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Freie Erörterung

Eine freie Erörterung ist eine schriftliche Auseinandersetzung mit einem Thema ohne Textvorlage. Du entwickelst eigene Argumente und Beispiele. Interessiert? Erfahre alles über den Aufbau und die verschiedenen Formen der freien Erörterung im folgenden Text!

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Freie Erörterung
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Grundlagen zum Thema Freie Erörterung

Was ist eine Erörterung?

Als Erörterung wird die schriftliche kritische Auseinandersetzung mit einem Thema oder einem Text bezeichnet. Der Aufbau einer Erörterung lässt sich in Einleitung, Hauptteil und Schluss einteilen. Wichtige Merkmale einer Erörterung sind:

  • Überzeugende Argumente
  • Schlüssige (logische) Gedankenführung
  • Eigene Beurteilung des Sachverhalts

Erörterungen sind häufig Bestandteil unterschiedlicher Textformen, z. B. von Kommentaren oder Essays. Die Verfasserin oder der Verfasser einer Erörterung kann mithilfe der argumentativen Auseinandersetzung verschiedene Ansichten zu einem Thema beleuchten und zum Schluss die eigene Ansicht argumentativ vertreten. Das Ziel ist es, die Leserinnen und Leser von der Richtigkeit der vorgebrachten Meinung zu überzeugen. In der Schule werden häufig die freie Erörterung und die textgebundene Erörterung unterschieden.

Freie und textgebundene Erörterung

Was ist eine freie Erörterung?

Man spricht von einer freien Erörterung, wenn es um ein Thema ohne Textvorlage geht. Bei dieser Form der Erörterung wird ein Thema vorgegeben, zu dem selbst Argumente und Beispiele gefunden werden müssen. Aufgabenstellungen für eine freie Erörterung können als Fragen oder als Thesen formuliert sein, zu denen Stellung genommen werden soll:

  • Frage: Warum sollte man sich für mehr Umweltschutz engagieren?
  • These: Für einen engagierten Umweltschutz sind Schulstreiks ungeeignet.

Eine freie Erörterung schreiben

Man unterscheidet folgende Formen der freien Erörterung:

  • Lineare bzw. steigernde Erörterung
  • Dialektische Erörterung

Bei der linearen bzw. steigernden Erörterung werden die Argumente der Reihe nach aufgeführt und dabei vom weniger wichtigen zum wichtigsten Argument geordnet. Die Denkweise ist linear, geht also in eine Richtung. Am Schluss folgt die eigene Beurteilung des Sachverhalts. Wichtig ist dabei immer, alle Argumente mit Beispielen und Belegen zu untermauern. Dafür kannst du dir eine Tabelle anlegen.

Bei der dialektischen Erörterung werden die unterschiedlichen Argumente im Pro- und Kontra-Verfahren bestärkt oder entkräftet. Man kann dabei entweder abwechselnd die Argumente für oder gegen die These darstellen oder zuerst alle Argumente einer Position und dann die der Gegenposition darstellen. Wichtig dabei ist, dass man mit der Position beginnt, die nicht der eigenen Haltung entspricht und das wichtigste Argument zum Schluss nennt. So kann die eigene Stellungnahme auf den letzten Argumenten aufgebaut werden.

Wichtig ist, dass der eigene Standpunkt immer schon vor dem Beginn des Schreibens klar sein muss!

Unterschied lineare und dialektische Erörterung

Freie Erörterung – Aufbau

Die freie Erörterung ist in Einleitung, Hauptteil und Schluss untergliedert.

Freie Erörterung – Einleitung

In der Einleitung wird der Titel der Erörterung genannt, das Thema kurz beschrieben und die Aktualität des Themas erläutert. Die Einleitung sollte dabei nicht länger als eine Seite sein.

