Aristotelisches Drama
Aristoteles' Dramentheorie dient als Grundlage für klassisches Drama und wird durch geschlossene Handlung, Mimesis und Katharsis definiert. Geschlossene Handlung, Mimesis, Versform-Sprache, Betonung des Spiels, Katharsis und Ständeklausel. Aristoteles' Einheiten - Ort, Zeit und Handlung - sind essentiell. Finde heraus, wie ein aristotelisches Drama strukturiert ist!
- Was ist das aristotelische Drama?
- Was sind typische Merkmale des aristotelischen Dramas?
- Was ist mit den drei Einheiten eines Dramas gemeint?
- Wie ist ein aristotelisches Drama aufgebaut?
- Welche zentrale Aussage enthält die aristotelische Dramentheorie?
- Vergleich aristotelisches Drama und episches Theater
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Grundlagen zum Thema Aristotelisches Drama
Was ist das aristotelische Drama?
Der griechische Philosoph Aristoteles entwickelte als Erster eine Theorie zum Drama, die auf seinen Analysen von dramatischen Texten und ihren Darstellungen basierte. Für eine lange Zeit galten die aristotelische Dramentheorie und die von Aristoteles festgelegten Kennzeichen eines Dramas als grundlegend für die europäische Dramatik. Das aristotelische Drama wird häufig auch klassisches Drama oder Drama der geschlossenen Form genannt.
Seinen Ursprung fand das aristotelische Drama in der Dramaturgie des antiken Theaters. Die vorherrschende Theaterform war damals die Tragödie. In seinem berühmten Werk Poetik, welches um das Jahr 335 v. Chr. entstand, beschreibt Aristoteles, was Dichtkunst für ihn darstellt. In dem Buch erklärt Aristoteles, dass alle Formen der Dichtung Nachahmungen sind. Außerdem stellt Aristoteles bestimmte Merkmale fest, die ein Drama ausmachen.
Was sind typische Merkmale des aristotelischen Dramas?
Zum einen ist es die geschlossene Handlung, die wesentlich für das Drama ist. Das bedeutet, dass es einen klaren Anfang und ein klares Ende für die Handlung gibt. Außerdem soll die Handlung des Dramas nach Aristoteles vollständig sein; kein Teil der erzählten Geschichte darf ausgelassen werden.
Für Aristoteles ist es entscheidend, dass der Dichter stets die Wirklichkeit nachahmt. Er geht davon aus, dass der Mensch mit einem Trieb zur Nachahmung geboren wird. Den Nachahmungsprozess nennt er Mimesis.
Ein weiteres Merkmal ist eine gehobene und gebundene Sprache in Versform.
Außerdem betont Aristoteles, dass es sich bei einem Drama nicht um einen reinen Bericht handelt. Nicht das Erzählen, sondern das Spiel steht im Vordergrund. Damit möchte Aristoteles das Drama klar vom Epos abgrenzen.
Die Zuschauenden sollen das Gesehene auf sich selbst und auf ihre Wirklichkeit beziehen. Das Mitfühlen der Leidenschaften und Gemütserregungen bewirkt laut Aristoteles eine Reinigung. Diesen Vorgang nennt er Katharsis.
Die Handelnden der Tragödie sind stets Figuren hohen Standes, also große Könige, Herrscher und Götter, da sie Figuren mit einer Fallhöhe sind. Geschichten des bürgerlichen Volkes sollten in Komödien dargestellt werden. Dieses Prinzip nennt man Ständeklausel. Außerdem ist die Anzahl an Figuren sehr begrenzt und überschaubar.
Aristoteles legt außerdem fest, dass drei Einheiten wesentlich für die Struktur eines Dramas sind: die Einheit des Ortes, die Einheit der Zeit und die Einheit der Handlung.
Was ist mit den drei Einheiten eines Dramas gemeint?
