Lernen mit Karteikarten
Effektiv lernen mit Karteikarten: Stelle dir deinen eigenen Karteikasten zusammen und verbessere dein Wissen mit dieser Methode. Lass dich von der Hirnforschung überzeugen, dass regelmäßige Wiederholungen der Schlüssel zu nachhaltigem Lernen sind. Interessiert? Dies und vieles mehr findest du im folgenden Text!
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Lerntext zum Thema Lernen mit Karteikarten
Lernen mit Karteikarten – einfach erklärt
In der Schule musst du oft sehr viel lernen, besonders vor Arbeiten oder Tests. Das kann frustrierend, nervig und ermüdend sein. Du willst bestimmt nicht nur an deinem Schreibtisch sitzen, sondern auch noch Zeit für deine Hobbys haben und dich entspannen. Um effektiv zu lernen und dir deine Zeit gut einzuteilen, brauchst du die richtigen Lerntechniken.
Eine gute Möglichkeit ist das Lernen mit Karteikarten. Mit dieser Lerntechnik behältst du den Überblick über deinen Lernstoff und kannst deine Lernzeit gewinnbringend nutzen. Im Folgenden erfährst du, wie du mit Karteikarten richtig lernst und wie ein Karteikasten funktioniert.
Karteikarten – Definition
Klären wir erst einmal, was wir unter Karteikarten und einem Karteikasten verstehen.
Karteikarten sind kleine Lernkarten, die du dir kaufen oder selbst basteln kannst. Auf die Vorderseite schreibst du eine Vokabel oder eine Frage und auf der Rückseite notierst du die Übersetzung oder die Antwort auf die Frage.
Karteikarten dienen dazu, sich selbst abzufragen und die Lerninhalte regelmäßig zu wiederholen. Sie werden in einem Karteikasten aufbewahrt und dort auf mehrere Fächer aufgeteilt.
Karteikarten sind besonders gut für das Lernen und Wiederholen von Vokabeln geeignet – aber auch andere Lerninhalte kannst du mithilfe von Karteikarten gut einüben und dir damit nachhaltig einprägen.
Dabei gilt es ein paar Grundsätze zu beachten. In der folgenden Tabelle findest du eine Übersicht der wichtigsten Punkte:
Tipps für gute Karteikarten: |
---|
Schreibe ordentlich und gut lesbar. |
Nutze dunkle Tinte oder einen dunklen Filzstift. |
Notiere auf jeder Karteikarte nur eine Vokabel oder eine Frage mit einer kurzen, eindeutigen Antwort. |
Verwende am besten verschiedenfarbige Karten für unterschiedliche Schulfächer. |
Halte Ordnung in deinem Karteikasten. Sortiere neue Karten vorne ein und überspringe keine Fächer. |
Lass dich nicht entmutigen! Das Lernen mit Karteikarten braucht Zeit. |
Karteikarten – Vorteile
Vielleicht erscheint dir diese Methode auf den ersten Blick nicht besonders hilfreich. Warum solltest du dir die Mühe machen und Karteikarten zum Lernen erstellen? Dafür musst du alle Vokabeln, Definitionen oder andere Inhalte extra auf Karten schreiben – das braucht Zeit und macht viel Arbeit. Welche Vorteile bietet also das Lernen mit Karteikarten?
Ein Blick in die Hirnforschung hilft, deine Zweifel zu entkräften: Beim Lernen bilden sich synaptische Verbindungen in deinem Gehirn. Dein Vorwissen verbindet sich so mit den neuen Lerninhalten. Die neue Vokabel, Definition oder Formel, die du auswendig gelernt hast, wird gewissermaßen in dein Gehirn „einsortiert“.
Je häufiger du etwas wiederholst, desto besser verankert sich dein neues Wissen im Gehirn. Dabei ist es wichtig, den Überblick zu behalten und alle Lerninhalte in regelmäßigen Abständen zu wiederholen. Das erfordert ein gut strukturiertes System, das es dir ermöglicht, auf alle Lerninhalte zuzugreifen.
Mit der Karteikartenmethode bekommst du direktes Feedback darüber, wie gut ein Lerninhalt bereits verankert ist, und du hast jederzeit die Möglichkeit, das Gelernte zu wiederholen, um noch mehr synaptische Verknüpfungen zu generieren.