Freie Erörterung – Hauptteil

Im Hauptteil werden dann die Argumente, Beispiele und Belege dargestellt und gegeneinander abgewogen. Dies kann in einer linearen oder dialektischen Vorgehensweise gemacht werden. Tipp: Mit dem stärksten Argument für den eigenen Standpunkt den Text beenden.

Freie Erörterung – Schluss

Im Schluss wird ein Fazit gezogen. Außerdem sollte man seine eigene Meinung betonen. Am Ende des Texts kann man an seine Leserinnen und Leser einen Appell richten.

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Vorschaubild einer Übung

Transkript Freie Erörterung

„Bist du wirklich der Meinung, dass du mit deinen 15 Jahren schon allein mit Freunden in den Urlaub fahren kannst?“

Schon bist du mittendrin in der Diskussion. Auf ein solches Gespräch sollte jeder perfekt vorbereitet sein. Am besten wäre es, du könntest nicht nur deine eigene These mit Argumenten und Beispielen belegen, sondern auch die Behauptungen deines Gegenüber entkräften.

An dieser Stelle hat dein Deutschunterricht tatsächlich etwas zu bieten. Bist du schon mal über das Thema „Erörterung“ gestolpert?

Dir könnten drei Formen der Erörterung begegnet sein. Aber nur eine davon hilft dir solch einem Gespräch wirklich weiter. In einer literarische Erörterung würdest du Themen aus dem Bereich Literatur und Sprache bearbeiten. Auch die textgebundene Erörterung ist an einen vorgegebenen Text und die darin aufgeworfene Problemstellung geknüpft.

Was du im Moment brauchst, ist die freie Erörterung. Dabei lernst du, die Positionen und Gegenpositionen zu einem Thema selbstständig und ohne Textvorgaben zu durchdenken und am Ende gut begründet eine eigene Meinung zu vertreten. Natürlich wird dir in der Schule das Thema vorgegeben. Aber wenn du einmal verstanden hast, wie es funktioniert, kannst du das Vorgehen auf jedes andere Thema anwenden. Sehen wir uns gemeinsam an, wie eine freie Erörterung aufgebaut ist. Zunächst einmal wird in einer Einleitung kurz das zu erörternde Problem umrissen. Für unser Beispiel könnte das so aussehen. „Ab einem bestimmten Alter entsteht bei vielen Jugendlichen der Wunsch, ihren Urlaub ohne die Eltern zu verbringen. Sie fühlen sich reif genug, schmieden Pläne und wollen endlich eigenständig werden. Doch ab welchem Alter ist es wirklich sinnvoll, auf eigene Faust loszuziehen? Können Jugendliche die Herausforderungen und Gefahren einer eigenständigen Reise schon überblicken?“

In der Einleitung stellst du dar, worum es geht und wirfst eventuell schon gezielt Fragen auf. Du machst deutlich, warum es sinnvoll ist, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Ist das Thema klar, kommst du zum Hauptteil. Dieser besteht aus These, Antithese und Synthese.

Eine These ist eine Behauptung, die im Folgenden bewiesen oder widerlegt werden muss. Das geschieht durch mehrere Argumente. Argumente sind Aussagen, die zur Begründung der These dienen. Damit ein Argument eine stärkere Wirkung entfaltet, wird es mit einem Beispiel untermalt.

Wie sieht das praktisch aus?

Zunächst wird die These aufgestellt: Die Befürworter eigenständiger Reisen von minderjährigen Personen, meist diese selbst, gehen davon aus, dass solche Reisen positiv zur Entwicklung beitragen und das Erwachsenwerden beschleunigen.

Dann folgt das erste Argument mit einem Beispiel Eine Reise erfordert es, dass man sich gezielt mit eigenen Vorstellungen und Wünschen auseinandersetzt. Die Heranwachsenden müssen beispielsweise darüber nachdenken, in welchem Rahmen sie sich am besten erholen oder Spaß haben können.

