Die Schildbürger – ein deutscher Schwankroman
Die Schildbürger sind die Hauptfiguren eines deutschen Schwankromans aus dem Jahre 1598. Sie wurden zunächst für klug gehalten, bevor sie durch List dumm wurden. Erforsche ihre Streiche, wie den versalzenen Gemeindeacker, und erfahre, warum ihre Geschichten bis heute im Deutschunterricht gelesen werden. Möchtest du mehr darüber erfahren? Alles Wichtige dazu erfährst du hier!
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Lerntext zum Thema Die Schildbürger – ein deutscher Schwankroman
Zur Entstehung des Romans Die Schildbürger
Die Schiltbürger ist der veraltete Titel eines deutschen Schwankromans aus dem Jahr 1598. Heute schreibt man den Titel mit einem d statt des früheren t: Die Schildbürger.
Ein Schwank ist eine kurze Erzählung, die von einer komischen Begebenheit handelt. Im Mittelalter waren Schwänke sehr beliebt und deshalb wurden die Erzählungen häufig in Form eines Schwankromans gesammelt und veröffentlicht.
Eine frühere Version der Geschichten der Schildbürger erschien bereits ein Jahr zuvor unter dem Titel Das Lalebuch (1597). Der Untertitel dieses Buches hieß: Wunderseltsame, abenteuerliche, unerhörte und bisher ungeschriebene Geschichten und Taten der Lalen zu Laleburg.
Es geht also um kleine, abenteuerliche Erzählungen, die für die Leserinnen und Leser dieser Zeit spannend, aber auch ein bisschen provokant waren. Denn damals galt es als unerhört, Streiche zu spielen oder Respektspersonen gegenüber unhöflich zu sein.
Bis heute sind die Schildbürger bekannte Figuren, die auch oft im Deutschunterricht thematisiert werden. Vielleicht hast du auch schon einmal von ihnen gehört, aber bist nicht mehr ganz sicher, wer die Schildbürger eigentlich waren und was sie gemacht haben. Dann kann dir dieser Text sicherlich weiterhelfen!
Was versteht man unter einem „Schildbürger“? – Definition
Die Schildbürger sind die Hauptfiguren der Geschichte und lebten gemeinsam in einer mittelalterlichen Stadt namens Schilda. Sie waren für ihre Klugheit auf der ganzen Welt bekannt und wurden deshalb sehr oft um Rat gefragt. So kam es, dass die Schildbürger nach und nach ihre Heimatstadt verlassen mussten, um anderen Menschen zu helfen. Das hatte zur Folge, dass ihre Stadt immer leerer wurde. Damit nicht alle Schildbürger aus der Stadt gehen mussten, überlegten sich die Schildbürger zusammen eine List: Von nun an stellten sich die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Schilda dumm und verstanden alles nur noch wörtlich!
Leider bewirkte diese List, dass die Bürgerinnen und Bürger von Schilda tatsächlich dumm wurden. Das bedeutet, dass sie keine Redewendungen, wie zum Beispiel ein Steckenpferd haben (eine Beschäftigung oder Hobby haben), mehr erkennen konnten. Ab diesem Zeitpunkt waren die Schildbürger nur noch für ihre Dummheit bekannt.
Die Schildbürgergeschichte
Die Geschichte der Schildbürger enthält viele kleine Erzählungen, die als Schildbürgerstreiche berühmt wurden. In der folgenden Übersicht sind ein paar dieser Streiche kurz zusammengefasst:
Titel der Schildbürgerstreiche | Inhalt der Erzählungen |
---|---|
Die Schildbürger verschieben das Rathaus | Die Schildbürger legen eine Jacke als Markierung an die Stelle ihres Rathauses. Ein Landstreicher nimmt die Jacke mit und die Schildbürger denken daraufhin, dass sie ihr Rathaus zu weit verschoben haben. |
Der versalzene Gemeindeacker | Weil das Salz sehr teuer ist, wollen die Schildbürger selbst Salz anbauen. Dazu streuen sie das Salz auf den Gemeindeacker. Dort wachsen aber nur Brennnesseln, die die Schildbürger nicht ernten können. |
Der Kaiser kommt zu Besuch | Der Kaiser besucht die Schildbürger, weil er gerne wissen möchte, ob die Gerüchte über die Schildbürger wirklich wahr sind. Er sagt ihnen, dass sie zu seinem Empfang „halb geritten, halb zu Fuß“ kommen sollen. Damit meint er natürlich, dass die Leute, die ein Pferd besitzen, reiten und alle anderen zu Fuß kommen können. Doch die Schildbürger nehmen den Ausdruck des Kaisers wörtlich und kommen mit Steckenpferden zum königlichen Empfang. |
Heutige Bedeutung der Schildbürger
Bis heute sind die Streiche der Schildbürger sehr berühmt und ein Teil der deutschsprachigen Kultur geworden. Deswegen werden sie auch häufig im Deutschunterricht gelesen. Viele Eltern und Lehrpersonen finden es wichtig, die Legende der Schildbürger lebendig zu halten und möglichst einfach für Kinder zu erklären.
Der Begriff Schildbürgerstreich taucht gegenwärtig manchmal auch noch auf und bezeichnet die vielen unverständlichen Regelungen in der deutschen Bürokratie.
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