Mnemotechniken – Lernmethoden fürs Auswendiglernen
Effektive Lernmethoden wie die Loci-Methode, das Mastersystem und die Lernkartei erleichtern den Schulalltag und unterstützen gezielt beim Lernen. Die Loci-Methode hilft, Zahlen und Fakten in einer bestimmten Reihenfolge zu merken, das Mastersystem dient zur Zahlenerinnerung über Buchstabenreihen und die Lernkartei ermöglicht eine systematische Wiederholung des Stoffs. Interessiert? Erfahre mehr über diese Methoden!
- Mnemotechniken – Definition
- Mnemotechniken – Beispiele
- Eselsbrücken
- Zahlen-Symbol-System oder Zahl-Form-System
- Alphabet-System oder ABC-Methode
- Schlüsselwortmethode oder Ersatzwortmethode
- Major-System oder Master-System
- Geschichten erzählen
- Loci-Methode oder Routenmethode
- Gedächtnispalast
- Karteikarten oder Lernkartei
- Spickzettelmethode
- Tipps und Tricks fürs Auswendiglernen
- Zusammenfassung der Mnemotechniken
- Häufig gestellte Fragen zum Thema Mnemotechniken
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Lerntext zum Thema Mnemotechniken – Lernmethoden fürs Auswendiglernen
Mnemotechniken – Definition
Grundsätzlich geht es beim Lernen darum, Zusammenhänge zu verstehen und neues Wissen anwenden zu können. Manche Dinge musst du aber auch einfach auswendig lernen. Wenn dich damit schwer tust, solltest du einmal Mnemotechniken ausprobieren.
Mnemotechniken sind spezielle Lernmethoden, die dabei helfen, Informationen besser im Gedächtnis zu behalten. Es gibt verschiedene Mnemotechniken (auch: Gedächtnistechniken).
Sie funktionieren in der Regel nach dem Prinzip, dass man abstrakte Begriffe, Listen oder Zahlenreihen leichter auswendig lernt und sich besser merken kann, wenn man die Inhalte mit Bildern verknüpft oder in ein System einordnet – idealerweise geschieht beides.
Ein einfaches Beispiel sind Eselsbrücken. Eine Eselsbrücke ist ein kurzer, einprägsamer Merksatz, der dazu dient, sich einen Schlüsselbegriff, eine Abfolge oder eine Jahreszahl zu merken. Zum Beispiel so:
Sieben-fünf-drei – Rom schlüpft aus dem Ei.
Mit dieser Eselsbrücke kann man sich das Jahr leicht merken, in dem die Stadt Rom gegründet würde. (Dazu sollte man allerdings wissen, dass natürlich das Jahr $753$ vor unserer Zeitrechnung gemeint ist.)
Mnemo… was?
Der Begriff Mnemotechnik setzt sich aus den altgriechischen Wörtern für Gedächtnis bzw. Erinnerung (mnḗmē) und Kunst bzw. Technik (téchnē) zusammen.
Wir können also auch von Gedächtnistechniken oder sogar Gedächtniskunst sprechen. Manchmal werden die entsprechenden Techniken auch unter dem Begriff Mnemonik zusammengefasst. Man könnte auch schlicht von Merkhilfen sprechen.
Mnemotechniken – Funktionsprinzip
Wie funktionieren nun Mnemotechniken und warum helfen sie so gut beim Auswendiglernen? Die genaue Funktionsweise hängt natürlich von der jeweiligen Mnemotechnik ab, aber schon am Beispiel unserer kleinen Eselsbrücke können wir ein wesentliches Prinzip nachvollziehen:
Sieben-fünf-drei – Rom schlüpft aus dem Ei.
