Sexuelle Selektion
Sexuelle Selektion
Beschreibung Sexuelle Selektion
Sexuelle Selektion ist häufig verantwortlich für besonders auffällige Eigenschaften von Lebewesen. Im Tierreich ist es häufig so, dass die Weibchen die Männchen auswählen. Um besonders bei den Weibchen aufzufallen, haben zum Beispiel viele Vögel besonders hübsche Federkleider, Gesänge oder Tänze entwickelt. Das Weibchen wählt das beeindruckendste Männchen für die Paarung aus. Dessen Gene werden an die nächste Generation weitergegeben. Eine andere Form der sexuellen Selektion beruht auf Kämpfen zwischen den Männchen, der Gewinner darf sich anschließend mit dem Weibchen paaren. Auch hier gibt der erfolgreichste Kämpfer seine Gene weiter.
Transkript Sexuelle Selektion
Im Tierreich herrscht ein starker Wettbewerb in Sachen Paarung. Tiere müssen eine ganze Reihe an Methoden nutzen, um die Aufmerksamkeit des anderen Geschlechts auf sich zu lenken und sich fortpflanzen zu können. Dieser Vorgang ist als sexuelle Selektion bekannt. Die erste Art der sexuellen Selektion ist die intersexuelle Selektion – auch bekannt als Weibchenwahl. Dafür sind Männchen mit anpassungsfähigen Merkmalen ausgestattet, die ihre Chance vergrößern, die Aufmerksamkeit eines Weibchens zu erregen. Männliche Paradiesvögel besitzen ein buntgemustertes Gefieder, um Weibchen anzuziehen, rituelle Paarungstänze sind üblich, und auch Paarungsrufe sind ein entscheidendes Werkzeug bei der intersexuellen Selektion. Der zweite Prozess, der die Partnerwahl beeinflusst, ist die intrasexuelle Selektion, bei der Männchen in aggressiver Weise um Zugang zu einem Gebiet oder einem Weibchen buhlen, was zu Verletzungen oder gar dem Tod führen kann. Nordamerikanische Elche versammeln sich jeden Herbst zu einer gewalttätigen Zurschaustellung von Aggression, Brunftkampf genannt, bei der nur die Gewinner das Recht bekommen, sich zu paaren. Diese Aggression birgt einen evolutionären Vorteil, da sich so nur die stärksten Männchen fortpflanzen. Sexuelle Selektion beeinflusst die Partnerwahl, hat aber über lange Zeiträume betrachtet auch einen Einfluss auf die Evolution einer Art durch die Selektion erfolgreicher körperlicher Eigenschaften und erfolgreichen Verhaltens, da Individuen dabei um das Recht kämpfen, sich fortzupflanzen.
Sexuelle Selektion Übung
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Erläutere intrasexuelle und intersexuelle Selektion durch Beispiele aus dem Tierreich.
TippsBei der intersexuellen Selektion wählen die Weibchen ihre Partner.
LösungBei der intersexuellen Selektion wählt das Weibchen das attraktivste Männchen aus. Die Entscheidung fällt also zwischen (inter) beiden Geschlechtern. Die Männchen können mit auffälligen Äußerlichkeiten, wie bunten Federn, oder Verhaltensweisen, wie Paarungsgesänge, für sich werben. Auf diese Art und Weise treten Männchen nur in einen indirekten Wettstreit, da sie sich nicht aktiv gegenseitig beeinflussen oder bekämpfen. Beispiele aus dem Tierreich für die intersexuelle Selektion sind die Paradiesvögel oder Pfauen.
Bei der intrasexuellen Selektion wählt das Weibchen nicht das Männchen aus. Die Männchen treten vor der Paarung in einen direkten Wettstreit und der Gewinner darf sich als erster oder als einziger mit dem oder den Weibchen paaren. Die Wahl findet also nur innerhalb (intra) eines Geschlechts, nämlich den Männchen, statt. Beispiele aus dem Tierreich sind Steinböcke, Kängurus, Mähnenrobben oder Elche.
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Nenne Fakten zur sexuellen Selektion.
TippsDie Weibchen achten oft auf attraktive Äußerlichkeiten der Männchen.
Nur zwei der fünf Aussagen sind richtig.
LösungDie sexuelle Selektion ist die Auswahl von Partnern zur sexuellen Fortpflanzung.
Sie erfolgt durch die Weibchenwahl (intersexuell), bei der ein Weibchen vom Männchen umworben wird oder durch direkten Wettstreit der Männchen untereinander (intrasexuell).Neben der sexuellen Selektion wurden in der Evolutionstheorie auch andere Selektionsarten definiert:
Die natürliche Selektion besagt, dass Individuen einen höheren Fortpflanzungserfolg haben, die sich durch eine bessere Angepasstheit auszeichnen. Oft wird die englische Aussage „The survival of the fittest.“ falsch mit dem „Überleben der fittesten“, also derer mit der höchsten oder besten Fitness, übersetzt. Dabei ist jedoch die Angepasstheit und nicht die Fitness – oder gar Stärke – gemeint! Richtig heißt es also: „Das Überleben der/s am besten Angepassten.“Mithilfe der künstlichen Selektion können ungewollte Eigenschaften in einer Population unterdrückt werden.
