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„Nathan der Weise“ – Entstehungsgeschichte (Lessing)

Erfahre, wie Nathan der Weise in der Epoche der Aufklärung entstand und mit welchen theologischen Konflikten Lessing konfrontiert war. Entdecke die Geschichte des Dramas, seine literarischen Hintergründe und die universelle Botschaft von Humanität und Toleranz. Interessiert? Das und vieles mehr findest du im folgenden Text!

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Teste dein Wissen zum Thema „Nathan der Weise“ – Entstehungsgeschichte (Lessing)

In welcher Epoche wurde das Stück "Nathan der Weise" von G. E. Lessing verfasst?

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Deutsch-Team
„Nathan der Weise“ – Entstehungsgeschichte (Lessing)
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„Nathan der Weise“ – Entstehungsgeschichte (Lessing) Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video „Nathan der Weise“ – Entstehungsgeschichte (Lessing) kannst du es wiederholen und üben.
  • Tipps

    Welche Vorteile bietet das Theater gegenüber der Epik oder der Lyrik? Was ist das Besondere am Theater?

    Lösung

    Dass Lessing für seinen „Nathan der Weise" die Theaterbühne wählte, hatte gute Gründe: Durch Streitigkeiten mit den Obrigkeiten des Staates und der Kirche verlor Lessing die Freiheit von der Zensur. Seine Werke wurden also auf nicht linientreue Inhalte überprüft und notfalls gekürzt oder verboten.

    Da Lessing dieses Verbot nicht akzeptieren wollte, wählte er den Weg des Dramas. Das hatte gute Gründe: Einerseits war Lessing hier, auf seiner „alten Kanzel", zuhause und konnte so die Kritik in zweideutiger Sprache und Handlung vor den Augen der Zuschauer erstehen lassen. Andererseits konnte er einen anderen Ort und eine andere Zeit für das Setting wählen und konnte damit behaupten, nicht über Aktuelles zu sprechen. Weiterhin waren die Möglichkeiten, Themen frei anzusprechen, auf der Bühne um einiges größer als in der festgesetzten Schrift.

  • Tipps

    Gegen wen und was richtete sich die Aufklärung, an der Lessing maßgeblich Teil hatte? Wer war Akteur der Gegenseite? Und auf welchen Wert zielte Lessing mit seinem moralischen Erziehungsauftrag ab?

    Lösung

    Lessing war ein Verfechter und Vordenker der Aufklärung. In seinen Schriften plädierte er für Vernunft und Humanität, für eigenverantwortliches Denken und Handeln von mündigen Bürgern.

    Damit handelte er sich natürlich Schwierigkeiten mit den Autoritäten von Staat und Kirche ein, die um ihre Macht fürchteten. Da Lessing für eine kritische, nicht wörtliche Auslegung der Bibel plädierte, fühlte sich hier insbesondere die Obrigkeit der Kirche herausgefordert.

    Den Gegenstandpunkt nahm Johann Melchior Goeze ein: Er verteidigte die offizielle Sichtweise der Kirche, dass in jedem Wort der Bibel die Wahrheit stünde. Man dürfe deshalb den Sinn der Wörter nicht verändern und interpretieren, sondern müsse die Gebote Gottes und seiner Propheten wörtlich nehmen. Dieser orthodoxe Ansatz erinnert uns auch heute noch an fundamentalistische, also buchstabengetreue Auslegungsarten von Heiligen Schriften.

    Mit seiner Schrift wollte Lessing insbesondere für mehr Toleranz und Humanität in der Religion werben. Zwar lag der 30-jährige Religionskrieg zwischen Protestanten und Katholiken schon über hundert Jahre zurück, die Fronten zwischen diesen und anderen Religionen waren aber zu Zeiten Lessings verhärtet wie eh und je. Die unterdrückerische Macht von Adel und Kirche gegen das Volk waren so schrecklich wie zuvor.

  • Tipps

    Vergleiche Lessings Situation und den Entstehungskontext von „Nathan der Weise" mit der Situation und Geschichte des Juden in Lessings Drama. Welche Ähnlichkeiten/Parallelen kannst du erkennen? Wie wirkten auch Lessings persönliche Erlebnisse auf das Werk?

    Lösung

    Das zentrale Stück im „Nathan der Weise" ist die Ringparabel. Eine Parabel ist eine Geschichte, bei der sich bedeutende Faktoren parallel und analog auf etwas anderes übertragen lassen.

    Betrachten wir die Entstehungsgeschichte des Werkes und den Kontext von Lessings Schreiben, so wird klar, wie sich die Ringparabel anwenden lässt:

    • Die drei Ringe verkörpern die drei Weltreligionen Islam, Christentum und Judentum, die sich seit langem bekämpften und Frieden schließen sollen. Die Frage, welche Religion bzw. welcher Ring der wertvollere, ursprünglichere, echtere sein soll, wird gelöst: Alle drei sind gleichberechtigt, alle stammen sie vom selben Vater, das heißt von Gott.
    • Der Richter, der diesen Spruch fällt, wirbt also für Gleichheit der Religionen und für Toleranz; er hat also dieselbe Position inne wie die Aufklärer selbst, denn auch sie werben für Toleranz und mehr Humanität in der Religion.
    • Weiterhin sieht man eine Parallele zwischen Nathan in der Geschichte und Lessing selbst. Denn Nathan wie auch Lessing bekommen den Druck ihrer Kontrahenten zu spüren: Der Sultan will Nathan eine Falle mithilfe einer Fangfrage stellen; Nathan, durch die Macht des Sultans praktisch zensiert, wählt als ausweichende, aber belehrende Antwort die Parabel aus. Auch Lessing darf durch die Zensur das Thema nicht philosophisch und explizit ansprechen, weshalb er es in Form einer Parabel schreibt, um damit seinen Kontrahenten Goeze zu überzeugen.
    • Doch auch auf persönlicher Ebene finden wir Parallelen. Denn die Tochter Nathans entrinnt nur knapp dem Tod durch Verbrennen. Lessings eigener Sohn stirbt nach der Geburt, während seine Frau an Fieber „verbrennt" und stirbt.
  • Tipps

