Mnemotechniken – Definition
Grundsätzlich geht es beim Lernen darum, Zusammenhänge zu verstehen und neues Wissen anwenden zu können. Manche Dinge musst du aber auch einfach auswendig lernen. Wenn dich damit schwer tust, solltest du einmal Mnemotechniken ausprobieren.
Mnemotechniken sind spezielle Lernmethoden, die dabei helfen, Informationen besser im Gedächtnis zu behalten. Es gibt verschiedene Mnemotechniken (auch: Gedächtnistechniken).
Sie funktionieren in der Regel nach dem Prinzip, dass man abstrakte Begriffe, Listen oder Zahlenreihen leichter auswendig lernt und sich besser merken kann, wenn man die Inhalte mit Bildern verknüpft oder in ein System einordnet – idealerweise geschieht beides.
Ein einfaches Beispiel sind Eselsbrücken. Eine Eselsbrücke ist ein kurzer, einprägsamer Merksatz, der dazu dient, sich einen Schlüsselbegriff, eine Abfolge oder eine Jahreszahl zu merken. Zum Beispiel so:
Sieben-fünf-drei – Rom schlüpft aus dem Ei.
Mit dieser Eselsbrücke kann man sich das Jahr leicht merken, in dem die Stadt Rom gegründet würde. (Dazu sollte man allerdings wissen, dass natürlich das Jahr $753$ vor unserer Zeitrechnung gemeint ist.)
Mnemo… was?
Der Begriff Mnemotechnik setzt sich aus den altgriechischen Wörtern für Gedächtnis bzw. Erinnerung (mnḗmē) und Kunst bzw. Technik (téchnē) zusammen.
Wir können also auch von Gedächtnistechniken oder sogar Gedächtniskunst sprechen. Manchmal werden die entsprechenden Techniken auch unter dem Begriff Mnemonik zusammengefasst. Man könnte auch schlicht von Merkhilfen sprechen.
Mnemotechniken – Funktionsprinzip
Wie funktionieren nun Mnemotechniken und warum helfen sie so gut beim Auswendiglernen? Die genaue Funktionsweise hängt natürlich von der jeweiligen Mnemotechnik ab, aber schon am Beispiel unserer kleinen Eselsbrücke können wir ein wesentliches Prinzip nachvollziehen:
Sieben-fünf-drei – Rom schlüpft aus dem Ei.
Diese Eselsbrücke erleichtert das Erinnern an die Zahl $753$ auf zwei Arten: Zum einen wird die wesentliche Information, also die Gründung Roms, mit einem einprägsamen Bild verknüpft – dem Schlüpfen aus einem Ei. Zum anderen reimt sich der Merksatz. Der Reim und der damit verbundene sprachliche Rhythmus des Merksatzes machen diesen noch einprägsamer und bei der Jahreszahl wird damit wohl kaum ein Zahlendreher passieren.
- Das Verknüpfen von abstrakten Informationen mit einprägsamen Bildern ist ein wesentliches Prinzip der meisten Mnemotechniken. Unser Gehirn erinnert sich leichter und zuverlässiger an Lerninhalte, die mit mehreren verschiedene Reizen verbunden sind (Wörter, Bilder, Geräusche, Gerüche) oder an bereits vorhandenes Wissen und bekannte Kontexte anknüpfen.
- Mit Mnemotechniken werden Informationen, die auswendig gelernt werden sollen, meist in ein bestimmtes System eingeordnet. Lerninhalte, deren Abfolge einer logischen Struktur folgt, kann sich das Gehirn besser einprägen. Das kann ein inhaltlicher Zusammenhang sein, aber auch eine räumliche Anordnung, die Handlung einer Geschichte, das Reimschema eines Merkspruchs oder sogar eine Melodie.
Mnemotechniken – Anwendung und Nutzen
Bei einer Zahl wie dem Gründungsjahr Roms fragst du dich vielleicht, warum so etwas überhaupt auswendig gelernt werden sollte – schließlich können solche Daten schnell im Internet oder in einem Lexikon nachgeschlagen werden.
Aber zum einen hilft es fürs Verständnis historischer Zusammenhänge durchaus, ein paar wichtige Zahlen und Fakten auswendig parat zu haben, zum anderen gibt es auch Lerninhalte, die man auswendig können muss, um das zugehörige Wissen überhaupt anwenden zu können, zum Beispiel die Vokabeln einer Fremdsprache oder ein paar grundlegende Formeln in den Naturwissenschaften.
Auch im Alltag gibt es einige Situationen, in denen du nicht am Auswendiglernen vorbeikommst – beispielsweise wenn du dir deine PIN oder Geheimzahl merken möchtest oder die Geburtstage deiner besten Freunde.
Mnemotechniken sind insbesondere dann eine große Hilfe, wenn du dir längere Zahlenreihen oder Listen von Informationen merken musst. Manche Techniken helfen aber auch dabei, komplexen Zusammenhängen eine Struktur zu geben oder sich eine schon bestehende Systematik leichter einzuprägen.
In diesen Anwendungsfällen sind Mnemotechniken besonders nützlich:
-
Daten, Jahreszahlen oder andere Zahlenkombinationen auswendig lernen
-
Zahlenfolgen oder die Reihenfolge sortierter Informationen einprägen
-
Vokabeln, Schlüsselwörter und Fachbegriffe auswendig lernen
- Übergeordnete Strukturen, Schemen und Abläufe einprägen
- Vermischten Lerninhalten eine einprägsame Struktur geben
Im Folgenden stellen wir einige Mnemotechniken vor und sehen uns an, wie sie funktionieren.