Fassen wir die Vorteile, die Karteikarten bieten, also noch einmal zusammen:
- Neue Lerninhalte werden in ein bestehendes System einsortiert und können damit auch im Gehirn an Vorwissen anknüpfen.
- Der Karteikasten erleichtert das regelmäßige, systematische Wiederholen der Lerninhalte.
- Durch das Abfragen der Lerninhalte erhältst du direktes Feedback über das, was du schon kannst, und das, was du noch üben solltest.
Lernen mit Karteikarten – Anwendung
Regelmäßiges Wiederholen ist bei allen Lerninhalten wichtig. Doch für welche Lerninhalte eignen sich Karteikarten am besten?
Karteikarten können tatsächlich in allen Schulfächern nützlich sein. Besonders gut funktioniert das Lernen mit Karteikarten, um sich Vokabeln, Formeln, Definitionen oder Merkregeln einzuprägen.
Wie oft du dabei das Abfragen der Karten wiederholen solltest, kann je nach Art der Lerninhalte unterschiedlich sein – das hängt zum Beispiel vom Schwierigkeitsgrad der Lerninhalte ab.
Die Einteilung eines Karteikastens in mehrere Fächer für die Karten ist ganz entscheidend – sie unterstützt das Lernen und bietet dir eine Anleitung, um möglichst effektiv und nachhaltig zu lernen. Sehen wir uns einmal zwei Möglichkeiten beispielhaft an.
Die Drei-Fächer-Methode
Du kannst dir ziemlich leicht selbst einen Karteikasten basteln. Die einfachste Version hat drei Fächer. Sortiere am Anfang alle deine Karteikarten in das vorderste Fach ein.
- Karten, die du neu lernst, kommen in das vorderste Fach mit der Aufschrift neu. Die Karten in diesem Fach wiederholst du fünfmal in der Woche, also jeden Tag. Wenn du eine Karte korrekt beantworten kannst, wandert sie ins zweite Fach – wenn nicht, bleibt sie im ersten Fach.
- Im zweiten Fach sammeln sich die Karten, die du schon einmal richtig beantwortest hast. Es kann aber sein, dass du dich nach einiger Zeit nicht mehr richtig erinnern kannst. Das mittlere Fach nutzt du also, um zu üben. Wiederhole die Karten in diesem Fach dreimal in der Woche. Wenn du eine Karte falsch beantwortest, wandert sie zurück ins erste Fach – nur wenn du sie korrekt beantwortest, darf sie im mittleren Fach bleiben.
- Karteikarten, die du schon gut beherrschst, landen im letzten Fach – du kannst sie dann perfekt. Du wiederholst die Karten in diesem Fach nur noch einmal in der Woche. Wenn du eine Karte aus dem mittleren Fach dreimal korrekt beantwortet hast, kannst du sie in dieses letzte Fach einordnen.
Auf dem nachfolgenden Bild siehst du das Lernen mit dem Karteikasten noch einmal schematisch dargestellt:
Noch einmal: Wenn du eine Karte im ersten Fach richtig beantwortest hast, kannst du sie ins mittlere Fach legen. Dort musst du sie dann dreimal richtig beantworten – erst dann kann sie ins letzte Fach. Hast du jedoch eine Karte falsch beantwortet oder nur durch Raten die richtige Lösung herausgefunden, legst du sie ein Fach zurück.
Irgendwann wird das letzte Fach voll sein. Dann kannst du Karten aussortieren, bei denen du dir sicher bist, dass du sie gut kannst. Dazu musst du sie allerdings mindestens dreimal im letzten Fach richtig beantwortet haben. So stellst du sicher, dass du jede Karte mindestens vier Wochen lang geübt und mindestens siebenmal korrekt beantwortet hast, bevor du sie aussortierst.
Die Fünf-Fächer-Methode
Alternativ zum Karteikasten mit drei Fächern gibt es auch noch die Möglichkeit, mit fünf Fächern zu arbeiten. So haben zum Beispiel gekaufte Karteikästen oftmals fünf Fächer. Das Lernprinzip bleibt aber sehr ähnlich:
- Zu Beginn landen alle Karten im ersten Fach. Dort gehst du die Karten nacheinander durch und nur die Karten, bei denen du die richtige Lösung weißt, wandern ins nächste Fach. Nicht richtig beantwortete Karten bleiben im ersten Fach.
