Erfahre, wie Vor- und Nachsilben die Bedeutung von Wörtern verändern. Präfixe wie un- ändern die Bedeutung, während Suffixe wie -heit oft die Wortart beeinflussen. Verstehe den Unterschied und entdecke viele Beispiele! Interessiert? Tauche ein und lerne mehr!
In der deutschen Sprache benötigt man zur Bildung von Wörtern verschiedene Bausteine.
Der Wortstamm wird immer benötigt, denn er trägt die Kernbedeutung eines Worts in sich.
An den Wortstamm kann ein Präfix (Vorsilbe) und Suffix (Nachsilbe) angehängt werden.
Vorsilbe – Präfix
Manche Wörter haben im Deutschen eine Vorsilbe. Diese nennt man laut Definition auch Präfix. Das Präfix wird vor den Wortstamm gesetzt. Durch ein Präfix kann sich die Bedeutung eines Worts ändern. Man kann zum Beispiel das Gegenteil eines Worts bilden, indem man ihm das Präfix un- voranstellt:
pünktlich – unpünktlich
musikalisch – unmusikalisch
sicher – unsicher
Auch aus Präpositionen wie an, auf, bei oder um lassen sich Präfixe machen. Sie geben dem Wort eine etwas andere Bedeutung, zum Beispiel:
treiben – antreiben
stellen – aufstellen
legen – beilegen
fahren – umfahren
Nachsilbe – Suffix
Für die Bildung eines neuen Worts benötigt man im Deutschen häufig ein Suffix. Laut Definition ist ein Suffix eine Nachsilbe. Es wird also nach dem Wortstamm an das Wort angefügt. Dabei verändern Suffixe nicht nur die Bedeutung des Worts, sondern oft auch seine Wortart. Man kann durch ein Suffix zum Beispiel aus einem Nomen ein Adjektiv bilden, indem man die Nachsilbe -lich an den Wortstamm anfügt. Manchmal bleibt die Wortart aber auch gleich.
Kind (Nomen) – kindlich (Adjektiv)
Freund (Nomen) – freundlich (Adjektiv)
Glück (Nomen) – glücklich (Adjektiv)
süß (Adjektiv) – süßlich (Adjektiv)
Andere typische Suffixe zeigen an, dass es sich bei einem Wort zum Beispiel um ein Nomen handelt. Einige dieser Suffixe, die immer auf ein Nomen hinweisen, sind -heit, -keit, -ung und -nis. So lassen sich aus Adjektiven und Verben ganz leicht Nomen bilden:
gemein (Adjektiv) – die Gemeinheit (Nomen)
übel (Adjektiv) – die Übelkeit (Nomen)
üben (Verb) – die Übung (Nomen)
geheim (Adjektiv) – das Geheimnis (Nomen)
Nachsilben – Beispiele
Da es im Deutschen viele verschiedene Suffixe gibt, sind hier noch einmal wichtige Suffixe mit Beispielen aufgelistet.
-arm (wie in fettarm)
-chen (wie in Männchen)
-haft (wie in ekelhaft)
-in (wie in Lehrerin)
-ismus (wie in Sozialismus)
-le (wie in Spätzle)
-leer (wie in inhaltsleer)
-lein (wie in Büchlein)
-ling (wie in Frühling)
-los (wie in arbeitslos)
-reich (wie in abwechslungsreich)
-schaft (wie in Gemeinschaft)
-tum (wie in Reichtum)
-voll (wie in gehaltvoll)
Vorsilben – Beispiele
Folgende Liste enthält die wichtigsten Präfixe im Deutschen:
ab- (wie in abschließen)
an- (wie in ankommen)
auf- (wie in auffinden)
aus- (wie in auslaufen)
be- (wie in belegen)
bei (wie in beitreten)
dar- (wie in darstellen)
ein- (wie in einfinden)
er- (wie in erledigen)
hin- (wie in hinfahren)
hinter- (wie in hintergehen)
nach- (wie in nachsagen)
nieder- (wie in niederlegen)
über- (wie in überreden)
um- (wie in umleiten)
unter- (wie in untergraben)
ver- (wie in versuchen)
vor- (wie in vorbereiten)
weg- (wie in wegnehmen)
wider- (wie in widerlegen)
zer- (wie in zerdrücken)
zu- (wie in zudecken)
zusammen- (wie in zusammenhalten)
Unterschied zwischen Vor- und Nachsilbe
Der Unterschied zwischen Präfix und Suffix ist, dass das Präfix dem Wortstamm vorangestellt wird und das Suffix dem Wortstamm nachgestellt wird. Die Vorsilbe steht also immer vor, die Nachsilbe immer nach dem Wortstamm.
