1968 - Der Todesschuß

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Grundlagen zum Thema 1968 - Der Todesschuß
Hinrichtung auf offener Straße, Schauplatz Saigon. Der südvietnamesische Poliziechef Nguyen Loan exekutiert den schon gefesselten Vietcong Bay Lop. Der Todesschuß, abgefeuert im Februar 1968 während der nordvietnamesischen ”Tet-Offensive”, geht als Foto um die Welt. Immer mehr Amerikaner fragen sich, ob sie auf der richtigen Seite kämpfen. Die Wirkung dieses Bildes steht am Anfang eines Sinneswandels.
Transkript 1968 - Der Todesschuß
Ein neues Jahr bricht an. Vietnam, Tet, das Neujahrsfest, an dem die Waffen schweigen sollen. Doch der Lärm des Feuerwerks übertönt die Salven der Angreifer aus dem kommunistischen Norden. Niemand hat damit gerechnet, dass der Vietkong den Waffenstillstand bricht. Jetzt herrscht Krieg auch in den Städten des Südens. Die amerikanischen Verbündeten erkennen, dass er für sie nicht mehr zu gewinnen ist. Mit der Tet-Offensive zeigten sie, dass sie diesen Krieg um jeden Preis gewinnen wollten. Danach war es für uns nur noch ein Kampf ums Überleben. Tagelanger Kampf auch um die Hauptstadt Saigon. Die kommunistischen Partisanen drängen bis auf das Gelände der amerikanischen Botschaft vor. Sechs Stunden dauert hier das Gefecht. Erst dann sind die Angreifer vertrieben. Im Garten der Residenz die Leichen der Vietkong-Kämpfer. Ich hatte keine Nachricht von meinem Mann. Er hatte mir nur gesagt, dass er zur Schulung in den Norden gehen würde. Dann habe ich nichts mehr von ihm gehört. Bei den Kämpfen in Saigon werden kaum Gefangene gemacht. Doch dieser Vietkong wird abgeführt. Es ist der Ehemann von Nguyen Thi Lop. Seine Gruppe wollte sich zurückziehen. Aber sie waren von Soldaten umzingelt. Sie konnten nur noch über einen Fluss entkommen. Mein Mann kämpfte weiter, um den Rückzug seiner Kameraden zu schützen. Da haben sie ihn gefangen genommen. Es gibt Zeugen. Ein Kamerateam und ein Fotograf dokumentieren die Szene. Die schnappten sich den Kerl als er aus einem Gebäude kam, ganz in der Nähe der Pagode. Es war das Beste, was wir kriegen konnten. Also folgten wir ihm die Straße hinauf. Wie aus dem nichts tauchte plötzlich dieser Typ neben mir auf. Ich war weniger als zwei Meter vom Gefangenen entfernt. Und ich sah, wie der Typ nach seiner Pistole greift. Es ist der Polizeichef von Saigon, General Nien Nok Luan. Er hob die Waffe, und zielte auf den Kopf des Gefangenen. Da machte ich das Foto. Ein Dokument, das den Alptraum dieses Krieges festhält. Exekution auf offener Straße. Mord vor laufender Kamera. Der Körper fiel zu Boden, und als der Körper aufschlug drehte sich der Polizeichef um und sagte zu uns: „Sie haben viele von euren Leuten getötet, und viele von meinen Männern.“ Für die Frau des Opfers das letzte Bild ihres Mannes. Ich wusste nicht, dass mein Mann getötet worden war, ich wollte es auch nicht glauben. Aber dann sah ich das Bild überall in den amerikanischen Zeitungen. Das Bild geht um die Welt. Es wird den Krieg verändern. Plötzlich hörten wir von den Agenturen, dass in Amerika die Proteste losgingen, und dass das Foto benutzt wurde. Das Foto vermittelt der Heimat ein realistisches Bild vom Schlachtfeld Vietnam. Immer mehr Menschen in Amerika beginnen am Sinn dieses Krieges zu zweifeln. Und an der Offiziellen Losung. Hier kämpfe Recht gegen Unrecht, Demokratie gegen Diktatur. Wir schießen durch General Loan zeigte die Entmenschlichung der Amerikaner, die dort waren, und der Vietnamesen, die dort waren. Sie zeigte, dass der Krieg über alle Grenzen menschlicher Normen hinausgegangen war. Der Krieg war zu einem teuflischen, blutrünstigen Spektakel geworden. Die Kriegsmaschinerie der Weltmacht USA ist nicht vorbereitet auf den Partisanenkampf im Dschungel. Surgent destroy. Den Feind finden und vernichten. Mit dieser Taktik ist der Krieg nicht zu gewinnen. So schlägt die Weltmacht wahllos Schneisen der Zerstörung. Allzu oft ist die Zivilbevölkerung betroffen. Davon profitiert der Vietkong. Wir zerstörten Vietnam, und sollten es eigentlich retten. Das makabre war, dass die Armee uns dort hingeschickt hat, um, wie es hieß, Herz und Verstand des vietnamesischen Volkes zu gewinnen. Und wir kommen dahin und zeigen, wie wir das tun, indem wir ihre Dörfer niederbrennen. And we destroy a village. Der Krieg in Vietnam kennt keine Fronten, keine Regeln. Hineingezogen werden alle, auch Frauen und Kinder. Die Jas sind nirgends sicher. Wer ist Freund und wer ist Feind? Jeder Vietnamese war ein potentieller Feind. Die Kinder, die Frauen, Alt und Jung, alle beschlossen, ihr Land zu verteidigen, und bereit, jedes Risiko auf sich zu nehmen, um einen verhassten amerikanischen Soldaten zu töten. American Soldier. 58000 Amerikaner und 2000000 Vietnamesen werden diesen Krieg nicht überleben. Ein Krieg von Terror und von Gegenterror. Ein Krieg, in dem gefoltert wird. Viele werden später nicht mehr fassen, was sie damals taten. Amerikaner sollen nordvietnamesischen Soldaten das Herz aus der Brust geschnitten haben, Köpfe wurden abgeschlagen. Grausamkeit auf beiden Seiten. Nur ein Verbrechen von vielen. Es wurde fotografiert. Ein Restaurant in Washington, Jahrzehnte später. Hier hat der emigrierte Täter Zuflucht gefunden. Am Telefon will sich General Luan nicht zu seinen Verbrechen äußern. Die alten Zeiten, sagte er, solle man ruhen lassen. Das Foto steht für die Zerstörung zweier Leben. Das des Täters und des Opfers. Die letzten Aufnahmen. Der General hat Kehlkopfkrebs, ein todkranker Mann. Über seine Tat will er nicht reden. Ein paar Wochen später stirbt Nien Luan. Die Bilder seiner Tat verfolgten ihn bis ganz zuletzt. Luan war auch ein Vietnamese, wie mein Mann. Er gehört zu unserem Volk. Und trotzdem hat er meinen Mann auf die Straße gezerrt und ihn erschossen. Einen Landsmann einfach erschossen. Er hat mir so viel Schmerz bereitet. Mein Herz ist voller Schmerz. Ich weiß nicht, wie ich jemals über den Tod meines Mannes hinwegkommen kann. Bilder, die bis heute Schmerz bereiten. Bilder aber, die auch beigetragen haben, einen mörderischen Krieg zu beenden.

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