Diese Eselsbrücke erleichtert das Erinnern an die Zahl $753$ auf zwei Arten: Zum einen wird die wesentliche Information, also die Gründung Roms, mit einem einprägsamen Bild verknüpft – dem Schlüpfen aus einem Ei. Zum anderen reimt sich der Merksatz. Der Reim und der damit verbundene sprachliche Rhythmus des Merksatzes machen diesen noch einprägsamer und bei der Jahreszahl wird damit wohl kaum ein Zahlendreher passieren.
- Das Verknüpfen von abstrakten Informationen mit einprägsamen Bildern ist ein wesentliches Prinzip der meisten Mnemotechniken. Unser Gehirn erinnert sich leichter und zuverlässiger an Lerninhalte, die mit mehreren verschiedene Reizen verbunden sind (Wörter, Bilder, Geräusche, Gerüche) oder an bereits vorhandenes Wissen und bekannte Kontexte anknüpfen.
- Mit Mnemotechniken werden Informationen, die auswendig gelernt werden sollen, meist in ein bestimmtes System eingeordnet. Lerninhalte, deren Abfolge einer logischen Struktur folgt, kann sich das Gehirn besser einprägen. Das kann ein inhaltlicher Zusammenhang sein, aber auch eine räumliche Anordnung, die Handlung einer Geschichte, das Reimschema eines Merkspruchs oder sogar eine Melodie.
Mnemotechniken – Anwendung und Nutzen
Bei einer Zahl wie dem Gründungsjahr Roms fragst du dich vielleicht, warum so etwas überhaupt auswendig gelernt werden sollte – schließlich können solche Daten schnell im Internet oder in einem Lexikon nachgeschlagen werden.
Aber zum einen hilft es fürs Verständnis historischer Zusammenhänge durchaus, ein paar wichtige Zahlen und Fakten auswendig parat zu haben, zum anderen gibt es auch Lerninhalte, die man auswendig können muss, um das zugehörige Wissen überhaupt anwenden zu können, zum Beispiel die Vokabeln einer Fremdsprache oder ein paar grundlegende Formeln in den Naturwissenschaften.
Auch im Alltag gibt es einige Situationen, in denen du nicht am Auswendiglernen vorbeikommst – beispielsweise wenn du dir deine PIN oder Geheimzahl merken möchtest oder die Geburtstage deiner besten Freunde.
Mnemotechniken sind insbesondere dann eine große Hilfe, wenn du dir längere Zahlenreihen oder Listen von Informationen merken musst. Manche Techniken helfen aber auch dabei, komplexen Zusammenhängen eine Struktur zu geben oder sich eine schon bestehende Systematik leichter einzuprägen.
In diesen Anwendungsfällen sind Mnemotechniken besonders nützlich:
- Daten, Jahreszahlen oder andere Zahlenkombinationen auswendig lernen
- Zahlenfolgen oder die Reihenfolge sortierter Informationen einprägen
- Vokabeln, Schlüsselwörter und Fachbegriffe auswendig lernen
- Übergeordnete Strukturen, Schemen und Abläufe einprägen
- Vermischten Lerninhalten eine einprägsame Struktur geben
Im Folgenden stellen wir einige Mnemotechniken vor und sehen uns an, wie sie funktionieren.
Mnemotechniken – Beispiele
Welche Lernmethoden und -techniken besonders gut für Auswendiglernen geeignet sind, hängt einerseits von der Art der Lerninhalte ab, andererseits aber auch von persönlichen Vorlieben.
Am besten probierst du die folgenden Mnemotechniken selbst einmal aus, dann siehst du, welche für dich besonders gut funktionieren und welche vielleicht nicht so gut passen.
Eselsbrücken
Eselsbrücken sind kurze Merksätze (oder Merksprüche), die eine Information oder eine Reihenfolge von Informationen durch einen Reim, ein Wortspiel, einen Witz oder einen starken Vergleich einprägsam machen.
Wusstest du schon?
Die Bezeichnung Eselsbrücke kommt wohl daher, dass Esel sehr wasserscheu sind und selbst die kleinsten Flüsse nur mithilfe einer Brücke überqueren. Eine solche Brücke ist also ein gutes Hilfsmittel, um selbst dem scheuesten Esel auf die Sprünge zu helfen.
