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Semiotik – Lehre von den Zeichen

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Tim Weichselfelder
Semiotik – Lehre von den Zeichen
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Grundlagen zum Thema Semiotik – Lehre von den Zeichen

Was ist Semiotik? – eine kurze Definition

In der Philosophie und Sprachwissenschaft wird die Semiotik als Lehre von den Zeichen beschrieben. In unserem Alltag begegnen uns Zeichen in vielen Situationen und in verschiedenen Formen. Fast alles, was wir wahrnehmen, besteht aus Zeichen. Aber was ist eigentlich ein Zeichen und warum sollten wir uns mit ihnen beschäftigen?

Einführung in die Semiotik – was untersucht die Semiotik?

Einfach erklärt beschäftigt sich die Semiotik mit dem Wesen, der Entstehung sowie dem Gebrauch von Zeichen. Zeichen sind kein natürliches Phänomen, sondern werden wesentlich durch die Kultur des Menschen geprägt. Theoretisch können alle Schriften und Bilder, die der Mensch entwirft, auch Zeichen sein. Aber Zeichen kann man auch an Orten entdecken, an denen man sie zuerst nicht vermutet, zum Beispiel in nichtsprachlichen Gesten, im menschlichen Verhalten selbst oder in Verkehrszeichen. So kann schon ein bloßes Augenzwinkern ein Zeichen darstellen und eine Bedeutung tragen.

Die Geschichte der Semiotik

Heute weiß man, dass die Semiotik eine sehr alte Wissenschaft ist, die es bereits in der Antike, zum Beispiel bei Platon, gab. Der Philosoph definierte Zeichen als sinnlich wahrnehmbar. Zentral ist seine Erkenntnis, dass Zeichen etwas repräsentieren, also für etwas anderes stehen können. Sie haben damit eine übertragene Bedeutung und verweisen auf ein Objekt oder eine Person in der Wirklichkeit.

  • Beispiel Totenschädel: Ein Totenschädel in einem Dreieck zeigt eine Gefahr an und kann als Warnung interpretiert werden.

  • Beispiel Glockenklang: Durch das Schlagen einer Glocke können die Menschen beispielsweise auf eine Pause oder einen Gottesdienst aufmerksam gemacht werden.

Im 19. Jahrhundert gab es viele wichtige Denker und Theoretiker, die sich mit der Semiotik weiter beschäftigt haben. Ein berühmter amerikanischer Sprachphilosoph namens Charles Sanders Peirce (1839–1914) kann als Begründer der modernen Semiotik bezeichnet werden. Er verfasste viele Schriften über das Wesen und die Gemeinsamkeiten von Zeichen. Bedeutsam bei Peirce war, dass er die Semiotik nicht nur auf die Sprache anwandte, sondern viel weiter fasste. Damit revolutionierte er die bis dahin gültigen Ansichten über Zeichen, die vor allem durch den Schweizer Strukturalist Ferdinand de Saussure (1857–1913) begründet worden waren. Saussure hatte zuvor Sprache als Struktur verstanden und sich mit der Analyse sprachlicher Zeichensysteme beschäftigt. In diesem Video wird das Zeichenmodell nach Saussure erklärt.

Das Zeichenmodell von Charles Sanders Peirce

Semiotik Modell

In seinem Modell stellt Peirce die Beziehungen zwischen Zeichen, Objekt und Interpretanten als Dreieck dar. Unter Interpretant versteht man in der Semiotik ein Bild, das in unserem Kopf entsteht, wenn wir den Zeichenträger, zum Beispiel eine Äußerung, einen Laut oder ein reales Bild, über unsere Sinne wahrnehmen.

  • Beispiel Baum: Wenn wir das Wort und damit das Zeichen „Baum“ hören oder lesen, entsteht in unserem Gehirn ein Bild oder Konzept von einem Baum. Mit diesem Konzept können wir dann alle Bäume in der Wirklichkeit, also die Objekte, beschreiben.