Ein zweites Argument und Beispiel folgen: Der verantwortungsbewusste Umgang mit Geld wird durch eine solche Reise stark gefördert. So muss vorher genau kalkuliert werden, wie viel Geld für Transport, Nahrung, Unterbringung und Freizeitgestaltung benötigt wird. Auch über die geschützte Aufbewahrung des Bargeldes sollten sich die Jugendlichen Gedanken machen.

Weitere Argumente könnten die Förderung der Kommunikationsfähigkeit und Kompromissfähigkeit sein. In einem Aufsatz solltest du ca. 3-5 Argumente aufführen. Es kann auch sein, dass du zu einem Argument mehrere Beispiele heranziehst.

Anschließend betrachtest du die Antithese. Sie ist die Gegenbehauptung und muss ebenso durch Argumente und Beispiele bewiesen werden.

So könnte das aussehen. Natürlich gibt es auch Menschen, die die eigenständigen Reisen Minderjähriger ablehnen. Sie sind der Ansicht, diese Reisen seien dem Entwicklungsstand nicht angemessen. (These) Die Jugendlichen haben schon in ihrem Alltag Schwierigkeiten, Grenzen zu erkennen und einzuhalten. Ohne Aufsicht birgt diese noch nicht ausreichend ausgeprägte Fähigkeit Gefahren. (Argument) So könnten beispielsweise die Entfernungen von Wanderstrecken oder die Witterung falsch eingeschätzt werden und zu gesundheitsschädigender Unterversorgung führen. (Beispiel)

Auch für die Antithese solltest du mehrere Argumente und Beispiele anführen.

Den Abschluss des Hauptteils bildet die Synthese. Sie ist die Zusammenfassung aus These und Antithese. Du beleuchtest noch einmal knapp beide Seiten positionierst dich selbst dazu. Dabei kannst eine Seite bevorzugen oder aber einen Kompromiss aus beiden aufzeigen. In unserem Beispiel wäre es eine Möglichkeit, Alternativen wie betreute Jugendreisen oder Fahrten in vertraute Umgebung zu nennen.

Im Schlussteil gibst du einen Ausblick auf zukünftige Entwicklung oder die andauernde Aktualität des Themas.

Ein möglicher Abschluss wäre: „Wie schwer es ist, in dieser Frage zu einer einheitlichen Meinung zu kommen, zeigt auch die offizielle Gesetzgebung. Diese erlaubt es Jugendlichen ab 14 Jahren, ohne Eltern, aber nicht ohne deren Erlaubnis, zu verreisen. So bleibt es jedem Teenager selbst überlassen, allen Mut und gewichtige Argumente zu sammeln, um die Eltern von seiner Reife zu überzeugen.“

Überzeugen kannst du immer besser, je häufiger du geübt hast, Thesen und Antithesen mit Argumenten und Beispielen zu belegen. Das könnte nicht nur für den nächsten Deutschaufsatz, sondern in vielen Diskussionen hilfreich sein. Vielleicht hilft es dir sogar, eine neue Sichtweise zu bekommen, ehe dich jemand anders davon überzeugen muss.

16 Kommentare
  1. Boahhhhhhhhhhh danke für dieses Video Fette 1 Save

    Von Itslearning Nutzer 2535 404344, vor fast 4 Jahren
  2. Gut erklärt ;-;

    Von Stanze79, vor mehr als 4 Jahren
  3. Hallo Timon G.,
    das stimmt, wahrscheinlich würde ein Siebtklässler anders schreiben. In unseren Video erklären dir jedoch Lehrerinnen und Lehrer den Unterrichtsstoff, deshalb unterscheidet sich die Schrift von der, die Schülerinnen und Schülern haben.
    Viel Spaß weiterhin beim Schauen unserer Videos.
    Liebe Grüße aus der Redaktion

    Von Carolin Kasper, vor fast 5 Jahren
  4. so würde kein Siebtklässler schreiben

    Von Timon G., vor fast 5 Jahren
  5. gut danke

    Von Bitawahedi 1, vor mehr als 5 Jahren
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