In ähnlicher Art und Weise weist einem die Eselsbrücke den richtigen Weg bei einer Gedächtnislücke – ein Urteil über die Gedächtnisleistung von Eseln wollen wir uns damit nicht erlauben.
Zahlen-Symbol-System oder Zahl-Form-System
Das Zahlen‑Symbol‑System (auch: Zahl‑Form‑System) klingt erstmal kompliziert, ist aber eigentlich schnell erklärt: Es geht darum, sich statt blanken Zahlen einfache Bilder zu merken, die auf die jeweilige Zahl hinweisen.
Ein typisches Beispiel wäre eine Hand für die Zahl $5$ (wegen der fünf Finger).
Eine Reihe von Bildern kann man sich nämlich leichter merken als eine Reihe von Zahlen – vor allem, wenn man die Bilder im Kopf zu einer zusammenhängenden Geschichte verbindet.
Das Zahlen‑Symbol‑System ist also speziell dann nützlich, wenn Zahlen in einem bestimmten Zusammenhang stehen – dann lässt sich auch dieser Zusammenhang durch die gewählten Bilder leicht merken.
Solchen Zahlenbilder werden oft auch als Teil von komplexeren Mnemotechniken verwendet, um die jeweiligen Informationen bildhaft mit Zahlen oder ihrer Position in einer Reihenfolge zu verbinden. Dabei ist es generell ratsam, immer die gleichen Bilder für die gleichen Zahlen zu verwenden.
In ganz ähnlicher Weise kannst du dir eigene Bilder ausdenken, mit denen du dir einzelne Fachbegriffe oder auch größere Zusammenhänge leichter merken kannst. Das Ersetzen von komplexen Informationen durch einfache Bilder ist ein wesentlicher Bestandteil vieler verschiedener Mnemotechniken, wie wir im Folgenden auch noch sehen werden.
Alphabet-System oder ABC-Methode
Die Begriffe Alphabet‑System oder ABC‑Methode werden auf dem Gebiet der Lerntechniken nicht ganz eindeutig verwendet. Im Zusammenhang mit Mnemotechniken verstehen wir darunter allgemein das Konzept, bestimmten Informationen Bilder zuzuordnen, die mit dem gleichen Anfangsbuchstaben beginnen wie die Information, die man sich eigentlich merken möchte.
Das haben wir bei den Eselsbrücken schon gesehen: Dort standen beispielsweise die Worte nie Ohne Seife Waschen stellvertretend für die Himmelsrichtungen Norden, Osten, Süden und Westen.
Vielleicht ist dir das schonmal passiert:
Du möchtest deine PIN oder deine Geheimzahl eintippen, hast aber einen Zahlendreher drin und vertippst dich. Plötzlich bist du so durcheinander, dass du gar nicht mehr weißt, wie die korrekte Reihenfolge der Zahlen jetzt eigentlich war!
So etwas würde dir mit einem Merkwort oder Merksatz niemals passieren – du vergisst ja nicht einfach die Reihenfolge der Buchstaben in einem Wort oder die Grammatik eines Satzes.
Schlüsselwortmethode oder Ersatzwortmethode
Die Schlüsselwortmethode (auch Ersatzwortmethode) ist eine Lerntechnik, die vor allem für das Vokabellernen nützlich ist. Sie funktioniert für alle Fremdsprachen. Auch hier ist das Grundprinzip wieder, ein schwieriges Wort mit einem einfachen Bild zu verknüpfen.
Dabei wird das Bild so gewählt, dass das deutsche Wort so ähnlich klingt wie die entsprechende Vokabel der Fremdsprache.