Mnemotechniken – Beispiele
Welche Lernmethoden und -techniken besonders gut für Auswendiglernen geeignet sind, hängt einerseits von der Art der Lerninhalte ab, andererseits aber auch von persönlichen Vorlieben.
Am besten probierst du die folgenden Mnemotechniken selbst einmal aus, dann siehst du, welche für dich besonders gut funktionieren und welche vielleicht nicht so gut passen.
Eselsbrücken
Eselsbrücken sind kurze Merksätze (oder Merksprüche), die eine Information oder eine Reihenfolge von Informationen durch einen Reim, ein Wortspiel, einen Witz oder einen starken Vergleich einprägsam machen.
Ein Beispiel haben wir schon gesehen – hier ist es nochmal und dazu noch ein paar weitere:
-
Sieben-fünf-drei – Rom schlüpft aus dem Ei. (Gründungsjahr Roms)
-
Wer nämlich mit h schreibt, ist dämlich. (Rechtschreibregel im Deutschen)
-
He, she, it – ein s muss mit. (Grammatikregel im Englischen)
-
Differenzen und Summen kürzen nur die Dummen. (Rechenregel für Brüche)
-
Uri (Formel $U = R \cdot I$ des ohmschen Gesetzes)
-
Nie Ohne Seife Waschen. (Himmelsrichtungen im Uhrzeigersinn)
-
Geh’ du alter Esel, hol’ Fische! (Tonarten mit Kreuzvorzeichen)
-
Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel. (Reihenfolge der Planeten im Sonnensystem)
Wie du siehst, kannst du dir ganz verschiedene Dinge mithilfe von Eselsbrücken merken:
Daten, Gebrauchsregeln, Formeln, Bezeichnungen und auch deren Reihenfolgen in einem übergeordneten Zusammenhang.
Wusstest du schon?
Die Bezeichnung Eselsbrücke kommt wohl daher, dass Esel sehr wasserscheu sind und selbst die kleinsten Flüsse nur mithilfe einer Brücke überqueren. Eine solche Brücke ist also ein gutes Hilfsmittel, um selbst dem scheuesten Esel auf die Sprünge zu helfen.
In ähnlicher Art und Weise weist einem die Eselsbrücke den richtigen Weg bei einer Gedächtnislücke – ein Urteil über die Gedächtnisleistung von Eseln wollen wir uns damit nicht erlauben.
Das Zahlen‑Symbol‑System (auch: Zahl‑Form‑System) klingt erstmal kompliziert, ist aber eigentlich schnell erklärt: Es geht darum, sich statt blanken Zahlen einfache Bilder zu merken, die auf die jeweilige Zahl hinweisen.
Ein typisches Beispiel wäre eine Hand für die Zahl $5$ (wegen der fünf Finger).
Eine Reihe von Bildern kann man sich nämlich leichter merken als eine Reihe von Zahlen – vor allem, wenn man die Bilder im Kopf zu einer zusammenhängenden Geschichte verbindet.
Das Zahlen‑Symbol‑System ist also speziell dann nützlich, wenn Zahlen in einem bestimmten Zusammenhang stehen – dann lässt sich auch dieser Zusammenhang durch die gewählten Bilder leicht merken.
Hier haben wir ein paar Beispiele für einfache Bilder aufgelistet, die Zahlen ersetzen können:
Zahl |
Bild/Form |
Erläuterung |
0 |
Ei |
Ein Ei hat die Form einer Null. |
1 |
Kerze |
Eine Kerze steht gerade wie eine Eins. |
2 |
Schwan |
Ein Schwanenhals hat die Form einer Zwei. |
3 |
Dreizack |
Ein Dreizack hat drei Zacken. |
4 |
Kleeblatt |
Ein vierblättriges Kleeblatt bringt Glück. |
5 |
Hand |
Eine Hand hat fünf Finger. |
6 |
Würfel |
Ein Würfel hat sechs Seiten. |
7 |
Fahne |
Eine wehende Fahne hat die Form einer Sieben. |
8 |
Sanduhr |
Eine Sanduhr hat die Form einer Acht. |
9 |
Golfschläger |
Ein erhobener Golfschläger reckt den Kopf in die Höhe wie eine Neun. |
10 |
Füße |
Beide Füße zusammen haben zehn Zehen. |
11 |
Fußball |
Eine Fußballmannschaft hat elf Spieler. |
12 |
Uhr |
Das Ziffernblatt einer Uhr hat zwölf Ziffern. |
Solchen Zahlenbilder werden oft auch als Teil von komplexeren Mnemotechniken verwendet, um die jeweiligen Informationen bildhaft mit Zahlen oder ihrer Position in einer Reihenfolge zu verbinden. Dabei ist es generell ratsam, immer die gleichen Bilder für die gleichen Zahlen zu verwenden.
Je nach Kontext kann es aber auch hilfreich sein, ein ganz bestimmtes Zahlenbild zu wählen, das auch thematisch zu der mit der Zahl verbundenen Information passt.
So kannst du dir beispielsweise merken, dass der Rennfahrer Michael Schuhmacher siebenmal Formel‑1‑Weltmeister geworden ist, indem du dir stellvertretend für die $7$ eine ganz bestimmte Fahne merkst, nämlich die schwarzweiß karierte Zielflagge, die im Motorsport verwendet wird.