Die Einheit von Ort, Zeit und Handlung ist ein besonders wichtiger Aspekt im aristotelischen Drama. Danach hat also jede Szene des Dramas einen begrenzten Zeitrahmen und findet an einem Ort statt, an den die Handlung gebunden ist. Man spricht hier auch von den drei aristotelischen Einheiten.
Aus der Einheit von Ort, Zeit und Handlung leitet sich ein weiteres Kennzeichen des aristotelischen Dramas ab: der Aufbau.
Wie ist ein aristotelisches Drama aufgebaut?
1863 veröffentlichte Gustav Freytag seine an Aristoteles angelehnte Theorie zum Aufbau eines Dramas. Bei genauer Betrachtung der Handlung fällt ein gewisses strukturelles Muster auf. Freytag beschrieb den Aufbau des Dramas in einer Pyramide.
Nach der Dramentheorie ist das geschlossene Drama unterteilt in fünf Akte, die auf eine bestimmte Art und Weise aufeinander aufbauen und so einen Spannungsbogen bilden:
$~$1. Der erste Akt ist die Exposition, die Einleitung. Hier werden die Zuschauenden in die zeitlichen und örtlichen Verhältnisse eingeführt. Außerdem werden die wichtigen Figuren des Dramas vorgestellt und die ersten Figurenkonstellationen beschrieben.
$~$2. Im zweiten Akt, der steigenden Handlung beziehungsweise dem erregenden Moment, nimmt die Handlung rund um eine Krise oder eine Intrige ihren Lauf und verschärft sich.
$~$3. Den Höhepunkt der Spannung erreicht das Drama im dritten Akt. Die Heldin oder der Held findet sich nun in einem dermaßen zugespitzten Konflikt, dass sie oder er eine bedeutende Entscheidung treffen muss, die über den weiteren Verlauf der Handlung entscheidet. Als Peripetie bezeichnet man den dramatischen Wendepunkt, der entweder in einem Sieg oder in einer Niederlage endet.
$~$4. Der vierte Akt ist die fallende Handlung mit dem retardierenden Moment, also dem Moment der verzögernden Spannung. Hier steht die Frage, ob das Schicksal der Heldin beziehungsweise des Helden noch gerettet werden kann.
$~$5. Im fünften Akt kommt es zur Katastrophe. Hier wird der Konflikt entweder gelöst oder es kommt zum Untergang der Heldin beziehungsweise des Helden. Bei dieser Art von Untergang spricht man von einer Tragödie.
Welche zentrale Aussage enthält die aristotelische Dramentheorie?
Die aristotelische Dramentheorie zeigt eine Möglichkeit, Regeln für das Theater aufzustellen, sie stellt also eine Definition des Dramas dar. Sehr viele Theaterstücke, wie zum Beispiel Goethes Faust oder König Ödipus von Sophokles, lassen sich dem aristotelischen Drama zuordnen und damit analysieren.
Vergleich aristotelisches Drama und episches Theater
Das aristotelische Drama wird häufig auch klassisches Drama oder klassisches Theater genannt. Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über die Unterschiede zum von Bertolt Brecht entwickelten epischen Theater:
Klassisches Theater | Episches Theater |
---|---|
geschlossene Form | offene Form |
Der Rezipient soll mit den Figuren mitfühlen. | Der Rezipient soll über das Verhalten der Figuren reflektieren. |
Szenen bauen aufeinander auf. | Szenen sind unabhängig voneinander. |
Der Ablauf des Dramas ist linear. | Der Ablauf springt hin und her. |
Das Spiel der Figuren steht im Vordergrund. | Die/der Erzählende steht im Vordergrund. |
Transkript Aristotelisches Drama
„Ödipus“, „Hamlet“, „Faust“, „Warten auf Godot“ – wir alle wissen, dass es sich dabei um die Titel berühmter Theaterstücke handelt. Doch was genau darf als Theaterstück gelten? Gibt es dafür überhaupt Regeln? Die Antwort ist: Ja! Über die Jahrhunderte gab es immer wieder namhafte Persönlichkeiten, die ein Regelwerk dafür aufgestellt haben, wie ein Theaterstück zu schreiben ist und welchen Inhalt es haben soll.