Drei Kategorien von Zeichen nach Peirce

In seiner Zeichentheorie teilt Peirce die Zeichen in drei verschiedene Kategorien ein:

Zeichenkategorie Erklärung Beispiele
Ikon Zeichen mit bildhaftem Charakter
Es beruht auf einer Ähnlichkeit zwischen Vorstellung und Objekt.
Religion: Ikonen = Bilder von heiligen Personen, z. B. Maria

visuelle Künste: z. B. Piktogramme, Gemälde oder Diagramme

auditiver Bereich: Onomatopoesie, wie z. B. Wauwau und Kuckuck
Index ein Anzeichen für ein Objekt
Er beruht auf kausalen Zusammenhängen zwischen dem realen Objekt und dem Zeichen.
Wetterhahn = Zeichen für Wind und Windrichtung (Weltwissen ist hierfür notwendig.)

Fieber = Anzeichen oder Symptom für eine Krankheit
Symbol Zeichen, die Menschen gemacht haben

Ein bestimmter Laut oder ein Bild wird willkürlich ausgesucht, um auf etwas hinzudeuten (konventionelle Zeichen, die gelernt werden müssen).
Verkehrszeichen: Diese Zeichen sind festgelegt und man muss sie für die Führerscheinprüfung lernen.

Fremdsprachen: Auch Sprachen, die nicht die eigene Muttersprache sind, müssen gelernt werden.

Warum sollte man sich mit Semiotik beschäftigen?

Die Semiotik ist ein spannender Teil der Sprachwissenschaft (Linguistik), die sich unter anderem in folgende Bereiche gliedert:

  • Syntaktik: Hier untersucht man die Beziehungen der Zeichen untereinander in einem Satz.
  • Semantik: Hier betrachtet man die Bedeutung eines Zeichens.
  • Pragmatik: Dieser Bereich beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen Bezeichnetem, Zeichen und Benutzer, die vor allem für die zwischenmenschliche Kommunikation bedeutsam ist.

Semiotik, also die Lehre von den Zeichen, ist für all diese Bereiche relevant und kann auch im Deutschunterricht bei der semiotischen Analyse von Sprache oder ebenso bei der individuellen Gestaltung von Texten ihre Anwendung finden.

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Vorschaubild einer Übung

Transkript Semiotik – Lehre von den Zeichen

Hey Leute! Ich bins, Tim. Wir steigen in diesem Video ganz tief in die Welt der Zeichen ein. Denn es geht um Semiotik. Viel Erkenntnis! Wir befinden uns in der Philosophie und Sprachwissenschaft. Die Semiotik ist die Lehre von den Zeichen. Und Zeichen sind überall! Viele Wissenschaftler behaupten, dass fast alles, was wir wahrnehmen, Zeichen sind. Man muss sie nur richtig lesen können. Was ist also ein Zeichen? Und wofür nützt uns das? Die Semiotik untersucht das Wesen, die Semiose (das ist die Entstehung von Zeichen) und den Gebrauch von Zeichen, also wie wir Zeichen anwenden und wo sie zu finden sind. Denn außerhalb von Naturwahrnehmungen, d.h. überall dort, wo wir Kultur sehen, gibt es Zeichen: alle Schriften und Bilder können Zeichen sein, aber auch Gestik, Formeln, Sprachen, Verkehrszeichen, bestimmtes Verhalten von Menschen (das Augenzwinkern z.b.) und vieles mehr.

Vor allem im 19. Jahrhundert beschäftigten sich Theoretiker mit der Lehre vom Zeichen, aber man weiß noch längst nicht alles über sie, und ihre Ursprünge gehen über Platon im antiken Griechenland hinaus. Schon Platon deutete darauf hin, dass Zeichen sinnlich wahrnehmbar seien und etwas repräsentieren, d.h. für etwas anderes stehen. Zeichen haben also eine übertragene Bedeutung. Sie sind nicht das Ding selber, sondern verweisen auf es: Ein Totenschädel verweist auf Tod und daher auf Gefahr, das Wort “Sonne” verweist auf das Objekt, das wir tagsüber bei schönem Wetter am Himmel wahrnehmen, ein Glockengebimmel kann ein Zeichen für Pause, Essen oder Gottesdienst sein.