Anstatt jetzt für verschiedene Vokabeln noch eine Reihe weiterer Schlüsselwörter aufzulisten, wollen wir auf einen wichtigen Punkt hinweisen:
Schlüssel‑ bzw. Ersatzwörter sind insbesondere dann hilfreich, wenn sie durch ein ganz eigenes Bild bzw. eine eigene Assoziation mit der zugehörigen Vokabel verknüpft werden.
Welche Schlüsselwörter tatsächlich als naheliegend und einprägsam empfunden werden, ist von Person zu Person unterschiedlich – deshalb sollten sie am besten selbst gefunden und verknüpft werden.
Das gilt in gewisser Weise für alle Mnemotechniken:
Versuche, möglichst eigene Bilder zu finden, die für dich persönlich gut funktionieren – denn diese prägen sich am leichtesten ein und du hast damit den größten Nutzen.
Major-System oder Master-System
Wir haben schon gesehen, dass man Zahlen durch Symbole oder Buchstaben ersetzen kann, um sie sich leichter merken zu können. Das Major-System (manchmal auch Master‑System genannt) ist ebenfalls ein System, bei dem Zahlen durch Buchstaben ersetzt werden – allerdings nicht einfach dem Alphabet folgend, sondern nach einer bestimmten Systematik, die das Ganze vereinfacht.
Jeder Ziffer von $0$ bis $9$ sind ein oder mehrere Konsonanten zugeordnet – genauer gesagt Laute, die jeweils ähnlich klingen. Mit diesen Lauten können dann Wörter und Sätze gebildet werden, um sich lange Zahlenreihen oder -kombinationen merken zu können. Vokale können nach Belieben eingefügt werden – das macht die Methode sehr flexibel und einfach, sobald man die Zuordnung der Ziffern und Laute einmal verinnerlicht hat.
Oft ist nicht so leicht ersichtlich, welches Wort aus einer gegebenen Zahl gebildet werden kann und bei längeren Zahlenreihen ist das manchmal auch schlicht nicht möglich.
Die Lösung: Wir ersetzen jeweils nur ein Zahlenpaar durch ein einfaches Wort. Diese Wörter werden dann aneinandergereiht und bilden Sätze oder ganze Geschichten.
Ein zusammenhängender Satz oder eine gute Geschichte machen das Ganze umso eingängiger. Um da etwas freier gestalten zu können, ist es einfacher, wenn jeweils nur die Substantive für je ein Zahlenpaar stehen.
Zu diesem Zweck können wir uns im Voraus schon eine Tabelle mit fixen Substantiven für alle möglichen Zahlenpaare zurechtlegen. Ein Beispiel für eine solche Tabelle siehst du hier:
Natürlich sind die Wörter jeweils frei wählbar und anpassbar, aber es schadet nicht, für gleiche Zahlenpaare möglichst immer die gleichen Wörter zu verwenden – dann prägt sich das Ganze viel schneller ein und du wirst bald sehen, dass das Major‑System tatsächlich sehr effektiv sein kann.
Vor allem bei langen Zahlenreihen oder komplexen Verknüpfungen von Zahlen mit anderen Informationen lohnt sich der relativ hohe Aufwand, den es erfordert, die Methode zu verinnerlichen.
Geschichten erzählen
Das Major‑System und andere Mnemotechniken funktionieren umso besser, wenn die jeweiligen Codewörter, die als Merkhilfen dienen, in eine zusammenhängende Geschichte eingebettet werden.
Das Geschichtenerzählen für sich genommen ist schon eine Mnemotechnik. Denn Informationen, die uns in Form von Geschichten erzählt werden, prägen sich viel besser ein als eine Liste blanker Zahlen und Fakten.
Schon seit tausenden von Jahren erzählen sich Menschen Geschichten.
Was denkst du, ist einprägsamer?
Wenn ein Höhlenmensch zu den Kindern sagt „Passt auf, Säbelzahntiger sind gefährlich“ – oder wenn er lebhaft gestikulierend eine Geschichte erzählt, wie er von einem solchen Tiger überrascht wurde, der Bestie direkt ins Auge geblickt hat und dann durch einen beherzten Sprung über einen Fluss gerade noch sein Leben retten konnte?
