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Ursprung und Auswirkung der Apartheid

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Team Wissenswelt
Ursprung und Auswirkung der Apartheid
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Grundlagen zum Thema Ursprung und Auswirkung der Apartheid

Die Apartheid-Politik in Südafrika war ein von Weißen eingeführtes System, das Schwarze Menschen auf das Ärgste unterdrückte. Schwarze Personen durften nicht wählen, bekamen absoluten Minimallohn und waren auf bestimmte Berufsgruppen beschränkt. Vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis beinahe zu dessen Ende wurde sie auf brutale Art von der Regierung in Südafrika verteidigt. Wer führte diese Regierungsideologie ein? Wehrten sich die betroffenen Bevölkerungsteile? Wie reagierte man auf etwaige Proteste? Woran ging das System schlussendlich zugrunde? Das alles erfährst du hier im Video.

Transkript Ursprung und Auswirkung der Apartheid

Touristen besuchen Robben Island. Die Insel, auf der Nelson Mandela und seine Gefährten über Jahrzehnte gefangen waren. Robben Island war über Jahrhunderte eine Gefängnisinsel. In der Zeit der Apartheit gab es hier einen Hochsicherheitstrakt für politische Gefangene. Heute ist Robben Island ein Museum und Symbol für den schwarzen Widerstand. 1948 gewannen die Buren, Nachkommen niederländischer Kolonisten die Nationalratswahlen und führten die Politik der Rassentrennung ein, um die Vorherrschaft der weißen Bevölkerungsminderheit zu sichern. Jede Person wurde registriert und offiziell einer Rasse zugeordnet. Nur Weiße genossen volle Bürgerrechte. Es gab separate Abteile in öffentlichen Verkehrsmitteln, Reservierung öffentlicher Parks und Stränden für Weiße, separate Eingänge in öffentlichen Gebäuden, Krankenhäusern, Banken und Toiletten. Die Viertel wurden nach rassistischen Trennungsprinzipien aufgeteilt. Über 3 Millionen Menschen wurden zwangsweise umgesiedelt, und die Befürworter der Apartheid drangsalierten die schwarze Minderheit. Von Anfang an bekämpften Organisationen der Schwarzafrikaner die Apartheid. Der African National Congress, ANC, proklamierte 1955 eine Freiheitscharta, in der Gleichberechtigung aller Rassen in Südafrika gefordert wurde. Am 21. März 1960 finden in Sharpeville, südlich von Johannesburg, eine Demonstration gegen die so genannten Passgesetze statt, die die Mobilität der schwarzen Bevölkerung einschränken. Tausende von Schwarzen ziehen ohne Pass auf ein Polizeirevier zu, um sich inhaftieren zu lassen. Die Protestkundgebung endet in einem Blutbad. Mit Maschinengewehren schießt die Polizei wahllos in die Menge, und tötet 69 Menschen. Mehr als 200 werden verletzt. Das Bild der 69 Särge wird zum Symbol der weißen Gewalt und des schwarzen Widerstandes. Weltweit gibt es massive Proteste gegen die Sharpeville Morde, und der UN-Sicherheitsrat fordert 1960 das Ende des Apartheid-Regimes. Die südafrikanischen Schwarzen verbrennen die Pässe, und im ganzen Land kommt es zu Streiks und Unruhen. Daraufhin erklärt die Regierung den ANC, Hoffnungsträger der schwarzen Mehrheit, für illegal und ruft den Ausnahmezustand aus. 18.000 Personen werden verhaftet. In einer Volksabstimmung zur Frage, ob die südafrikanische Union aus dem Commonwealth austreten, und zu einer eigenständigen Republik umgewandelt werden solle, wählen nur Weiße. Die Mehrheit beschließt das Commonwealth zu verlassen, und Südafrika für unabhängig zu erklären. Massive Streiks der Schwarzen sind die Folge. Nelson Mandela, Kopf des Widerstandes, gründet den militärischen Flügel des ANC. 1962 wird er verhaftet, und 1964 für seinen Widerstand gegen die Apartheid zu lebenslanger Haft verurteilt. Nach der Urteilsverkündung erklärt Mandela, ich träume von einer demokratischen und freien Gesellschaft. Es ist ein Ziel, für das ich