Verständnislernen – Definition
Leo hat es ausnahmsweise mal geschafft, sich rechtzeitig auf die Klassenarbeit vorzubereiten:
Er hat sich einen guten Plan gemacht, eine Woche vorher den Stoff zusammengefasst und dann Tag für Tag gelernt – teilweise mehrere Stunden am Stück!
Und trotzdem hat es wieder nicht geklappt mit einer guten Note. Irgendetwas scheint er falsch zu machen – obwohl er sich doch so viel Mühe gibt!
Leo hat seine Hefteinträge und auch die wichtigsten Seiten im Schulbuch immer wieder durchgelesen. Er hat sich sogar noch weitere Texte zum Thema besorgt und auch diese gelesen und immer wieder gelesen – außerdem noch ganz viele Stellen markiert und wichtige Fachbegriffe unterstrichen.
Aber irgendwie hat er die Lerninhalte gar nicht richtig aufnehmen können – jedenfalls konnte er mit den Fragen in der Klassenarbeit wieder mal gar nichts anfangen. Da hätte er sich das ganze Lernen doch gleich sparen können! Was hat er bloß falsch gemacht?
Leos Problem ist, dass er ziemlich ziellos an die Sache herangegangen ist. Er hat sich zwar seine Lernzeit gut eingeteilt, aber er hat immer einfach nur drauflos gelesen und sein Gehirn mit Wörtern gefüllt. So konnte er sich die Inhalte schlecht merken, das Wesentliche nicht vom Unwichtigen unterscheiden – und vor allem hat er die Texte, die er gelesen hat, gar nicht richtig verstanden.
Aber wie kann man das Verstehen üben und lernen? Und wie weiß man, ob man etwas gut genug verstanden hat? Darum geht es beim Verständnislernen.
Beim Verständnislernen werden Inhalte so gelernt, dass nicht nur Zahlen und Fakten gesammelt werden, sondern auch deren Bedeutungen und Zusammenhänge verstanden werden.
Dabei kommt es darauf an, die Lerninhalte zu hinterfragen und das gelernte Wissen auch anwenden zu können.
Es gibt verschiedene Lerntechniken und Lernstrategien, mit denen das Verständnis (beispielsweise von Texten) gezielt gefördert und überprüft werden kann.
Leon hätte also zwischendurch mal überprüfen sollen, was er denn von seinem vielen Lesen und Markieren überhaupt mitgenommen hat. Anhand konkreter Fragen oder durch die Bearbeitung von Übungsaufgaben wäre ihm sicher aufgefallen, dass er bisher nicht wirklich effektiv gelernt hat.
Aber auch das Lernen kann man lernen – also wie man effektiv lernt. Ein wichtiger Schlüssel dazu sind Lerntechniken und Lernstrategien.
Lerntechniken und Lernstrategien fürs Verständnislernen
Der Begriff Lernstrategien wird oft gleichbedeutend mit Lerntechniken (auch: Lernmethoden) benutzt. Man kann es aber auch so sehen, dass eine Lernstrategie eine allgemeine Herangehensweise oder einen Plan bezeichnet, nach dem gelernt wird, während mit Lerntechnik eine konkrete Methode gemeint ist, die für ein einzelnes Lernziel angewendet wird.
Eine Lernstrategie schließt mehrere Lerntechniken ein und kombiniert diese für ein effektives Lernen. Der Lernvorgang wird regelmäßig hinterfragt und bewusst gesteuert. Dabei ist besonders wichtig, sich konkrete Lernziele zu setzen und diese auch zu überprüfen.
Aber welche Lernstrategien, -techniken oder -methoden gibt es denn nun, die speziell das Verständnislernen erleichtern? Das sehen wir uns im Folgenden an.
Lerntechniken fürs Verständnislernen – Beispiele
Es gibt viele verschiedene Lerntechniken, die je nach Lernziel mal mehr und mal weniger effektiv sein können. Wir wollen hier auf Lerntechniken eingehen, die das Verständnislernen und insbesondere das Textverständnis erleichtern – vor allem Techniken, mit denen Texte und Aufgabenstellungen besser verstanden werden und Methoden, die dabei helfen, Lerninhalte systematisch zu ordnen und Zusammenhänge sichtbar zu machen.
Manche Lerntechniken kennst du vielleicht schon, manche wendest du vielleicht schon bewusst oder auch unbewusst an. Neben den einzelnen Methoden gehen wir auch auf dahinter liegende Lernstrategien ein.
5-Gang-Lesetechnik oder 5-Schritte-Lesemethode
Die 5-Gang-Lesetechnik (auch 5-Schritte-Lesemethode genannt) ist eine Lerntechnik, die dabei hilft, Texte besser zu verstehen. Das funktioniert so:
1. Schritt: Überschriften lesen
Wenn du einen Text liest, solltest du dir erst einmal einen Überblick verschaffen. Dazu liest du zuerst einmal die Überschrift und den Untertitel (falls es einen gibt). Wenn es mehrere Absätze oder Unterpunkte mit Teilüberschriften gibt, solltest du auch diese erst einmal lesen, bevor du dir den Text als Ganzes vornimmst.
2. Schritt: Fragen stellen
Durch die Überschriften bekommst du einen ersten Eindruck und hast vielleicht auch schon gewisse Erwartungen an den Text. Stelle Fragen an den Text, bevor du zu lesen beginnst. Das Thema des Textes sollte durch die Überschriften klar sein, aber in welche Richtung geht das Ganze? Um welches Problem geht es? Welche Antworten könnte der Text liefern? Welche Schwerpunkte werden gesetzt? Wo geht der Text besonders ins Detail?
