Moritat
Entdecke die Welt der Moritaten! Erfahre, was eine Moritat ist, wie sie entstand und berühmt wurde. Von schaurigen Ereignissen bis zu berühmten Beispielen aus der Literatur. Interessiert? Tauche ein und lerne mehr über diese faszinierende lyrische Form!

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Grundlagen zum Thema Moritat
Was ist eine Moritat?
Eine sogenannte Moritat ist verwandt mit der lyrischen Textform der Ballade, hat jedoch ganz eigene Merkmale. Woraus die Bedeutung des Wortes „Moritat“ abgeleitet werden kann, ist in der Literatur- und Sprachwissenschaft nicht eindeutig belegt: Einerseits wird auf das übliche Thema dieses Erzählgesangs Bezug genommen, nämlich einer schaurigen Mordtat. Andererseits wird auch aus dem meist belehrenden Charakter der Erzählung die klanggleiche Nähe zur Moral (lateinisch mores) hergestellt.
Moritat einfach erklärt
Im Bänkelsang bzw. in der Moritat geht es in der Regel um wahre Begebenheiten und dramatische Ereignisse, meist Schauergeschichten, die durch viele Bänkelsänger in verschiedenen Ländern verbreitet wurden. Eine Tafel mit Bildern zum Geschehen unterstützt die Geschichte. Die Schreckensgeschichte einer Moritat endet häufig damit, dass das Gute über das Böse siegt und so die Zuhörenden belehrt.
Woher stammt der Begriff Bänkellied?
Literaturgeschichtlich wird die Moritat als eine Spielart des Bänkelsangs beziehungsweise Bänkellieds definiert. Der Bänkelsänger stellte sich früher auf Marktplätze, Jahrmärkte oder am Straßenrand meist auf eine Bank und fing an, seine Lieder, die Moritaten, vorzutragen. Dabei wurde er häufig von einer Drehorgel, dem sogenannten Leierkasten, oder einer Gitarre begleitet.
Doch was bedeutet der Begriff „Bänkel“ überhaupt? Man geht davon aus, dass die Verkleinerungsform der Bank aus dem Alemannischen bzw. dem Schweizer Dialekt kommt: das Bänkel. Die Schweizer sprechen auch von der Schnitzelbank, womit die Zusammenstellung kurzer Verse gemeint ist, die in der Fastnacht verteilt werden. Da auch in Österreich die Tradition des Bänkelsängers seit dem 17. bzw. 18. Jahrhundert weitverbreitet war, ist wohl zu vermuten, dass die Bezeichnungen Bänkelsang und Moritat aus dem südlichen Sprachraum des Deutschen stammen. Dennoch gab es Liedvorträge fahrender Gesellen bereits im Mittelalter in ganz Europa. Der Spielmann oder Barde galt damals als willkommener Gast an den Adelshöfen, wo er mit Unterstützung seiner Leier (lateinisch lyra für das bekannte Zupfinstrument) Geschichten erzählte und besang, die oftmals wahre Ereignisse verarbeiteten. Bilderzähler gibt es übrigens auch in der Geschichte anderer Kulturen.
Charakteristische Stilmittel des Moritatengesangs
Mit der Vortragsweise wird das Publikum direkt angesprochen und ihm wird versichert, dass alles wahrhaftig geschehen ist. Der Einstieg erregt dabei große Spannung. Da alle den Text gut verstehen sollen, wird die Moritat sehr einfach gehalten. Die Strophen sind regelmäßig. Die Sprache ist formelhaft. Bekannte Redewendungen kehren immer wieder.
Berühmte Beispiele für Moritaten
Eine anonyme Dichterin oder ein anonymer Dichter schrieb die aus sieben Strophen bestehende Moritat Finster ist die Mitternacht, deren erste Strophe folgendermaßen beginnt:
Wolken ziehen trüb und trüber
Wilder Schauer saust vorüber
Alles ruht, Verrat nur wacht [...]
Die Moritat ist heute fast ausgestorben, wurde jedoch bis in die 20er- und 30er-Jahre des 20. Jahrhunderts verwendet. In diese Zeit fällt auch die Entstehung der wohl bekanntesten modernen Moritat von Mackie Messer, die die Dreigroschenoper (1928) von Bertolt Brecht einleitet:
Und der Haifisch, der hat Zähne / Und die trägt er im Gesicht /
Und Macheath, der hat ein Messer / Doch das Messer sieht man nicht.
An 'nem schönen blauen Sonntag / Liegt ein toter Mann am Strand /
Und ein Mensch geht um die Ecke / Den man Mackie Messer nennt.
„Strand“ (englisch ausgesprochen) bezieht sich hier auf eine berühmte Straße in London, die von Mackie Messer unsicher gemacht wird. In der Originalversion wurde das Gedicht mit Musik von Kurt Weil vertont und mit einem Leierkasten unterlegt. Das Stück, das am 31. August 1928 uraufgeführt wurde, wird bis heute immer wieder gecovert und neu eingespielt.
Die Renaissance der Moritat
Die lyrische Stilform der Moritat, also der erzählenden Ballade, findet sich typischerweise auch im traditionellen Kabarett. Seit einigen Jahrzehnten pflegen Lyrikerinnen und Lyriker sowie Songwriterinnen und Songwriter auch die Tradition des Bänkelsangs und lassen Moritaten mit modernen Texten, aber nach historischen Prinzipien wieder aufleben, ganz besonders im schweizerischen und österreichischen Raum.
