Hallo! Sinnesorgane im Tierreich. Stell dir vor, du könntest deine Umwelt noch auf andere Weise wahrnehmen, als durch Hören, Schmecken, Riechen, Sehen und Fühlen. Stell dir vor, du könntest mit geschlossenen Augen spüren, ob und wie weit entfernt dir jemand gegenüber steht. Oder beim Tauchen riechen, was dich umgibt. Willkommen in der fremden Sinneswelt der Tiere. In diesem Video lernst du Gruben- und Seitenlinienorgan, Chemorezeptoren und Statocysten kennen. Alles Sinnesorgane im Tierreich. Schauen wir uns als erstes das Grubenorgan an. Bei dieser Klapperschlange siehst du ein kleines Loch zwischen Nasenöffnung und Auge auf beiden Seiten. Das sind die äußeren und inneren Gruben, die durch eine sehr dünne, gut durchblutete Membran getrennt sind. Diese Membran ist mit vielen sensorischen Nervenfasern ausgestattet und hat empfindliche Thermorezeptoren. Mit diesen können Schlangen feinste Wärmeunterschiede erkennen, zum Beispiel eine 40 Zentimeter entfernte Maus, die eine zehn Grad höhere Körpertemperatur hat als ihre Umgebung. Mit dem Grubenorgan kann die Schlange die Richtung der Wärmequelle genau erfassen und zielsicher zustoßen. Dadurch ist sie perfekt an das Jagen im Dunkeln und in der Dämmerung angepasst, auch wenn ihre Beute unbewegt verharrt. Ein anderes Sinnesorgan, das zur Flucht und Jagd im Wasser verhilft, ist das Seitenlinienorgan. Fast alle Fische und dauerhaft im Wasser lebende Amphibien haben Haarsinneszellen, sogenannte Mechanorezeptoren, mit denen sie Druckwellen im Wasser erspüren. Zwischen den Schuppen liegen Poren, durch die das Wasser dringen kann. Es trifft auf kleine Cilien, die von einer Gallertschicht, der Cupula, umgeben sind. Werden die Cilien durch den Wasserdruck gebogen, wird der Reiz durch die Nervenzellen weitergeleitet. Nur so können Fische in jedem trüben Gewässer als Schwarm schwimmen und schnell die Richtung wechseln. Sie erspüren jede Richtungsänderung ihrer Nachbarn. Das Prinzip der Haarsinneszellen gibt es übrigens auch bei Menschen. In unserem Innenohr nehmen wir durch diese Mechanorezeptoren Druckwellen in der Luft wahr und können hören. Ebenfalls von Bedeutung für Fische sind ihre Chemorezeptoren, mit denen sie feinste Spuren von Aminosäuren wahrnehmen und somit Nahrungsquellen erschließen können. Diese Rezeptoren sind auf dem ganzen Körper verteilt, vor allem aber am Kopf. Besonders empfindlich sind die Barteln von Welsen. Auch Gliedertiere haben Chemorezeptoren an ihren Füßen, den Antennen und Mundwerkzeugen. Du und ich riechen und schmecken mit Chemorezeptoren auf der Zunge und in der Nasenschleimhaut. Unser letztes Beispiel aus den fabelhaften fremden Sinneswelten sind die Statocysten. Das sind die Gleichgewichtsorgane wirbelloser Tiere wie Quallen, Insekten und Krebstiere. Schauen wir doch mal unter den Rand des Schirms einer Qualle. Hier finden wir neben anderen Sinnesorganen die Statocysten, kleine, mit Flüssigkeit gefüllten Blasen. Diese enthalten eine oder mehrere Kalk- oder Sandkörner, sogenannte Statolithen. Verändert die Qualle ihre Lage, bewegt sich der Statolith aufgrund der Schwerkraft und reizt die empfindlichen Sinneshärchen der Hülle. Nervenzellen leiten die Reize weiter. Vergleichbar ist dieses Organ mit dem Lage- und Drehsinnesorgan im Ohr des Menschen. In den Vorhofbläschen werden von einer Cupula umgebene Cilien gebogen, in der sich Statolithen befinden. Fassen wir noch einmal zusammen: In gewisser Weise kennen wir also nur den Ausschnitt unserer Umwelt, den wir mit unseren Sinnesorganen wahrnehmen können. In der Tierwelt gibt es noch das Grubenorgan. Schlangen können auch im Dunkeln Wärmequellen aufspüren über Thermorezeptoren. Fische nutzen Druckwellen im Wasser, das in Poren zwischen ihren Schuppen dringt und Mechanorezeptoren reizt. Mit diesen Seitenlinienorganen können sie Schwarmbewegungen koordinieren. Auch können sie, wie Gliedertiere, Aminosäuren über Chemorezeptoren wahrnehmen und sich so Nahrungsquellen erschließen. Quallen und andere Wirbellose nutzen Statocysten mit Statolithen, um ihr Gleichgewicht zu halten. Wir haben teilweise ähnliche Sinnesorgane: Haarsinneszellen als Mechanorezeptoren im Ohr und Chemorezeptoren in der Nase und im Mund zum Schmecken und Riechen. Ich hoffe, du hast viel gelernt. Tschüss und bis zum nächsten Mal!
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