Tauche ein in die Welt der Spinnen! Von Netzbau bis Fortpflanzung erfährst du alles über diese faszinierenden Tiere. Entdecke verschiedene Netzarten und warum manche Spinnen gar keine Netze weben. Interessiert? Dies und vieles mehr findest du im folgenden Text!
Wer durch eine Tür läuft, spürt ab und zu einen kleinen Faden im Gesicht oder entdeckt ein fein gesponnenes Netz in der Zimmerecke. Und im Herbst ist es faszinierend, wenn morgens Tautropfen an solch einem Netz glitzern. Welches Tier spinnt ein Netz? – ganz klar, eine Spinne. Für die einen sehr interessant zu betrachten und zu beobachten, für andere der reinste Graus. Aber was machen Spinnen mit ihrem Netz? Und welche Spinnen bauen kein Netz? Die Antworten auf diese Fragen findest du im folgenden Text.
Spinnen – Definition
Spinnen besitzen vier Beinpaare und zählen zu den Gliederfüßern. Der Spinnenkörper ist unterteilt in den Kopf-Brust-Bereich, mit den Beinen und dem Hinterleib. Sie besitzen keine Zähne zum Essen, sondern Giftklauen am Mund, um Insekten durch Gift und Verdauungssäfte aufzulösen und anschließend auszusaugen. Viele Spinnen nutzen ein Netz, um ihre Beute zu fangen. Man nennt sie Webspinnen. Jagd-, Spring- und Wolfsspinnen jagen aktiv ihre Beute.
Der Spinnfaden für das Netz wird in der Spinndrüse im Hinterleib der Spinne produziert. Dort befindet sich auch die Spinnwarze, an der die sehr stabilen Spinnfäden herausgedrückt werden.
Spinnen können in sehr verschiedenen Lebensräumen wie Wald, Steppe, Wüste, Wiese, Wasser oder auch in Häusern vorkommen. Ihre Verbreitung richtet sich nach dem Vorhandensein und der Häufigkeit von Insekten, ihrer Nahrungsquelle.
Das Spinnennetz
Das Spinnennetz dient zum Fang der Beute – also der Ernährung der Spinnen. An den klebrigen Fäden bleiben Insekten haften und lassen sich so leicht überwältigen. Der Aufbau eines Spinnennetzes hängt dabei von der Art der Spinne ab. Die drei häufigsten Spinnennetzarten sind das Radnetz, das Sektorennetz und das Deckennetz. Des Weiteren gibt es auch noch das Trichter- und das Haubennetz.
Die Auflistung in der folgenden Tabelle zeigt eine kleine Einteilung der Webspinnen nach ihrer Netzform und ein paar heimische Spinnenarten als Beispiele.
Netzform
Beschreibung
Familie
Beispiele mit markanten Körpermerkmalen
Radnetz
typische, runde und gleichmäßig gewebte Netzform
Radnetzspinne (Araneidae)
Garten-Kreuzspinne, mit einem typischen Kreuz auf dem Rücken
Wespenspinne, Hinterleib wie bei einer Wespe gefärbt
Sektorennetz
Nur ein Teil des Radnetzes wird gebaut.
Radnetzspinne (Araneidae)
Sektorenspinne, eine blattähnliche Zeichnung auf dem Rücken
Deckennetz
flächig ausgebreitetes Netz ohne erkennbare Struktur, mit Klebefäden zum Boden hin
Höhlenspinne (Nesticidae)
Nesticus cellulanus, gelber Körper mit dunkelbraunen bis schwarzen Streifen
Baldachinnetz
ähnlicher Aufbau wie bei den Deckennetzen, mit nach oben abführenden Stolperfäden
Baldachinspinne (Linyphiidae)
Linyphida radiata, rötliche Brust, Hinterleib schwarz mit gelben Streifen
Trichternetz
ein Radnetz mit langer, abführender, trichterähnlicher Röhre
Trichterspinne (Agelenidae)
Labyrinthspinne, Hinterleib mit fischgrätenähnlicher Zeichnung
Wie macht eine Spinne ein Netz?
Das wollen wir uns nun am Beispiel des Netzbaus der Radnetzspinne etwas genauer ansehen. Eine Spinne lässt aus ihrer Drüse, der Spinnwarze, einen Spinnfaden heraus, während sie zum Beispiel auf einem Ast sitzt. Sie wartet, bis der Wind den Spinnfaden so weit transportiert, bis er an einem anderen Ast kleben bleibt. Die Spinne befestigt das andere Ende und bildet so eine Seilbrücke. Auf dieser krabbelt sie nun bis zur Mitte und seilt sich mit einem weiteren Faden ab, den sie am Boden oder Blattwerk verklebt. Von dort aus zieht sie verschiedene Speichenfäden, die sich mittig treffen und verklebt werden. Anschließend wird im Uhrzeigersinn von innen nach außen eine sogenannte Hilfsspirale gezogen. Nun wird gegen den Uhrzeigersinn von außen nach innen das eigentliche Radnetz gebaut. Dabei wird die Hilfsspirale aufgefressen und durch einen klebrigen Faden ersetzt. Verbleibt die Spinne nicht in der Nabenmitte, wird ein Signalfaden befestigt, der zum Versteck der Spinne führt. An diesem wird die Vibration weitergeleitet, die entsteht, sobald sich ein Insekt im Netz verfängt.
