Hallo! Hast Du dich schon einmal gefragt, wie das Verhalten der Lebewesen zustande kommt? Was ist Verhalten? Wie läuft angeborenes Verhalten ab? Und wie wird es gesteuert? Diese Fragen will ich mit Euch unter dem Thema „Instinktverhalten” nachgehen. Was gehört nun zum Verhalten? Da werdet Ihr sagen: „da fällt mir viel ein, es ist alles, was ein Lebewesen tut.” Und damit liegt Ihr völlig richtig. Wenn Du das auf das Verhalten Deines Haushundes überträgst, sind damit beispielsweise das Spielverhalten, Beute fangen, wegtragen und gegebenenfalls das Verstecken der Beute gemeint. Alle Bewegung gehören dazu. Körperstellungen und Haltung, einschließlich des Ruhens, Schlafens, Fressens und so weiter. Weiterhin will ich noch das Ab schnüffeln der Wege und Artgenossen, sowie die Abgabe von Duftstoffen, das Urinieren, die Kotabgabe, sowie das Bellen, Knurren als Lautäußerungen, und das Fressen als stoffwechselbedingtes Verhalten aufführen. Sollte Gefahr drohen, sträuben sich die Haare, wie hier bei diesem Polarwolf. Bei stärkerer Erregung werden sogar die Zähne wehrhaft gefletscht. Diese Dingo-Hündin beschützt voller Aufmerksamkeit ihre Jungen. Wölfe und Wildhunde leben in Verbänden, in Rudeln, sie sind soziale Tiere und verstehen die Körpersprache. Der weiße Wolf ist sich seines Verhaltens unsicher und ängstlich, wie es der eingeklemmte Schwanz, der gesenkte Kopf und die Mimik zeigen. Zum Verhalten gehört aber auch etwas, was wir nicht sehen. Es sind die inneren Ursachen des Verhaltens, die Eigenaktivität des Gehirns, das Verhaltensweisen spontan oder als gesteuerte Reaktionen auf Außen- und Innenreize entstehen lässt. Nun haben wir schon einige allgemeine Verhaltensmerkmale beispielhaft aufgeführt, um uns nun dem Instinktverhalten genauer zu nähern. Eine Hundemutter leckt Ihr frisch geborenes Junges instinktiv trocken. Mit instinktiv meine ich, dass das Verhalten überwiegend angeboren, also vererbt ist und es unbewusst erfolgt. Doch welche Merkmale hat Instinktverhalten im Einzelnen? Erstens: Nehmen wir an die Hündin bekommt das zweite Mal Nachwuchs. Es ist festzustellen, dass der Geburtsvorgang wiederholt in fast gleicherweise erfolgt. Eröffnungsphase, Austreibungsphase und Nachgeburtsphase gehören dazu. Wir finden also wiederum die gleichen Verhaltenselemente. Zweitens: Der Geburtsvorgang, das Werfen der Jungen wird durch Hormone der Embryonen und der Hündin selbst mit dem Einsetzen der Wehen eingeleitet. Ich werde die erhöhten Hormonspiegel als die inneren Reize, die inneren Bedingungen des Tieres, bezeichnen. Drittens: Das Trockenlegen wird durch eine innere Handlungsbereitschaft, die Motivation und den Anblick, den Geruch, die Laute der Welpen, die die äußeren Reize darstellen veranlasst. Insgesamt gesehen, haben alle Reize Einfluss auf die Intensität von Instinkthandlungen. Wie können wir nun bisheriges auf die Welpen übertragen? Erstens: Nach der anstrengenden Geburt und dem Trockenlecken und Aufwärmen, bekommen die Säuglinge Appetit. Welcher die innere Bedingung für die erste Instinkthandlung darstellt. Zweitens: Es ist ihnen angeboren mit dem gesteigerten Appetit, dem Hungergefühl, mit dem Suchverhalten, das sei Teil unserer Instinkthandlung, zu beginnen. Da sie noch blind sind, orientieren sie sich offensichtlich nach dem Geruch, was ebenso angeboren ist und auch instinktiv geschieht. Drittens: Körperwärme und typischer Geruch der Milchdrüsen laden die Handlungsbereitschaft weiter auf. Wird die Zitze durch Berührung erkannt, ist die Suche nach dem Schlüsselreiz beendet. Und es wird der angeborene Auslösemechanismus entblockt und das Saugen, es ist die Endhandlung, beginnt mit voller Kraft. Allmählich werden die Welpen satt, es sinkt die Handlungsbereitschaft für das Säugen, bis sie so niedrig ist, dass das Trinken eingestellt wird. Neue Instinkthandlungen, das Ruhen und das Verdauen als stoffwechselbedingtes Verhalten, beginnen. Eine Zusammenfassung zwischendurch zeigt uns einige Funktionskreise des Verhaltens übersichtlich. Tiere müssen sich ständig in der Umwelt orientieren. Junge zeigen Spielverhalten, dass ihrer Entwicklung dient. Wir lernten stoffwechselbedingtes Verhalten kennen, und, dass Duftstoffe abgegeben werden. Diese tragen zur Verständigung bei, genauso wie die Körpersprache. Das Beutefangverhalten wurde auch angesprochen. Setzen wir nun unsere Zusammenfassung zu den Merkmalen des Instinktverhaltens fort. Wir finden immer wieder, erstens, die gleichen Verhaltenselemente, zweitens, muss immer eine Handlungsbereitschaft, als innere Bedingung, vorhanden sein. Und das dritte Merkmal des Instinktverhaltens ist, dass die Reaktionen auf innere und äußere Reize erfolgen. Und viertens, Instinktverhalten ist artspezifisch und recht komplex. Instinktverhalten ist komplexer als Reflexe oder Reflexketten. Nun zu den Instinkthandlungen. Instinkthandlungen laufen stets nach dem gleichen Muster ab. Voraussetzung, dass eine solche Handlung in Gang kommt, sind eine Handlungsbereitschaft und äußere Reize. Sie wirken auf das Lebewesen ein und werden mit den Sinnesorganen aufgenommen. Die neuronalen Signale treffen auf den AAM, den angeborenen Auslösemechanismus, mit dem Filterelement, das nur die Information des Reizes zwei, des Schlüsselreizes, hindurchlässt und der AAM wird entblockt. Das Verrechnungsglied verarbeitet die Signale der Handlungsbereitschaft und des Schlüsselreizes und bestimmt die Intensität der erbkoordinierten Endhandlung, die es auslöst. Damit ist, ein allgemeines Blockschaltbild entstanden, dass den Ablauf einer Instinkthandlung darstellt. Ich hoffe, es hat Euch gefallen und ich sage Tschüss, wie immer euer Octavus.
Hallo Sabine und Ilknur,
zu Appetenzverhalten und Taxis gibt es ein anderes Video.
Vielen Dank für Euer Interesse.
Dankeschön deine Videos sind immer super verständlich und du hast eine sehr angenehme Stimme. Ich höre dir gerne zu
Ich vermisse in dem Video die Beschreibung der ersten beiden Phasen einer Instinkthandlung: Appetenzverhalten und Taxis, die vor der Endhaltung gezeigt werden.