöne Stimme :)
gut
Kurz und knapp auf den Punkt gebracht. Schön, aber z.B für das Abi viel zu wenig. Wie bzw. in welcher Zeitform müssen Abstracts geschrieben sein? Gibt es dazu Tipps? Etwas ausführlichere Beispiele für den Essay wären von Vorteil.
Danke, das Wesen des Essays ist mir jetzt schon viel klarer. Sehr schon erklärt, obwohl ich mir ein paar ausführliche Beispiele gewünscht hätte.