Charles Sanders Peirce war ein berühmter, amerikanischer Sprachphilosoph. Man sieht ihn als den Begründer der modernen Semiotik, der viele Schriften über das Wesen und die Gemeinsamkeiten von Zeichen verfasste. Er ist so bedeutsam für die Zeichenlehre, weil er das Konzept des Zeichens nicht nur auf Sprache anwandte, sondern viel weiter fasste. Er ging damit über einen anderen wichtigen Semiotiker, Ferdinand de Saussure, hinaus.

Peirce arbeitet, ähnlich wie Saussure, mit einem Dreiecksmodell von Zeichen: Wenn wir z.B. “Baum” sagen oder schreiben, stellt sich in unserem Kopf das Konzept oder Bild eines Baumes ein, mit dem wir alle wirklichen Bäume, z.B. im Wald, im Garten, in den Bergen, beschreiben können. Das Zeichen ist dabei das, was von uns abgelöst ist: Eine Äußerung, ein Laut, ein Bild, kurzum: etwa physisch Messbares, in unserem Fall der Laut oder das Schriftbild für “Baum”.

Peirce teilte in seiner Theorie Zeichen in drei unterschiedliche Kategorien ein: Ikon, Index und Symbol. Sie unterscheiden sich durch ihr Verhältnis zum bezeichneten Gegenstand. Schauen wir uns diese Begriffe Schritt für Schritt an.

Das Ikon ist ein Zeichen mit bildhaftem Charakter. Ikone sind Zeichen, die auf einer Ähnlichkeit zwischen Vorstellung und Objekt beruhen und das Objekt oder Teile davon repräsentieren. So wird es häufig in der Religion verwendet: Vor allem im osteuropäischen und orthodoxen Christentum gibt es häufig gemalte Bilder von Heiligen, die als Ikonen verehrt werden. Dabei ist das Bild selbst das Zeichen, das auf den realen, geschichtlichen Heiligen verweist, der eine bestimmte Bedeutung im Betrachter hervorruft. Außer den christlichen Ikonen gibt es in den visuellen Künsten z.B. noch die Piktogramme, Gemälde oder Diagramme. Im auditiven Bereich gibt es die Onomatopoetika wie “Wauwau” und “Kuckuck”, also Lautnachahmungen, die zu Wörtern wurden und durch die Ähnlichkeit mit den Lauten der jeweiligen Tiere auf die Tiere selbst verweisen. Wenn ich also Wauwau sage, meine ich nicht das Bellen eines Hundes, sondern den Hund selbst. Ein Ikon ist also ein Zeichen mit Ähnlichkeit zum bezeichneten Objekt.

Die zweite Kategorie ist der Index, also ein Anzeichen für ein Objekt. Die Verbindung beruht hier nicht auf Ähnlichkeit, sondern auf Wissenszusammenhängen oder kausalen wenn-dann-Zusammenhängen zwischen dem realen Objekt und dem Zeichen. Ein Beispiel ist der Wetterhahn: Wenn der Wind aus Süden kommt, dreht sich der Hahn in Windrichtung und gibt somit die Richtung an. Der Wetterhahn wird zu einem Zeichen für Wind und Windrichtung. Dabei ist ‘Wissen’ notwendig: Ich muss wissen, dass der Hahn sich bei Wind um seine Achse dreht, damit ich durch ihn auf Wind schließen kann. Ein zweites Beispiel ist das Fieber, das als Anzeichen oder Symptom für eine Krankheit steht. Das Fieber selbst ist nicht die Krankheit. Ein Index ist also ein Zeichen durch eine kausale Verbindung mit dem Objekt.