Wenn dir der Name Michael Schumacher völlig unbekannt ist und du ihn dir merken möchtest, kannst du dir einen Engel (stellvertretend für den Erzengel Michael) und einen Schuh merken, vielleicht prägt sich das bei dir leichter ein.
Ein Engel, der mit einer Hand einen Schuh macht und mit der anderen die Zielflagge schwenkt – dieses etwas seltsame, aber doch einprägsame Bild könnte demnach für die Information Michael Schuhmacher hat siebenmal die Formel 1 gewonnen stehen.
Du siehst also, Zahlensymbole können je nach Kontext angepasst oder auch ganz neu erdacht werden – hauptsache, sie prägen sich bei dir ein. Außerdem zeigt unser Engel mit dem Schuh, dass Bilder auch für Namen oder andere abstrakte Begriffe stehen können. So wird zum Beispiel die Taube allgemein als Symbol für Frieden verwendet, ein Herz für Liebe oder ein Totenkopf als Symbol für Lebensgefahr.
In ganz ähnlicher Weise kannst du dir eigene Bilder ausdenken, mit denen du dir einzelne Fachbegriffe oder auch größere Zusammenhänge leichter merken kannst. Das Ersetzen von komplexen Informationen durch einfache Bilder ist ein wesentlicher Bestandteil vieler verschiedener Mnemotechniken, wie wir im Folgenden auch noch sehen werden.
Alphabet-System oder ABC-Methode
Die Begriffe Alphabet‑System oder ABC‑Methode werden auf dem Gebiet der Lerntechniken nicht ganz eindeutig verwendet. Im Zusammenhang mit Mnemotechniken verstehen wir darunter allgemein das Konzept, bestimmten Informationen Bilder zuzuordnen, die mit dem gleichen Anfangsbuchstaben beginnen wie die Information, die man sich eigentlich merken möchte.
Das haben wir bei den Eselsbrücken schon gesehen: Dort standen beispielsweise die Worte nie Ohne Seife Waschen stellvertretend für die Himmelsrichtungen Norden, Osten, Süden und Westen.
Das Alphabet gibt aber noch mehr her: Man kann auch Zahlenreihen durch Wörter ausdrücken, indem man einfach die Reihenfolge der Buchstaben im Alphabet nutzt: $\text{A}=1$, $\text{B}=2$, $\text{C}=3$, $\text{D}=4$ usw.
Lautet die PIN deines Handys beispielsweise $7971$, kannst du dir diese auch mit dem Wort $\text{GIGA}$ merken.
Zugegeben, das klappt nur, wenn aus der Zahlenreihe auch wirklich ein eingängiges Wort herauskommt – aber falls nicht, gibt es immer noch die Möglichkeit, einen kleinen Merksatz zu bilden. Für $7971$ könnte der beispielsweise so lauten:
Grüne Inseln gibt’s auch.
Da könntest du jetzt in Frage stellen, ob ein ganzer Satz wirklich leichter zu merken ist als eine vierstellige Zahl – aber probier’s einfach mal aus! Du wirst sehen, den Satz kannst du dir viel leichter merken.
Das liegt daran, dass der Satz eine konkrete Aussage hat und damit ein Bild oder andere Assoziationen in deinem Kopf erzeugt. Damit ist er viel eingängiger und kann besser im Gehirn abgespeichert werden als eine blanke Zahl, die für sich genommen bedeutungslos ist.
Vielleicht ist dir das schonmal passiert:
Du möchtest deine PIN oder deine Geheimzahl eintippen, hast aber einen Zahlendreher drin und vertippst dich. Plötzlich bist du so durcheinander, dass du gar nicht mehr weißt, wie die korrekte Reihenfolge der Zahlen jetzt eigentlich war!
So etwas würde dir mit einem Merkwort oder Merksatz niemals passieren – du vergisst ja nicht einfach die Reihenfolge der Buchstaben in einem Wort oder die Grammatik eines Satzes.
Schlüsselwortmethode oder Ersatzwortmethode
Die Schlüsselwortmethode (auch Ersatzwortmethode) ist eine Lerntechnik, die vor allem für das Vokabellernen nützlich ist. Sie funktioniert für alle Fremdsprachen. Auch hier ist das Grundprinzip wieder, ein schwieriges Wort mit einem einfachen Bild zu verknüpfen.
Dabei wird das Bild so gewählt, dass das deutsche Wort so ähnlich klingt wie die entsprechende Vokabel der Fremdsprache.
Beispiel für die Englischvokabel mouth (auf Deutsch Mund):
Ein deutsches Wort, das so ähnlich klingt wie mouth, wäre Maus. Das Wort Maus kann also ein Schlüssel zur Vokabel mouth sein – eben ein Schlüsselwort. Damit das Ganze aber auch wirklich weiterhilft, müssen wir es noch mit der Bedeutung Mund verknüpfen. Das geht beispielsweise, indem wir uns eine Maus mit einem dicken, roten Kussmund vorstellen – sieht vielleicht ein bisschen komisch aus, aber prägt sich gut ein.
Wenn wir nun das Wort mouth lesen oder hören, denken wir gleich an die Maus mit ihrem Kussmund und wir kommen leicht auf die Bedeutung Mund.
