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Bestimmung der konjugierten Säuren und Basen

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André Otto
Bestimmung der konjugierten Säuren und Basen
lernst du in der 9. Klasse - 10. Klasse

Grundlagen zum Thema Bestimmung der konjugierten Säuren und Basen

Hallo! Hat man Säuren und Basen nach Brönsted (Broensted) verstanden, ist es nur noch ein kleiner Schritt, um den Übergang zu den Paaren von konjugierten Säuren und Basen zu vollziehen. Wir arbeiten konsequent mit dem Teilchenkonzept. Das macht es möglich, dass nicht nur Moleküle, sondern auch Ionen betrachtet werden können. Bemerkenswert ist, dass manche Teilchen sowohl Säuren als auch Basen sein können. Und wozu eine Supersäure fähig ist lässt uns (zumindest mich) erstaunen. Aber seht selbst!

Transkript Bestimmung der konjugierten Säuren und Basen

Hallo und ganz herzlich willkommen. Das Video heißt “Bestimmung der konjugierten Säuren und Basen”. Du kennst bereits Säuren und Basen nach Brønsted. Nachher kannst du konjugierte Säuren und Basen nach Brønsted bestimmen, du kennst den Begriff des konjugierten Säure-Base-Paares und du kannst ihn anwenden. Wie hatten wir das in Erinnerung? Säuren sind Protonendonatoren, Basen sind Protonenakzeptoren. Nach Brønsted gilt: Säuren sind Protonendonatoren. Ein Beispiel für eine Säure ist Chlorwasserstoff HCl. Ein Chlorwasserstoff-Molekül HCl dissoziiert in ein Proton H+ und ein Chlorid-Ion Cl-. Eine Brønsted-Base ist ein Chlorid Ion Cl-, es reagiert mit einem Proton H+ und bildet ein Chlorwasserstoff-Molekül HCl. Ein wichtiger Begriff aus der Theorie von Brønsted sind die konjugierten Säure-Base-Paare. Säuren und Basen sind verbunden wie Mutter und Kind. Zentraler Punkt der Theorie ist das Wasserstoff Ion H+, auch Proton genannt. Das Bindeglied zwischen einem Säureteilchen und einem Baseteilchen ist das Proton. Wir können uns merken: Säure reagiert zu Proton + Base. Ein Beispiel ist das Chlor Wasserstoff Molekül HCl, es reagiert zu H+ und Cl-, zu einem Proton und einem Chlorid-Ion. Wir besprechen ausschließlich Gleichgewichtsreaktionen, also können wir auch umgekehrt schreiben: Base + Proton reagiert zu Säure. Cl- + H+ stehen im chemischen Gleichgewicht zu HCl. Und nun zu den konjugierten Säure-Base-Paaren: Ein Chlorwasserstoff-Molekül HCl und ein Chlorid-Ion unterscheiden sich jeweils durch ein Proton. Teilchen, die sich um ein Proton H+ voneinander unterscheiden, nennt man konjugierte, das bedeutet zusammengehörende, Säuren und Basen nach Brønsted. Wir wollen uns einmal einzelne Paare solcher Säuren und Basen anschauen: Links die Säure und rechts die um ein Proton ärmere Base. Das Säuremolekül S steht mit dem Proton H+ und dem Base-Molekül B im Gleichgewicht. Schauen wir uns Bromwasserstoff an, könnt ihr euch an die Formel des Moleküls erinnern? Richtig HBr und im Gleichgewicht steht dieses Molekül ganz klar mit H+ und Br-, die Base ist hier Br-, das Bromid-Ion. Die Säure ist Salpetersäure, kennt ihr noch die Formel? Richtig, HNO3. Das Molekül Salpetersäure steht im chemischen Gleichgewicht mit dem Proton H+ und dem Ion NO3-. NO3- ist die Base, das, wisst ihr es noch, richtig, Nitrat-Ion. Die Säure ist nun Schwefelsäure. Kennt ihr die Formel des Moleküls noch? Richtig H2SO4. Dieses Molekül steht im chemischen Gleichgewicht mit dem Proton H+ und einem Ion. Wisst ihr, mit welchem? Richtig HSO4-, es ist das Hydrogensulfat Ion, die Base. Als Base gut kann uns das Ion auch als Säure dienen. Im Gleichgewicht kann es ein Proton H+ abgeben. Was entsteht noch? Richtig das Ion SO42-. Das ist das, na? Sulfat-Ion, die Base. Auch Ionen können Säuren sein, wie das Ammonium Ion. Erinnert ihr euch? NH4+. Das Ion kann ein Proton abgeben und was bildet sich noch? Richtig NH3. Das ist Ammoniak, genauer gesprochen ein Ammoniakmolekül. Und nun das Oxonium-Ion, ich nenne es lieber Hydronium-Ion. Nun diktiert einmal bitte. Ja, H3O+. Die Abgabe eines Protons H+ liefert, na klar, H2O. Die Base ist hier Wasser, genauer ein Wassermolekül. Es gibt viel Aberglauben im Zusammenhang mit Salzsäure, von diesem möchte ich euch hier befreien. Gasförmiger Chlorwasserstoff HCl gelöst in Wasser ergibt Salzsäure. Das war’s auch schon. Und was passiert nun? Ein Chlorwasserstoff-Molekül HCl reagiert mit einem Wassermolekül H2O. Dabei wird ein Proton übertragen. Es entstehen die Ionen H3O+ und Cl-. Betrachtet man die Reaktion von rechts nach