Die dritte Kategorie ist das Symbol, das, was wir meistens unter Zeichen verstehen. Es umfasst alle Sprachen und Zeichen, die durch Konvention entstanden sind. Das bedeutet, dass ein bestimmter Laut oder ein Bild willkürlich ausgesucht wurde, um auf etwas anderes hinzudeuten. Die Verbindung wurde von den Mitmenschen genauso verwendet und ist dadurch Konvention geworden. Ein Symbol ist immer konventionell, es beruht also weder auf Ähnlichkeit noch auf einem logischen wenn-dann-Zusammenhang. Allerdings muss das Zeichen, wenn es konventionell ist, vom Mitmenschen gelernt werden, um verstanden werden zu können, es erschließt sich nicht von selbst. Beispiele dafür sind die Verkehrszeichen, die man für die Führerscheinprüfung lernt, oder fremde Sprachen wie Englisch und Spanisch. Die Wissenschaft, die sich mit sprachlichen Zeichensystemen beschäftigt, ist der Strukturalismus.

Wenn man die Zeichenwelt nun analysiert, kann man das wieder unter drei Gesichtpunkten machen, nach denen die linguistische Sprachwissenschaft aufgebaut ist: Die Syntaktik beschäftigt sich mit der Beziehung der Zeichen untereinander, wenn sie also in einem Satz verknüpft und nebeneinander gestellt sind. Die Semantik beleuchtet die Beziehung zwischen Bezeichnetem und Zeichen, also das, was man allgemein als Bedeutung eines Zeichens betrachtet. Die Semantik arbeitet also viel mit Definitionen. Und letztlich kann man sich mit der Pragmatik beschäftigen: Sie untersucht die Beziehung zwischen Bezeichnetem, Zeichen und Benutzer. Sie ist wichtig, weil wir nicht immer nur das meinen, was wir auch sagen: Unser Sprechen ist immer kontextabhängig. Wenn ich z.B. an einem überfahrenen Tier vorbeifahre und sage “Ich liebe Tiere”, würde das eine ganz andere Bedeutung bekommen. Ironie und Satire sind häufig untersuchte Gebiete der Pragmatik.

Fassen wir kurz das Wichtigste zusammen: - Die Semiotik ist die Lehre von den Zeichen - Begründer der modernen Semiotik war Peirce - Peirce unterschied drei Arten von Zeichen: 1. das Ikon, das auf Ähnlichkeit beruht 2. der Index, der auf kausal-logischer Verbindung beruht und 3. das Symbol, das auf Konvention beruht - die Analyse von Semiotik, also die Linguistik, wird gegliedert in die Syntaktik, also den Satzbau, die Semantik, also die Bedeutung, und die Pragmatik, das ist der Kontext der Zeichen. Philosophie ist eine langwierige Sache. Doch wer mehr mitnimmt, der mehr gewinnt. Deshalb: Bis zum nächsten Mal! C ya!

Semiotik – Lehre von den Zeichen Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Semiotik – Lehre von den Zeichen kannst du es wiederholen und üben.
  • Beschrifte das Dreiecksmodell der Semiotik.

    Tipps

    Das Dreiecksmodell der Semiotik zeigt die Beziehung zwischen einem Zeichen, dem bezeichneten Objekt und dem gedachten Konzept auf.

    Das sprachliche Zeichen ist dabei immer das Schriftbild oder der Laut, der etwas bezeichnet. Das Zeichen löst eine Vorstellung, den sogenannten Interpretanten, aus.

    Das Zeichen ist nicht das Objekt selbst. Es verweist auf ein Objekt. Das sprachliche Zeichen „Tisch“ ist nicht der Tisch selbst. Es verweist aber auf einen Tisch und alle wissen, was gemeint ist.

    Lösung

    Das semiotische Dreieck nach Charles S. Peirce zeigt, dass ein sprachliches Zeichen eine Beziehung zwischen bezeichnetem Objekt und Interpretant herstellt.

    Das sprachliche Zeichen „Baum“ verweist auf das Objekt, also einen realen Baum. Es steht symbolisch für dieses Objekt.