Manchmal gibt es auch bereits Fragen zum Text in Form von Aufgaben, die du bearbeiten sollst. Diese solltest du zuerst lesen, bevor du den Text durchliest.
Es geht natürlich nicht darum, schon alles zu wissen, bevor du den Text liest, sondern darum, die wichtigsten Fragen beim Lesen im Kopf zu haben, um die Antworten gleich zu erkennen, wenn du im Text darauf stößt. Außerdem helfen die Fragen dabei, dein Interesse am Text in die richtige Richtung zu lenken und konzentrierter zu lesen.
3. Schritt: Lesen und markieren
Jetzt liest du den Text von vorne bis hinten gründlich durch. Dabei wirst du auf Antworten zu deinen Fragen stoßen. Markiere Schlüsselwörter, die dir für die Beantwortung der Fragen wichtig erscheinen. Beschränke dich dabei wirklich nur auf die wichtigsten und aussagekräftigsten Begriffe im Text – wenn du am Ende in fast jedem Satz ein Wort markiert hast, hilft dir das kaum weiter. Also gehe sparsam mit Markierungen um – so behältst du leichter den Überblick und kannst später viel gezielter nach Details zu den Schlüsselwörtern suchen.
4. Schritt: Noch einmal lesen und markieren
Lies den Text noch einmal durch und konzentriere dich diesmal insbesondere auf Nebeninformationen, die dir dabei helfen, die Fragen zu beantworten. Auch diese kannst du markieren, aber nutze dafür eine andere Farbe als für die Schlüsselwörter. Am besten nutzt du verschiedene Farben für verschiedene Arten von Informationen – so stellst du sicher, dass du Informationen, die zusammengehören, auch gezielt wiederfinden kannst.
Wenn die Fragen zum Text an dieser Stelle völlig klar sind, reicht es, sich auf die Textabschnitte zu konzentrieren, deren Schlüsselwörter mit den Fragen in Beziehung stehen. Suche dort nach Details und Nebeninformationen!
Manchmal ergeben sich die richtigen Fragen aber auch erst während des Lesens. Es ist immer besser, gründlich zu lesen, auch wenn das länger dauert. Wenn du genau weißt, um was es geht und wo die wichtigen Informationen stehen, sparst du viel Zeit beim Beantworten der Fragen – das bringt viel mehr als hastiges Lesen und überstürztes Bearbeiten!
5. Schritt: Wiederholen und vortragen
Um sicherzugehen, dass du alles richtig verstanden hast, solltest du die wichtigsten Punkte des Textes noch einmal in eigenen Worten wiederholen. Nutze dabei die Schlüsselbegriffe aus dem Text und versuche, diese zu erklären und einzuordnen. Während einer Prüfung oder Einzelarbeit kannst du das natürlich nicht laut machen, aber zu Hause oder in einer Gruppenarbeit solltest du die Punkte auf jeden Fall laut vortragen (dir selbst oder einem Gegenüber). Das hilft dir dabei, deine Erkenntnisse und Antworten konkret zu formulieren und auf den Punkt zu bringen. Und so merkst du auch deutlicher, an welchen Stellen es noch hakt und was vielleicht noch nicht ganz klar ist.
SQ3R-Methode
Die SQ3R-Methode ist ebenfalls eine Lerntechnik für besseres Textverständnis. Sie funktioniert ganz ähnlich wie die 5‑Gang‑Lesetechnik, denn auch hier gibt es fünf Schritte:
Die Abkürzung steht für die englischen Begriffe survey (S), question (Q), read, recite und review (das sind die 3 R).
Survey: Überblick
Wie bei der 5‑Gang‑Lesetechnik geht es auch hier im ersten Schritt darum, sich einen Überblick zu verschaffen. Das beschränkt sich allerdings nicht auf das Lesen der Überschriften. Vor allem bei längeren Texten ist es wichtig, sich den Aufbau und die Struktur des Textes anzusehen. Gibt es hervorgehobene Passagen, Tabellen oder Abbildungen? Welche Schwerpunktsetzung folgt aus der Gliederung, den Überschriften und etwaigen Besonderheiten? Für wen und von wem ist der Text geschrieben?
Hier kann es hilfreich sein, kurze Passagen des Textes einmal grob zu überfliegen – vor allem die Anfänge von Absätzen und die Zusammenfassung am Ende, falls es eine gibt. Vielleicht stechen hier schon Schlüsselbegriffe ins Auge, die dabei helfen, den Text einzuordnen.
Question: Fragen
Auch diesen Schritt kennst du schon. Da wir uns beim Überblick mehr Mühe gegeben haben, können wir jetzt auch deutlich präzisere Fragen zum Text stellen bzw. gegebene Fragen und Aufgabenstellungen besser zuordnen.
Read: Lesen
Dieser Schritt ist klar – jetzt wird der Text gründlich durchgelesen. Für das Markieren von Textstellen gelten dieselben Regeln wie vorhin beschrieben: Beschränke dich auf die wichtigsten Punkte und unterscheide zwischen Schlüsselbegriffen und Nebeninformationen.
Recite: In eigenen Worten wiedergeben
Hier ist nun der erste größere Unterschied zur 5‑Gang‑Lesetechnik: Der Text wird nicht ein zweites mal gelesen, sondern gleich die entscheidenden Passagen zusammengefasst und in eigenen Worten wiederholt.
