Hallo! Heut möchte ich dir den Begriff Koevolution näher bringen. Ein solches Bild hast du wahrscheinlich schon einmal gesehen: Ein Kolibri holt Nektar aus einer röhrenförmigen Blüte. Die Blüte scheint exakt zum Kolibrischnabel mit der langen Zunge zu passen. Das ist kein Zufall, sondern das Ergebnis langer Entwicklungsprozesse zwischen Lebewesen.
Du solltest bereits sehr gut mit den Begriffen Evolution und Selektion umgehen können. In diesem Film möchte ich dir die Koevolution erklären.
Definition: Koevolution
Koevolution bedeutet, dass es zu einer wechselseitigen Anpassung von zwei Arten kommt. Das bedeutet, dass die Veränderung einer Art auch immer eine Veränderung der anderen Art zur Folge hat. Meist kommt es so nach langer Zeit zu einer Spezialisierung der beiden Arten.
Beispiele Koevolution: Symbiose
Ich möchte dir nun die Koevolution an einigen Beispielen genauer erklären. Ein wichtiges Beispiel ist die Koevolution der Blütenpflanzen und ihrer Bestäuber.
Viele Blütenpflanzen locken Insekten oder eben den Kolibri durch Duft, Farbe und Nektar an. Die Insekten oder der Kolibri nehmen dabei den Pollen der Blüte an ihrem Körper mit und bestäuben so die Narbe der nächsten Blüte.
Die meisten Blüten sind auf bestimmte Insektenarten spezialisiert. Die Insekten sind ebenso nur auf bestimmte Blüten spezialisiert. Auf dem Bild siehst du z.B. wie eine Hummel mit ihrer langen Zunge Nektar aus einer Röhrenblüte holt. Diese ist für viele andere Insekten nicht zugänglich. Ebenso die röhrenförmige Blüte, die der Kolibri auf dem Bild anfliegt.
Im Laufe der Zeit kam es zu Veränderungen der Blüten in folgenden Bereichen: Form, Duft, Farbe und Nektarproduktion. Bei den Insekten haben die Veränderungen der Blüten auch zu Anpassungen vor allem im Bereich der Körperform geführt.
Die Spezialisierung hat für die Pflanze den Vorteil, dass ihre Pollen nicht auf Blüten anderer Arten getragen wird. Die bestäubenden Insekten haben den Vorteil, dass wenig Konkurrenz zu anderen Arten besteht.
Dieses Beispiel der Koevolution stellt eine Symbiose dar. Das bedeutet, dass beide Arten davon profitieren.
Beipiele Koevolution: Parasitismus
Ein weiteres Beispiel für Koevolution sind der Mensch und die Kopflaus. In diesem Fall liegt keine Symbiose vor, sondern Parasitimus. Das bedeutet, dass nur eine Seite von der Beziehung profitiert. In diesem Fall ist es die Kopflaus.
Die Kopflaus kommt fast nur beim Menschen vor. Im Laufe der Evolution hat der Mensch Abwehrstrategien entwickelt. Dazu zählt Kämmen, Waschen, Kratzen und die Schorfbildung. Diese neu entwickelten Abwehrmechanismen haben auch bei der Kopflaus zu Veränderungen geführt. Mit ihren Krallen kann sie sich sehr gut am menschlichen Haar festhalten und auch auf andere Köpfe gelangen. Ihre Farbe macht sie auf dem Kopf fast unsichtbar. Ihre Eier haften fest an den Haaren.
Die Koevolution besteht in diesem Fall also darin, dass die eine Art Strategien zur Abwehr entwickelt. Auf der Seite der Parasiten setzen sich hingegen Merkmale durch, die das Parasitieren trotz der Abwehrmechanismen ermöglichen.
Auch die Beziehung zwischen Räuber und Beute ist das Ergebnis von Koevolution. So sind die Fangorgane von Raubvögeln, wie Krallen oder Schnabel, optimal auf das Beutegreifen, Beuteschlagen und Zerteilen spezialisiert. Die Angepassheit der Beute besteht meist in einer unauffälligen Färbung oder im Nutzen guter Verstecke.
Koevolution: Starke Spezialisierung
Bei der Koevolution kommt es häufig zu einer starken Spezialisierung. Eine zu starke Spezialisierung führt aber zu starker Abhängigkeit. Der Koala Australiens ernährt sich ausschließlich von Eukalyptus. Seine Anpassung besteht darin, dass er die Toxine des Euykalyptus verträgt oder alte Blätter mit wenig Toxingehalt frisst. Allerdings kann er nicht auf andere Nahrungsquellen ausweichen. Dies kann seine Existenz gefährden, wenn nicht ausreichend Eukalyptus vorhanden ist.
Zusammenfassung Koevolution
In diesem Film hast du die Koevolution kennen gelernt: Zwei Arten verändern sich wechselseitig, denn sie stehen unter ständigem Mutations-und Selektionsdruck. Der Selektionsdruck wird von der jeweils anderen, sich auch verändernden Art mitbestimmt.
Dies kann zu einer starken Spezialisierung führen. So zeigt es z.B. das Bild von Kolibri und Blüte: Nur die lange schmale Zunge des Kolibris ist so gebaut um an den Nektar dieser länglichen Röhrenblüte zu gelangen. Damit entgeht er der Nahrungskonkurrenz. Die Blüte hat dafür einen sicheren und präzisen Pollenverteiler, ist aber in Sachen Befruchtung auch allein vom Kolibri abhängig. Tschüss und bis zum nächsten mal!
SUPER.
super!
Sehr gut erklärt :)
Danke