- Erst wenn das zweite Fach voll ist, bearbeitest du diese Karten. Die Karten, bei denen du die Lösung weißt, kommen ins dritte Fach und die, die du falsch beantwortest, kommen zurück ins erste Fach. Das geht dann Fach für Fach so weiter.
- Die Karten wandern also sofort ins nächste Fach, sobald sie einmal richtig beantwortet wurden – das ist hier sinnvoll, weil es so viele Fächer gibt.
- Anstatt die Abstände festzulegen, in denen du die Fächer jeweils wiederholst, wählst du immer das Fach, das gerade voll ist. Das klappt vor allem dann besonders gut, wenn die Fächer unterschiedlich groß sind. Das vorderste Fach sollte am kleinsten und das hinterste am größten sein.
- Wenn das hinterste Fach voll ist, kannst du es noch einmal durchgehen und alle Karten, die du richtig beantwortest, aussortieren. Mach das aber am besten nur bei Karten, bei denen du dich wirklich absolut sicher fühlst.
Damit die Fünf‑Fächer‑Methode gut funktioniert, brauchst du wirklich viele Karten – mindestens so viele, dass das erste Fach komplett gefüllt ist und am besten auch das zweite bald voll werden kann.
Wenn du noch zu wenige Karten hast, packe einfach die Karten mehrerer Schulfächer in deinen Karteikasten – nutze dann am besten unterschiedliche Farben für verschiedene Schulfächer.
Wenn dein Karteikasten immer noch zu wenige Karten hast, wählst du für das Wiederholen der Fächer am besten die Abstände wie bei der Drei‑Fächer‑Methode – dann musst du nicht immer warten, bis ein Fach voll ist.
Wähle beim Lernen mit Karteikarten die Vorgehensweise, mit der du persönlich am besten lernen kannst. Aber schummle nicht, überspringe keine Fächer und ordne die Karten stets korrekt ein – sonst schadest du dir nur selbst.
Zusammenfassung der Karteikarten
- Karteikarten sind ein nützliches Hilfsmittel, um effektiv, strukturiert und nachhaltig zu lernen.
- Karteikarten sind gut geeignet, um Vokabeln, Formeln, Definitionen oder Merkregeln zu lernen – aber im Prinzip kannst du damit auch alles lernen, was du als Frage und Antwort formulieren kannst.
- Durch wiederholtes Abfragen kannst du dir die Lerninhalte leichter einprägen und deine Fortschritte regelmäßig kontrollieren.
- Karteikarten werden in einem Karteikasten organisiert. Der hat üblicherweise drei oder fünf Fächer.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Lernen mit Karteikarten
Lernen mit Karteikarten Übung
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Nenne die Vorteile, die das Lernen mit Karteikarten hat.
TippsDrei Aussagen sind korrekt.
Lösung
Mit Karteikarten geht das regelmäßige Wiederholen von Lerninhalten leichter.- Diese Aussage ist korrekt.</br>
In den Karteikasten kann man die Lerninhalte so einsortieren, wie es einem gefällt. So kann man gemäß der eigenen Vorlieben lernen.- Diese Aussage ist nicht korrekt. Es ist zwar oft vorteilhaft, gemäß der eigenen Vorlieben zu lernen, aber beim Karteikasten kommt es darauf an, die Systematik einzuhalten und die Karten entsprechend korrekt einzuordnen – sonst bleibt die Methode ziemlich wirkungslos.</br>
Durch den Karteikasten werden die Lerninhalte sortiert und systematisiert. Das macht es dem Gehirn leichter, sie sich einzuprägen.- Diese Aussage ist korrekt.</br>
Durch Karteikarten bekommt man ein direktes Feedback und merkt schnell, was man schon kann und was noch nicht.- Diese Aussage ist korrekt.</br>
-
Beschreibe, wie das Lernen mit Karteikarten abläuft.
TippsErstmal müssen ein paar Karteikarten erstellt werden, damit es losgehen kann. Danach kann der Karteikasten laufend ergänzt werden.
Erst wenn das Abfragen der Karten eines Fachs abgeschlossen ist, kann das nächste Fach abgefragt werden.
LösungZuerst werden die Karteikarten erstellt und ins vorderste Fach des Karteikastens einsortiert.