Dass du dafür einzelne Stellen eventuell noch einmal lesen musst, versteht sich von selbst. Bei längeren Texten solltest du dir außerdem Notizen zu wichtigen Textstellen machen, mit denen du die jeweilige Kernaussage oder wichtige Teilaspekte auf den Punkt bringst.
Dafür musst du natürlich die entscheidenden Fragen im Kopf haben und den Text vorher sorgfältig gelesen haben.
Review: Zusammenfassen und einschätzen
Dieser letzte Schritt klingt ganz ähnlich wie der vorherige, aber jetzt geht es um das große Ganze! Du hast bereits entscheidende Textstellen gefunden und kannst diese so formulieren, dass sie deine Fragen beantworten – aber wie steht es um diese Antworten? Sind sie schlüssig? Fügen sie sich in einen sinnvollen Zusammenhang ein?
Manchmal gibt es Zusammenhänge oder Schlussfolgerungen, die sich erst aus der Gesamtheit des Textes ergeben – ist eine klare Linie erkennbar oder gibt es Widersprüche im Text? Wie stehst du selbst zu den Aussagen des Textes?
Wenn du Fragen zu einem Text vorgegeben bekommst, sind solche tiefgründigen Auseinandersetzungen nicht immer Teil der Aufgabenstellung. Aber vor allem wenn du Probleme damit hast, einen Text wirklich zu verstehen, solltest du dir solche Fragen auf jeden Fall stellen. Denn sie helfen dir dabei, einen persönlichen Zugang zum Text zu finden und durch sie wird auch klarer, wann du die richtige Textstelle für eine Frage gefunden hast oder ob es vielleicht noch irgendwo hakt.
Wenn ein Text für dich keine klare Botschaft hat, dann ist er vielleicht aus dem Kontext gerissen oder einfach nur schlecht geschrieben – viel wahrscheinlicher ist allerdings, dass du ihn nicht richtig verstanden hast. Genau das solltest du mit diesem letzten Schritt noch einmal überprüfen.
Paraphrasieren und Selbsterklären
Die Technik, einen Text oder einen Gedanken, der einem vorgetragen wurde, in eigenen Worten wiederzugeben, nennt man paraphrasieren. Dabei geht es darum, das Gelesene oder Gehörte sinngemäß zu umschreiben.
Dieses Vorgehen ist ganz entscheidend für das bessere Verständnis von Texten und Aussagen, das haben wir bei den beiden vorgestellten Methoden gesehen.
Aber wie kann man etwas sinngemäß wiedergeben, wenn man es gar nicht richtig verstanden hat? Und wie soll einem das beim Verstehen helfen?
Wenn du einen Text vor dir liegen hast und absolut nicht weißt, wo vorne und hinten ist, solltest du erstmal durchschnaufen und einen Schritt zurücktreten.
Du kannst darauf vertrauen, dass der Autor oder die Autorin den Text so geschrieben hat, dass du ihn grundsätzlich verstehen kannst – denn das wollen sie ja.
Die Tatsache, dass er dir vielleicht trotzdem Rätsel aufgibt, liegt daran, dass jeder Mensch den selben Text mit unterschiedlichen Augen liest. Wir alle haben unsere eigenen Erwartungen, Vorurteile, Hintergedanken und Ziele – und deshalb liest jeder und jede den selben Text ein bisschen anders.
Das Wichtigste ist, dass du deine Gedanken unter Kontrolle bekommst und dich auf das Wesentliche konzentrierst – die Frage, die Aufgabe oder das Problem. Dass das nicht immer gleich auf Anhieb klappt, ist völlig normal. Oft muss man sich erst einmal herantasten – und genau dafür ist das Paraphrasieren gut.
Dabei kannst du so vorgehen:
- Lies dir den Text erst einmal Satz für Satz, Zeile für Zeile und Absatz für Absatz selbst laut vor (wenn möglich). Du kannst dich sogar dabei aufnehmen und dir selbst zuhören – du wirst sehen, das hilft! Das Ziel ist, ein Gespür dafür zu bekommen, wann ein Gedankengang im Text abgeschlossen ist und wann ein neuer beginnt.
- Als nächstes versuche, einzelne Fach- und Schlüsselbegriffe zu erklären. Schlage sie ruhig im Internet oder einem Lexikon nach, wenn du sie noch nicht kennst. Es kann ja durchaus einmal vorkommen, dass dir bestimmte Vokabeln oder spezielles Fachwissen fehlen – das solltest du nicht einfach ignorieren. Sobald du eine ungefähre Vorstellung davon hast, was sie bedeuten, versuche diese in Worte zu fassen.
- Gehe jetzt noch einmal die Sätze an, in denen du wichtige Kernaussagen vermutest. Kannst du die grammatikalische Konstruktion der Sätze entschlüsseln? Wo ist das Subjekt, wo ist das Objekt? Wer macht was? Hat ein Satz für sich genommen eine schlüssige Aussage oder fehlen Informationen (die vielleicht vorher oder nachher erwähnt werden), damit das Ganze Sinn ergibt?
- Schreibe die Aussagen, die du aus den Sätzen herauslesen konntest, noch einmal selbst für dich auf. (Manche machen auch lieber Zeichnungen, Skizzen oder Tabellen.)
Bauen die Aussagen schlüssig aufeinander auf? Dann kannst du sie jetzt in eigenen Worten zusammenfassen.