Andersherum funktioniert das Schlüsselwort genauso: Das Wort Mund lässt uns an die küssende Maus denken – und das klingt wie mouth, die passende Übersetzung.
Anstatt jetzt für verschiedene Vokabeln noch eine Reihe weiterer Schlüsselwörter aufzulisten, wollen wir auf einen wichtigen Punkt hinweisen:
Schlüssel‑ bzw. Ersatzwörter sind insbesondere dann hilfreich, wenn sie durch ein ganz eigenes Bild bzw. eine eigene Assoziation mit der zugehörigen Vokabel verknüpft werden.
Welche Schlüsselwörter tatsächlich als naheliegend und einprägsam empfunden werden, ist von Person zu Person unterschiedlich – deshalb sollten sie am besten selbst gefunden und verknüpft werden.
Das gilt in gewisser Weise für alle Mnemotechniken:
Versuche, möglichst eigene Bilder zu finden, die für dich persönlich gut funktionieren – denn diese prägen sich am leichtesten ein und du hast damit den größten Nutzen.
Major-System oder Master-System
Wir haben schon gesehen, dass man Zahlen durch Symbole oder Buchstaben ersetzen kann, um sie sich leichter merken zu können. Das Major-System (manchmal auch Master‑System genannt) ist ebenfalls ein System, bei dem Zahlen durch Buchstaben ersetzt werden – allerdings nicht einfach dem Alphabet folgend, sondern nach einer bestimmten Systematik, die das Ganze vereinfacht.
Jeder Ziffer von $0$ bis $9$ sind ein oder mehrere Konsonanten zugeordnet – genauer gesagt Laute, die jeweils ähnlich klingen. Mit diesen Lauten können dann Wörter und Sätze gebildet werden, um sich lange Zahlenreihen oder -kombinationen merken zu können. Vokale können nach Belieben eingefügt werden – das macht die Methode sehr flexibel und einfach, sobald man die Zuordnung der Ziffern und Laute einmal verinnerlicht hat.
Theoretisch kannst du die Zuordnung individuell anpassen, aber es gibt auch eine gängige Variante, die sich etabliert und bewährt hat:
Ziffer |
Laut(e) |
Merkhilfe |
$0$ |
s, z, ß, ss, weiches c |
Das sind die Zischlaute. Das z ist der erste Buchstabe des englischen Wortes zero (Null). |
$1$ |
t, d |
Das t hat einen langen, vertikalen Strich wie eine Eins. |
$2$ |
n |
Das n hat zwei Beine. |
$3$ |
m |
Das m hat drei Beine. |
$4$ |
r |
Der letzte Buchstabe von vier ist ein r. |
$5$ |
l |
Eine Hand mit abgespreiztem Daumen sieht aus wie ein L und hat fünf Finger. |
$6$ |
sch, weiches g, ch, j |
Sechs reimt sich auf Schecks. |
$7$ |
k, ck, hartes g, hartes c |
Ein K besteht aus zwei 7, die Rücken an Rücken stehen. Die 7 ist eine Glückszahl. |
$8$ |
f, v, w, ph |
Das Schreibschrift‑f hat zwei Schleifen, genau wie eine 8. |
$9$ |
p, b |
Ein p sieht aus wie eine gespiegelte 9. |
Oft ist nicht so leicht ersichtlich, welches Wort aus einer gegebenen Zahl gebildet werden kann und bei längeren Zahlenreihen ist das manchmal auch schlicht nicht möglich.
Die Lösung: Wir ersetzen jeweils nur ein Zahlenpaar durch ein einfaches Wort. Diese Wörter werden dann aneinandergereiht und bilden Sätze oder ganze Geschichten.
Ein zusammenhängender Satz oder eine gute Geschichte machen das Ganze umso eingängiger. Um da etwas freier gestalten zu können, ist es einfacher, wenn jeweils nur die Substantive für je ein Zahlenpaar stehen.
