Pia will sich mit Teo für heute Nachmittag verabreden. Leider ist Teo gerade nicht da und Pia muss los. Deshalb hinterlässt Pia Teo eine kurze Notiz auf seinem Platz:
„Wir treffen uns heute bei mir. Komm einfach nachmittags bei mir vorbei.“
Pia zögert und ist sich unsicher, ob nachmittags nun groß oder klein geschrieben wird. Sie verwechselt das manchmal.
Deshalb lernen wir heute zusammen wichtige Regeln bei der Rechtschreibung von Zeitangaben mit Tageszeit kennen, damit wir es in Zukunft nicht mehr verwechseln.
Was eine Zeitangabe ist, wisst ihr hoffentlich noch: Das ist das Satzglied, das angibt, wann oder seit wann oder bis wann oder wie lange etwas geschieht.
Heute, morgen, jetzt, später, immer, als erstes – das sind alles Zeitangaben.
So eine Zeitangabe kann auch eine Tageszeit enthalten: morgens, über Mittag, am Nachmittag, gegen Abend oder spät nachts zum Beispiel. Das sind Zeitangaben mit Tageszeit.
Nun wisst ihr vielleicht schon, dass für bestimmte Zeitangaben besondere Regeln der Groß- und Kleinschreibung gelten.
Das betrifft auch die Zeitangaben mit Tageszeit.
Vielleicht ist euch ja schon aufgefallen, dass die angeschriebenen Tageszeiten manchmal groß und manchmal klein geschrieben wurden. Wie kann das sein?
Im Grunde gibt es eine recht einfache Erklärung:
Die Tageszeit kann in der Zeitangabe als Adverb oder als Nomen erscheinen. Nomen schreibt man immer groß. Adverbien immer klein.
„Ich komme morgens.“
Hier ist morgens ein Adverb, also ein Wie-Wort, das sich auf ein Verb bezieht und Adverbien werden immer kleingeschrieben.
In dem Satz: „Am Morgen war ich bei euch“ hingegen taucht das Wort Morgen als Nomen auf. Das erkennt man schon am Artikel. Am steht ja für „an dem“. Es heißt hier also eigentlich: „An dem Morgen war ich bei euch.“ Morgen ist also ein Nomen und das schreibt man natürlich groß.
Doch es gibt auch weniger eindeutige Fälle:
„Ich bleibe über Nacht“
Hier ist die Tageszeit „Nacht“ auch ein Nomen, aber der Artikel wird in der Redewendung „über Nacht“ verschluckt. Man erkennt nicht mehr sofort, dass es sich um ein Nomen handelt.
Und weil es eben genau diese Fälle gibt, die nicht auf den ersten Blick eindeutig sind, halte ich es für das Beste, euch ein paar Regeln mit auf den Weg zu geben, mit denen ihr bei Zeitangaben zur Tageszeit auf der sicheren Seite seid:
Beginnen wir mit den Tageszeiten als Adverb: morgens, vormittags, mittags, nachmittags, abends, nachts.
Ich esse morgens am liebsten Müsli.
Eine Tageszeit ohne Artikel UND mit einem s am Ende ist ein Adverb und wird klein geschrieben – übrigens auch dann, wenn diese Tageszeit noch genauer definiert ist oder mit einem Wochentag kombiniert:
früh morgens, spät abends, um 2 Uhr nachts, sonntagmorgens
Schauen wir uns nun die Fälle an, in denen die Tageszeit als Nomen auftaucht:
Der Morgen, am Vormittag, über Mittag, am Nachmittag, in der Nacht
In diesen Beispielen ist die Tageszeit ein Nomen.
Als Regel könnt ihr euch folgendes merken:
Tageszeiten ohne s am Ende sind Nomen und werden immer groß geschrieben.
Tageszeiten mit Artikel davor sind immer Nomen und werden groß geschrieben
Auch diese Regel besteht weiterhin, wenn die Tageszeit mit einem anderen Nomen zusammengesetzt wird:
Am Montagmorgen, an einem schönen Sommerabend, bis Mitternacht usw.
Und jetzt Achtung! Manchmal hängt ein s an der Tageszeit und sie wird trotzdem groß geschrieben.
Eines Morgens schien die Sonne wieder.
Hier hängt zwar ein s hintendran, aber es handelt sich trotzdem um ein Nomen. Die Regel für den Gebrauch der Tageszeit als Adverb war ja: mit s und ohne Artikel, somit trifft sie hier nicht zu.
Hier steht nämlich ein Artikel vor der Tageszeit. Somit handelt es sich um ein Nomen und das wird groß geschrieben.
Fassen wir die genannten Regeln noch einmal zusammen.
Tageszeiten ohne Artikel und mit s am Ende: immer klein
morgens, spät abends
Tageszeiten ohne s: Immer groß
über Mittag, am Abend
Tageszeiten mit Artikel: Auch immer groß
Der schöne Morgen, während des Abends
Und noch ein Beispiel zum Abschied:
Lasst das mal über Nacht sacken und überlegt früh morgens, ob ihr noch alles wisst. Wenn nicht, schaut den Film einfach noch mal.
Bis dahin sag ich: Tschüss!
Hallo liebe Lenya, das ist dir gut aufgefallen, dass man an der Schreibung bereits erkennen kann, ob es ein Adverb oder ein Nomen ist. Klasse! An der Übung können wir jedoch nichts ändern, da wir dann ja Fehler einbauen müssten. Viele Grüße aus der Redaktion!
Hilfreich für meine Arbeit
Danke
Alls ist immer so guttttttttttttttttttttttttttttt
Super immer weiter so