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Erläutere typische Verhaltensweisen und Merkmale von Männchen im Zusammenhang beider sexueller Selektionsarten.
TippsBei Elchen darf sich nur der Gewinner mit den Weibchen in einem Gebiet paaren.
LösungUm sich erfolgreich fortpflanzen zu können und ihre Gene an die nächste Generation weiterzugeben, müssen Männchen bei der intersexuellen Selektion zunächst die Weibchen von sich überzeugen. Dazu wenden sie verschiedene Methoden an, um für Weibchen attraktiv zu wirken.
Paradiesvögel-Männchen haben ein auffälliges Gefieder, das mit knalligen Farben oder außergewöhnlichen Federn bestückt ist. Außerdem zeigen sie aufwendige Balztänze: Mit ausgebreiteten Flügeln und tippelnden Füßen umzingeln sie die Weibchen. Mit den einzigartigen Gesängen der Männchen werden die Weibchen auch auf akustischer Ebene bezirzt.Bei anderen Tieren, wie Elchen, ist die Partnerwahl durch die intrasexuelle Selektion geprägt. Für sie zählt vor allem die Stärke. Ein muskulöser Körperbau und Waffen wie Geweihe helfen dabei, andere männliche Konkurrenten von den Weibchen fernzuhalten. Verhaltensweisen wie Drohgebärden können den Gegner einschüchtern, bevor es zu einem richtigen Kampf kommt.
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Beschreibe mögliche Auswirkungen der intrasexuellen Selektion.
TippsEin Teilsatz bleibt übrig.
Bestenfalls vertreibt der Gewinner den Konkurrenten, ohne das Verletzungen auftreten. Doch im schlimmsten Fall endet ein Wettstreit tödlich.
LösungBei der intrasexuellen Selektion konkurrieren die Männchen untereinander um ein oder mehrere Weibchen, Brutplätze und Reviere.
Der direkte Wettstreit kann riskant für die Männchen sein, da sie sich gegenseitig verletzen.
Der Gewinner eines Wettstreits übernimmt das Rudel, den Brutplatz oder darf sich das/die Weibchen aussuchen.
Der Verlierer eines Wettstreits muss das Rudel oder den Brutplatz verlassen bzw. darf sich nicht (als erster) mit dem/den Weibchen paaren.
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Skizziere Tierarten, bei der die Weibchenwahl eine Rolle spielt.
TippsBei der Weibchenwahl handelt es sich um eine intersexuelle Selektion.
Die Männchen treten in einen indirekten Wettstreit.
LösungBei Pfauen und Paradiesvögeln wählen sich die Weibchen besonders schöne Männchen aus, die sie zum Beispiel mit ihrem besonderen Federschmuck, Tänzen oder Gesängen überzeugen. Diese Merkmale und Verhaltensweisen gehören zur intersexuellen Selektion.
Männliche Elefanten, Löwen und Robben kämpfen um das Recht der Fortpflanzung. Hierbei finden vor allem Dominanzkämpfe statt, die als direkte Wettkämpfe zur intrasexuellen Selektion zählen.
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Erläutere die Unterschiede zwischen der sexuellen und natürlichen Selektion.
TippsDas Balzverhalten dient unter anderem zur Darbietung körperlicher Merkmale.
LösungEvolutionsbiologisch ist die Selektion ein wichtiger Mechanismus. Sie kann in die zwei folgenden Arten, welche ineinander greifen, unterteilt werden:
Bei der natürlichen Selektion überlebt am wahrscheinlichsten das am besten angepasste Individuum. Es besitzt gegenüber anderen einen Selektionsvorteil. Hierbei sind die Umweltfaktoren entscheidend.
Die sexuelle Selektion wird bestimmt durch die innerartliche Konkurrenz um Sexualpartner (intrasexuell) bzw. der Weibchenwahl (intersexuell). Die sexuelle Selektion ist eher von Verhaltensweisen (z. B. Kämpfen, Balzverhalten) geprägt.

Die Entstehung von Arten

Mutation und Selektion – Anwendung

Mutation - Entstehung und Auswirkung

Natürliche Selektion – Selektionsfaktoren und Selektionstypen

Isolation – verschiedene Isolationsformen

Isolation und Artbildung

Gendrift – ein Evolutionsfaktor

Was bedeutet Variation?

Was bedeutet Anpassung?

Sexuelle Selektion

Populationen und ihre genetische Struktur

Adaptive Radiation

Modifikationen – die Umwelt beeinflusst den Phänotyp

Präadaptation – Voranpassung an Umweltfaktoren

Rekombination der Chromosomen – Entstehung vielfältiger Individuen

Darwin und die Entstehung der Arten – Es war einmal Forscher und Erfinder (Folge 15)