Zu diesem Zweck können wir uns im Voraus schon eine Tabelle mit fixen Substantiven für alle möglichen Zahlenpaare zurechtlegen. Ein Beispiel für eine solche Tabelle siehst du hier:
Wortliste für Zahlenpaare von 00 bis 99
Zahl |
Wort |
0 |
Eis |
1 |
Tee |
2 |
Noah |
3 |
Oma |
4 |
Reh |
5 |
Allee |
6 |
Ski |
7 |
Kuh |
8 |
Ufo |
9 |
Boa |
00 |
Zeus |
01 |
Saat |
02 |
Zahn |
03 |
SIM |
04 |
Sorry |
05 |
Saal |
06 |
Seuche |
07 |
Socke |
08 |
Sofa |
09 |
Suppe |
10 |
Tasse |
11 |
Tod |
12 |
Tanne |
13 |
Damm |
14 |
Tor |
15 |
Duell |
16 |
Tasche |
17 |
Decke |
18 |
Tofu |
19 |
Taube |
20 |
Nase |
21 |
Hund |
22 |
Nonne |
23 |
Nemo |
24 |
Narr |
25 |
Nil |
26 |
Nische |
27 |
Unke |
28 |
Niveau |
29 |
Neubau |
30 |
Moos |
31 |
Matte |
32 |
Mann |
33 |
Mumie |
34 |
Meer |
35 |
Mühle |
36 |
Masche |
37 |
Macke |
38 |
Mafia |
39 |
Mopp |
40 |
Rose |
41 |
Radio |
42 |
Rinne |
43 |
Rom |
44 |
Rohr |
45 |
Rolle |
46 |
Rauch |
47 |
Rock |
48 |
Reif |
49 |
Rabe |
50 |
Lasso |
51 |
Lotto |
52 |
Leine |
53 |
Lama |
54 |
Leier |
55 |
Lolli |
56 |
Lauch |
57 |
Liga |
58 |
Lava |
59 |
Laub |
60 |
Schuss |
61 |
Jet |
62 |
Scheune |
63 |
Schaum |
64 |
Schere |
65 |
Schal |
66 |
Scheich |
67 |
Jacke |
68 |
Schaf |
69 |
Schippe |
70 |
Kasse |
71 |
Kette |
72 |
Kino |
73 |
Kamm |
74 |
Karre |
75 |
Keule |
76 |
Koch |
77 |
Kacke |
78 |
Kaffee |
79 |
Kappe |
80 |
Fass |
81 |
Foto |
82 |
Föhn |
83 |
Wumme |
84 |
Feuer |
85 |
Falle |
86 |
Wäsche |
87 |
Waage |
88 |
Waffe |
89 |
Wabe |
90 |
Bus |
91 |
Bett |
92 |
Biene |
93 |
Baum |
94 |
Bär |
95 |
Ball |
96 |
Bach |
97 |
Bock |
98 |
Beef |
99 |
Baby |
Natürlich sind die Wörter jeweils frei wählbar und anpassbar, aber es schadet nicht, für gleiche Zahlenpaare möglichst immer die gleichen Wörter zu verwenden – dann prägt sich das Ganze viel schneller ein und du wirst bald sehen, dass das Major‑System tatsächlich sehr effektiv sein kann.
Vor allem bei langen Zahlenreihen oder komplexen Verknüpfungen von Zahlen mit anderen Informationen lohnt sich der relativ hohe Aufwand, den es erfordert, die Methode zu verinnerlichen.
Geschichten erzählen
Das Major‑System und andere Mnemotechniken funktionieren umso besser, wenn die jeweiligen Codewörter, die als Merkhilfen dienen, in eine zusammenhängende Geschichte eingebettet werden.
Das Geschichtenerzählen für sich genommen ist schon eine Mnemotechnik. Denn Informationen, die uns in Form von Geschichten erzählt werden, prägen sich viel besser ein als eine Liste blanker Zahlen und Fakten.
Schon seit tausenden von Jahren erzählen sich Menschen Geschichten.
Was denkst du, ist einprägsamer?
Wenn ein Höhlenmensch zu den Kindern sagt „Passt auf, Säbelzahntiger sind gefährlich“ – oder wenn er lebhaft gestikulierend eine Geschichte erzählt, wie er von einem solchen Tiger überrascht wurde, der Bestie direkt ins Auge geblickt hat und dann durch einen beherzten Sprung über einen Fluss gerade noch sein Leben retten konnte?
Nahezu jede beliebige Information kann in eine einprägsame Geschichte eingebaut werden:
Zahlen, Fakten, Merksätze und ‑regeln, Reihenfolgen, Codewörter oder ‑bilder, sogar mathematische Definitionen und Herleitungen kannst du dir leichter einprägen, wenn du sie in eine gute Geschichte einbettest.
Dabei ist natürlich ein bisschen Kreativität gefragt und Wort‑für‑Wort‑Auswendiglernen verträgt sich eher nicht so gut damit. Aber die Fähigkeit zum Geschichtenerzählen tragen wir alle in uns.
Probier’s aus!
Loci-Methode oder Routenmethode
Die Loci-Methode ist eine sehr effektive Mnemotechnik, die mehrere Hilfsmittel verbindet: Abstrakte Begriffe werden verbildlicht, in einen räumlichen Zusammenhang gebracht und idealerweise auch in eine Geschichte eingebettet.
Es kommt also eine neue Art der Verknüpfung hinzu: Informationen werden über das räumliche Vorstellungsvermögen miteinander verbunden und können so noch effektiver abgespeichert werden.
- Zuerst stellst du dir einen Raum vor – am besten einen, den du sehr gut kennst, zum Beispiel dein eigenes Zimmer.
- Jetzt wählst du einen prägnanten Ort (lateinisch locus), besser gesagt einen bestimmten Gegenstand, der an einem bestimmten Ort in deinem Zimmer platziert ist – zum Beispiel so etwas Einfaches wie die Zimmertür. Diesen Gegenstand verknüpfst du jetzt mit der ersten Information, die du auswendig lernen möchtest.
- Als nächstes gehst du der Reihe nach verschiedene Gegenstände in deinem Zimmer durch und verknüpfst diese jeweils mit Informationen. So entsteht eine Route durch dein Zimmer und die Informationen folgen in einer bestimmten Reihenfolge entlang dieser Route aufeinander. (Deshalb wird die Loci‑Methode auch Routenmethode genannt.)
- Damit hast du die Informationen in einen räumlichen Zusammenhang gebracht. Noch effektiver ist das Ganze, wenn du die gedanklichen Schritte (von einen Gegenstand zum nächsten entlang der Route) noch über eine Geschichte miteinander verbindest.
Sehen wir uns ein Beispiel an:
Nehmen wir an, du möchtest dir die Abfolge der Entwicklungsstadien eines Schmetterling merken: vom Ei zur Raupe über die Puppe zum Falter.