    Gleichzeitig ruft das Zeichen eine Vorstellung im Gehirn des Interpretanten hervor. Der Interpretant ist derjenige, der das Zeichen wahrnimmt (also hört bzw. liest oder sieht) und dann weiß, welches Objekt gemeint ist.

  • Gib wieder, was die Untersuchungsgegenstände der folgenden sprachwissenschaftlichen Gebiete sind.

    Tipps

    Die Syntax untersucht die Beziehung sprachlicher Zeichen untereinander. Sie ist ein Teilbereich der Grammatik.

    Die Semiotik klärt, auf welche Objekte sich ein Zeichen bezieht. Die Pragmatik hingegen untersucht den Verwendungszusammenhang von Zeichen.

    Die Semiotik untersucht Ikone, Indices und Symbole.

    Lösung

    Die Linguistik (Sprachwissenschaft) lässt sich in verschiedene Teildisziplinen gliedern. Diese haben jeweils ganz unterschiedliche Untersuchungsgegenstände.

    • Die Syntax untersucht die sprachlichen Zeichen im Satz. Sie interessiert sich z. B. für Wortstellung, Zeichensetzung und Satzglieder.
    • Die Semantik untersucht die Beziehung zwischen Zeichen und Bezeichnetem. Sie fragt also nach den Bedeutungen von Wörtern.
    • Die Pragmatik betrachtet sprachliche Zeichen in ihrer Verwendung, also ihrem Kontext.
    • Die Semiotik ist die allgemeine Wissenschaft von den Zeichen. Sie kann auch als eigene Disziplin neben der Linguistik angesehen werden.
    Mit dem Wortschatz beschäftigt sich die Lexikologie, mit der Sprachgeschichte die diachrone Sprachwissenschaft.

  • Ordne den literarischen Symbolen ihre Bedeutung zu.

    Tipps

    Blumen symbolisieren in der Literatur häufig Gefühle.

    Gegenstände, die zusätzlich auf etwas anderes verweisen, werden häufig zu Symbolen.

    Sie sind für etwas typisch.

    Lösung

    Das Kreuz ist das Symbol des Christentums und steht damit auch für die Werte und Traditionen dieser Religion. Es kann aber auch in einem engeren Sinne Leid und Tod symbolisieren, weil es ja auf den Leidensweg Christus' anspielt.

    Die Blaue Blume symbolisiert das Gefühl der Sehnsucht. Es ist während der Epoche der Romantik entwickelt und oft verwendet worden.

    Die Rose ist das bekannteste Symbol für die Liebe. Auch außerhalb der Literatur schenken Menschen einander Rosen, um sich ihre Zuneigung zueinander zu signalisieren.

    Der Fächer ist ein Symbol für Luxus, Schönheit oder Herrschaft. Adlige Damen fächelten sich früher mit dem Fächer Luft zu und signalisierten so ihren hohen Stand und ihren Reichtum.

    Das Ei symbolisiert häufig den Ursprung des Lebens.

  • Arbeite heraus, welche Eigenschaften von Zeichen die Kurzgeschichte thematisiert.

    Tipps

    Wörter sind sprachliche Zeichen. Sie verweisen auf Objekte. Zum Beispiel verweist das Laut- oder Schriftzeichen „Tisch“ auf das Objekt „Tisch“.

    Sprachliche Zeichen sind Symbole. Das heißt, sie haben keine kausal-logische Beziehung oder Ähnlichkeit zum Objekt, das sie bezeichnen. Sie sind also willkürlich.

    Solche willkürlichen Zeichen kann man sich nicht erschließen. Man muss sie lernen. Sie sind Konvention geworden.

    Zwei Antworten sind korrekt.

    Lösung

    Der Text thematisiert auf ironische Wiese die Konventionalität und Willkür (Arbitrarität) sprachlicher Zeichen.

    Da Wörter keine Ähnlichkeit oder kausal-logische Beziehung zu dem haben, worauf sie verweisen, nennt man sie willkürlich (arbiträr). Ihr Gebrauch hat sich über die Zeit hinweg zur Konvention entwickelt.