Der Ablauf des Netzbaus ist in der folgenden Illustration schematisch dargestellt.
Spinnen – Fortpflanzung und Entwicklung
Spinnen sind Einzelgänger. Nur während der Paarungszeit treffen sich eine weibliche und eine männliche Spinne. Aber wie paaren sich Spinnen eigentlich? In der Regel werben Männchen mit einem lockenden Spinnfaden oder einer Beute als Brautgeschenk um das Weibchen. Ist das Weibchen willig, erstarrt es und es kommt zur Kopulation. Nach der Paarung verlässt das Männchen seine Partnerin oder wird je nach Spinnenart von dieser aufgefressen.
Einige Wochen nach der Paarung erfolgt die Eiablage. Die Eier werden mit wenigen Ausnahmen von der weiblichen Spinne gehütet und bewacht, bis die Jungtiere, auch Nymphen genannt, schlüpfen.
Bei Wespenspinnen erfolgt die Eiablage in Eikokons. Sie bilden sogenannte Spinnennester, die sich selbst überlassen werden. Häufig überwintern dabei die Jungspinnen in diesen Kokons und verlassen ihn erst im Frühjahr. Andere Spinnenarten verbinden die Eier durch einfache Spinnfäden miteinander und transportieren diese bis zum Schlupf auf dem Rücken oder in Kokons gewickelt mit den Klauen. So wird die Brut bewacht. Nach dem Schlupf verlassen die Jungspinnen ihren Geburtsort.
Da Jungspinnen nach dem Schlüpfen aus dem Ei schnell selbstständig werden, verlassen sie in der Regel ihren Geburtsort. Dazu klettern sie auf höher gelegene Stellen, lassen einen langen Faden aus ihrer Spinndrüse heraus, an den sie sich festklammern, und lassen sich vom Wind treiben. Dies führt zu einer weiten Ausbreitung einer Spinnenart und zur Besiedlung neuer Lebensräume.
Im September sind in Deutschland auffallend viele fliegende Spinnfäden mit Jungspinnen in der Luft zu entdecken. Dies wird als Altweibersommer bezeichnet, da früher weiben das Weben der Spinnfäden bedeutete. Ebenfalls erinnern die silbrigen Fäden an langes, graues Haar älterer Frauen.
Dieses Video
Was muss man über Spinnen wissen? Lästig sind sie, die Spinnenfäden im Altweibersommer, wenn man sie im Freien oder beim Spaziergang ins Gesicht bekommt. Wo kommen die Gespinste aber her? Und warum werden sie erzeugt? In diesem Video erfährst du mehr über Spinnentiere, als es der Durchschnitt weiß! So werden dir verschiedene Netzbau- und Fangtechniken von Spinnen vorgestellt. Außerdem erfährst du, woher die Abscheu vor Spinnentieren kommt und was der effektivste Weg zur Behebung dieser Angst ist. Denn Spinnen sind hochinteressante Tiere, deren Lebensweise und Vielfalt es sich zu betrachten lohnt.
Mit den hier erworbenen Kenntnissen kann die Übung zum Netzbau der Spinnen bearbeitet und gelöst werden. Viel Erfolg!
Häufig gestellte Fragen zum Thema Spinnen und Spinnennetze
Spinnen sind durch ihr räuberisches Verhalten Fleischfresser. Mithilfe ihres Netzes fangen sie ihre Beute ein. Ausnahmen sind jene Spinnen, die auf den Netzbau verzichten und Insekten direkt auflauern und jagen. Da Spinnen keine Zähne besitzen, injizieren sie durch einen Biss mit den Giftklauen eine lähmende Substanz und Verdauungsenzyme in den Körper der Beute. Durch diese sogenannte Außenverdauung verflüssigt sich die Beute und die Spinnen schlürfen mit ihrem Saugmagen ihre Nahrung aus.
Netze werden vor allem von den Webspinnen gebaut. Unter den Spinnentieren können aber auch Mitglieder der Ordnung der Spinnmilben und der Ordnung der Pseudoskorpione Fäden produzieren.
Natürlich gibt es auch Spinnen, die kein Netz weben. Hierzu gehören zum Beispiel die Jagdspinne, die Springspinne, die Wolfsspinne oder der Weberknecht. Einige verstecken sich unter einer kleinen Netzkugel oder in Erdhöhlen und ziehen Signalfäden über den Boden oder über Blätter. Kommt ein Insekt in die Nähe, wird dieses aktiv gefangen.
Die Spinnfäden bestehen aus einem speziellen Gemisch an Seidenproteinen, Klebemitteln und weiteren Substanzen. Diese verhärten an der Luft und bilden so eine stabile, reißfeste Struktur.
Spinnfäden sind fest, dehnbar und enorm reißfest. Belastungstests mit natürlichen Spinnenfäden haben gezeigt, dass diese bis zu fünfmal fester als Stahl sind.
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