Infinitivsätze mit "zu" im Deutschen sind oft ein Thema der Kommasetzung. Normalerweise setzen wir vor der Infinitivgruppe ein Komma, wenn diese von einer untergeordneten Konjunktion abhängt oder mit einem Nomen verbunden ist. Wenn sie sich auf bestimmte Verben bezieht, entfällt das Komma. Interessiert? Mehr dazu findest du in unserem ausführlichen Text!
Für die Kommasetzung im Deutschen bei einem Infinitiv mit zu gibt es drei Optionen: Meistens muss ein Komma gesetzt werden, in manchen Fällen ist es optional und bei ganz wenigen Sätzen muss darauf verzichtet werden.
Smilla und Deri lieben es, Pläne zu schmieden. → Hier muss das Komma gesetzt werden.
Sie beschließen(,) auf große Fahrt zu gehen. → Hier ist das Komma optional.
Sie scheinen sich sicher zu sein. → Hier darf kein Komma gesetzt werden.
Diese drei Satzbeispiele machen deutlich, dass du die Regeln bei der Kommasetzung vor einem Infinitiv mit zu kennen solltest. Übrigens unterscheiden sich Infinitivsätze mit zu aus Sicht der Grammatik von anderen Nebensatzformen. Betrachten wir daher die Definition bzw. Erklärung von Infinitivgruppen einmal genauer:
Die Infinitivgruppe besteht nicht aus einem konjugierten Verb, sondern aus einem infiniten Verb.
Die Infinitivgruppe hat kein eigenes Subjekt.
Aufgrund der verschiedenen Kommaregeln und der besonderen grammatischen Eigenschaften ist es wichtig, dein Wissen zur Kommasetzung bei Infinitivgruppen (Infinitiv mit zu) im Deutschen durch Beispielsätze und Übungen zu vertiefen.
Kommapflicht: Regeln zu Infinitiv mit zu
In den meisten Fällen bezieht sich die Infinitivgruppe auf den Hauptsatz davor und muss mit einem Komma abgetrennt werden. Lass uns die Regeln differenzierter betrachten:
Unterordnende Konjunktionen
Wird die Infinitivgruppe mit einer unterordnenden Konjunktion eingeleitet, muss ein Komma die Infinitivgruppe vom Hauptsatz abtrennen. Die unterordnenden Konjunktionen für Infinitivgruppen sind um, ohne, statt, anstatt, außer, als.
Deri will einen Ballon aufblasen, um sich aus der gefährlichen Lage zu befreien.
Smilla schmiedet andere Pläne, anstatt ihm zu helfen.
Abhängigkeit von einem Nomen im Hauptsatz
Ist die Infinitivgruppe von einem Nomen im Hauptsatz abhängig, muss sie durch ein Komma abgetrennt werden. Manchmal ist die Infinitivgruppe mitten in einem Hauptsatz platziert, dann muss das Komma davor und danach gesetzt werden.
Smilla hat nur noch den Wunsch, so schnell wie möglich zu verschwinden.
→ Hier bezieht sich die Infinitivgruppe so schnell wie möglich zu verschwinden auf das Nomen Wunsch im Hauptsatz.
Aber Smillas Idee, einen Riesenkraken um Hilfe zu bitten, findet Deri unsinnig.
→ Die Infinitivgruppe einen Riesenkraken um Hilfe zu bitten beschreibt das Nomen Idee aus dem Hauptsatz näher. Hier wurde die Infinitivgruppe mitten im Hauptsatz eingesetzt.
Bezugswort im Hauptsatz
Steht im Hauptsatz ein Bezugswort, auf das sich die Infinitivgruppe bezieht, musst du sie vom Hauptsatz mit einem Komma abtrennen. Bezugswörter im Hauptsatz sind beispielsweise es, daran, das.
Deri bevorzugt es, einen Raketenantrieb zu installieren.
→ Die Infinitivgruppe einen Raketenantrieb zu installieren bezieht sich auf das Bezugswort es im Hauptsatz.
Smilla denkt daran, Deri bei dieser Idee zu unterstützen.
→ Hast du das Bezugswort daran im Hauptsatz entdeckt? Darauf bezieht sich die Infinitivgruppe Deri bei dieser Idee zu unterstützen.
Komma optional: Regeln zu Infinitiv mit zu
In vielen Fällen musst du eine Infinitivgruppe mit einem Komma abtrennen, wie die Regeln im vorigen Abschnitt zeigen. Entdeckst du eine Infinitivgruppe, die weder mit einer unterordnenden Konjunktion eingeleitet wird noch sich auf ein Bezugswort oder Nomen im Hauptsatz bezieht, kannst du das Komma in der Regel optional setzen.
