Erfahre mehr über die Periode des Althochdeutschen, die germanischen Helden, Mythen und christlichen Themen. Das Video zeigt die Besonderheiten des Stabreims und wichtige Werke von Otfrid von Weißenburg, Hrotsvit von Gandersheim und Notker III. Interesse geweckt? Das und vieles mehr findest du im folgenden Text!
Die Periode des Althochdeutschen und somit auch die althochdeutsche Dichtung fällt in die Zeit von etwa 750 bis 1050 n. u. Z. Aus dieser Zeit gibt es neben vielen lateinischen Texten auch handschriftliche Überlieferungen in der lingua theodisca.
Der Begriff Althochdeutsch ist heute eine Sammelbezeichnung für die verschiedenen Dialekte und Sprachen, die es zu jener Zeit in der Mitte und im Süden von Deutschland gab.
Das Wort Deutsch stammt von der lateinischen Bezeichnung theodisca ab, was übersetzt die „Sprache des Volks“ heißt. Die Autorinnen und Autoren aus jener Zeit benutzten für ihre Texte den ihnen bekannten heimischen Dialekt (z. B. Ostfränkisch), was dazu führte, dass es für ein und dasselbe Wort eine Vielzahl von Schreibweisen gab. Noch heute gibt es in Deutschland viele unterschiedliche, regional geprägte Mundarten, die zu den Sprachvarianten des Deutschen gerechnet werden.
Themen der althochdeutschen Dichtung
Die meisten literarischen Werke aus der althochdeutschen Dichtung handeln von germanischen Helden (sog. Heldensagen), mythologischen Stoffen oder christlichen Themen, die dem Zweck der Missionierung dienten. So wurden beispielsweise Psalmen und Gebete in die Volkssprache übersetzt, um sie auch den Teilen der Bevölkerung zugänglich zu machen, die der lateinischen Sprache nicht mächtig waren.
Germanische Heldensagen und Mythen gingen auf eine mündliche Überlieferung zurück und wurden zumeist im Stabreim verfasst. Dieser löste den für das Lateinische typischen Endreim ab.
Beim Stabreim handelt es sich um eine spezielle Reimart in der althochdeutschen Dichtung, die der heutigen Alliteration entspricht.
Durch die Missionierung der germanischen Völker wurden ihre Traditionen teilweise verdrängt und rückten in den Hintergrund. Stattdessen konzentrierte man sich auf christliche Werte und die Wiederentdeckung antiker Vorstellungen.
Althochdeutsche Werke der Literatur
Die ersten überlieferten Werke aus althochdeutscher Zeit stammen aus dem 9. Jahrhundert n. u. Z. Dazu zählen:
Hildebrandslied (um 840 n. u. Z.),
Merseburger Zaubersprüche (um 840 n. u. Z.),
Wessobrunner Gebet (um 800 n. u. Z.),
Mûspilli (um 870 n. u. Z.) und
Heliand (um 830 n. u. Z.).
Die hier erwähnten Werke gehören unterschiedlichen literarischen Gattungen an. Während das Hildebrandslied die älteste überlieferte germanische Heldensage ist und sich die Merseburger Zaubersprüche ebenfalls auf die germanischen Vorstellungen in der Mythologie beziehen, handelt es sich beim Wessobrunner Gebet und Mûspilli um Beispiele christlicher Stabreimdichtung.
Das Werk Heliand ist die älteste überlieferte epische Dichtung in althochdeutscher Sprache. In diesem Werk verbinden sich germanische und christliche Traditionen, da es sich zum einen auf germanische Heldenvorstellungen und zum anderen auf die Geschichte des Heilands in der Bibel bezieht.
Althochdeutsche Autorinnen und Autoren
Zu den wichtigsten Autorinnen und Autoren der althochdeutschen Dichtung gehören:
Otfrid von Weißenburg (ca. 800–870 n. u. Z.),
Hrotsvit von Gandersheim (ca. 935–980 n. u. Z.) und
Notker III., genannt Notker der Deutsche (ca. 950–1022 n. u. Z.).
Otfrid von Weißenburg gilt als einer der ersten namentlich bekannten Dichter, der seine Werke in der deutschen Volkssprache schrieb. Dadurch dass er in seinen Texten einen südrheinfränkischen Dialekt verwendete, lässt sich seine Herkunft gut ermitteln, auch wenn sie nicht schriftlich dokumentiert wurde. Wie viele Dichtende zu seiner Zeit hatte er durch seine Tätigkeit als Mönch und Theologe einen Bezug zur christlichen Religion.