Aristotelisches Drama – Inhaltsübersicht
In diesem Video werden wir uns mit dem ersten Versuch dazu auseinandersetzen, der weit in die Entstehungszeit des Dramas zurückreicht und sehr lange Bestand hatte: dem aristotelischen Drama, das auch klassisches Drama oder Drama der geschlossenen Form genannt wird. Das aristotelische Drama geht auf die Dramaturgie des antiken Theaters zurück. Die vorherrschende Theaterform war damals die Tragödie. Aristoteles beschreibt in seinem bedeutenden Werk „Poetik“ von 335 v.Chr. die Grundzüge der Tragödie wie folgt:
Auszug aus „Poetik“
„Die Tragödie ist Nachahmung einer guten und in sich geschlossenen Handlung von bestimmter Größe, in anziehend geformter Sprache, wobei diese formenden Mittel in den einzelnen Abschnitten je verschieden angewandt werden – Nachahmung von Handelnden und nicht durch Bericht, die Jammer und Schaudern hervorruft und hierdurch eine Reinigung von derartigen Erregungszuständen bewirkt.“
Die geschlossene Handlung
Zum einen geht es also um eine „geschlossene Handlung von bestimmter Größe“. Darin stecken gleich mehrere Aspekte: Als erstes soll die Tragödie „geschlossen“ sein, das heißt, es gibt einen klaren Anfang und auch ein klares Ende für die Handlung. Die Handlung soll laut Aristoteles vollständig sein. Kein Teil der erzählten Geschichte darf fehlen oder ausgelassen werden. Für Aristoteles ist entscheidend, dass der Dichter stets die Wirklichkeit nachahmt; diesen Prozess nennt er Mimesis.
Sprache
Als nächstes geht es um eine „anziehend geformte Sprache“. Unter diesem Punkt versteht Aristoteles ganz einfach eine gebundene Sprache, also die Versform innerhalb der Tragödie. Als selbstverständlich für das Drama empfinden wir den Punkt, dass es sich nicht um reinen Bericht handeln soll. Handlungen sollen nachgeahmt werden, das Spiel steht also im Vordergrund, nicht das Erzählen über etwas.
Wirkung des aristotelischen Dramas
Der letzte Punkt ist wohl einer der wichtigsten für die Definition des aristotelischen Dramas und für die Abgrenzung von anderen Theaterkonzeptionen, nämlich das Hervorrufen von Jammer (éleos) und Schauder (phóbos) beim Zuschauer und eine darauffolgende Reinigung (kátharsis). Der Zuschauer soll das Gesehene auf sich selbst, auf seine Wirklichkeit beziehen. Daraufhin fühlt das Publikum mit und empfindet jene Gefühle des Jammers, éleos, und Schauderns, phóbos. Das Mitfühlen dieser sogenannten Affekte bewirkt dann eine Reinigung. Diesen Vorgang nennt Aristoteles Katharsis. Die Handelnden der Tragödie sollen gute und schöne Menschen sein.
Für das klassische Drama hieß das, dass nur die Geschichten von großen Königen, Herrschern und Göttern dargestellt wurden. Geschichten des normalen Volkes sollten in Komödien behandelt werden. Es konnte nur dem etwas Tragisches zustoßen, der in der Hierarchie sehr weit oben war, also eine gewisse Fallhöhe hatte. Dieses Prinzip nennt man Ständeklausel.
Einheit von Ort, Zeit und Handlung
Ein besonders wichtiger Aspekt des klassischen Dramas ist die Einheit von Ort, Zeit und Handlung. Ein Drama soll sich demnach im Gesamten an einem einzigen Ort abspielen und diesen Ort während der Handlung nicht verlassen oder wechseln. Die Einheit der Zeit beschreibt die Forderung, dass die gesamte Handlung innerhalb eines Tages abgeschlossen sein sollte. Außerdem soll es nur eine Handlung geben, da zu viele Handlungsstränge die Aufmerksamkeit vom Wesentlichen ablenken.