Loci-Methode oder Routenmethode
Die Loci-Methode ist eine sehr effektive Mnemotechnik, die mehrere Hilfsmittel verbindet: Abstrakte Begriffe werden verbildlicht, in einen räumlichen Zusammenhang gebracht und idealerweise auch in eine Geschichte eingebettet.
Es kommt also eine neue Art der Verknüpfung hinzu: Informationen werden über das räumliche Vorstellungsvermögen miteinander verbunden und können so noch effektiver abgespeichert werden.
Die Loci‑Methode ist damit insbesondere für das Auswendiglernen von Inhalten geeignet, die einer bestimmten Ordnung folgen oder in eine solche gebracht werden können.
Einzelne Begriffe können dann auch mit einer Abfolge von Nummerierungen, Jahreszahlen oder anderen Daten kombiniert werden, wenn die entsprechenden Zahlen (beispielsweise mithilfe des Major‑Systems) durch Wörter bzw. Bilder ersetzt werden.
Das macht die Loci‑Methode zu einer der vielseitigsten und stärksten Mnemotechniken. Du kannst eine Route jederzeit neu belegen oder ergänzen, oder auch mehrere Räume bzw. Routen mit verschiedenen Inhalten besetzen und diese somit ordnen und kategorisieren. Alles, was du dafür brauchst, ist ein bisschen Fantasie!
Mit ein paar ungewöhnlichen Gegenständen und einer fantasievollen Geschichte kannst du dir große Mengen von Informationen und deren korrekte Reihenfolge merken. Je merkwürdiger, desto besser!
Gedächtnispalast
Der Gedächtnispalast funktioniert im Prinzip genau wie die Loci‑Methode: Lerninhalte werden mit Gegenständen verknüpft, die entlang einer Route in Gedanken abgeschritten werden können.
Der Unterschied ist, dass beim Gedächtnispalast auch der Raum und alle Gegenstände darin komplett frei erfunden sind.
Der Gedankenpalast bietet nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, da du alles selbst und nach eigenen Vorstellungen aufbaust und mit Inhalten füllst – das macht die Konstruktion sehr individuell und flexibel. Zugegeben, das ist erstmal ziemlich aufwändig, aber der Nutzen ist enorm!
Durch die Verknüpfung von Informationen mit Bildern bzw. Gegenständen, die einer logischen räumlichen Anordnung folgen und sich über kleine Geschichten miteinander verbinden lassen, kannst du sehr viele verschiedene Inhalte einprägsam und nachhaltig abspeichern.
So bringst du Ordnung in deinen Kopf!
Karteikarten oder Lernkartei
Karteikarten kann man auch als Mnemotechnik betrachten. Eine Lernkartei wird meist für das Auswendiglernen von Vokabeln verwendet. Eine Vokabel wird auf die eine Seite und ihre Übersetzung auf die andere Seite einer Karteikarte geschrieben. Man deckt eine Seite auf und kann anhand der anderen sofort überprüfen, ob man die richtige Übersetzung kennt.
Auch andere Inhalte können in Form von Fragen auf der einen und den zugehörigen Antworten auf der jeweils anderen Seite auf diese Weise abgefragt werden.
Das Erinnern bzw. Auswendiglernen der Inhalte ergibt sich dann, indem man die Karteikarten durchgeht und das Abfragen der Inhalte systematisch wiederholt. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Karteikasten. Das ist die Box, in die die Karten eingeordnet werden können.
Natürlich kannst du deine Lernkartei laufend ergänzen, wenn neue Vokabeln bzw. andere Inhalte hinzukommen. Aber bleibe geduldig: Achte darauf, keine Fächer zu überspringen und wiederhole nicht alles sofort, sondern in zunehmend größer werdenden zeitlichen Abständen. So stellst du sicher, dass es die Inhalte auch wirklich in dein Langzeitgedächtnis schaffen.