lebe. Aber, wenn es sein muss, ist es ein Ziel, für das ich zu sterben bereit bin. Neben Mandela werden auch andere Untergrundkämpfer des ANC zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Nach der Ermordung des ideologischen Begründers und Architekten der Apartheidpolitik, Hendrik Verwoerds, im Parlament 1966, erweist sich sein Nachfolger Balthasar Vorster, ebenfalls ein Verfechter der Apartheidpolitik, als äußerst geschickt darin, die Opposition zum Schweigen zu bringen. Einen politischen Wandel bewirkt er nicht. Privilegierte Schwarze leben in gigantischen Barackensiedlungen, den Townships, die in der Nähe der Städte emporwachsen, wodurch es ihnen ermöglicht wird, ohne lange Anfahrtswege im weißen Südafrika zu arbeiten. Alle anderen leben illegal mit ihren Familien in den überbevölkerten Slums, wo Planierraupen ihre armseligen Hütten abreißen, und die Menschen zwangsweise in abgelegene Reservate, den so genannten Homelands, umgesiedelt werden. In allen Arbeitsbereichen werden die Weißen bevorzugt. So sind die Schwarzen bei der Straßenreinigung zum Beispiel immer die Kehrer, während die Weißen die Wagen fahren. Schwarze arbeiten für einen Hungerlohn. Streik und Tarifverhandlungsrechte sind ihnen gesetzlich verboten. So werden sie zu einer beliebig verfügbaren Masse von Billiglohnempfängern. 1973 brechen in Durban Proteststreiks aus. Die 1969 gegründete Black Consciousness Movements sensibilisiert Jugendliche und Erwachsene in und um die Hafenstadt Durban, und in den umliegenden Homelands, für die Notwendigkeit organisierter Gemeinsamkeit und bewusster Übertretung ungerechter Gesetze. Johannes Balthasar Vorsters Politik wird von allen demokratischen Ländern harsch kritisiert. Der UN-Sicherheitsrat nimmt 1973 eine Konvention an, nach der die Apartheid als Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingestuft wird. 1976 tritt sie in Kraft, woraufhin ein Waffen- und Ölembargo gegen Südafrika verhängt wird. Durch Boykotte von internationalen Unternehmen, und durch den Rückzug der USA und der UNO, wird die südafrikanische Regierung regelrecht isoliert. Nach dem Fall des portugiesischen Kolonialsystems in Angola und Mosambik, und des rassistischen Regimes in Rhodesien, scheint die radikale Antiapartheidbewegung an Stärke zu gewinnen. Am 16. Juni 1976 boykottieren Schüler in Soweto den Unterricht. Sie protestieren gegen die zwangsweise Einführung von Afrikaans, der von den Buren eingeführten Sprache der weißen Südafrikaner als Unterrichtssprache. Im Lauf der Unruhen kommen mehr als 600 Menschen ums Leben. Afrikaans als Unterrichtssprache wird wieder abgeschafft. 1977 stirbt Steve Pico, Symbol der Studentenrebellion, und Gründer der Black Consciousness Bewegung, im Gefängnis an den Folgen seiner Kopfverletzungen, die ihm in Verhören zugefügt wurden. Mangosuthu Buthelezi, seit 1976 Chiefminister des KwaZulu Homelands, gründet 1975 Inkatha Freedom Party, die dem Panafrikanischen Kongress, der kommunistischen Partei und dem ANC entgegensteht. Die konträren Positionen von ANC und Inkatha führen zu gegenseitigen Übergriffen und Kämpfen beider Seiten. Die folgenden Unruhen kosten bald 7000 Menschen das Leben. Unter der Bedingung, dass der ANC auf den bewaffneten Kampf verzichtet, bietet John Vorster Nelson Mandela die Freiheit an. Mandela lehnte ab. Es gibt keine Freiheit mit Apartheid. Vorsters Regierung fällt, als man entdeckt, dass seit 1973 mit erheblichem finanziellem Aufwand versucht wurde, die öffentliche Meinung über die Apartheid im In- und Ausland mit verdeckten Propagandamaßnahmen gezielt zu beeinflussen. Der Skandal spaltet die regierende Nationalpartei, und verhilft dem Buren Pieter Botha ins Amt des Premierministers. Botha kämpft für die Vorherrschaft der Weißen, lässt Dissidenten gnadenlos verfolgen, und greift Nachbarstaaten an, die