Hrotsvit von Gandersheim kann als erste deutschsprachige Dichterin bezeichnet werden. Neben ihren geistlichen Texten schrieb sie historische Dichtungen über wichtige Persönlichkeiten (wie u. a. Kaiser Otto I.) und Dramen.
Notker III. oder Notker der Deutsche war ein Mönch und Übersetzer. Durch seine Übersetzungen ins Althochdeutsche konnten die antike lateinische Dichtung sowie biblische Texte für mehr Menschen zugänglich gemacht werden.
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Hallo liebe Schüler und Schülerinnen! Hier ist wieder euer Leo! Heute geht es um Althochdeutsche Dichtung. In diesem Video werde ich euch einen Einblick in Althochdeutsche Dichtung geben. Ihr werdet erfahren, von welcher Zeit man dabei spricht, was man unter dem Wort "althochdeutsch" versteht, welche Texte darunter fallen und was es damit auf sich hat. Die Bezeichnung "Althochdeutsche Dichtung" ist eine Sammelbezeichnung für Literatur, die im deutschen Sprachraum zwischen 750 und 1050 entstanden ist. Es wäre also gut, wenn ihr etwas über die Entstehung des Frankenreichs wüsstet, euch der Name Karl der Große etwas sagt, und wenn ihr wüsstet, dass es Erdteilungen gab, und dass das Frankenreich sich in das westfränkische Reich und das Ostfränkische Reich teilte und dass schließlich die Karolingermacht Ende des 9. Jahrhunderts zerfallen ist.
Das Adjektiv deutsch oder diustic kommt vom germanischen Substantiv thiot und bedeutet Volk. Die Lingua Theodisca wird zuerst in einer Schrift im Jahre 786 erwähnt. Die Lingua Theodisca ist lateinisch für: Die Volkssprache oder Die Sprache des Volkes. Vielleicht wart ihr schon einmal in Italien, dann wisst ihr wahrscheinlich, dass tedesco dort deutsch heißt. Der Begriff Theodisca oder Diustic war also eine Sammelbezeichnung für die verschiedenen Dialekte, Sprachen und Stämme, die es im Frankenreich gab. Damit ihr einmal alle seht, zähle ich euch die verschiedenen Sprachfamilien auf. Altenglisch, westfränkisch, altniederfränkisch, altsächsisch, altrheinfränkisch, altmittelfränkisch, altoberfränkisch, altsüdrheinfränkisch, altbayrisch, altallemannisch, langobardisch und? unzugeordnet. Jedoch war Latein zu dieser Zeit Einheitssprache. Also waren die meisten Texte, die zu dieser Zeit entstanden sind, auf lateinisch. Geschrieben wurden fast alle in Klöstern, weil diese die zentralen Kulturstätten waren. Die meisten Werke, die überliefert sind, handeln von germanischen Helden, sogenannten Heldensagen, der germanischen Mythologie oder von christlichen Themen zum Zwecke der Missionierung. Hierzu wurden Psalmen und Gebete übersetzt. Die germanischen Heldensagen und Mythen gingen auf eine mündliche Überlieferung zurück und wurden zumeist im Stabreim gehalten. Jedoch kann man sagen, dass es in dieser Zeit eher darum ging, die germanischen Traditionen zu verdrängen und darum, die germanischen Völker zu missionieren. In der christlichen Tradition hat man sich bemüht, christliche und antike Zusammenhänge anzueignen und zu verbinden.
Die ersten überlieferten Werke aus dieser Zeit sind:
Das Hildebrandslied um circa 750 - das älteste Denkmal einer germanischen Heldensage.
Die Merseburger Zaubersprüche um 840, die dem Glauben an magische Handlungen Ausdruck geben.
Das Wessobrunner Gebet um 800 und
das Muspilli, Ende 9. Jahrhundert als Beispiele christlicher Stabreimdichtung.
Es wurden aber auch epische Texte geschrieben. So heißt das älteste Dokument, das überliefert ist: Der Heiland.
3 Autoren, die aus dieser Zeit bekannt sind, heißen: Ottfried von Weissenburg, von 800 bis 870, Hrotsvit von Gandersheim, 935 bis 970 und Notker der Deutsche, 950 bis 1022.
Um euch die wichtigsten Dinge einmal zusammenzufassen: Unter Althochdeutscher Dichtung versteht man die Epoche von 750 bis 1050. Althochdeutsch oder Theodisca ist eine Sammelbezeichnung und steht für "Die Sprache des Volkes". Man hat zwar germanische Heldensagen und Mythen geschrieben, aber hauptsächlich hat man christliche Themen verfasst zum Zwecke der Missionierung.
Die wichtigsten Werke sind: das Hildebrandslied, das Wessobrunner Gebet, Muspilli und der Heiland.