Du wählst also vier Gegenstände bzw. loci in deinem Zimmer, die du entlang einer Route abschreiten kannst. Nehmen wir die Tür, den Schrank, den Tisch und das Fenster.
Jetzt gehst du die Gegenstände nacheinander durch und verknüpfst sie mit den vier Entwicklungsstadien – am besten so, dass ein Schritt direkt zum nächsten führt. Das könnte zum Beispiel so aussehen:
- Die Tür geht auf, ein Ei rollt herein. Es rollt gegen den Schrank.
- An dem Schrank wandert eine Raupe nach oben, bis sie auf Höhe des Tischs angekommen ist.
- Auf dem Tisch tanzt eine batteriebetriebene Puppe. Sie fällt fast um und hält sich am Fenstergriff fest.
- Das Fenster springt auf. Ein wunderschöner Falter fliegt herein ins Zimmer.

Jetzt musst du dir nur noch dein Zimmer vor Augen führen und die Route abgehen, schon kommst du sofort auf die vier Entwicklungsstadien und behältst vor allem auch deren korrekte Reihenfolge.
Die Loci‑Methode ist damit insbesondere für das Auswendiglernen von Inhalten geeignet, die einer bestimmten Ordnung folgen oder in eine solche gebracht werden können.
Einzelne Begriffe können dann auch mit einer Abfolge von Nummerierungen, Jahreszahlen oder anderen Daten kombiniert werden, wenn die entsprechenden Zahlen (beispielsweise mithilfe des Major‑Systems) durch Wörter bzw. Bilder ersetzt werden.
Das macht die Loci‑Methode zu einer der vielseitigsten und stärksten Mnemotechniken. Du kannst eine Route jederzeit neu belegen oder ergänzen, oder auch mehrere Räume bzw. Routen mit verschiedenen Inhalten besetzen und diese somit ordnen und kategorisieren. Alles, was du dafür brauchst, ist ein bisschen Fantasie!
Mit ein paar ungewöhnlichen Gegenständen und einer fantasievollen Geschichte kannst du dir große Mengen von Informationen und deren korrekte Reihenfolge merken. Je merkwürdiger, desto besser!
Gedächtnispalast
Der Gedächtnispalast funktioniert im Prinzip genau wie die Loci‑Methode: Lerninhalte werden mit Gegenständen verknüpft, die entlang einer Route in Gedanken abgeschritten werden können.
Der Unterschied ist, dass beim Gedächtnispalast auch der Raum und alle Gegenstände darin komplett frei erfunden sind.
Auch übergeordnete Konzepte lassen sich darstellen:
Beispielsweise könnten vier tragende Säulen deines Palastes für vier grundlegende Aspekte eines Themas stehen, die Wände dazwischen für sich überschneidende Zusammenhänge und das Dach darüber für ein übergreifendes, alles einschließendes Prinzip.
Der Gedankenpalast bietet nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, da du alles selbst und nach eigenen Vorstellungen aufbaust und mit Inhalten füllst – das macht die Konstruktion sehr individuell und flexibel. Zugegeben, das ist erstmal ziemlich aufwändig, aber der Nutzen ist enorm!
Durch die Verknüpfung von Informationen mit Bildern bzw. Gegenständen, die einer logischen räumlichen Anordnung folgen und sich über kleine Geschichten miteinander verbinden lassen, kannst du sehr viele verschiedene Inhalte einprägsam und nachhaltig abspeichern.
So bringst du Ordnung in deinen Kopf!
Karteikarten oder Lernkartei
Karteikarten kann man auch als Mnemotechnik betrachten. Eine Lernkartei wird meist für das Auswendiglernen von Vokabeln verwendet. Eine Vokabel wird auf die eine Seite und ihre Übersetzung auf die andere Seite einer Karteikarte geschrieben. Man deckt eine Seite auf und kann anhand der anderen sofort überprüfen, ob man die richtige Übersetzung kennt.
Auch andere Inhalte können in Form von Fragen auf der einen und den zugehörigen Antworten auf der jeweils anderen Seite auf diese Weise abgefragt werden.
Das Erinnern bzw. Auswendiglernen der Inhalte ergibt sich dann, indem man die Karteikarten durchgeht und das Abfragen der Inhalte systematisch wiederholt. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Karteikasten. Das ist die Box, in die die Karten eingeordnet werden können.
In der Regel hat ein Karteikasten drei bis fünf Fächer und funktioniert so:
- Zu Beginn sind alle Karten im vordersten Fach. Wird eine Karte richtig beantwortet bzw. die korrekte Übersetzung der Vokabel genannt, wandert die Karte ins nächste Fach.
- Je weiter die Karten nach hinten wandern, desto seltener werden sie abgefragt. Man kann zum Beispiel fünfmal pro Woche die Karten im ersten Fach abfragen, dreimal pro Woche die im zweiten Fach und nur einmal pro Woche die im dritten.
- Wird eine Karte falsch beantwortet, kommt sie wieder ganz nach vorne.
- Karten, die es ins allerletzte Fach schaffen, sind in der Regel auch im Langzeitgedächtnis und müssen nicht mehr abgefragt werden, wenn sie einmal sitzen. Das kann unterschiedlich lange dauern, aber nach ein paar Wochen solltest du auch die schwierigsten Vokabeln bzw. Fragen drauf haben.