Gibt es noch Widersprüche? Dann hast du vielleicht etwas überlesen oder falsch aufgeschrieben – oder der Widerspruch selbst ist die entscheidende Aussage des Textes!
Wenn du einen Text in eigene Worte fasst, erklärst du ihn dir praktisch selbst – du praktizierst damit die Lerntechnik des Selbsterklärens. Wenn dir dabei Stellen auffallen, an denen du noch unsicher bist oder etwas nicht ganz zu passen scheint, kannst du dort noch einmal gezielt nachhaken und die entsprechenden Textstellen (und dein Verständnis davon) noch einmal vertiefen.
Manchmal fängt man erst beim Erklären an, richtig zu verstehen, um was es wirklich geht. Diesen Effekt erlebt man zum Beispiel oft, wenn man jemand anderem etwas erklären möchte. Man ist dann nämlich dazu gezwungen, das Problem aus einem anderen Blickwinkel zu sehen – nämlich aus dem Blickwinkel des unwissenden Gegenübers.
In ganz ähnlicher Weise wechselt man von der Sicht des Autoren oder der Autorin eines Textes auf den eigenen Blickwinkel, indem man das Gelesene mit eigenen Worten formuliert. Dieser persönliche Zugang ermöglicht es, die Aussagen des Textes auf der eigenen Vorstellungsebene nachzuvollziehen und einzuordnen.
Mindmaps – Organisation und Visualisierung
Wir haben bereits kurz angesprochen, dass es für das Verständnis von Texten (und anderen Dingen) wichtig ist, Ordnung in die eigenen Gedanken zu bringen und herauszuarbeiten, was bei einer Sache das Wesentliche ist.
Am besten ist es, schon organisiert und strukturiert an Aufgaben heranzugehen, noch bevor die Einzelheiten der Aufgaben überhaupt bekannt sind. Dafür gibt es sogenannte Organisationstechniken. Eine typische Organisationstechnik ist das Führen einer To-do-Liste. Das ist eine einfache Liste mit Dingen (oder Arbeitsschritten), die man nacheinander abarbeiten möchte.
Wenn du schon etwas tiefer in einem Thema (oder einer Aufgabe) drin steckst, ist die Mindmap eine gute Organisationstechnik.
Bei einer Mindmap solltest du Folgendes beachten:
- Eine Mindmap ist eine Sammlung von Schlüsselbegriffen zu einem Thema, die gedanklich miteinander verknüpft sind. Die Verknüpfungen werden mithilfe der Mindmap visualisiert, also bildlich dargestellt. Das funktioniert, indem einzelne Begriffe durch Linien miteinander verbunden, geordnet und gruppiert werden.
- Der Zweck einer Mindmap ist vor allem, viele verschiedene Teilaspekte eines Themas in eine sinnvolle Ordnung zu bringen und Zusammenhänge und Querverbindungen zwischen den Teilaspekten herzustellen und zu verdeutlichen. In eine Mindmap werden einerseits die Eckpunkte eines Themas aufgenommen, andererseits aber auch weiterführende Punkte, die sich im Laufe des Nachdenkens ergeben und – ganz wichtig – Anknüpfungspunkte zu bereits vorhandenem Wissen, das du schon hast.
- Kein Problem kommt einfach aus dem Nichts auf dich zu – es gibt immer Anknüpfungspunkte zu bereits Bekanntem oder kürzlich Gelerntem. Genau diese Anknüpfungspunkte kannst du mithilfe einer Mindmap finden und sichtbar machen. Wenn du dann nachvollziehst, auf welchem Weg dich dein schon vorhandenes Wissen zu dem Neuen und Unbekannten führen kann, bist du schon einen großen Schritt im Verständnis vorangekommen.
Probier’s aus!
Eine Mindmap kann dir auch dabei helfen, einen Text oder eine Aufgabe besser zu verstehen! Du fertigst damit praktisch ein Schema an, das die wichtigsten Kernaussagen des Textes oder die kritischen Punkte der Aufgabe aufzeigt – und versuchst dann, diese logisch miteinander zu verknüpfen.
So kannst du dir Zusammenhänge erschließen und Anknüpfungspunkte an dein Vorwissen finden, wenn du dieses ebenfalls in die Mindmap integrierst.
Ein Lernplakat ist im Prinzip eine etwas aufwändigere, große und umfangreiche Mindmap. Dort kannst du alle wichtigen Informationen zu einem Thema oder Text sammeln – nicht nur Schlüsselbegriffe, sondern auch kurze Erklärungen, Skizzen, Tabellen, Diagramme usw.
Das Lernplakat kannst du in deinem Zimmer aufhängen – dann fällt dein Blick immer mal wieder darauf und du wiederholst die Inhalte ganz nebenbei mehrmals am Tag.
Nicht zu unterschätzen:
Wenn man etwas einmal gelesen und kapiert hat, heißt das nicht unbedingt, dass man auch wirklich alles verstanden hat.
Wirkliches Verstehen heißt, dass man eine Sache aus mehreren Blickwinkeln betrachten und in verschiedene Zusammenhänge einordnen (bzw. diese herstellen) kann.
Damit das gelingt, ist mehrmaliges Wiederholen und Üben anhand verschiedener Problemstellungen wichtig.