Sie beschließen(,) verschiedene Rettungsaktionen zu durchdenken.
Gleichzeitig überlegen sie(,) einen Notruf abzusetzen.
Wenn der Infinitiv mit zuunbegleitet ist, kann das Komma ebenfalls wegfallen.
Der Versuch(,) zu sprechen(,) misslang.
Deri schaffte es(,) zu springen.
Bei optionalen Kommas und bei längeren Sätzen ist es wichtig, zu überprüfen, ob das Setzen eines Kommas die Gliederung des Satzes verdeutlichen und damit auch die Lesbarkeit vereinfachen könnte.
Kommaverzicht: Regeln zu Infinitiv mit zu
Auf ein Komma wird verzichtet, wenn sich die Infinitivgruppe auf ein Verb bezieht, das in der Funktion eines Hilfsverbs eingesetzt ist. Achte hier besonders auf die Verben haben, sein, brauchen, pflegen, scheinen.
Die Katze ist nicht zu beruhigen.
Deri und Smilla brauchen sich nicht aufzuregen.
Rettung scheint bald zu kommen.
Es werden keine Kommata gesetzt, wenn die Infinitivgruppe mit dem übergeordneten Satz verschränkt ist, zum Beispiel:
Die Information bitten wir zur Kenntnis zu nehmen.
Zusammenfassung: Wann verwendet man das Komma beim Infinitiv mit zu?
Fragen rund um die Verwendung vom Infinitiv mit zu
Kommasetzung beim Infinitiv mit zu einfach erklärt
Was sind Infinitivgruppen einfach erklärt? / Was ist der Infinitiv mit zu?
Leicht erklärt besteht eine Infinitivgruppe aus dem Wort zu, dem Infinitiv und meist noch weiteren Wörtern.
Was ist ein erweiterter Infinitiv mit zu?
Früher wurde der Begriff erweitert vor die Bezeichnung Infinitiv mit zu bei Erklärungen zur Kommasetzung eingesetzt – heute spricht man eher von Infinitivgruppe.
Wann kommt ein Komma beim Infinitiv mit zu?
Merke dir diese drei Möglichkeiten bei der Kommasetzung:
a) Das Komma ist Pflicht bei unterordnenden Konjunktionen, Bezugswörtern und Nomen im Hauptsatz.
b) Optional ist es bei allen sonstigen Infinitivgruppen.
c) Beachte die Ausnahme bei Infinitivgruppen, die sich auf Hilfsverben wie sein, haben oder die Verben brauchen, scheinen, pflegen im Satz beziehen: Hier wird kein Komma gesetzt!
Welche Wörter können eine Infinitivgruppe einleiten?
Unterordnende Konjunktionen wie um, ohne, statt, anstatt, außer, als können eine Infinitivgruppe einleiten. Davor muss ein Komma eingesetzt werden.
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Seit einiger Zeit schippern Deri und Smilla übers Meer, um fremde Länder zu entdecken. Sie können es kaum erwarten endlich… was zum ...? Ihr Schiff steckt mitten im Meer auf einer Sandbank fest! Wie können sie sich nur schnellstmöglich befreien? Sie beschließen verschiedene Rettungsmöglichkeiten zu durchdenken. Denn die beiden lieben es, Pläne zu schmieden. Diese beiden Sätze haben etwas gemeinsam. Beide enthalten einen Infinitiv (also die Grundform eines Verbs) mit „zu“. Aber warum trennt HIER ein Komma die Infinitivgruppe vom Hauptsatz und DORT nicht? Dazu schauen wir uns die „Kommasetzung bei Infinitiven mit zu“ einmal genauer an. Deri hat bereits eine zündende Idee: Er will einen Ballon aufblasen, um sich aus der Lage zu befreien. In diesem Beispielsatz wird die Infinitivgruppe mit der unterordnenden Konjunktion „um“ eingeleitet. Aufgepasst! Eine Infinitivgruppe sieht zwar auf den ersten Blick aus wie ein normaler Nebensatz, allerdings enthält eine Infinitvgruppe keine finite Verbform, sondern eine INfinite Verbform. Du kannst dir merken, dass Infinitivgruppen, die mit „um“, „ohne“, „statt“, „anstatt“, „außer“ und „als“ eingeleitet werden, durch ein Komma vom Hauptsatz abgetrennt werden. Ein Ballon soll das Schiff befreien? Smilla hat eine viel bessere Idee! Ein Riesenkraken könnte ihr Schiff von der Sandbank zurück ins Wasser heben. Aber Smillas Idee, einen Riesenkraken um Hilfe zu bitten, findet Deri unsinnig. Auch hier kannst du sehen, dass die Infinitivgruppe durch