Im Deutschen ist es aber auch möglich, dass ein Wort ein Präfix und ein Suffix gleichzeitig hat, zum Beispiel:
die Umstellung (Präfix: Um-, Wortstamm: -stell-, Suffix: -ung)
Eine Nachsilbe ist ein Wortbestandteil, der am Ende eines Wortes steht und seine Bedeutung oder grammatikalische Funktion verändert. Ein Beispiel für eine Nachsilbe ist -ung in Lesung.
Ein Präfix ist ein Wortbestandteil, der am Anfang eines Wortes steht und seine Bedeutung oder grammatikalische Funktion verändert. Ein Beispiel für ein Präfix ist un- in unglücklich. Präfix ist der Fachbegriff für die Vorsilbe.
Ein Suffix ist ein Wortbestandteil, der am Ende eines Wortes steht und seine Bedeutung oder grammatikalische Funktion verändert. Ein Suffix ist somit eine Nachsilbe.
Nachsilben sind eine Art von Endungen, die speziell am Ende eines Wortes hinzugefügt werden, um seine Bedeutung oder Grammatik zu verändern. Oft entsteht durch eine Nachsilbe ein ganz neues Wort. Bei Endungen wir das Grundwort beispielsweise nur an die Personalform angepasst.
Silben sind lautliche Einheiten in einem Wort. Man kann Silben erkennen, indem man das Wort langsam ausspricht und dabei auf die einzelnen Vokale achtet.
Vorsilben stehen am Anfang eines Wortes und verändern ebenfalls dessen Bedeutung oder Grammatik, während Nachsilben am Ende eines Wortes angehängt werden.
Einige Beispiele für Nachsilben, die aus Verben oder Adjektiven Nomen machen, sind -ung (z. B. die Lesung), -heit (z. B. die Freiheit), -keit (z. B. die Freundlichkeit).
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Versuche jeweils sinnvolle Wörter mit den Präfixen und Suffixen zu bilden.
Ein Beispiel für ein Wort mit wider wäre widersprechen.
Lösung
Ein Präfix ist eine Vorsilbe, die dem Wortstamm vorangestellt wird. Ein Suffix ist dem Wortstamm nachgestellt. Es können auch mehrere Suffixe miteinander kombiniert werden, wie beispielsweise bei
Schön-heit-en
Beide Verfahren werden genutzt, um neue Wörter im Deutschen zu bilden.
Achte auf die Präfixe und Suffixe. Welche Wörter wurden verändert?
-ung ist beispielsweise ein Suffix.
be- ist beispielsweise ein Präfix.
Lösung
Ein Wort besteht aus verschiedenen Wortbestandteilen. Durch das Hinzufügen von Präfixen, den Vorsilben, oder Suffixen, den Nachsilben, an den Wortstamm kann man neue Wörter bilden. Dies funktioniert bei Verben, Adjektiven und Nomen.
Folgende Lösungen sind richtig:
Der Malervermalt sich bei seinem Bild.
Die Besucherin und der Besucher besuchten die Ausstellung.
Ich bewohne die große Wohnung ganz alleine.
Die Sänger besangen den Frühling.
Ich begreife langsam die Unbegreiflichkeit deines Unterfangens.
Präfigierung meint das Bilden neuer Wörter mit einem Präfix, also einer Vorsilbe. Präfixe sind beispielsweise ent- und ver-.
Suffigierung meint das Bilden neuer Wörter mit einem Suffix, also einer Nachsilbe. Suffixe sind beispielsweise -ung und -keit.
Lösung
Bei der Präfigierung werden Präfixe, also Vorsilben, vor den Wortstamm gestellt, um ein neues Wort zu bilden. Bei den Beispielswörtern sind dies beispielsweise:
ver-laufen
miss-verstehen
ent-gangen
Bei der Suffigierung werden durch das Anhängen von Suffixen, also Nachsilben, an den Wortstamm neue Wörter gebildet. Beispielsweise:
Ein Präfix, also eine Vorsilbe, ist beispielsweise be-.
Ein Suffix, also eine Nachsilbe, ist beispielsweise -lich.
Lösung
Das Bilden neuer Wörter funktioniert beispielsweise durch das Anhängen eines Präfixes, einer Vorsilbe, oder eines Suffixes, einer Nachsilbe an den Wortstamm. Beides ist auch zur gleichen Zeit möglich.
Bei dem Wortstamm freund sind folgende Lösungen denkbar:
freund-lich: Wortstamm+Suffix
un-freund-lich: Präfix+Wortstamm+Suffix
Freund-lich-keit: Wortstamm+Suffix+Suffix
Un-freund-lich-keit: Präfix+Wortstamm+Suffix
Freund-schaft: Wortstamm+Suffix
be-freunden: Präfix+Wortstamm
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