Sprachkritik
In der Sprachkritik werden Sprache und ihre Folgen aus drei Hauptperspektiven betrachtet: Erkenntnistheorie, Soziologie und Sprachpflege. Die Erkenntnistheorie untersucht die Grenzen der Sprache, die Soziologie analysiert gesellschaftliche Konsequenzen und die Sprachpflege betont die Bedeutung von Klarheit und Richtigkeit. Interessiert? Das und mehr erfährst du im folgenden Text!
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Lerntext zum Thema Sprachkritik
Sprachkritik in verschiedenen Disziplinen
Solange es Sprache als Konzept gibt, wird diese auch von den Sprechenden kritisiert. Dabei können heute insgesamt drei Schwerpunkte der Sprachkritik unterschieden werden:
- Epistemologie
- Soziologie
- Sprachpflege
Diese sollen im Folgenden anhand von Beispielen näher erläutert werden.
Sprachkritik in der Epistemologie
Sprache befähigt uns als Menschen, über die Welt zu sprechen und Kategorien zu bilden. Damit sind wir in der Lage, über die Sprache zur Erkenntnis zu gelangen. Allerdings beleuchtet die Epistemologie als Lehre von der Erkenntnis die Grenzen der Sprache im Erkenntnisprozess.
Daher vertreten Epistemologinnen und Epistemologen die Auffassung, dass Sprache nur ein unvollkommenes Instrument zur Erfassung der Wirklichkeit ist. Da Sprache immer auch individuell ist, kann sie keine objektiven Wahrheiten schaffen. Aus diesem Grund rätseln Menschen seit jeher über Dinge und Konzepte wie Gott oder das Nichts.
Sprachkritik in der Soziologie
Die Soziologie betrachtet die Sprache und ihre Folgen für die Gesellschaft. Im Rahmen einer Gesellschaftskritik bemängeln Soziologinnen und Soziologen, dass Sprache zu sozialen Ungleichheiten führen kann und diese festschreibt.
Ein wichtiger Unterbereich in diesem Zusammenhang ist die feministische Sprachkritik, die beispielsweise untersucht, warum die maskulinen Formen in grammatischen Darstellungen immer an erster Stelle genannt werden. Auch das Thema gendergerechte Sprache, beispielsweise die Einführung femininer Berufsbezeichnungen (Bundeskanzlerin) oder das Gendersternchen (Bewerber*innen), fallen in diesen Bereich.
Sprachkritik und Sprachpflege
Die Sprachpflege wird jeden Tag in der Schule praktiziert, wenn Lehrkräfte die Texte ihrer Lernenden nach sprachlicher Korrektheit bewerten. Aber auch in anderen Zusammenhängen, wie z. B. im Verlagswesen oder in der Politik, kann die Sprachpflege zur Erhaltung der sprachlichen „Reinheit“ und Verständlichkeit eine Rolle spielen.
Unter anderem wird dabei Kritik an der Wortwahl geübt. Wenn eine Politikerin oder ein Politiker beispielsweise über eine Rentenreform spricht und damit eigentlich eine Rentenkürzung meint, handelt es sich um einen Euphemismus, denn dabei wird das negativ besetzte Wort Kürzung durch das besser klingende Wort Reform ersetzt. Auch herabsetzende Bezeichnungen wie Asylant statt Asylsuchender fallen in diesen Bereich der Sprachkritik. Ein Effekt solcher Betrachtungen ist, dass wir um eine möglichst politisch korrekte Sprache (political correctness) bemüht sind, um den Ausdruck von sozialen Ungleichheiten und Diskriminierungen zu vermeiden.
Ein weiteres wichtiges Feld der Sprachkritik im Zusammenhang mit Sprachpflege bildet die Verwendung von Anglizismen in der deutschen Sprache. Obwohl es teilweise gute Gründe dafür gibt, warum englische Wörter ins Deutsche übernommen wurden und werden, wird ihr häufiger Gebrauch im Alltag immer wieder von sogenannten Sprachpuristinnen und -puristen (Sprachpurismus = Sprachreinigung) kritisiert.
Zusammenfassung der drei Standpunkte zur Sprachkritik
Hier werden die drei Disziplinen und ihre Standpunkte zur Sprachkritik noch einmal zusammengefasst.
Epistemologie | Soziologie | Sprachpflege |
---|---|---|
Kritik an Erkenntnisfähigkeit der Sprache | Festsetzung sozialer Ungleichheiten durch Sprache | Einhaltung sprachlicher „Reinheit“ und Verständlichkeit |
Eine Sprachkritik kann also sehr unterschiedlich motiviert sein, wobei sich grundsätzlich drei Haltungen unterscheiden lassen:
- konservativ: Kritik am Sprachverfall und Orientierung an der Sprache kultureller Größen
- puristisch: Ablehnung von Fremdwörtern und Pflege der sprachlichen „Reinheit“
- historisch: Berufung auf die Etymologie (Lehre von der Herkunft der Wörter)
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