Kommas vom Hauptsatz abgetrennt ist. Die Infinitivgruppe „einen Riesenkraken um Hilfe zu bitten“ bezieht sich auf das Nomen „Idee“. Ist die Infinitivgruppe von einem Nomen abhängig, muss sie durch ein oder mehrere Kommas abgetrennt werden. Um das Schiff zu befreien, will Deri schwere Geschütze auffahren. Er bevorzugt es, einen Raketenantrieb zu installieren. Kannst du erkennen, auf welches Wort sich die Infinitivgruppe bezieht? Einen Rakentenantrieb zu installieren ist das, was Deri bevorzugt. Weil das Bezugswort „es“ auf die Infinitivgruppe verweist, wird auch hier ein Komma gesetzt. Merke dir, dass du Infinitvgruppen immer dann durch ein Komma abtrennst, wenn im Hauptsatz ein Bezugswort wie z.B. „es“, „daran“ oder „das“ steht. Wie du siehst, werden Infinitivgruppen also fast immer durch Kommas abgetrennt. Im Beispielsatz vom Anfang gab es allerdings KEIN Komma. An DIESER Stelle KANNST, musst du aber kein Komma setzen, weil sich die Infinitivgruppe auf kein vorangegangenes Nomen bezieht. Manchmal können Kommas sinnvoll sein, um die Gliederung eines Satzes zu verdeutlichen. So kannst du den Satz leichter lesen. Insbesondere dann, wenn Infinitivgruppen sehr lang sind oder wenn sie am Anfang des Satzes stehen. Bevor wir herausfinden, ob Smilla und Deri ihren Kurs fortsetzen können, schauen wir uns nochmal die gelernten Kommaregeln an. Du trennst Infinitivgruppen mit einem Komma vom Hauptsatz ab, wenn sie mit einer unterordnenden Konjunktion wie „um“, „ohne“, „statt“, „anstatt“, „außer“ oder „als“ eingeleitet werden. Außerdem muss ein Komma gesetzt werden, wenn sich eine Infinitivgruppe auf ein Nomen des Hauptsatzes bezieht. Es gibt hinweisende Wörter wie z. B. „es“, „daran“ oder „das“, die dir zeigen, dass du die Infinitivgruppe mit einem Komma vom Hauptsatz abtrennen solltest. Alle anderen Infinitvgruppen KÖNNEN, MÜSSEN aber nicht durch Kommas abgetrennt werden. Oh wow, da hat Deri aber eine ziemlich große Rakete vorbereitet… ob das mal gut geht. War wohl doch keine Sandbank. Jetzt brauchen Deri und Smilla einen neuen Plan...
Achtung: Hier haben sich zwei nebenordnende Konjunktionen eingeschlichen.
Die Konjunktion oder verbindet zwei Hauptsätze miteinander.
Ein Beispielsatz mit einer der Konjunktionen ist:
Deri entspannt auf der Couch, anstatt Smilla beim Malern zu helfen.
Lösung
Präge dir folgenden Satz ein:
→ Wird die Infinitivgruppe mit „um“, „ohne“, „statt“, „anstatt“, „außer“ oder „als“ eingeleitet, dann musst du ein Komma setzen.
Nicht alle Wörter und Wortgruppen müssen markiert werden!
Ein Bezugswort kann die Infinitivgruppe ankündigen oder sie im Nachhinein noch einmal aufgreifen.
Die Infinitivgruppe ist der gesamte Nebensatz rund um das infinite Verb.
Lösung
Stehen Bezugswörter vor der Infinitivgruppe, kündigen sie die Infinitivgruppe an.
Folgt der Hauptsatz mit Bezugswort auf die Infinitivgruppe, dann nehmen sie das Thema noch einmal auf.
Die Bezugswörter im Überblick: es, daran, das, dies, dafür, damit, darauf.
Entscheide zunächst, ob du ein Komma setzen musst und überlege dann, aus welchem Grund.
Überprüfe, ob im Hauptsatz ein Nomen oder ein Bezugswort („es“, „das“, „daran“) steht.
Unterordnende Konjunktionen, die ein Komma bei der Infinitivgruppe verlangen, sind beispielsweise „um“, „ohne“, „statt“, „anstatt“, „außer“, „als“.
Lösung
Vor Infinitivgruppen muss häufig ein Komma gesetzt werden, aber eben nicht immer. Hier konntest du am Bezugswort „darin“ erkennen, dass ein Komma zwingend ist!
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Deri und Smilla auf die 1
es ist besser als in der schule denn in der schule ist der der stoff so trocken
Super erklärt und cooles Video
:–)
Richtig nice es Video ich kann viel besser lernen als sonst die Geschichten sind gut