Fragen stellen und prüfen
Fragen ist ein wichtiger Schritt zum Verstehen. Wenn du vor einem schwierigen Text oder Thema stehst, ist es wichtig, von Gedanken wie ich verstehe das nicht oder ich kann das nicht wegzukommen, um dich wirklich auf die inhaltlichen Probleme konzentrieren zu können.
Das schaffst du am besten, indem du Fragen stellst. Wenn du viel fragst, nachfragst und hinterfragst, führt dich das automatisch tiefer ins Thema hinein. Wenn du etwas absolut nicht nachvollziehen kannst, frage dich, warum das wohl so ist. Was genau macht es dir schwer, den Durchblick zu behalten? Fehlt dir Grundwissen zum Thema? Bist du gerade abgelenkt? Oder sind es einfach zu viele Dinge auf einmal?
Gehe am besten systematisch vor:
Wenn du zum Beispiel bei einer Geschichte nicht verstehst, worum es geht, frage dich zuerst, wer die Hauptfigur der Geschichte ist. Was macht sie? Mit wem oder was kommt sie in Kontakt? Was passiert dabei? Wenn es sehr viele handelnde Personen gibt, schreibe dir ruhig alle einzeln heraus, gehe der Reihe nach durch und hinterfrage, was es mit der jeweiligen Person auf sich hat.
Wenn du nicht verstehst, warum eine Person so handelt, wie sie handelt, oder ein Sachverhalt so ist, wie er ist, versuche zu argumentieren. Fang dabei ruhig erst damit an, deine Sicht der Dinge auszudrücken und formuliere Argumente dafür. Im nächsten Schritt kannst du dann versuchen, dich in die andere Sichtweise hineinzuversetzen und auch für diese zu argumentieren. So kannst du ein Thema von mehreren Seiten betrachten und bekommst dabei ein besseres Verständnis für die dahinter liegenden Probleme.
Gut vorbereitet für die Prüfung
Zum Fragen gehört auch, sich selbst zu hinterfragen und die eigenen Ansichten zu prüfen. In der Schule geht es meistens darum, die vermittelten Kenntnisse und Fähigkeiten abzufragen und zu prüfen – das solltest du auch zu Hause berücksichtigen, wenn du dich auf eine Prüfung vorbereitest.
Wenn du den Stoff zu einem Thema einfach nur durchliest und dich darauf verlässt, alles verstanden zu haben, kann es dir leicht passieren, dass du in der Prüfung plötzlich vor Fragen stehst, auf die du nicht vorbereitet bist. Das kannst du leicht verhindern, indem du dir vorher schon Fragen zum Stoff stellst und dein Wissen und Können hinterfragst. Durch gezielte Fragen kommen oft erst Wissenslücken und Unklarheiten zum Vorschein, die du vorher gar nicht auf dem Schirm hattest. Und selbst wenn schon alles sitzt – durch das Abfragen wiederholst du den Stoff noch einmal und festigst ihn damit.
Im Fach Mathe geht dieses Überprüfen meist relativ leicht, indem du verschiedene Übungsaufgaben zum aktuellen Thema durchrechnest. Aber auch in anderen Fächern findest du entsprechende Aufgaben und Fragen in den jeweiligen Schulbüchern – oder du überlegst dir selbst welche!
Besonders effektiv ist auch, sich gegenseitig Fragen zu stellen – also zusammen mit einer Lernpartnerin, einem Lernpartner oder in einer Lerngruppe. Und das macht auch viel mehr Spaß!
Außerdem kann es Spaß machen, sich ein eigenes Quiz oder andere Spiele zu überlegen, mit denen der Lernstoff auf spielerische Art und Weise abgeprüft werden kann. Das erfordert natürlich ein bisschen mehr Zeit und Aufwand, aber es ist ein gutes Mittel, um nach einer anstrengenden Lerneinheit etwas Stress abzubauen.
Problemlösenetzwerk
Das Problemlösenetzwerk ist eine vielseitig einsetzbare Lerntechnik – oder, genauer gesagt, eine Technik zum Lösen verschiedener Probleme, wie der Name schon sagt.
Egal um welches Problem es sich handelt, mithilfe des Problemlösenetzwerks kannst du es systematisch angehen. Das hilft dir dabei, zuerst das Problem selbst und dann natürlich auch den Lösungsweg besser zu verstehen.
Im Kern ist das Problemlösenetzwerk eine Abfolge von gedanklichen Abzweigungen. Jede Abzweigung stellte eine Überlegung der Form wenn … , dann … dar. Es geht dabei vor allem um ein organisiertes, systematisches Vorgehen.
Der Zweck und Nutzen des Problemlösenetzwerks ist demnach vor allem, die Übersicht zu behalten und zu jedem Zeitpunkt zu wissen, was als nächstes zu tun ist. Es hilft dir dabei, am Ball zu bleiben und nicht in Panik zu geraten, selbst wenn es einmal schwierig wird.
In der folgenden Abbildung ist die Fehlersuche bei einer Matheaufgabe mithilfe eines Problemlösenetzwerks dargestellt:
Du siehst, es geht in diesem Beispiel nicht darum, wie das Rechnen der Aufgabe durchgeführt wird, sondern darum, was danach zu tun ist – also welche Schritte zur Kontrolle des Ergebnisses notwendig sind.
Das Problemlösenetzwerk für sich genommen ist nur eine Hilfestellung. Wie du die einzelnen Schritte mit Leben füllst, bleibt dir überlassen bzw. hängt natürlich vom Problem ab. Aber das Organisationsmuster bzw. das Ablaufdiagramm, also die Einteilung in mehrere Wenn‑dann‑Abzweigungen, kann prinzipiell für jede Art von Problem verwendet werden.