Der Aufbau des aristotelischen Dramas
Aus der Einheit von Ort, Zeit und Handlung leitet sich eine weitere Besonderheit ab: der Aufbau des aristotelischen Dramas. Betrachtet man die Handlung, so fällt ein besonderes Muster auf. Dieses Muster hat Gustav Freytag in seinem Buch „Technik des Dramas“ 1863 erstmals zusammengefasst.
Handlung, Figuren und Grundkonflikt
Er unterteilt das Drama in fünf Teile. Meist sind sie mit den Akten im Theaterstück identisch: „Einleitung, Steigerung, Höhepunkt, Fall oder Umkehr und Katastrophe“. Im ersten Teil werden die Figuren und der Grundkonflikt, also das Thema des Stückes, vorgestellt. Der zweite Teil entwickelt die Handlung und bereitet den Höhepunkt vor.
Der Höhepunkt
Der Höhepunkt im dritten Teil ist dann die große Schlacht oder das lang ersehnte Fest oder die Durchführung eines Mordes und so weiter. Doch ob alles gut geht oder nicht, erfährt man noch nicht, denn zuerst kommt der vierte Teil, der Fall der Handlung oder die Umkehr. Oft wird dieser vierte Akt auch retardierendes Moment, also Verzögerung, genannt.
Das retardierende Moment
Hier verkehrt sich die Lage des Helden nochmals und Entscheidungen werden hinausgezögert. Dieser Teil des Stücks soll Spannung erzeugen und uns mit dem Helden mitfühlen lassen. Im letzten Teil, der Katastrophe (bei einer Tragödie) oder der glücklichen Fügung (bei einer Komödie), wird das Drama dann schließlich zu einem Ende gebracht.
Es gibt jedoch auch klassische Dramen, die nur drei Akte haben. In solchen Fällen entfallen der zweite und der vierte Akt, beziehungsweise fallen diese mit dem ersten und fünften Akt zusammen.
Resümee
Dieser kurze Überblick zeigt uns eine Möglichkeit, Regeln für das Theater aufzustellen. Wenn wir wissen wollen, ob das Theaterstück, das wir vor uns haben, ein Drama im Sinne Aristoteles’ ist, so müssen wir es nur auf die Regeln testen, die wir eben herausgestellt haben. Sollten nicht alle Regeln zutreffen, so sprechen wir von einem nicht-aristotelischen-Drama – doch das ist ein anderes Thema.
Aristotelisches Drama Übung
-
Erstelle eine Übersicht zentraler Begriffe des aristotelischen Dramas.
TippsManfred Fuhrmann übersetzte zwei zentrale Begriffe des aristotelischen Theaters als Jammer und Schaudern. Welche sind dies?
LösungAristoteles verfasste in seiner „Poetik” bis heute gültige Grundsätze des klassischen Dramas.
- Eine geschlossene Handlung. Das bedeutet, dass es eine einsträngige, zielgerichtete Handlung und keine Nebenhandlungen gibt.
- Die Mimesis, auf Deutsch die Nachahmung der Wirklichkeit.
- Wichtig ist auch die in Versform verfasste Sprache. Damit soll sich der Dramentext von der Alltagssprache abgrenzen. Handelnde waren oft Könige oder Götter, die mit einer entsprechende Sprache ausgestattet werden mussten.
- Hand in Hand damit geht die Forderung danach, keinen reinen Bericht zu verfassen. Genauer gesagt bedeutet das, dass nichts erzählt werden soll, sondern eine Dichtung verfasst.
- Einer der bedeutendsten Punkte ist das Hervorrufen von Eleos und Phobos. Manfred Fuhrmann lieferte die bis heute anerkannte Übersetzung mit Schauder für den Begriff Phobos und Jammer für Eleos.
