Wie lernt das Gehirn? Dein Gehirn steuert viele Prozesse wie Bewegungen, Sprache und Emotionen. Erfahre, wie Neuronen und Neurotransmitter beim Lernen eine Rolle spielen und wie du dein Lernen optimieren kannst. Neugierig? Mehr dazu im Text!
Ob du gerade für eine Klassenarbeit lernst, ein neues Hobby beginnst oder dir ganz bestimmte Informationen aneignen möchtest – dein Gehirn und Gedächtnis spielen dabei die zentrale Rolle. Aber wie funktioniert das Gehirn eigentlich genau? In diesem Text werden wir die Prozesse und Strukturen des Gehirns beleuchten, die das Lernen ermöglichen. Außerdem erhältst du ein paar Tipps, wie du dein Lernen verbessern kannst.
Neurobiologische Grundlagen des Lernens
Die Neurobiologie beschäftigt sich mit der Struktur und Funktion unseres Nervensystems – so auch mit dem Gehirn (Teil des zentralen Nervensystems). Es ist spannend, sich zunächst einmal die neurobiologischen Grundlagen des Lernens anzusehen. Wie funktioniert das Gehirn grob gesagt?
Wie lernt mein Gehirn? – Verarbeitung und Speicherung von Informationen
Das Gehirn steuert alle möglichen Prozesse im Körper. Bewegungen, Sprache, Emotionen und so weiter. Wie ist das Gehirn grob aufgebaut und was hat das mit Lernen zu tun?
Dein Gehirn ist ein hochkomplexes Organ, das aus Milliarden von Nervenzellen, auch Neuronen genannt, besteht. Diese Neuronen kommunizieren über elektrische und chemische Signale miteinander.
Wenn du lernst, bilden und verstärken sich Verbindungen zwischen diesen Zellen. Diese Fähigkeit des Gehirns, sich zu verändern und neu zu organisieren, nennt man Neuroplastizität.
Wusstest du schon? Neuroplastizität ist die Fähigkeit des Gehirns, sich durch Erfahrung und Lernen zu verändern. Sie ermöglicht es uns, neue Fähigkeiten zu entwickeln und Erinnerungen zu bilden.
Wie lernt mein Gehirn? – Synapsen und Neurotransmitter
Ist das nicht eigentlich was für das Fach Biologie? Ja schon, doch wir thematisieren die Rolle der Synapsen und Neurotransmitter an dieser Stelle auch einmal kurz, damit du besser verstehst, wie Lernvorgänge im Gehirn und die Kommunikation zwischen Nervenzellen funktionieren.
Was sind Synapsen?
Synapsen sind die Verbindungsstellen zwischen den Neuronen.
Es gibt elektrische und chemische Synapsen. An chemischen Synapsen werden Informationen durch chemische Botenstoffe, die sogenannten Neurotransmitter, übertragen. Ein Neuron sendet ein Signal über die Synapse zu einem anderen Neuron, indem Neurotransmitter freigesetzt werden, die dann an Rezeptoren des nachfolgenden Neurons andocken.
Merke: Synapsen sind die Schaltstellen unseres Gehirns, über die Neuronen miteinander kommunizieren.
Was sind Neurotransmitter?
Neurotransmitter sind chemische Substanzen, die die Kommunikation zwischen den Neuronen ermöglichen, indem sie Signale weitergeben.
Verschiedene Neurotransmitter haben unterschiedliche Funktionen. Hier siehst du ein paar Beispiele:
Dopamin ist wichtig für Motivation und Belohnung. Wenn eine Aktivität zu einem positiven Ergebnis führt, wird Dopamin freigesetzt und die Wahrscheinlichkeit steigt, dass du die Aktivität wiederholen möchtest. Ist das Lernen also spaßig, gewinnbringend und aktivierend, wird der Lernprozess durch die Ausschüttung von Dopamin verstärkt.
Serotonin reguliert Stimmung und Schlaf.
Acetylcholin ist wichtig für Aufmerksamkeit und Bildung von Erinnerungen und somit wesentlich für Gedächtnis und Lernen.
Merke:
Neuronen kommunizieren über Signale, die häufig durch Neurotransmitter an den Synapsen übertragen werden. Die Signalübertragung wird stärker, wenn Synapsen häufig aktiviert werden, und schwächer, wenn sie selten genutzt werden. Das Netzwerk aus Nervenzellen im Gehirn verändert sich dadurch (Neuroplastizität) – dies ist entscheidend für deinen Lernprozess und erklärt zum Beispiel, weshalb Wiederholung beim Lernen so wichtig ist.
Tipps und Techniken zur Verbesserung des Lernens
Wir wissen nun, wie Lernprozesse im Gehirn grob ablaufen und verstärkt werden. Wie können wir uns dieses Wissen zunutze machen?
Effektive Lernmethoden
Es ist wichtig, effektive Lernmethoden beim Lernen zu nutzen. Effektiv sind sie meistens, wenn du aktiv lernst, also so, dass du richtig grübeln und nachdenken musst und dein Gehirn sozusagen auf Hochtouren läuft. Dabei verknüpfst du häufig Informationen miteinander, was ebenfalls einen wichtigen Lernprozess darstellen kann (Stichwort Neuroplastizität).