Spickzettelmethode
Ja, ein Spickzettel stellt auch eine Mnemotechnik dar, denn es handelt sich ja um eine Gedächtnisstütze. Auf einem Spickzettel fasst du die absolut wichtigsten Informationen zu einem Thema kurz und knapp zusammen – oder eben diejenigen, die du dir am schlechtesten merken kannst.
Für einen guten Spickzettel musst du also viel Stoff zusammenfassen, umformulieren und in eine eingängige Form bringen.
Je öfter du deinen Spickzettel auf seine Tauglichkeit überprüfst, desto öfter wiederholst du die Lerninhalte darauf.
Genau das sind auch die wesentlichen Aspekte einer guten Mnemotechnik.
Es kann helfen, den Spickzettel während der Prüfung in der Hosentasche zu haben. Manchen hilft es, den Zettel zu spüren und anfassen zu können, um sich wieder an die Inhalte darauf zu erinnern. Aber rausholen solltest du ihn während der Prüfung niemals! Und du wirst sehen, das ist auch gar nicht nötig.
Tipps und Tricks fürs Auswendiglernen
Wir haben uns jetzt eine Reihe von Mnemotechniken angesehen. Diese kannst du erlernen und so anwenden, wie sie hier vorgestellt wurden. Du kannst dir aber auch einzelne Elemente herauspicken, die dir besonders hilfreich erscheinen – und andere weglassen, die du umständlich oder überflüssig findest.
Mnemotechniken sind dann am effektivsten – und machen auch mehr Spaß – wenn du so viel wie möglich selbst machst. Denk dir eigene Bilder und Merkhilfen aus, aber gehe auch gerne noch einen Schritt weiter: Nicht nur Karteikarten kannst du selbst erstellen, sondern beispielsweise auch eigene Eselsbrücken, eigene Songs oder zumindest Songtexte als Merkhilfen, oder ein eigenes Memory mit deinen ganz persönlichen Merkbildern.
Auswendiglernen kannst du auch zusammen mit einem Lernpartner oder in einer Gruppe, wenn ihr euch gegenseitig abfragt oder ein Spiel spielt. Sicher kennst du das Spiel Ich packe meinen Koffer – verknüpfe jeden Gegenstand mit einer Vokabel und schon hast du eine Mnemotechnik zum Vokabellernen, die man super zu zweit oder in einer Gruppe spielen kann!
Wenn du Regeln und Definitionen, Gedichte oder sogar ein Referat auswendig lernen musst oder willst, schau dir doch auch noch die Tipps fürs Auswendiglernen an, die wir speziell dafür gesammelt haben.
Zusammenfassung der Mnemotechniken
- Mnemotechniken sind Lernmethoden, die dabei helfen, Informationen auswendig zu lernen. Man spricht auch von Gedächtnistechniken oder Gedächtniskunst.
- Es gibt verschiedene Mnemotechniken, die für das Auswendiglernen unterschiedlicher Inhalte eingesetzt werden können.
- Meist geht es bei Mnemotechniken darum, die Inhalte auf verschiedenen Ebenen zu verknüpfen: Zahlen mit Wörtern, Wörter mit Bildern, Bilder mit Geschichten – so prägen sich diese besser ein.
- Für Daten und Zahlen ist das Major‑System besonders gut geeignet.
- Informationen, bei denen die Reihenfolge wichtig ist, kannst du dir mit der Loci‑Methode besonders gut merken.
- Vokabeln lernst du am besten mit Karteikarten.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Mnemotechniken
Mnemotechniken – Lernmethoden fürs Auswendiglernen Übung
-
Bestimme, welche Lernmethode für welche Aufgabe am besten geeignet ist.
TippsBei der Loci-Methode wird eine Route im Kopf Schritt für Schritt durchlaufen.