- Dadurch soll der/die Zuschauer/-in eine Reinigung, auch genannt Katharsis, erfahren. Er oder sie soll das Geschehen auf sich selbst beziehen und durch das Mitfühlen diese Reinigung erfahren.
- Ein weiteres wichtiges Merkmal sind die drei Einheiten. Ort, Zeit und Handlung sind begrenzt.
-
Ergänze das Schaubild zum Aufbau eines Dramas nach Gustav Freytag.
TippsÜberlege noch einmal, wie ein Drama ausgehen kann. Je nachdem wie, wird es als Tragödie oder als Komödie bezeichnet.
So wie jeder Text hat auch ein Drama ..., Hauptteil und Schluss. Hilft dir das beim Füllen der linken Lücke?
LösungDas aristotelische Drama kann in fünf Teile untergliedert werden, die meist auch mit der Anzahl der Akte übereinstimmen.
- Die Einleitung oder auch Exposition ist der erste Teil. Dabei werden die Figuren und der Grundkonflikt eingeführt. Danach hat der/die Zuschauer/-in bzw. Leser/-in einen gewissen Überblick.
- Auf dem Weg zum Höhepunkt steigert sich die Handlung erst einmal. Dabei wird Spannung aufgebaut. Möglicherweise tun sich nun Ungereimtheiten auf, die später aufgelöst werden.
- Ganz oben steht der Höhepunkt. Dabei handelt es sich um den am meisten verdichteten Teil der Handlung. Der Höhepunkt kann ein Mord, eine Schlacht oder ein Fest, wie z. B. eine Hochzeit, sein.
- Nach dem Höhepunkt fällt die Handlung wieder. Da der Schluss noch hinausausgezögert wird, nennt man diesen Teil auch retardierendes Moment. Dabei wird noch einmal Spannung erzeugt.
- Diese Spannung löst sich dann endgültig in der Katastrophe oder der glücklichen Fügung auf. Ein Beispiel für eine Katastrophe wäre Maria Stuarts Hinrichtung in dem gleichnamigen Drama von Schiller.
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Ordne die Dramen anhand ihrer formalen Merkmale ein.
TippsMaria und Elisabeth sind Königinnen. Hilft dir das weiter?
Lösung- „Maria Stuart” von Friedrich Schiller kann als aristotelisches Drama eingeordnet werden. Zwar spielt es an unterschiedlichen Orten, entspricht aber trotzdem wesentlichen formalen Merkmalen. Es ist in fünf Akten verfasst und Maria Stuart, eine Königin, hat eine beträchtliche Fallhöhe.
- „Antigone” von Sophokles ist ebenfalls ein aristotelisches Drama. Es ist klassisch in fünf Akten aufgebaut und enthält Exposition, Komplikation, Klimax/Höhepunkt, retardierendes Moment und eine Katastrophe am Schluss.
- Bei „Iphigenie in Aulis” von Euripides handelt es sich auch um ein aristotelisches Drama. Es gehört zu den klassischen griechischen Dramen mit fünf Akten und einer Einheit von Ort, Zeit und Handlung.
- Die beiden Dramen von Bertolt Brecht „Die heilige Johanna der Schlachthöfe” und „Die Dreigroschenoper” sind nicht-aristotelische Dramen. Brecht begründete das sogenannte epische Theater, das in vielen Punkten das Gegenteil des aristotelischen Dramas ist.
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Zeige, woran erkennbar ist, dass es sich bei „König Ödipius” um ein aristotelisches Drama handelt.
TippsEine einheitliche Handlung bewegt sich auf ein Ziel zu. Kannst du das anders ausdrücken?
Lösung- Es gibt einen begrenzten Zeitraum und die Handlung spielt an nur einem Ort.
- Also sind zwei der drei Einheiten erfüllt. Zeit und Ort sind geschlossen. In modernen Dramen kann der Zeitraum sich auch über mehrere Jahre erstrecken, was in klassischen Dramen selten oder gar nicht vorkam.
