„Schachnovelle“ – Interpretationsansatz und Rezeptionsgeschichte (Zweig)
Stefan Zweigs "Schachnovelle" wurde im Jahr 1941 geschrieben und zeigt die psychologischen Auswirkungen der Isolation während der Zeit des Nationalsozialismus. Die Novelle reflektiert Zweigs eigene Depression und sein inneres Leid im Exil. Sie verdeutlicht die Persönlichkeitsspaltung von Dr. B. durch Schach als Flucht vor dem Wahnsinn. Interessiert? Das und mehr erfährst du in der folgenden Geschichte!

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„Schachnovelle“ – Interpretationsansatz und Rezeptionsgeschichte (Zweig) Übung
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Fasse wichtige Aussagen zur „Schachnovelle" zusammen.
TippsDer Autor der „Schachnovelle", Stefan Zweig, floh als Sohn jüdischer Eltern aus Nazi-Deutschland.
Die Figur des Dr. B. entwickelt in der Novelle eine gespaltene Persönlichkeit.
LösungDie „Schachnovelle" des jüdischen Autors Stefan Zweig wurde zwar in der deutschen Originalsprache veröffentlicht, jedoch außerhalb Deutschlands und Österreichs. Hier regierten die Nationalsozialisten und Zweig galt als unerwünschter Schriftsteller, zumal er in seiner „Schachnovelle" durch die Figur des Doktor B. auch ein Mahnmal für den politisch Verfolgten setzte. Die „Schachnovelle" gilt dabei gemeinhin als eine psychologische Erzählung. Die Themen der Isolationshaft, der geistigen Unterforderung, der Einsamkeit und des Spiels mit zwei Rollen nehmen hier zentrale Stellungen ein.
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Beschreibe die Figuren aus der „Schachnovelle".
TippsUnter multipler Persönlichkeit versteht man eine Spaltung der Persönlichkeit.
Alle drei Figuren sind monomanisch geprägt, d.h. einseitig auf eine Sache fixiert.
LösungFolgendes solltest du über die drei Figuren in der „Schachnovelle" wissen:
- Dr. B entwickelt im Laufe der Novelle eine multiple Persönlichkeit, der er am Ende unterliegt. Dies soll symbolisieren, dass die kultivierte Welt des Geistes und die Humanität unter der Herrschaft der Nazis zu Ende gehen. Während seiner Haft hat er sich das Schachspiel fast schon monomanisch angeeignet.
- Der egozentrische McConnor strebt nach Macht, Reichtum und den Sieg beim Schachspiel. Dabei geht er auch über Leichen.
- Marko Czentovic kann nichts außer Schach spielen. Es ist eine Kunst, die er perfekt beherrscht, ohne dass er dabei etwas außer den Sieg produziert.
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Schildere die Doppelbedeutung des Schachspiels in der Novelle.
TippsWarum wird dem Schachspiel so eine große Bedeutung eingeräumt? Wofür steht es stellvertretend?
LösungDem Schachspiel kommt in Zweigs Novelle eine Doppelbedeutung zu:
- Dr. B kann dank des Schachspiels seine Isolationshaft überstehen, wird durch die Figuren des McConnor und des Mirko Czentovic jedoch wieder daran erinnert und erleidet eine multiple Persönlichkeitsstörung.
- Durch die Figuren des McConnor und des Mirko Czentovics wird das Schachspiel als etwas mechanisches dargestellt, praktisch als eine Kunst, die nicht weiter produziert als Sieg oder Niederlage.
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Erschließe die autobiographischen Züge in Stefan Zweigs „Schachnovelle".
TippsAls Sohn jüdischer Eltern war die NS-Herrschaft für Zweig eine Bedrohung. Wie stellt er das in der Novelle dar?
LösungDie „Schachnovelle" ist nicht nur psychologisch, sondern auch politisch angehaucht. Durch die Figur des Doktor B. verarbeitet Zweig seine eigenen Erfahrungen mit dem NS-Regime. Dr. B muss dabei ähnlich wie Zweig die gleiche Einsamkeit und Machtlosigkeit durchleben. Zweig war dabei bereits vor dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Österreich 1938 ins Exil geflohen.
Quelle des Textauszugs: http://www.ciando.com/img/books/extract/3159600777_lp.pdf (Stand vom 17.09.2017)
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Stelle die inhaltliche Struktur der Novelle dar.
TippsDie Binnenhandlung wird von der Rahmenhandlung eingebettet.
LösungZu den Merkmalen einer Novelle zählt die Strukturierung des Inhalts in eine Rahmenhandlung, in die die eigentliche Handlung, die Binnenhandlung, eingebettet wird.
Die Rahmenhandlung der Novelle bildet die Schiffsfahrt von New York nach Buenos Aires im Jahre 1942. An Bord befindet sich der Schachweltmeister Mirko Czentovic. Dem Erzähler gelingt es am Ende der Reise, eine Partie zwischen den beiden zu organisieren. Zuvor setzt jedoch der Egozentriker McConnor alles daran, gegen den amtierenden Schachweltmeister Czentovic zu spielen. Nach seiner Niederlage fordert er Revanche, wird dabei jedoch von Dr. B abgelöst.
Innerhalb von zwei Rückblenden erfährt der Leser dabei zum einen, dass der Schachweltmeister Mirko Czentovic als slawisches Waisenkind von einem Pfarrer groß gezogen wurde. Obwohl er eine große Begabung im Schachspiel hat, wird er sonst als zurückgeblieben beschrieben.
Die zweite Rückblende und eigentliche Binnenhandlung der Novelle bildet Dr. Bs Schicksal während der Einzelhaft. Ihm gelang es, ein Schachbuch zu stehlen, womit er sich autodidaktisch das Spiel beibrachte.
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Erkläre anhand des folgenden Zitats, warum das Schachspiel eine multiple Persönlichkeit ausbilden kann.
TippsWorin besteht der Unterschied der Figuren Mirko Czentovic und Dr. B in Bezug auf das Schachspiel?
LösungIn dem Textauszug aus der „Schachnovelle" macht Zweig auf die Paradoxie des Schachspiels aufmerksam. Auf der einen Seite entwickelt sich die Strategie von Schwarz und Weiß in zwei verschiedenen Köpfen völlig unterschiedlich. Geht man nun einmal davon aus, dass Schwarz und Weiß von der selben Person verkörpert wird, setzt das ein Doppeldenken, d.h. eine Spaltung des Bewusstseins voraus. Während Mirko Czentovic dazu mechanisch in der Lage ist, löst diese Anforderung in Dr. B eine multiple Persönlichkeitsspaltung hervor.
Quelle des Textauszugs: Zweig, Stefan (1991): Schachnovelle. Frankfurt am Main, S. 66f.
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