links, erfolgt eine Übertragung des Protons von H3O+ zu Cl-. Die Differenz zwischen HCl und Cl- ist genau das Proton, zum ersten, also ist HCl die Säure 1 und Cl- die Base 1. Die Differenz von H2O und H3O+ ist ebenfalls genau ein Proton, zum zweiten. Somit ist H2O die Base 2 und H3O+ die Säure 2. Identifizieren wir nun die Säure-Base-Paare. Das erste ist, richtig, die Teilchen HCl und Cl-, und das zweite, nun sagt schnell, richtig, die Teilchen H3O+ und H2O. Und nun machen wir eine kleine Übung: H3PO4 dissoziiert in, richtig, H+ und H2PO4-. Was ist die Säure, was die Base? H3PO4 ist die Säure und H2PO4- die Base. Nun soll das Ion H2PO4- ein weiteres Proton verlieren, es entsteht außerdem HPO42-. Wo ist die Säure, wo ist die Base? Na, das ist jetzt fast schon zu einfach. Bemerkenswert. Was in der Reaktion vorher die Base war, ist hier die Säure. Und wir machen weiter. Das erhaltene Ion HPO42- gibt ein weiteres Proton ab und es bildet sich außerdem das Ion PO43-. Was ist hier die Säure, was ist hier die Base? Na klar, ihr wisst es schon. Bemerkenswert ist, dass die Base aus der vorherigen Gleichung hier als Säure auftritt. Man kann aber auch gleich alle drei Protonen auf einmal ablösen. Das Phosphorsäuremolekül, ihr habt es sicher schon erkannt, liefert drei Protonen und ein Phosphat-Ion PO43-. Tja, und wer hier Säure ist und wer Base, na das dürfte inzwischen gähnend leicht sein. So, und nun werfen wir die Phosphorsäure einmal ins Wasser. H3PO4 + H2O liefern, na klar, H3O+ + H2PO4-. Das Teilchen H3PO4 ist hier die konjugierte Säure 1, die konjugierte Base 1 ist das Hydrogenphosphat-Ion H2PO4-. Das Oxonium-Ion ist die Säure 2, das Wassermolekül die Base 2. Ihr dürft ruhig nach oben schielen in die erste Zeile, das hilft etwas. Und weiter geht’s. Das Dhydrogenphosphat-Ion reagiert mit einem weiteren Wasserteilchen. Es entsteht ein Oxonium-Ion und ein Hydrogenphosphat-Ion. Könnt ihr die beiden konjugierten Säure-Base-Paare bestimmen? Naja, schaut nach oben, das erste findet ihr leicht und das zweite entsprechend, haben wir links ja auch schon mal gemacht. Das Hydrogenphosphat-Ion HPO42- war in der letzten Gleichung eine Base und wie wird es wohl hier fungieren? Ein Wassermolekül löst von ihm das letzte Proton ab, es entstehen Oxonium-Ion und Phosphat-Ion. Bestimmt die beiden Säure-Base-Paare. Und? Sehr schön, geht doch, ist doch gar nicht so schwer. Man kann natürlich analog zu zwei Zeilen darüber die Ablösung aller dreier Protonen sofort bewältigen. Das Auffinden der beiden Säure-Base-Paare dürfte nun für euch sicher ein Lacher sein. Wir setzen die Übung fort: Ein Ammoniakteilchen NH3 reagiert mit einem Wasserteilchen H2O und es entstehen ein Ammonium-Ion NH4+ und ein Hydroxid-Ion OH-. Identifiziert bitte die beiden Säure-Base-Paare. Na also, geht doch. Und nun die Teilchen NH3 und HCl, ein Ammoniakteilchen mit einem Chlorwasserstoffteilchen. So, und schauen wir nach links, dann können wir uns überlegen, dass sich aus NH3 NH4+ bildet und zwar durch Protonenaufnahme. Das Proton stammt vom HCl und übrig bleibt folgerichtig Cl-. Wir haben bereits eine gewisse Erfahrung und können schnell die Säure-Base-Paare formulieren. Und nun ein kleiner Exkurs in die organische Chemie: Ameisensäure. Ein Ameisensäuremolekül HCOOH reagiert mit einem Wassermolekül H2O, es entstehen die Ionen HCOO- und H3O+. Die Paare konjugierter Säuren und Basen sind schnell gefunden. Na klar, HCOOH ist eine Säure, die dazu korrespondierende Base ist das Ion HCOO-. Dass H2O und H3O+ miteinander korrespondieren, haben wir heute an vielen Beispielen gesehen. Und nochmal zur Erinnerung: HCOOH ist das Ameisensäuremolekül, H2O das Wassermolekül, HCOO- nennt man Formiat-Ion, H3O+ ist das Oxonium-Ion. So, und zum Abschied noch ein Schmankerl. Es geht hier um eine Supersäure. Hexafluorantimonsäure HSbF6 ist eine Supersäure, sie ist viel, viel stärker als Schwefelsäure. Säure und Säure das kann doch nichts werden, oder? Folgendes passiert: HSbF6 + H2SO4 reagieren zu H3SO4+ und SbF6-. Das erste Säure-Base-Paar ist HSbF6 und SbF6-. Was das zweite Paar ist, ist demnach klar. Aber seltsam. Das Schwefelsäuremolekül ist hier die Base und seine protonierte Form, das heißt das Molekül + Proton, ist die Säure. Und das kam ganz unerwartet, die schwächere Säure, nämlich die Schwefelsäure H2SO4, wirkt hier wie eine Base. Das war ein weiterer Film von André Otto. Ich wünsche euch alles Gute und viel Erfolg. Tschüss!