Antiapartheid-Aktivisten Zuflucht gewähren. Seinen brutalen Krieg bezeichnet er gegenüber der Welt als Kampf gegen den Kommunismus. An den Nordgrenzen herrscht Krieg, im inneren gibt es zaghafte Reformversuche. Die Bewegungsfreiheit der Schwarzen wird vergrößert, einige bewachte Zonen freigegeben, die Gründung von Berufsverbänden genehmigt, und die Löhne der Arbeiter erhöht. Doch Gerechtigkeit gibt es keine. Die Rassentrennung bleibt ehrendes Gesetz. Im November 1983 führt Pieter Botha ein Referendum zu einer neuen Verfassung durch. Nur weiße Bürger dürfen abstimmen. Sie stimmen für die neue Verfassung, die einen vollendeten Ausschluss aller Schwarzen von politischen Mitspracherechten bedeutet. Asiatische und Farbige erhalten eingeschränkte politische Rechte. Am 20. August 1983 gründet sich die United Democratic Front, UDF als nicht rassengebundenes Bündnis von etwa 400 Organisationen. Sie kämpfen gegen Bothas neue Verfassung. 1985, der weltweite Goldpreis fällt, die Inflation steigt. 37% der erwerbstätigen Bevölkerung ist arbeitslos. Erneut kommt es zu Gewaltausbrüchen im Township Sharpeville. Oft kämpfen nun radikale Schwarze gegen gemäßigte Schwarze. Echte und vermeintliche Kollaborateure werden mit so genannten Halsbändern umgebracht, mit Benzin gefüllte Autoreifen, die in Brand gesteckt werden. Das Ausland verschärft die Wirtschaftssanktionen, und die Börse stürzt ab. Daraufhin kündigt Botha an, dass 5 Millionen Homeland-Bewohner die südafrikanische Staatsbürgerschaft erhalten sollen. Nach bisherigem Recht gelten die 24 Millionen Schwarze als Bewohner unabhängiger Gebiete. Jede politische Mitsprache ist ihnen verwehrt. Darüber hinaus hebt die Regierung die Passgesetze auf, die seit 1950 für 7 Millionen Festnahmen verantwortlich waren. An der Rassentrennung und der weißen Minderheitsregierung lässt er jedoch keinen Zweifel aufkommen. Lieder, Musik und Tänze, eine neue Widerstandskultur entsteht. Man tanzt Toyi Toyi, den Tanz, der kämpferische Posen, Granatenexplosionen und Gewehrschüsse imitiert. 1988 ist Mandela seit über 25 Jahren im Gefängnis. Von Kapstadt über Johannesburg bis zum Wembley Stadion in London verlangt man seine Entlassung. Bothas kompromisslose Politik polarisiert seine eigene Partei. 1989 ist die Gegenstimmung in der Regierung so stark geworden, dass er zurücktritt. Damit schlägt die Stunde für den moderateren Frederick de Klerk, der Botha als Vorsitzenden der nationalen Partei und im Präsidentenamt ablöst. De Klerk ist Realist, und versteht, dass Verhandlungen mit dem ANC und mit Mandela notwendig sind, um aus der Krise herauszukommen. Er gilt als Verfechter der Apartheid, und viele zweifeln daran, dass er wirklich eine Ära des Wandels einleiten will. Doch de Klerk signalisiert der Öffentlichkeit seinen guten Willen, indem er die Antiapartheid-Demonstrationen der UDF genehmigt. Sie beginnt in Kapstadt und ist die erste legale Demonstration der farbigen Bevölkerung im Angesicht einer offenfeindlichen Welt, und einer im inneren zerstörten Wirtschaft. Südafrika kann sich ein Apartheidregime nicht länger erlauben. Walter Sisulu, seit über 28 Jahren im Gefängnis, ist der Erste, der freigelassen wird, gefolgt von anderen ANC-Veteranen, die Jahrzehnte im Gefängnis verbrachten. 1990 wird das Victor Verster Gefängnis zum Zentrum intensiver politischer und diplomatischer Aktivitäten. Nelson Mandelas Freilassung steht bevor, die Presse aus aller Welt drängt sich vor den Gefängnistoren. Am 10. Februar bietet de Klerk den Zeitungen das Bild, das alle schießen wollen. Er verkündet Nelson Mandelas bedingungslose Entlassung nach 28 Jahren. Damit endet ein Kapitel der südafrikanischen Geschichte, und ein neues beginnt. Die Schaffung eines vereinigten, gerechten und demokratischen Südafrikas.

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