Natürlich kannst du deine Lernkartei laufend ergänzen, wenn neue Vokabeln bzw. andere Inhalte hinzukommen. Aber bleibe geduldig: Achte darauf, keine Fächer zu überspringen und wiederhole nicht alles sofort, sondern in zunehmend größer werdenden zeitlichen Abständen. So stellst du sicher, dass es die Inhalte auch wirklich in dein Langzeitgedächtnis schaffen.
Spickzettelmethode
Ja, ein Spickzettel stellt auch eine Mnemotechnik dar, denn es handelt sich ja um eine Gedächtnisstütze. Auf einem Spickzettel fasst du die absolut wichtigsten Informationen zu einem Thema kurz und knapp zusammen – oder eben diejenigen, die du dir am schlechtesten merken kannst.
Im Gegensatz zu den Karteikarten geht es hier nicht ums Abfragen, sondern um klare Lösungen oder Lösungshilfen:
Es soll auch nicht nur ein Punkt auf den Spickzettel, sondern so viele Informationen wie möglich.
Das führt in der Regel dazu, dass man sich relativ viel Mühe gibt bei der Auswahl der Informationen sowie deren Anordnung und Formulierung auf dem Zettel. Möglichst viel Stoff wird in kurzen Stichpunkten zusammengefasst, oft mithilfe von eigens ausgedachten Abkürzungen und Kurzschreibweisen. Manche fertigen auf ihren Spickzetteln sogar Skizzen an, nutzen verschiedene Farben oder kleine Symbole statt Text.
Damit das klappt, muss man sich schon ziemlich gut mit den Inhalten auseinandergesetzt haben, um die kleinen Informationshäppchen richtig einordnen zu können.
Oft hat das einen ganz erstaunlichen Effekt:
Wenn du dir viel Mühe mit deinem Spickzettel gegeben hast, weißt du kurz vor der Prüfung meist schon alles auswendig, was darauf steht.
Das heißt, du kannst den Spickzettel einfach in der Tasche lassen und musst in der Prüfung gar nicht Mogeln!
Und das solltest du natürlich auch gar nicht tun – einerseits ist das Risiko viel zu groß, erwischt zu werden, andererseits wirst du dich danach nur schlecht fühlen. Viel befriedigender (und auch besser für deinen Lernprozess) ist es doch, die Prüfung ganz allein geschafft zu haben!
Sehen wir uns noch einmal an, wie und warum der Spickzettel gut als Mnemotechnik funktioniert:
- Du machst dir Gedanken über das Thema, um nur die (für dich) wichtigsten Informationen auf den Spickzettel zu schreiben.
- Du gibst dir Mühe, möglichst viele Informationen auf den Zettel zu packen und nutzt dabei Abkürzungen, Farben, Skizzen, Symbole oder andere, eigens zu diesem Zweck ausgedachte Codes.
- Um mit dem Spickzettel zurechtzukommen, liest du ihn oft durch und sagst in eigenen Worten auf, wie die knappen Inhalte auf dem Zettel zu verstehen sind.
Für einen guten Spickzettel musst du also viel Stoff zusammenfassen, umformulieren und in eine eingängige Form bringen.
Je öfter du deinen Spickzettel auf seine Tauglichkeit überprüfst, desto öfter wiederholst du die Lerninhalte darauf.
Genau das sind auch die wesentlichen Aspekte einer guten Mnemotechnik.
Es kann helfen, den Spickzettel während der Prüfung in der Hosentasche zu haben. Manchen hilft es, den Zettel zu spüren und anfassen zu können, um sich wieder an die Inhalte darauf zu erinnern. Aber rausholen solltest du ihn während der Prüfung niemals! Und du wirst sehen, das ist auch gar nicht nötig.
Tipps und Tricks fürs Auswendiglernen
Wir haben uns jetzt eine Reihe von Mnemotechniken angesehen. Diese kannst du erlernen und so anwenden, wie sie hier vorgestellt wurden. Du kannst dir aber auch einzelne Elemente herauspicken, die dir besonders hilfreich erscheinen – und andere weglassen, die du umständlich oder überflüssig findest.
Fassen wir dafür noch einmal ein paar Tipps und Tricks zusammen, die in vielen Mnemotechniken zur Anwendung kommen:
- Ersetze komplizierte Begriffe oder Zahlen durch einfache Bilder und Symbole, die du dir selbst ausdenkst.
- Stelle eine Reihenfolge von Inhalten oder einen größeren Zusammenhang mithilfe einer Geschichte dar, die du wie einen Film in Gedanken ablaufen lassen kannst.
- Nutze für deine Bilder Schlüsselwörter oder andere Codes (z. B. das Alphabet), die dich an die eigentlichen Inhalte denken lassen.
- Nutze deine sprachlichen Möglichkeiten aus: Reime und Wortspiele sind besonders einprägsam, aber auch die Art, wie du etwas schreibst oder sagst, kann beim Auswendiglernen helfen.
Farbig markieren, unterstreichen, leise flüstern, laut aufsagen, jemandem vortragen, vorsingen oder sich selbst diktieren und aufnehmen – all das kann die Begriffe einprägsamer machen.
- Verknüpfe Inhalte auf mehreren Ebenen. Informationen können als Wörter, Zahlen, Bilder, Skizzen, Diagramme oder Symbole dargestellt werden. Diese kannst du sehen, lesen, aufsagen, erklären, hören und manchmal auch ertasten oder sogar riechen und schmecken. Nutze deine Fantasie!