Zusammenfassung: Was bedeutet Moritat?
Die Moritat ist eine schaurige Ballade und eine Spielform des Bänkelsangs, in der eine scheinbar wahrhaftig geschehene Mordtat besungen wird. Auf einer Bank stehend wird in einer einfach gehaltenen Sprache und Strophenform ein Erzähllied über schreckliche Begebenheiten gesungen, wobei dir Sängerin oder der Sänger häufig von einem Leierkasten oder von einer Gitarre unterstützt wird. Mit einem Stab wird auf eine Tafel mit Bildern des Schreckens gezeigt. Oft endete die Moritat mit einer Moral, um das Verbrechen nicht gutzuheißen.
Transkript Moritat
Moin, ich bin’s, Tim. Wir befinden uns in der Lyrik. Es gibt nicht nur Sonette, Knittelverse und Alexandriner. Es gibt auch die Moritat, eine Gedichtform, die ganz eigene Merkmale besitzt. Schauen wir uns das an! Die Definition der Moritat sagt, dass es eine Spielart des Bänkelsangs ist. Doch was ist “Bänkelsang”? Der Bänkelsänger stellte sich dazu früher auf Marktplätzen oder Straßen auf eine kleine Bank und fing an sein Lied vorzutragen. Dabei wurde er häufig von einer Drehorgel oder Gitarre begleitet. Im Bänkelsang geht es immer um wahre Begebenheiten, meist Schauergeschichten, die durch die Bänkelsänger in aller Herren Länder verbreitet wurden. Eine Tafel mit Bildern zum Geschehen unterstützte die Geschichte. Der Begriff Moritat leitet sich vom Begriff Mordtat und weist damit gleich auf ihre Themen hin. Die Schreckensgeschichte endet damit, dass das Gute über das Böse siegt und die Zuhörer belehrt. Im Unterschied dazu geht es im Bänkelsang allgemein um dramatische Ereignisse.
Dabei verwendet der Moritatensänger einige charakteristische Stilmittel. Er spricht das Publikum direkt an und versichert den Zuhörern, dass alles wahrhaftig geschehen ist. Da alle ihn gut verstehen sollen, hält er die Moritat sehr einfach: Die Strophen sind regelmäßig, die Sprache ist formelhaft, bekannte Redewendungen kehren immer wieder. Ein guter Einstieg erregt dabei große Spannung. Ein anonymer Dichter schrieb die Moritat “Finster ist die Mitternacht”, die anfängt mit: Wolken ziehen trüb und trüber Wilder Schauer saust vorüber Alles ruht, Verrat nur wacht.
Die Moritat ist heute fast ausgestorben, wurde jedoch bis in die 20er und 30er Jahre des 19. Jahrhunderts verwendet. In diese Zeit fällt auch die vielleicht bekannteste moderne Moritat, die Teil der Dreigroschenoper von Bertolt Brecht ist. Hier ein Ausschnitt: Und der Haifisch, der hat Zähne Und die trägt er im Gesicht Und Macheath, der hat ein Messer Doch das Messer sieht man nicht. An ’nem schönen blauen Sonntag Liegt ein toter Mann am Strand Und ein Mensch geht um die Ecke Den man Mackie Messer nennt. Diese Moritat von Mackie Messer steht am Anfang der Dreigroschenoper und führt die Rolle von Mackie Messer ein. “Strand” bezieht sich hierbei auf eine berühmte Straße in London, die von Mackie Messer unsicher gemacht wird. In der Originalversion wurde das Gedicht von Kurt Weill vertont und mit Leierkasten unterlegt. Bis heute wird es immer wieder gecovert und neu eingespielt. Jetzt wissen wir, was eine Moritat ist! Sie ist ein Spielform des Bänkelsangs und verbreitete durch die Moritatensänger scheinbar wahrhaftig geschehene Mordtaten. Dabei steht der Sänger auf einer Bank und singt in einer einfach gehaltenen Sprache und Strophenform von schrecklichen Begebenheiten, wobei er häufig von einem Leierkasten oder einer Gitarre unterstützt wird und mit einem Stab auf eine Tafel mit Bildern des Schreckens zeigt. Zum Glück siegt jedoch immer das Gute über das Böse. Die Moritat von Mackie Messer von Bertolt Brecht ist wohl das berühmteste Bänkellied. Er setzte sie an den Anfang seiner Dreigroschenoper als spannenden Einstieg. Von dort aus wurde sie immer wieder gecovert und neu interpretiert. So weit so gut! Ciao und bis bald!
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Wenn ihr wollt dass er lauter spricht macht doch einfach euer Gerät lauter
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😎 cool aber Biiiiiiiiiiiiiiiiiiite lauter sprechen 🗣
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ganz gutes video, aber bitte sprech ein bisschen lauter. sonst gut😀😃😉🔊
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AaaaaaaaaLllllllllEeeeeeSsssssss chillig und macht spaß=)
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Sehr cool
Moritat Übung
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Gib die wichtigsten Merkmale der Moritat an.
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Entscheide, welche Bilder am besten zur Moritat, zum Bänkelsang und zum Naturgedicht passen.
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Beschreibe die Merkmale einer Moritat.
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Bestimme die zentralen Motive der „Moritat von Mackie Messer“.
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Bestimme die Reihenfolge folgender Verse.
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Analysiere den folgenden Text von Wolf Biermann hinsichtlich der Merkmale von Moritaten.
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