4 Kommentare
4 Kommentare
  1. Das ist die gängige Konvention.

    Von André Otto, vor mehr als 8 Jahren
  2. Warum ist bei der Reaktion von NH3 und H2O zu NH4+ und OH-,
    Das Wasser die Säure 2 und das Ammoniumion die Säure 1? Das müsste doch nomal genau umgekehrt sein.

    Von Lena S., vor mehr als 8 Jahren
  3. Ich habe beide Dissoziationsstufen getrennt und hintereinander dargestellt.
    Du hast beide Dissoziationsstufen zusammen formuliert.
    Bitte Video Säuren (2, 3 oder 4) Dissoziationsstufen ansehen.
    Alles Gute

    Von André Otto, vor mehr als 10 Jahren
  4. bei 4:16 ist es nicht so richtig: H2SO4 -> 2H+ + SO42- ???

    Von Fabri, vor mehr als 10 Jahren

Bestimmung der konjugierten Säuren und Basen Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Bestimmung der konjugierten Säuren und Basen kannst du es wiederholen und üben.
  • Definiere den Begriff konjugierte Säure-Base-Paare mithilfe der Theorie von Brönstedt.

    Tipps

    Ein Donator gibt etwas ab und ein Akzeptor nimmt etwas auf.

    Wie viele konjugierte Paare enthält die Reaktion?

    Lösung

    Eine erste wichtige Säure-Base-Theorie wurde von Arrhenius (siehe Abbildung) aufgestellt. Er ging davon aus, dass die saure oder basische Wirkung durch den Zerfall (Dissoziation) von Teilchen zustande kommt. Dies konnte aber den sauren bzw. basischen Charakter von einigen Stoffen nicht erklären.

    Brönsted entwickelte auf dieser Grundlage seine Theorie. In ihr geht es hauptsächlich um Protonen. Der Austausch dieser Teilchen macht den sauren oder basischen Charakter eines Stoffes aus. So wird das Gas Chlorwasserstoff zur Säure $HCl$, wenn es mit Wasser reagiert und das Oxonium-Ion (Hydronium-Ion, $H_3O^+$) entsteht.

  • Kennzeichne die konjugierten Säure-Base-Paare in den Reaktionen.

    Tipps

    Ein konjugiertes Paar enthält eine Säure und eine Base. Sie erhalten beide dieselbe Nummer.

    Auf beiden Seiten des Reaktionspfeils muss ein Partner mit einer I und ein Partner mit einer II stehen.

    Lösung

    Säure-Base-Reaktionen sind Reaktion mit Protonenübergang.

    Es gibt also immer einen Partner, der ein Proton abgibt (Donator) und einen, der es aufnimmt (Akzeptor).