    Lies genau: Manche Antworten sind nur teilweise richtig und daher im Ganzen unwahr.

    Lösung

    Die Aufklärung war eine Epoche, die von Denkern geprägt war, die sich gegen die Unterdrückung des Menschen durch die Obrigkeiten von Kirche und Adel wandten. Menschen wie Kant, Rousseau, Locke und Leibniz (Luther war kein Aufklärer!) waren der Meinung, dass der Mensch von Natur aus zu gutem Handeln befähigt ist; er müsse nur dazu erzogen werden. Die Erziehung zu gutem Handeln setzt allerdings das Wissen, wie man gut handeln kann, voraus. Die Menschen sollten also zu eigenverantwortlichem Denken erzogen werden, ohne blindlings den Autoritäten zu folgen. Das war auch der Wahlspruch der Aufklärung von Kant: „Sapere aude! Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen."

    Die Französische Revolution im Jahre 1789 war eine Umsetzung dieser Ideale: Die Revolutionäre stürzten König und Adel und erließen eigenmächtig die Menschenrechte, die auf Gleichberechtigung abzielten. Gleichheit heißt also: Es sind nicht alle Menschen gleich, nicht alle Menschen sollen finanziell gleich sein, sondern alle Menschen werden vor dem Gesetz gleich behandelt, unabhängig von Hautfarbe, Abstammung und Geschlecht.

  • Tipps

    Was war typisch aufklärerisch? Wie setzte Lessing den aufklärerischen Gedanken in „Nathan der Weise" um? In welchen Passagen des Buches weicht es daher vom Original ab?

    Lösung

    Das zentrale Stück des „Nathan der Weise" ist die Ringparabel. Diese übernimmt Lessing beinahe ohne Abänderung vom berühmten florentinischen Schriftsteller Giovanni Boccaccio. Dieser erstellte eine Sammlung von hundert Geschichten, die er zu je zehn Geschichten an zehn Tagen erzählen lässt. Das Werk heißt daher Il Decamerone, denn deca bedeutet zehn.

    Lessing verwendet das Stück jedoch zu seinen Zwecken und ändert es daher etwas ab. Da er ein Aufklärer ist, verteidigt er seine Werte der Bildung und Erziehung, der Humanität, Vernunft und Toleranz. Daher die Unterschiede im Werk: Die drei Ringe, die die drei großen Religionen des Mittelmeerraumes darstellen, hinterlassen eine Wirkung bei ihren Trägern; der Richter gibt den Söhnen am Ende einen Handlungsappell mit, der auf jene Ideale der Aufklärung zugeschnitten ist.

  • Tipps

    Ein guter Weg, über einen Begriff nachzudenken, liegt in der Begriffsgeschichte, d. h.: Von welchem Wort stammt der Begriff ab, in welchem Kontext und für welchen Zweck entstand er? Und wie wird er heute gebraucht und bewertet?

    Lösung

    Der Begriff Toleranz stammt vom lateinischen Wort tolerare ab, was erleiden oder erdulden bedeutet. Der Begriff erlangte bei den philosophischen, bürgerlichen Aufkärern besondere Wichtigkeit. Denn die Aufklärung lehrte eigenständiges Denken und die Wertigkeit eines jeden Individuums. SIe lehnte Dogmatik, das heißt Regelstarre, und unbedingten, ideologischen Wahrheitsanspruch ab. So war beispielsweise Religion nicht mehr Wissens- sondern Glaubenssache. Die Aufklärung erreichte also die Einsicht, dass es keine unbedingten und ewigen Wahrheiten gebe. Denn die konkurrierenden Weltsichten, die einen Wahrheitsanspruch vertraten, waren zum größten Teil dafür verantwortlich, dass es Kriege gab: Die großen mittelalterlichen Kreuzzüge, der 30-jährige Krieg, Unterdrückung, Elend und Ungleichheit. Toleranz war also das Dulden von Unterschieden. Das erst macht ein friedvolles Miteinander möglich. Damit steht die Toleranz am Beginn der Menschenrechte und der gewaltlosen Humanität. Sie will aber nicht sagen, dass alle Menschen gleich (berechtigt) sind, sondern nur, dass es Unterschiede gibt, die man zu akzeptieren lernen muss.

    Heute wird dieser Gedanke nicht mehr uneingeschränkt positiv gesehen. Denn Toleranz schließt immer eine feindliche Haltung gegenüber dem anderen mit ein. Der andere wird erduldet. Häufig erreicht man mit Toleranz nur ein friedvolles Nebeneinander, aber nicht Miteinander. Toleranz beinhaltet daher keine grundsätzliche Anstrengung zum Verständnis des anderen.

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