Hier sind ein paar beispielhafte Anwendungsfälle für ein (jeweils angepasstes) Problemlösenetzwerk:
Du kannst damit
- einen festgelegten Rechenweg oder einen anderen systematischen Lösungsweg Schritt für Schritt durchlaufen (je nach Aufgabentyp),
- eine Lösung systematisch kontrollieren und nach Fehlern suchen (je nach Aufgabentyp),
- dich gezielt auf eine Prüfung vorbereiten (je nach Kenntnisstand),
- und generell: auf eventuell auftretende Probleme vorbereiten und entsprechende Szenarien gedanklich durchspielen.
Du möchtest eine Geburtstagsparty planen, aber es gibt so viele Dinge, die noch unklar sind und bedacht werden müssen?
Versuche, ein Problemlösenetzwerk aufzustellen und finde heraus, welcher Weg für deine Party der beste ist!
Lösungsstrategien für Textaufgaben
Textaufgaben (auch: Sachaufgaben) sind ein spezieller Aufgabentyp in Mathe und den Naturwissenschaften, der vielen den Schweiß auf die Stirn treibt. Oft hat man das Gefühl, nicht so recht zu verstehen, worauf der Aufgabentext hinaus will und was man eigentlich machen soll.
Natürlich brauchst du gewisse mathematische Grundkenntnisse, um Textaufgaben lösen zu können – aber es ist nicht notwendig (und auch nicht zielführend), Lösungswege für alle möglichen Arten von Textaufgaben auswendig zu lernen. Viel besser ist es, den Aufgabentext systematisch zu untersuchen, klar herauszuarbeiten, wonach gefragt ist – und sich dann nicht von Nebensächlichkeiten verunsichern zu lassen.
Eine Strategie für Textaufgaben könnte beispielsweise so aussehen:
-
Durchlesen und Frage verstehen
-
Angaben sammeln und Skizze zeichnen
-
Gegebene und gesuchte Variablen zuordnen
-
Formeln aufstellen und Lösungsweg erarbeiten
-
Lösung berechnen und kontrollieren
-
Antwortsatz formulieren
Du siehst, ganz am Anfang geht es erst einmal darum, die Frage zu verstehen. An den Lösungsweg machen wir uns erst im vierten Schritt.
Wenn du Schwierigkeiten damit hast, die Frage im Aufgabentext zu finden, probier doch mal die Lerntechniken für besseres Textverständnis aus, die wir weiter oben vorgestellt haben. Gute Hinweise sind natürlich auch Fragezeichen und Fragewörter im Aufgabentext. Über ein paar Fachbegriffe des jeweiligen Themas wirst du aber wohl Bescheid wissen müssen, um zu verstehen, worum es jeweils geht.
Du kannst dir auch ein Problemlösenetzwerk für deine Herangehensweise an bestimmte Textaufgaben zurechtlegen. Dann weißt du immer, was zu tun ist – zum Beispiel wenn mal nach der einen, mal nach der anderen Größe einer wichtigen Formel gefragt ist oder bei ähnlichen Details, die sich von Aufgabe zu Aufgabe unterscheiden können.
Das Wichtigste bei Textaufgaben ist, den Aufgabentext gründlich zu lesen, um klar festmachen zu können, wonach gefragt ist. Dafür gibt es keinen allgemeingültigen Schlüssel, aber zumindest ein paar hilfreiche Tipps. Insbesondere gilt:
- Ruhe bewahren.
- Einen Schritt nach dem anderen machen.
Eigene Beispiele erfinden
Ein wichtiges Mittel, um Texte, Aufgaben oder auch Regeln und Definitionen besser zu verstehen, sind Beispiele. Oft sind schon im jeweiligen Text ein oder mehrere Beispiele aufgeführt. Diese solltest du aufnehmen und versuchen, sie in Gedanken noch einmal selbst nachzuvollziehen.
Manchmal sind aber keine Beispiele gegeben oder die Beispiele helfen dir für die tatsächliche Anwendung des Gelernten nicht weiter. In diesem Fall gilt das, was wir weiter oben schon beim Paraphrasieren angesprochen haben: Formuliere selbst! Denk dir eigene Beispiele aus und versuche, das Gelernte darauf anzuwenden.
Wie beim Paraphrasieren gilt auch hier, dass du das jeweilige Thema noch gar nicht hundertprozentig verstanden haben musst – dein selbst ausgedachtes Beispiel wird dir auf jeden Fall dabei helfen, dich näher mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Beachte dabei Folgendes:
- Erst prüfst du, ob dein Beispiel überhaupt schlüssig ist und inwiefern es das gegebene Problem ausdrückt.
- Als Nächstes überlegst du, wie dein Beispiel verändert werden könnte und ob es dann besser oder schlechter passen würde.
- Wenn dein Beispiel das Thema oder Problem gut widerspiegelt, kannst du noch weiter gehen: Was passiert, wenn du dein Beispiel auf die Spitze treibst? Wo liegen die Grenzen deines Vergleichs? Ab wann wird es unrealistisch oder was müsste sich verändern, damit alles so funktioniert, wie du es dir ausmalst?
Beispiele stellen in der Regel Anwendungsfälle von theoretischem Wissen oder Konzepten dar. Meist liegt ein Problem vor und mit einem Beispiel wird das Problem greifbar und bearbeitbar gemacht.
