Bakterien sind winzige, einzellige Lebewesen ohne Zellkern, die fast überall vorkommen. Man findet sie in Lebensmitteln, im Körper, an extremen Orten und in der Genforschung. Entdecke ihre Vielfalt an Lebensräumen und Anwendungen. Interessiert? Das und vieles mehr kannst du im folgenden Text erfahren!
Bakterien kommen fast überall vor. Sie sind feste Bestandteile in unseren Lebensmitteln und sie übernehmen wichtige Aufgaben in unserem Körper. Aber manche Arten findet man auch an Extremstandorten wie zum Beispiel in der Tiefsee oder in vulkanischen Quellen.
Es gibt also in unserer Umgebung fast keine Orte, an denen Bakterien nicht vorkommen. Diese Vielfalt der Lebensräume wollen wir uns im folgenden Text genauer anschauen.
Was sind Bakterien? – Definition
Bakterien sind kleine, nur unter dem Mikroskop sichtbare, einzellige Lebewesen. Anders als Tiere und Pflanzen besitzen sie keinen Zellkern und werden deshalb zu den Prokaryoten gezählt. Bakterien vermehren sich durch Zellteilung. Aufgrund des Aufbaus der Bakterien werden kugelige, stäbchenförmige und schraubenförmige Arten unterschieden, wie in folgender Abbildung dargestellt:
Aber wo fühlen sich Bakterien am wohlsten?
Welche Lebensräume besiedeln Bakterien? – Vorkommen
Bakterien haben für uns und unsere Umwelt eine große Bedeutung. Einige machen krank, andere sind nützlich und wichtig und wieder andere haben sogar eine wirtschaftliche Bedeutung. Bakterien können im Gegensatz zu den meisten Lebewesen fast alle Lebensräume besiedeln. Von extremer Kälte bis zu unerträglicher Hitze. Einige Arten können sogar ohne Sauerstoff (anaerob) leben oder sich von anorganischen Stoffen ernähren. Wie Pflanzen produzieren diese Bakterien ihre Energie selbst – diese Bakterienarten ernähren sich autotroph.
Bakterien im menschlichen Körper
Natürlicherweise sind auch auf und in unserem Körper viele Bakterien zu finden. Es gibt dabei gute und nützliche Bakterien und solche, die Schaden anrichten oder uns krank machen können.
Die guten Bakterien befinden sich zum Beispiel auf der Haut und in den Schleimhäuten sind sie an der Abwehr von Krankheitserregern beteiligt. Sehr viele Bakterien besiedeln auch unseren Darm. Dort unterstützen sogenannte Laktobazillen und Bifidobakterien den Verdauungsprozess.
Die schlechten Bakterien können im Verdauungssystem großen Schaden anrichten, beispielsweise als Verursacher einer Lebensmittelvergiftung. Im Mundraum sind Bakterien an der Entstehung von Karies beteiligt, indem sie eine Säure produzieren, die den Zahnschmelz angreift. Einige Bakterien sind auch Verursacher von Infektionskrankheiten wie zum Beispiel beim Keuchhusten, Tetanus, Diphterie, Salmonellose oder Cholera.
Bakterien – Vorkommen in Lebensmitteln
Auch in Lebensmitteln nehmen Bakterien eine doppelte Rolle ein. Auf der einen Seite beschleunigt Bakterienwachstum den Verderb. Auf der anderen Seite gibt es nützliche und gute Bakterien in Lebensmitteln, ohne die es viele Produkte, insbesondere Milchprodukte, gar nicht geben würde. Milchsäurebakterien setzen den in der Milch vorhandenen Milchzucker (Lactose) zu Milchsäure (Lactat) um. Ein wichtiger Schritt in der Herstellung von Joghurt und Käse.
Bakterien als Zersetzer
In den Stoffkreisläufen der Natur spielen Bakterien im Boden als Zersetzer (Destruenten) von totem, organischem Material eine sehr wichtige Rolle. In einem Teelöffel Erde findet man mehr als eine Milliarde Bakterien. Sie bauen abgestorbene Pflanzen und Tiere ab, sodass im Boden wieder anorganische Substanzen, beispielsweise Nitrat, für das Wachstum der Pflanzen zur Verfügung steht. Diese Eigenschaft dieser Bakterien wird auch technologisch genutzt, beispielsweise bei der Reinigung von Abwässern in der Kläranlage.
Bakterien – Vorkommen an extremen Standorten
Bestimmte Bakterien sind wahre Überlebenskünstler, sie kommen an Orten vor, wo sonst kein Leben zu finden ist. Genau genommen werden viele dieser Arten aber gar nicht zu den Bakterien gezählt. Es handelt sich um sogenannte Archaeen, die mit den Bakterien zu den Prokaryoten zusammengefasst werden. Archaeen unterscheiden sich besonders im Aufbau der Zellwand und der Plasmamembran von den Bakterien. Die meisten der bisher bekannten Archaeen sind sogenannte Extremophile, das heißt, sie sind an die extremen Bedingungen ihrer Lebensräume angepasst.