Die wichtigsten Autoren, die man aus dieser Zeit kennt, heißen: Ottfried von Weissenburg, Hrotsvit von Gandersheim und Notker der Deutsche.
Das war es für dieses Mal und denkt daran: "insprinc haptbandun,
inuar uigandun!" beziehungsweise: Entspringe den Haftbanden, entkomme den Feinden!
Herrlich! Damit fand (nicht nur) meine Tochter (15) einen "bequemen" Einstieg in die Materie!
Von Christoph Tschirner 1, vor mehr als 4 Jahren
Hallo Natascha,
vielen Dank für das aufmerksame Schauen unserer Videos und deinen Hinweis. Wir werden den Fehler umgehend korrigieren.
Beste Grüße aus der Redaktion
Von Carolin Kasper, vor etwa 6 Jahren
Aufpassen, Fehler!!!! "Deutsch" leitet sich NICHT u.a. von DIUSTIC sondern von DIUTISC ab!
Von Natascha Feichtner, vor etwa 6 Jahren
Althochdeutsche Dichtung Übung
Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Althochdeutsche Dichtung kannst du es wiederholen und üben.
Das Wort Deutsch geht auf die lateinische Bezeichnung lingua theodisca zurück.
Lösung
Der Begriff Althochdeutsch ist heute eine Sammelbezeichnung für die verschiedenen Dialekte und Sprachen, die es im 8. bis 11. Jh. n. u. Z. in der Mitte und im Süden von Deutschland gab.
Aus dieser Zeit gibt es neben vielen lateinischen Texten auch handschriftliche Überlieferungen in der lingua theodisca.
Der lateinische Ausdruck lingua theodisca heißt übersetzt so viel wie die „Sprache des Volkes“. Das Wort Deutsch geht auf diese lateinische Bezeichnung zurück.
Die Autorinnen und Autoren aus jener Zeit benutzten für ihre Texte den ihnen bekannten heimischen Dialekt (z. B. Ostfränkisch), was dazu führte, dass es für ein und dasselbe Wort eine Vielzahl von Schreibweisen gab.
Für die althochdeutsche Dichtung waren unter anderem christliche Themen relevant.
Drei Antworten sind richtig.
Lösung
Die meisten literarischen Werke aus der althochdeutschen Dichtung handeln von germanischen Helden, mythologischen Stoffen oder religiösen Themen, die dem Zweck der Missionierung dienten.
Die gesuchte Autorin verfasste neben geistlichen Texten auch historische Dichtungen über wichtige Persönlichkeiten.
Lösung
Otfrid von Weißenburg} (ca. 800–870 n. u. Z.) gilt als einer der ersten namentlich bekannten Dichter, der seine Werke in der deutschen Volkssprache schrieb. Wie viele Dichtende zu seiner Zeit hatte er durch seine Tätigkeit als Mönch und Theologe einen Bezug zur christlichen Religion.
Hrotsvit von Gandersheim kann als erste deutschsprachige Dichterin bezeichnet werden. Neben ihren geistlichen Texten schrieb sie historische Dichtungen über wichtige Persönlichkeiten (wie u. a. Kaiser Otto I.) und Dramen.
Notker III. oder Notker der Deutsche war ein Mönch und Übersetzer. Durch seine Übersetzungen ins Althochdeutsche konnten die antike lateinische Dichtung sowie biblische Texte für mehr Menschen zugänglich gemacht werden.
Das Werk Heliand ist die älteste überlieferte epische Dichtung in althochdeutscher Sprache. In diesem Werk verbinden sich germanische und christliche Traditionen, da es sich zum einen auf germanische Heldenvorstellungen und zum anderen auf die Geschichte des Heilands in der Bibel bezieht.
Das Mûspilli-Gedicht ist in Altbairisch verfasst und eines der wenigen erhaltenen Werke althochdeutscher Stabreimdichtung.
Das Wessobrunner Gebet ist das älteste christliche Gedicht der deutschsprachigen Literatur.
Lösung
germanische Sagen und Mythen: Hildebrandslied und Merseburger Zaubersprüche
christliche Stabreimdichtung: Wessobrunner Gebet und Mûspilli
epische Dichtung: Heliand
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Die Aussprache war gewöhnungsbedürftig.
Herrlich! Damit fand (nicht nur) meine Tochter (15) einen "bequemen" Einstieg in die Materie!
Hallo Natascha,
vielen Dank für das aufmerksame Schauen unserer Videos und deinen Hinweis. Wir werden den Fehler umgehend korrigieren.
Beste Grüße aus der Redaktion
Aufpassen, Fehler!!!! "Deutsch" leitet sich NICHT u.a. von DIUSTIC sondern von DIUTISC ab!