    Dadurch, dass der Mann die Wörter und das, was sie bezeichnen, einfach austauscht, zeigt er, dass sprachliche Zeichen willkürlich sind. Somit macht der Text deutlich, dass Sprache reine Konvention ist.

    Der Text bedient sich dem Stilmittel der Ironie. Der Mann ist also nicht vergesslich oder irr.

    Quelle: Bichsel, Peter (1995): Ein Tisch ist ein Tisch. Frankfurt am Main. Suhrkamp.

  • Beschreibe die Grundlagen der Semiotik.

    Tipps

    Die Semiotik untersucht Zeichen in ihren Eigenschaften und ihrem Gebrauch. Der Mensch hat innerhalb der Tierwelt besonders komplexe Zeichensysteme entwickelt.

    Sprachliche Zeichen können einzelne Buchstaben, Wörter oder Sätze sein. Sie werden als Schriftzeichen oder Lautzeichen realisiert.

    Zeichen beziehen sich auf Dinge und rufen Vorstellungen hervor.

    Lösung

    Die Semiotik ist die Lehre von den Zeichen. Sie erforscht deren Wesen, Ursprünge und Verwendung. Zeichen werden von Menschen in vielen möglichen Zusammenhängen verwendet. Sie bilden einen wichtigen Teil unserer Kultur.

    Auch unsere Sprache ist ein komplexes System aus vielen Zeichen. Wir können Buchstaben, Wörter oder Sätze als Zeichen gebrauchen, indem wir sie als Schriftbild oder Laute realisieren.

    Das Zeichen an sich ist nie gleichzusetzen mit dem Objekt, auf das es nur verweist. Gleichzeitig ruft ein Zeichen ein Konzept im Gehirn des Rezipienten (Wahrnehmenden) hervor. Dieses Konzept wird auch als Interpretant bezeichnet.

  • Ordne die Zeichen der jeweiligen Kategorie zu.

    Tipps

    Es gibt verschiedene Arten von Zeichen. Frage dich immer:

    • Hat das Zeichen eine Ähnlichkeit mit dem Objekt, das es bezeichnet? Dann ist es ein Ikon.
    • Ist das Zeichen ein Anzeichen für ein anderes Objekt? Dann ist es ein Index.
    • Hat das Zeichen keinerlei Zusammenhang zum Objekt, das es bezeichnet? Dann ist es ein Symbol.

    Hier ein paar Beispiele:

    • Ikon: Ein Porträt hat Ähnlichkeit mit der porträtierten Person.
    • Index: Rauchentwicklung ist ein Anzeichen für Feuer.
    • Symbol: Das Zeichen „1“ hat keine Ähnlichkeit zu dem Objekt, das es bezeichnet. Es ist willkürlich und durch Konvention entstanden.

    Die dunkle Wolke, das Fieber und das Weinen sind allesamt Anzeichen und gehören zu ein und derselben Kategorie.

    Lösung

    Folgende Zeichen haben Ähnlichkeit mit dem Objekt, auf das sie verweisen, und sind deshalb Ikone:

    • Das Männchen mit der Schaufel auf dem Verkehrsschild hat Ähnlichkeit mit einem Bauarbeiter. Es verweist auf eine Baustelle.
    • Das Porträt von Friedrich Schiller hat Ähnlichkeit mit dem Menschen Friedrich Schiller.
    Folgende Zeichen sind Anzeichen für etwas und werden deshalb als Index bezeichnet:

    • Die Rauchwolke ist ein Anzeichen für Feuer.
    • Fieber ist ein Anzeichen (Symptom) für eine Krankheit.
    Folgende Zeichen sind willkürlich und haben keinerlei Ähnlichkeit oder kausal-logische Verbindung zum Objekt, das sie bezeichnen. Sie sind Symbole:

    • Die britische Flagge bezeichnet das Land Großbritannien symbolisch.
    • Der Daumen wird konventionell gebraucht, um zu symbolisieren, dass etwas gut läuft, okay ist oder stimmt.