Folgende Tabelle führt einige Vertreter dieser Gruppe mit Lebensweise und Vorkommen auf:
Name
Lebensweise
Lebensraum
Salzbakterien z. B. Halobacterium salinarum
aerob oder anaerob, können auch Fotosynthese betreiben
Salzseen, z. B. Totes Meer
methanbildende Bakterien z. B. Methanosarcina barkeri
anaerob: produzieren z. B. aus Essigsäure Kohlenstoffdioxid und Methan
Schlamm von Kläranlagen
Hitzeliebende Bakterien z. B. Archaebakterium („Stamm 121“)
Temperaturen um 120 Grad Celsius
ph-Wert unter 2
Tiefseevulkane (Black Smoker), Schwefelquellen
Bakterien in der Forschung
Die Einsatzgebiete der genetischen Forschung mit Bakterien sind sehr vielfältig. Mit Bakterien kann man beispielsweise gezielt Proteine herstellen, die für Medikamente, vegetarische Käseherstellung oder für die Reinigung der Umwelt benutzt werden.
Die Anwendungsmöglichkeiten für genmanipulierte Bakterien sind in der folgenden Abbildung zusammengefasst.
Dieses Video
In diesem Video erfährst du, wo Bakterien überall vorkommen und welche Aufgaben sie erfüllen. Nach dem Betrachten des Videos hast du die Möglichkeit, Arbeitsblätter zum Thema zu bearbeiten. Viel Spaß!
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Wo findet man eigentlich überall Bakterien? Manche Nahrungsmittel zum Beispiel werden mit ihrer Hilfe hergestellt. Ein Gramm Joghurt enthält mehrere 100 Millionen Bakterien. Ohne sie gäbe es viele Sauermilchprodukte nicht. Sie wandeln Zucker in Säure um und sind somit für die Konsistenz, den Geschmack und die Haltbarkeit verantwortlich. Auch im Boden sind Bakterien zu finden. Ein einziger Teelöffel Erde enthält mehr als eine Milliarde. Sie spielen eine wichtige Rolle beim Zersetzen von organischem Material. Durch die Stoffwechselprodukte der Bakterien entsteht auch der typische Waldgeruch. Aber auch extreme Standorte, wie heiße vulkanische Quellen, Salzseen und die Tiefsee werden von besonders angepassten Bakterien bewohnt. Es gibt also in unserer Umgebung fast keine Orte, an denen Bakterien nicht vorkommen.
Hallo,
Ich stelle mir die richtige Antwort gerade vor.So müsste es bedeuten,dass Bakterien aus Blättern Plaste produzieren.
Das verstehe ich irgendwie nicht ganz.
MfG
Paul
Von Simon A75, vor fast 7 Jahren
Hallo,
thermophile oder sogenannte hypothermophile Bakterien haben ein höheres Temperaturoptimum als bspw. unser Darmbakterium. Diese Bakterien unterscheiden sich durch hitzestabilere Strukturen mit spezifischer Faltung, die hitzesensiblere Bakterien nicht aufweisen, und können so ohne zu hydrolisieren in heißen Quellen überleben und wachsen.
LG,
deine Biologie-Redaktion
Von Serpil K., vor fast 8 Jahren
Ich finde das Video sehr hilfreich und finde es auch super,
dass die Gedankengänge durch Bilder veranschaulicht werden.
Hier wirft sich jedoch bei mir die Frage auf, warum Bakterien
in heißen Quellen überhaupt überleben können.
Von Ekr Forstner, vor fast 8 Jahren
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Es war sehr spanend, davon wuste ich gar nichts .
Hallo,
Ich stelle mir die richtige Antwort gerade vor.So müsste es bedeuten,dass Bakterien aus Blättern Plaste produzieren.
Das verstehe ich irgendwie nicht ganz.
MfG
Paul
Hallo,
thermophile oder sogenannte hypothermophile Bakterien haben ein höheres Temperaturoptimum als bspw. unser Darmbakterium. Diese Bakterien unterscheiden sich durch hitzestabilere Strukturen mit spezifischer Faltung, die hitzesensiblere Bakterien nicht aufweisen, und können so ohne zu hydrolisieren in heißen Quellen überleben und wachsen.
LG,
deine Biologie-Redaktion
Ich finde das Video sehr hilfreich und finde es auch super,
dass die Gedankengänge durch Bilder veranschaulicht werden.
Hier wirft sich jedoch bei mir die Frage auf, warum Bakterien
in heißen Quellen überhaupt überleben können.