Karteikarten eignen sich gut zum regelmäßigen Wiederholen großer Mengen an Informationen.
Eine gute Merkregel ist oft bereits so formuliert, dass man sie sich besonders gut merken kann.
LösungDie drei Lernmethoden helfen dir in der Schule. Jede Lernmethode ist für bestimmte Aufgaben und Lerninhalte besonders nützlich.
- Möchtest du einen bestimmten Ablauf auswendig lernen, kannst du mithilfe der Loci-Methode die einzelnen Schritte mit Orten bzw. Gegenständen verknüpfen.
- Wenn du Vokabeln lernen musst, die über das Schuljahr verteilt immer mehr werden, dann helfen die Karteikarten bzw. eine Lernkartei.
- Musst du dir eine wichtige Regel oder Definition merken, nutzt du am besten eine Merkregel in Form einer Eselsbrücke.
-
Ergänze die fehlenden Lernmethoden in den Sätzen.
TippsDie erste gesuchte Lernmethode ist eine Weiterentwicklung des Zahlen-Symbol-Systems und des Alphabet-Systems.
Die zweite gesuchte Lernmethode ist eine Weiterentwicklung der Loci-Methode.
Die dritte gesuchte Lernmethode solltest du vor, aber nicht während einer Prüfung anwenden.
LösungBei der Lernmethode „Major-System“ werden Zahlen durch Konsonanten bzw. Laute ersetzt, um Wörter zu bilden, mit denen man sich die Zahlen besser merken kann.
Das Gründungsjahr der Vereinigten Staaten von Amerika kannst du dir beispielsweise mit dem Wort „Tacoküche“ merken: Tacoküche $= 1776$Bei der Lernmethode „Gedächtnispalast“ wird in Gedanken ein Gebäude entworfen, dessen Architektur und Raumaufteilung sowie die enthaltenen Gegenstände dabei helfen, viele verschiedene Informationen im Gedächtnis zu behalten.
Du kannst in deinem Gedächtnispalast beispielsweise einen Raum mit Gegenständen für Vokabeln füllen, einen anderen mit Fachwissen zu den Wirbeltieren und wieder einen anderen mit geografischen Daten und Fakten, die du an bestimmte Einrichtungsgegenstände knüpfst. Dann kannst du deinen Palast je nach Bedarf gedanklich durchschreiten und dir die verschiedenen Lerninhalte in Erinnerung rufen.Bei der „Spickzettelmethode“ geht es darum, möglichst viele Informationen in kurzen Stichpunkten, kleinen Skizzen oder Symbolen auf einem Zettel festzuhalten. Durch sorgfältige Gestaltung und mehrmaliges Wiederholen der handlichen Informationen können die Inhalte leicht auswendig gelernt werden.
Du kannst einen Spickzettel nutzen, um dir bestimmte Merkregeln, Definitionen oder Abläufe einzuprägen. Wenn du deinen Spickzettel oft genug durchgehst, brauchst du ihn in der Prüfung dann gar nicht mehr. -
Gib an, welche Lernmethode jeweils am besten geeignet ist.
TippsEine der drei Methoden ist für Zahlen und Zahlenkombinationen besonders gut geeignet.
Eine der drei Methoden ist für sortierte Informationen besonders gut geeignet.
Eine der drei Methoden ist besonders gut für Informationen geeignet, die jeweils Paare bilden.
Lösung- Das Master-System ist ein gutes Hilfsmittel, um Zahlen, Zahlenreihen und Zahlenkombinationen auswendig zu lernen. Das gilt für eine vierstellige PIN oder eine Jahreszahl ebenso wie für ein vollständiges Datum oder noch längere Zahlenkombinationen.