Du kannst also auch noch einen Schritt weiter vorne anfangen und dir eigene Problemstellungen überlegen, die du dann anhand von Beispielen durchspielen kannst – entweder in Gedanken oder (je nach Problem) auch mal ganz praktisch!
Pausen
Pausen sind für sich genommen keine Lerntechnik, aber sie sollten auf jeden Fall Teil deiner Lernstrategie sein!
Folgende Arten von Pausen können wir unterscheiden:
Es gibt
- kurze Verständnispausen zum Durchschnaufen und Nachdenken,
- mittlere Pausen zur Erholung zwischen längeren Konzentrationsphasen und
- lange Erholungspausen oder mal ein ganzer Tag Pause, um auf andere Gedanken zu kommen und Abstand vom Lernen zu bekommen.
Pausen sind einerseits wichtig, damit sich dein Körper und dein Gehirn erholen können, andererseits haben sie einen weiteren Effekt, der dir beim Verständnislernen enorm helfen kann:
Eine Pause ermöglicht einen Perspektivwechsel:
Du kennst vielleicht den Spruch, dass einem unter der Dusche immer die besten Ideen kommen. Das liegt daran, dass beim Duschen die Gedanken abschweifen: Man denkt an dieses und jenes, ist aber nicht darauf fixiert, wirklich ein drängendes Problem zu lösen – denn man duscht ja gerade. Der Druck geht runter, die Nerven beruhigen sich, die Fantasie wird angeregt – und plötzlich sieht man die Dinge aus einem Blickwinkel, der einem vorher gar nicht in den Sinn gekommen war.
Neue Sichtweisen können dabei helfen, Probleme besser zu verstehen und kreative Lösungswege zu finden. Aber das lässt sich eben nicht erzwingen, wenn man gerade voll im Thema drin steckt. Deshalb sind Pausen genau das Richtige, um im wahrsten Sinne des Wortes auf andere Gedanken zu kommen.
Die beste Lerntechnik
Je nach Lernstoff, Aufgaben und Problemstellungen kann mal die eine und mal die andere Lerntechnik effektiver sein – und natürlich spielen auch deine Vorkenntnisse sowie persönliche Vorlieben eine Rolle.
Es gibt allerdings noch eine sehr spezielle Lerntechnik, die du auf gar keinen Fall unterschätzen solltest: die aktive Mitarbeit im Unterricht in der Schule.
Auch wenn es dir manchmal nicht so vorkommt: Deine Lehrkräfte geben sich in aller Regel sehr viel Mühe, den Stoff für dich zusammenzufassen, in größere Zusammenhänge einzuordnen und zu erklären – und sie reagieren sogar auf Fragen und Verständnisprobleme!
Da du sowieso im Unterricht sitzen musst, ist es die einfachste Sache auf der Welt, zuzuhören, mitzudenken und dich vielleicht sogar selbst einzubringen!
Das ist wahnsinnig effektiv, spart extrem viel Lernzeit (die du sonst zu Hause aufwenden müsstest) und manche behaupten sogar, es würde Spaß machen.
Von den Lerntechniken zur Lernstrategie
Wir haben uns jetzt eine Reihe von Lerntechniken fürs Verständnislernen angesehen. Bei all diesen Lerntechniken geht es darum, aktiv zu lernen – also nicht nur zu lesen oder sich berieseln lassen, um passiv Wörter in sich aufzunehmen, sondern aktiv Inhalte verarbeiten: paraphrasieren, zusammenfassen, hinterfragen usw.
Die Verarbeitung von Informationenen und das sorgfältige Ausarbeiten von Inhalten nennt man elaborieren. Demnach lassen sich die Lerntechniken, die wir hier vorgestellt haben, unter dem Oberbegriff Elaborationsstrategien zusammenfassen.
Techniken wie die Mindmap und das Lernplakat fallen auch in den Bereich der Organisationsstrategien, da sie dabei helfen, den Lernstoff und den Lernprozess zu organisieren.
Daneben gibt es noch Wiederholungsstrategien. Unter diesem Begriff werden Techniken zum Wiederholen und Üben von Lerninhalten zusammengefasst, die wir hier nur kurz angeschnitten haben.
Organisieren, elaborieren, wiederholen und üben – all das macht eine gute Lernstrategie aus und hilft dir dabei, den Lernstoff besser zu verstehen. Erst dann können Lerninhalte effektiv abgespeichert und wieder abgerufen bzw. angewendet werden.
Wenn dir das jetzt alles unglaublich viel vorkommt, haben wir noch einen letzten Tipp für dich: Kennst du das Paretoprinzip?
Das Paretoprinzip (benannt nach Vilfredo Pareto) besagt, dass bei den meisten Aufgaben $80\,\%$ der Ergebnisse mit $20\,\%$ des Gesamtaufwandes erreicht werden können.
Das heißt, wenn du das Wesentliche im Blick behältst und dich auf die wirklich wichtigen (Lern-)Ziele konzentrierst, kannst du schon mit geringem Aufwand ein relativ gutes Ergebnis erreichen.
Andersherum heißt das aber auch, dass $80\,\%$ des Gesamtaufwandes dafür draufgehen können, die fehlenden $20\,\%$ für ein perfektes Ergebnis zu erreichen. Man kann sich also sehr leicht verzetteln, wenn man sich zuerst mit Aufgaben überlädt, die eigentlich zu diesen letzten $20\,\%$ gehören.