- Es gibt nur eine Haupthandlung. Man könnte sie auch als einsträngig und zielorientiert bezeichnen. Aristoteles hat dieses Drama deshalb auch zum Musterstück der Tragödie ernannt.
- Es gibt nur wenige Personen in dem Drama. Das geht Hand in Hand mit der Einheit der Handlung, da so Nebenhandlungen ausgeschlossen werden.
- Das Drama ist auch in fünf Akte eingeteilt. Es kommt vor, dass es auch Dramen bestehend aus drei Akten gibt, die teilweise zum aristotelischen Drama gezählt werden.
- Somit handelt es sich klar um ein klassisches oder auch aristotelisches bzw. geschlossenes Stück.
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Beschreibe den Ursprung des aristotelischen Dramas.
TippsÜberlege noch einmal, ob Aristoteles eine vollständige Kopie des antiken Dramas erschuf.
Lösung- Aristoteles orientierte sich an der Dramaturgie des antiken Theaters. Das bedeutet, dass er sowohl deskriptive als auch präskriptive Aspekte in seine „Poetik” einbaute. Er beschrieb antike Dramen, stellte aber auch verpflichtend gültige Vorgaben für zukünftige Dramen auf.
- In seinem Werk „Die Poetik” von 335 vor Christus begründete Aristoteles seine berühmten Grundsätze des Theaters.
- Die vorherrschende Form des Dramas war damals die Tragödie. Meist waren Könige oder Götter die Hauptfiguren, die über eine sogenannte Fallhöhe verfügten.
- Zentral für das aristotelische Drama ist die Einheit von Ort, Zeit und Handlung. Dabei sollten alle drei Aspekte zeitlich, örtlich und handlungstechnisch auf einen Aspekt begrenzt sein.
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Prüfe „Die Physiker” auf die Merkmale des aristotelischen Dramas.
TippsÜberlege noch einmal, ob Komödien in Aristoteles Poetik benannt wurden.
Lösung- Formal erscheint die Zuordnung des Dramas „Die Physiker” erst einmal unklar. Es gibt zwar eine Einheit des Ortes und eine Einheit der Handlung, jedoch keine Aufteilung in fünf oder drei Akte.
- Eine begrenzte Personenzahl spricht auch für die Zuordnung zum aristotelischen Drama. Es gibt zwar einige Nebenpersonen, aber die Haupthandlung wird von vier Personen dominiert. Das unterstützt auch die Einheit der Handlung.
- Das Stück wird zwar als Komödie deklariert, jedoch ist es der Handlung nach zu urteilen eher eine Tragödie mit Katastrophe am Schluss bzw. eine Tragikomödie.
- Dürrenmatt hat unterschiedliche Elemente des aristotelischen und nicht-aristotelischen Dramas miteinander verbunden und damit eine andere Form erschaffen.
- Das Drama lässt sich somit schlussfolgernd nicht eindeutig zuordnen, was wahrscheinlich auch die Intention des Autors war.
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Und trotzdem orientiert sich Faust auch am aristotelischen Drama. Aufbau und Wirkungsweise bleiben bestehen.
Hallo Amin 2,
vielen Dank für deinen aufmerksamen Hinweis! Tatsächlich ist eine klare Zuordnung von Goethes „Faust“ nicht möglich. Es kann mit den von dir genannten Argumenten auch als offenes Drama bezeichnet werden. Wichtig ist, dass du deine Einschätzung begründest. Es muss auch klar sein, ob du dich auf „Faust I“ oder „Faust II“ beziehst. In „Faust II“ ist die offene Form nämlich noch stärker umgesetzt als in „Faust I“.
Liebe Grüße aus der Redaktion
Faust wird in anderen Interpretationen als offenes Drama bezeichnet. Die Einheit von Ort und Zeit ist bei Faust nicht gegeben. Auch gibt es zwei Handlungsstränge.