- Die Loci-Methode ist für alle möglichen Arten von Informationen geeignet, sie ist aber insbesondere dann hilfreich, wenn es darum geht, sich eine bestimmte Reihenfolge einzuprägen. Da in Gedanken eine vorher festgelegte Route abgeschritten wird, fällt es sehr leicht, die Punkte entlang der Route in der richtigen Reihenfolge miteinander zu verbinden. So kann man sich vorsortierte Informationen wie Ranglisten oder Abläufe leichter merken. Auch eine Einkaufsliste, bei der die Reihenfolge eigentlich nicht so wichtig ist, kannst du dir leichter merken, wenn du dir die Gänge und Regale des Supermarktes in Gedanken vor Augen führst und dir einprägst, wo die Dinge zu finden sind und wann du sie einpackst.
- Karteikarten sind gut geeignet, um Vokabeln und die passenden Übersetzungen zu lernen und mehrfach zu wiederholen. Das gilt auch für andere Paare von Informationen, zum Beispiel Länder und ihre Hauptstädte oder die Vor- und Nachnamen berühmter Persönlichkeiten.
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Bestimme eine sinnvolle Reihenfolge zum Lernen der Englischvokabel „cheese“.
TippsDu beginnst mit der Vokabel, die gelernt werden soll. Auf Satzzeichen verzichten wir hier.
LösungHier wird die Schlüsselwortmethode angewendet:
- Wir überlegen uns zu der Vokabel, die gelernt werden soll, ein ähnlich klingendes Wort im Deutschen.
- Als nächstes verknüpfen wir das deutsche Schlüsselwort mit einem einprägsamen Bild.
- Das Bild führt uns direkt zum englischen Wort: cheese $\longrightarrow$ schießen $\longrightarrow$ Löcher im Käse
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Gib an, welche Begriffe Lernmethoden für das Auswendiglernen sind.
TippsDrei Antworten sind korrekt.
Das Wort Maus kann wie ein Schlüssel zur Englischvokabel mouth funktionieren, weil es ähnlich klingt.
Was machst du, wenn du eine Erinnerung aus deiner Vergangenheit mit jemandem teilen möchtest?
Lösung- Bei der Schlüsselwortmethode überlegst du z. B. für eine englische Vokabel ein ähnlich klingendes Wort im Deutschen. Dann überlegst du dir ein passendes Bild dazu, dass du dir sehr gut einprägen kannst.
- Menschen lieben es, sich gegenseitig Geschichten zu erzählen. Die so ausgetauschten Informationen und Erlebnisse kann man sich sehr gut merken, wenn sie lebhaft und spannend erzählt werden.
- Mithilfe von Eselbrücken kannst du dir Daten und Fakten, Regeln oder auch Abfolgen von Inhalten gut merken. Das funktioniert oft über Reime, Wortspiele oder andere einprägsame Sprachbilder.
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Entscheide, welche Punkte als Spickzettelnotizen hilfreich sind.
TippsLies den Text ganz genau. Auf einem Spickzettel sollte natürlich nichts stehen, was nicht korrekt ist.
Schlage unbekannte Wörter und Begriffe nach.
Lösung- Die Punkte 1, 2, 5 und 6 sind für einen Spickzettel geeignet, weil sie sich konkret auf den Text beziehen und kurz und knapp wichtige Punkte der Fotosynthese wiedergeben. Zusätzlich zu den Stichpunkten können kleine Bilder oder Symbole ergänzt werden – auch diese helfen beim Lernen.
- Punkt 3 ist für sich genommen nicht geeignet für einen Spickzettel, weil nicht klar ist, wo ATP gebildet wird oder was ATP ist. Diese Informationen könnten allerdings durch geeignete Ergänzungen auf dem Spickzettel vermerkt werden.
- Auch Punkt 4 eignet sich nicht, weil er viel zu lang und kompliziert ist. Hier wurde lediglich ein Satz aus dem Text abgeschrieben.
- Punkt 7 ist ungeeignet, weil er inhaltlich falsch ist. Bei der Aufnahme der Lichtenergie in der ersten Phase kommt es zu einem energiereichen Zustand in den Chloroplasten.
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