- Nutze auch dein räumliches Vorstellungsvermögen, um abstrakten Dingen einen konkreten Platz im Raum (und damit auch in deinem Kopf) zu geben.
Mnemotechniken sind dann am effektivsten – und machen auch mehr Spaß – wenn du so viel wie möglich selbst machst. Denk dir eigene Bilder und Merkhilfen aus, aber gehe auch gerne noch einen Schritt weiter: Nicht nur Karteikarten kannst du selbst erstellen, sondern beispielsweise auch eigene Eselsbrücken, eigene Songs oder zumindest Songtexte als Merkhilfen, oder ein eigenes Memory mit deinen ganz persönlichen Merkbildern.
Auswendiglernen kannst du auch zusammen mit einem Lernpartner oder in einer Gruppe, wenn ihr euch gegenseitig abfragt oder ein Spiel spielt. Sicher kennst du das Spiel Ich packe meinen Koffer – verknüpfe jeden Gegenstand mit einer Vokabel und schon hast du eine Mnemotechnik zum Vokabellernen, die man super zu zweit oder in einer Gruppe spielen kann!
Wenn du Regeln und Definitionen, Gedichte oder sogar ein Referat auswendig lernen musst oder willst, schau dir doch auch noch die Tipps fürs Auswendiglernen an, die wir speziell dafür gesammelt haben.
Dein Gedächtnis kannst du trainieren!
Die Fähigkeit, sich Dinge merken und auswendig lernen zu können, ist grundsätzlich bei jedem Menschen vorhanden – und sie kann gefördert und trainiert werden!
Du kannst immer und überall im Alltag üben, dir verschiedene Dinge zu merken und sie dir regelmäßig wieder in Erinnerung zu rufen.
Versuche zum Beispiel, dir die Geburtstage oder Handynummern deiner Freunde zu merken, stelle Listen mit deinen Lieblingssongs oder den Spielern deines Lieblingsvereins auf und gib ihnen eine logische Reihenfolge, gehe in Gedanken den vergangenen Tag oder die vergangene Woche durch und erinnere dich daran, was du Interessantes gesehen, gemacht oder gelernt hast – und freu dich darüber, was deine grauen Zellen alles leisten können!
Zusammenfassung der Mnemotechniken
-
Mnemotechniken sind Lernmethoden, die dabei helfen, Informationen auswendig zu lernen. Man spricht auch von Gedächtnistechniken oder Gedächtniskunst.
- Es gibt verschiedene Mnemotechniken, die für das Auswendiglernen unterschiedlicher Inhalte eingesetzt werden können.
- Meist geht es bei Mnemotechniken darum, die Inhalte auf verschiedenen Ebenen zu verknüpfen: Zahlen mit Wörtern, Wörter mit Bildern, Bilder mit Geschichten – so prägen sich diese besser ein.
- Für Daten und Zahlen ist das Major‑System besonders gut geeignet.
- Informationen, bei denen die Reihenfolge wichtig ist, kannst du dir mit der Loci‑Methode besonders gut merken.
-
Vokabeln lernst du am besten mit Karteikarten.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Mnemotechniken
Mnemotechniken sind Gedächtnistechniken, mit denen du dir Lerninhalte besser merken kannst.
Sie können verwendet werden, um Zahlen, Begriffe, Sätze oder ganze Textpassagen auswendig zu lernen, aber auch, um sich übergeordnete Strukturen und Zusammenhänge zu merken.
Wie wendet man Mnemotechniken an?
Die konkrete Anwendung einer Mnemotechnik hängt einerseits von der Methode und andererseits von der Art des Lerninhalts ab. Generell werden Mnemotechniken meist so angewendet, dass eine bestimmte Information mit einem Bild oder einem anderen Hilfsmittel verknüpft wird, um sie sich leichter einprägen zu können.
Wie funktionieren Mnemotechniken?
Mnemotechniken funktionieren nach dem Prinzip, Informationen auf mehreren Ebenen im Gehirn abzuspeichern und zu vernetzen, damit sie sich besser einprägen.
Meist werden Lerninhalte wie Zahlenreihen, Vokabeln oder abstrakte Begriffe mit Bildern oder anderen Reizen verknüpft und in einen größeren Zusammenhang, einen imaginären Raum oder eine Geschichte eingebettet, um sie greifbarer zu machen oder zu ordnen und damit nachhaltig abzuspeichern.
Was sind die Vorteile von Mnemotechniken?
Alle Mnemotechniken haben den Vorteil, Nutzen und Zweck, dass man sich mit ihrer Hilfe verschiedene Inhalte besser merken kann. Je nachdem, was genau auswendig gelernt werden soll, hat die eine oder andere Mnemotechnik mehr Vorteile – mit manchen Mnemotechniken lernt man besonders schnell und leicht, mit anderen besonders nachhaltig.
Das Major‑System, die Loci‑Methode und der Gedächtnispalast sind beispielsweise relativ aufwändige Gedächtnistechniken, die dafür umso mehr Vorteile bringen – werden diese Techniken kombiniert, kann praktisch jede Art von Information (und verblüffend große Mengen davon) auswendig gelernt werden.
Man hat die gelernten Informationen dann zwar nicht immer sofort und augenblicklich parat, aber man kann sie sich leicht in Erinnerung rufen – mit ein bisschen Übung klappt das sehr zuverlässig und auch sehr langfristig.