Wenn dann die Karten durchgegangen und abgefragt werden, entscheidet sich, was mit ihnen passiert:
Korrekt beantwortete Karten kommen ins nächste Fach, falsch beantwortete Karten wieder ins vorderste Fach.
Zu einem späteren Zeitpunkt werden dann die Karten durchgegangen und abgefragt, die sich nun im nächsten Fach befinden.
Falls zwischenzeitlich neue Karteikarten erstellt werden, müssen diese immer ins vorderste Fach einsortiert werden. -
Ermittle, welche Karteikarten gut zum Lernen geeignet sind.
TippsEine Kartekarte sollte gut lesbar sein.
Eine Kartekarte sollte eindeutig zu beantworten sein.
Lösung- Die erste Karteikarte ist gut.
- Die zweite Karte ist nur sehr schlecht lesbar – und deshalb nicht gut.
- Die dritte Karteikarte ist gut.
- Die vierte Karte ist nicht klar und eindeutig, sondern nur sehr umfangreich und ausschweifend zu beantworten – und deshalb nicht gut.
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Erläutere, wie das Lernen mit Karteikarten im Detail funktioniert.
TippsWenn ein Fach des Karteikastens noch fast leer ist, sollten lieber die Karten in einem volleren Fach wiederholt werden.
Spätestens wenn ein Fach des Karteikastens voll ist, sollten die Karten darin wiederholt werden.
LösungMehrere Karten aus dem zweiten Fach wurden falsch beantwortet.
- Die Karten kommen zurück ins erste Fach des Karteikastens.</br>
Das zweite Fach ist kaum mit Karten gefüllt.- Die Karten des ersten Fachs sollten demnächst wiederholt werden.</br>
Das letzte Fach des Karteikastens ist voll.- Die Karten im Fach sollten noch einmal wiederholt werden. Alle korrekt beantworteten Karten können aussortiert werden.</br>
Das erste Fach des Karteikastens ist leer.- Es sollten demnächst weitere Karten erstellt oder die eines anderen Fachs wiederholt werden.</br>
-
Bestimme, unter welchen Umständen Karteikarten für verschiedene Lerninhalte geeignet sind.
TippsKarteikarten sind immer so gestaltet, dass eine Seite aufgedeckt ist und der dazugehörige Lerninhalt, der auf der anderen Seite verborgen ist, benannt werden muss.
Oft funktionieren Karteikarten in beide Richtungen, das muss aber nicht immer so sein.
Auf den beiden Seiten einer Karteikarte ist jeweils nur sehr wenig Platz für Text.
Lösung- Karteikarten sind besonders gut für das Lernen von Vokabeln geeignet. Auf die eine Seite kommt das Wort in der Fremdsprache, auf die andere Seite die deutsche Übersetzung.
- Auch Fachbegriffe oder physikalische Größen können mit Karteikarten gelernt werden. Dann kommt auf die eine Seite der Begriff oder das Formelzeichen und auf die andere die Erklärung oder die Definition.
- Im Prinzip können Fragen zu jedem beliebigen Thema mit Karteikarten abgefragt werden. Damit das funktioniert, müssen allerdings die Antworten eindeutig sein und kurz und knapp formuliert werden können.
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Entscheide, welche Lernmethode zu welchem Lernziel passt.
TippsDie SQ3R-Methode ist eine Lernmethode für besseres Textverständnis.
Die Loci-Methode hilft beim Auswendiglernen von Lerninhalten, die man gut aufreihen oder aneinanderketten kann.
Karteikarten sind vor allem für Lerninhalte geeignet, mit denen sinnvolle Paarungen gebildet werden können.
Lösung- Die SQ3R-Methode ist gut geeignet, um Texte besser zu verstehen und Fragen zum Text beantworten zu können.
- Karteikarten eignen sich vor allem fürs Vokabellernen und für andere Lerninhalte, mit denen sinnvolle Paarungen gebildet werden können – zum Beispiel für das Abfragen von physikalischen Größen und den jeweils zugehörigen Einheiten.
- Die Loci-Methode ist eine Mnemotechnik, mit der verschiedenen Lerninhalte auswendig gelernt werden können. Sie ist besonders gut für Inhalte geeignet, die in einer festgelegten Reihenfolge angeordnet sind oder nach einer bestimmten Schrittfolge ablaufen (wie ein Prozess).
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Lernen mit Karteikarten
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