    An den obigen Beispielen siehst du dies ganz deutlich. Salzsäure ist die Säure (Protonendonator). Sie trägt das Proton, welches das Wassermolekül (Protonenakzeptor) aufnimmt. Es entsteht das Chlorid-Ion (Säurerest-Ion) und das Oxonium-Ion.

  • Entscheide, ob es sich bei den Verbindungen um Säuren oder Basen handelt.

    Tipps

    Säuren tragen Protonen (Wasserstoff-Ionen).

    Bei der Reaktion von Basen entsteht das Hydroxid-Ion $(OH^-)$. Manche Salze sind Basen, die das Hydroxid-Ion durch Dissoziation freisetzen.

    Carbonsäuren sind organische Verbindungen. Sie tragen die Carboxyl-Gruppe $(-COOH)$.

    Lösung

    Bei vielen Säuren und Basen erkennst du schon allein an der Summenformel, um was es sich handelt.

    Säuren erkennst du daran, dass sie Wasserstoff beinhalten. Dieser wird meist ganz vorn geschrieben (z.B: $H_2SO_4$). Es gibt anorganische und organische Säuren. Typische organische Säuren sind die Carbonsäuren. Sie tragen die Carboxyl-Gruppe $(-COOH)$. Auch hier siehst du das Proton am Ende der Gruppe.

    Einige Basen sind daran zu erkennen, dass sie bereits ein Hydroxid-Ion $(OH^-)$ tragen. Es sind Verbindungen, die das Anion $OH^-$ und Kationen, wie $Na^+$, beinhalten. Andere sind etwas schwerer zu identifizieren. Sie tragen zwar auch Ammoniak $(NH_3)$ oder Wasserstoff, sind aber trotzdem eine Base, da sie in Reaktionen ein Protonenakzeptor sind.

    Für die zweifelsfreie Bestimmung gibt es den $pK_s$-Wert. Entsprechend seines Wertes kann man entscheiden, ob eine Verbindung sich als Säure oder Base verhält.

  • Formuliere die Protolyse-Reaktionen und kennzeichne die konjugierten Säure-Base-Paare.

    Tipps

    Beide Stoffe reagieren sauer.

    Die Partner eines konjugierten Säure-Base-Paares unterscheiden sich durch ein Proton.

    Lösung

    Diese zwei Säuren entstehen aus Schwefeloxiden. Diese werden durch Industrie und Verkehr in die Luft abgegeben. Dort reagieren sie mit Wasser zu schwefliger Säure und Schwefelsäure. Wenn es regnet, gelangen sie als saurer Regen auf die Erdoberfläche. Dort kann es zu großen Schäden an der Umwelt kommen.

    Dies liegt an der Veränderung des pH-Wertes im Boden. In den obigen Reaktionen siehst du, dass Oxonium-Ionen entstehen. Diese sind dafür verantwortlich, dass der pH-Wert sinkt. Lebewesen können aber nur in einem bestimmten Bereich der pH-Skala überleben.

  • Benenne die folgenden Vertreter der Säuren und Basen.

    Tipps

    Geben Säuren Protonen ab, werden sie zu Säurerest-Ionen. Diese erhalten die Endung -at.

    Ammoniak enthält Stickstoff.

    Lösung

    Hier siehst du wichtige anorganische Säuren und die Base Ammoniak. Im Chemieunterricht werden dir diese Säuren des Öfteren begegnen, daher ist es wichtig zu wissen, was sich z.B. hinter dem Begriff Salzsäure verbirgt.

    Für die Formulierung von Reaktionsgleichungen ist das Wissen um die Formeln der Stoffe besonders wichtig. Präge dir also gut ein, wie viele Protonen die Säuren besitzen. Dadurch kannst du dir auch die Ladung der Säurerest-Ionen merken:

    $(H_2SO_4$ und ${SO_4}^{2-})$

  • Erläutere die Bedeutung des Kohlensäure-Puffersystems im menschlichen Körper.

    Tipps

    Der pH-Wert kann sauer (< 7), neutral (7) oder basisch (> 7) sein.

    Kohlensäure ist eine zweiprotonige Säure.

    Lösung

    Puffersysteme sind für Lebewesen überlebenswichtig. Essentielle Stoffwechselprozesse können nur bei bestimmten pH-Werten ablaufen, da die zuständigen Enzyme (Biokatalysatoren) sonst nicht wirksam sind.

    Puffersysteme sind daher sehr wichtig. Sie halten den pH-Wert konstant, indem sie gewisse Mengen an Säure oder Base abfangen können. Neben dem Kohlensäure-Puffer gibt es noch weitere. So wirkt das Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) als Puffer. Auch der Phosphat-Puffer und der Proteinat-Puffer (amphotere Proteine) spielen eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung des pH-Wertes im Blut.

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