Es gibt viele verschiedene Lernmethoden, die dir helfen können, effektiver zu lernen. Hier sind einige bewährte Techniken:
Mindmaps: Visualisiere Informationen in einer Baumstruktur und verknüpfe Informationen aktiv miteinander. Lernen mit Visualisierungen ist besonders sinnvoll, um dein Gehirn mit verschiedenen Reizen (hier betont visuell) zu aktivieren.
Zusammenfassungen: Wenn du Informationen aktiv zusammenfasst, also beispielsweise schriftlich Themen in eigenen Worten zusammenfasst oder einer anderen Person ein Thema mündlich erklärst, lernst du aktiv und dein Gehirn ist entsprechend aktiviert.
Loci-Methode: Verknüpfe Informationen mit bestimmten Orten in deiner Vorstellung. So stimulierst du verschiedene neuronale Verbindungen und kannst dir Dinge besser merken.
Wiederholungen: Weiter oben haben wir bereits erläutert, weshalb es so wichtig ist, Gelerntes zu wiederholen. Dazu gibt es natürlich diverse geeignete Lernmethoden, doch was du dir merken solltest: Die Signalübertragung an den Synapsen wird stärker, wenn Synapsen häufig aktiviert werden – so entstehen Erinnerungen und Lerninhalte bleiben im Gedächtnis.
Gedächtnistraining
Gedächtnistraining kann helfen, deine Fähigkeit, Informationen zu speichern und abzurufen, zu verbessern. Hier einige beispielhafte Übungen:
Memory-Spiele und Sudoku: Das sind Spiele, die das Arbeitsgedächtnis trainieren.
Kreuzworträtsel: Kreuzworträtsel erfordern, dass du Begriffe aus deinem Langzeitgedächtnis abrufst, und fördern die neuronale Aktivität.
Zahlenreihen oder Bilder merken: Sich Zahlenreihen oder Bilder zu merken und so viele wie möglich auswendig wiederzugeben, stärkt das Kurzzeitgedächtnis.
Wörter rückwärts buchstabieren und sprechen: Alltägliche Wörter rückwärts zu buchstabieren und zu sprechen, erfordert Konzentration und stärkt das Arbeitsgedächtnis.
Wissenschaftliche Studien und Erkenntnisse zum Thema Lernen
Die Wissenschaft erlangt ständig neue Erkenntnisse darüber, wie unser Gehirn lernt. Aktuelle Studien haben beispielsweise gezeigt, dass regelmäßige körperliche Aktivität die Neuroplastizität und somit die Lernfähigkeit verbessert.
Wusstest du schon?
Regelmäßige Bewegung fördert das Wachstum neuer Nervenzellen im Hippocampus, einem Bereich des Gehirns, der für das Lernen und Gedächtnis wichtig ist.
Wir lernen außerdem besser, wenn wir multisensorisch lernen. Das heißt, dass wir uns beim Lernen verschiedenen Reizen aussetzen sollten, um unterschiedliche Hirnregionen zu aktivieren und sozusagen diverse neuronale Wege zu gehen. Du solltest einen Text also beispielsweise nicht nur lesen, um einen Zusammenhang zu verstehen, du könntest ihn zusätzlich in eigenen Worten wiedergeben und jemand anderem erklären (sprechen), dir gegebenenfalls sogar ein Modell zu einem Thema bauen, das du anfassen kannst, oder dir einen Podcast dazu anhören.
Anwendung der Forschung im Alltag
Wie können diese wissenschaftlichen Erkenntnisse in deinem Alltag genutzt werden? Hier einige Beispiele:
Bewegungspausen: Kurze Bewegungspausen können die Konzentration und Lernfähigkeit verbessern.
Multisensorisches Lernen: Verwende verschiedene Sinne (Hören, Sehen, Tasten), um Informationen besser zu behalten.
Zusammenfassung zum Thema Wie lernt mein Gehirn?
Das Gehirn verändert sich durch Lernen dank der sogenannten Neuroplastizität.
Synapsen und Neurotransmitter sind verantwortlich für die Kommunikation deiner Nervenzellen und spielen somit eine wichtige Rolle für das Lernen.
Effektive Lernmethoden und Gedächtnistraining können das Lernen verbessern.
Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse, wie die positive Wirkung von Bewegung für das Lernen, kannst du auf deinen Alltag übertragen, um dein Lernen zu verbessern.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Wie lernt mein Gehirn?
Neuroplastizität ist die Fähigkeit des Gehirns, sich durch Erfahrungen und Lernen zu verändern. Neuronen bilden neue Verbindungen und verstärken bestehende, wenn wir lernen.
Neurotransmitter sind chemische Botenstoffe, die Signale zwischen Neuronen übertragen. Sie spielen eine zentrale Rolle in Prozessen wie Motivation, Gedächtnis und Lernen.
Effektive Lernmethoden sind beispielsweise die Mindmap, das Schreiben von Zusammenfassungen und die Loci-Methode. Diese Techniken helfen, Informationen besser zu strukturieren und zu behalten.
Bewegungspausen und multisensorisches Lernen sind zwei Beispiele, wie wissenschaftliche Erkenntnisse im Alltag angewendet werden können, um das Lernen zu optimieren.
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