Finde heraus, was du können und tun musst, um die wichtigsten $80\,\%$ deiner Probleme und Aufgaben zu lösen und befasse dich mit dem Rest erst danach!
Zusammenfassung der Lerntechniken und Lernstrategien
- Beim Verständnislernen geht es darum, Gelerntes besser zu verstehen und später auch anwenden zu können.
- Es gibt Lerntechniken, die das Verstehen von Texten, Aufgaben und anderen Inhalten erleichtern.
- Wichtige Schlüssel zu einem besseren Verständnis sind eine strukturierte Herangehensweise, das Paraphrasieren und das Hinterfragen von Lerninhalten.
- Lerntechniken für ein besseres Textverständnis sind die 5‑Gang‑Lesetechnik und die SQ3R-Methode.
- Lerntechniken für eine bessere Strukturierung von Inhalten und Problemen sind die Mindmap und das Problemlösenetzwerk.
- Das Verständnislernen bzw. die Lerntechniken dafür gliedern sich ein in die übergeordneten Lernstrategien des aktiven Lernens. Das schließt Elaborationsstrategien, Organisationsstrategien und Wiederholungsstrategien ein – und auch Pausen zählen dazu.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Verständnislernen
Was ist Verständnislernen?
Verständnislernen umfasst verschiedene Lerntechniken und Lernstrategien mit denen du effektiver lernen kannst und Lerninhalte besser verstehst. Es geht vor allem darum, Lerninhalte aktiv zu lernen, indem du sie auf dich wirken lässt, in eigenen Worten wiederholst, zusammenfasst und dir Fragen dazu stellst. Damit gehst du sicher, dass du die jeweiligen Inhalte verstanden hast und später auch anwenden kannst.
Was ist die beste Lerntechnik?
Es gibt nicht die eine Lerntechnik, mit der alle alles am besten lernen können. Wie man am besten lernt, hängt vom eigenen Vorwissen, den persönlichen Vorlieben und natürlich auch von der Art des Lernstoffes ab.
Es gibt aber ein paar Herangehensweisen, die auf jeden Fall Teil einer guten Lernstrategie sein sollten:
- Aufmerksam lesen und die wesentlichen Informationen herausarbeiten.
- Viel in eigenen Worten formulieren und zusammenfassen.
- Sowohl die Lerninhalte als auch die eigenen Kenntnisse hinterfragen.
Nur wenn du dir Fragen stellst, kannst du prüfen, ob du das Gelernte wirklich verstanden und abgespeichert hast.
Karteikarten sind eine bewährte Lerntechnik, um gelernte Inhalte abzufragen. (z. B. Vokableln).
Um den Stoff und deine Gedanken zu ordnen, kannst du Mindmaps oder das Problemlösenetzwerk nutzen.
Die SQ3R-Methode kann dir helfen, Texte besser zu verstehen.
Eselsbrücken sind eine gute Lerntechnik, um sich bestimmte Informationen besser merken zu können.
Und es gibt noch eine oft unterschätzte Lerntechnik, die eigentlich die effektivste und einfachste ist: im Unterricht aufpassen, mitdenken und mitmachen.
Wie funktionieren Lerntechniken?
Alle Lerntechniken bringen dich im Kern dazu, dich aktiv mit dem Lernstoff auseinanderzusetzen. Es geht darum, Informationen nicht nur zu lesen, sondern auf- und auszuarbeiten: wirken lassen, paraphrasieren, zusammenfassen, hinterfragen, einordnen, anwenden und bewerten – all das sind Techniken, die Teil der Lernstrategien des aktiven Lernens sind.
Was sind Lernstrategien?
Der Begriff Lernstrategien wird oft gleichbedeutend mit Lerntechniken (auch: Lernmethoden) verwendet.
Unter einer Lernstrategie verstehen wir hier allerdings eher eine allgemeine Herangehensweise – zum Beispiel die des aktiven Lernens für ein besser Verständnis – während Lerntechniken konkrete Methoden darstellen, mit denen das aktive Lernen je nach Problemstellung im Einzelnen ausgeführt wird.
Was sind die Vorteile von Lerntechniken und Lernstrategien?
Die Vorteile der Lerntechniken, die wir hier vorgestellt haben, sind zum einen, dass du Lerninhalte besser verstehen kannst und zum anderen, dass du dich mit den entsprechenden Methoden sicher fühlen kannst und den Überblick behältst.
Die größte Schwierigkeit beim Lernen ist nicht, dass man etwas nicht kann oder nicht klug genug ist, sondern dass man sich leicht verunsichern lässt, die Konzentration nicht aufrechterhält oder von zu viel auf einmal überfordert wird.
Lerntechniken helfen dabei, diese Probleme zu umgehen, indem man sich an systematische Vorgehensweisen hält und lernt, den eigenen Fähigkeiten zu vertrauen.
Die dahinter liegenden Lernstrategien des aktiven Lernens haben den Vorteil, dass du dich effektiv mit den Lerninhalten auseinandersetzt. So kannst du den Lernstoff leichter verstehen, besser abspeichern und am Ende auch sicherer anwenden.
Das aktive Lernen wirkt auf den ersten Blick aufwändig, aber du kannst damit viel Zeit sparen! Beim passiven Durchlesen, Anhören oder Anschauen verstehst du kaum etwas und kannst dir so gut wie nichts merken – du musst es mehrmals wiederholen und selbst dann bringt es am Ende viel weniger als das aktive Lernen.