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„Dantons Tod“ – Interpretationsansatz und Rezeptionsgeschichte (Büchner)

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Deutsch-Team
„Dantons Tod“ – Interpretationsansatz und Rezeptionsgeschichte (Büchner)
lernst du in der 11. Klasse - 12. Klasse - 13. Klasse

„Dantons Tod“ – Interpretationsansatz und Rezeptionsgeschichte (Büchner) Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video „Dantons Tod“ – Interpretationsansatz und Rezeptionsgeschichte (Büchner) kannst du es wiederholen und üben.
  • Tipps

    Erst nach und nach konnte das Werk rezipiert werden: Zuerst noch in zensierter Form, später im Originaltext. Erst dann wurde das Werk aufgeführt.

    Lösung

    Georg Büchner war ein scharfer Kritiker des bestehenden Systems. Das brachte ihm viele mächtige Feinde ein, weshalb seine Werke erst sehr spät nach seinem Tod frei zugänglich wurden.

    • Kurz vor seinem Tod, nämlich 1835, schaffte er es, „Dantons Tod“ als sein einziges literarisches Werk zu veröffentlichen. Allerdings wurde es stark zensiert und kurz darauf von der deutschen Bundesversammlung verboten.
    • 1850 gab der Bruder seine nachgelassenen Schriften und damit auch die anderen Dramen und Fragmente heraus, allerdings in stark abgeänderter Form.
    • 1878/79 gab der Schriftsteller Karl Emil Franzos die Werke schließlich in der ursprünglichen Fassung heraus.
    • 1902 wagte man sich in Berlin an die Uraufführung, die jedoch keinen Erfolg hatte.
    • 1913 spielte man das Stück in München.
    • Doch erst 1916 schaffte das Drama seinen Durchbruch mit der Inszenierung von Max Reinhardt, der damit später nach Wien und New York tourte.
  • Tipps

    Büchner konnte sich davon fernhalten, die Revolution zu glorifizieren: Er wollte über die Revolution nach historischen Maßstäben richten.

    Lösung

    Die Französische Revolution ist das Hauptthema des Dramas „Dantons Tod“. Büchner ging es dabei um eine Beurteilung der historischen Ereignisse nach möglichst objektiven und nicht-ideologischen Maßstäben. Er wollte ein wirklichkeitsgetreues Abbild zeichnen, das sich nicht der blinden Glorifizierung hingab.

    Das schaffte er, indem er klar herausstellte, dass die Revolution ihre Ziele nicht erreicht hatte: Das französische Volk war nach wie vor im Elend. Die fehlende Bildung und die schlechten Lebensverhältnisse der Bevölkerung ermöglichten den Machthabenden, es ideologisch zu lenken und zu manipulieren. Das Volk als Pöbel richtete durch Lynchjustiz über seine Feinde. Die tiefergehenden wirtschaftlichen Probleme wie z. B. der Gegensatz zwischen Arm und Reich wurden nicht berührt, weshalb die Menschen weiter Hunger litten.

    Doch auch für die Revolutionäre wird kein positives Bild gezeichnet: Robespierre war ein gewalttätiger Alleinherrscher über Leben und Tod. Damit stand er den absolutistischen Prinzipien seiner Feinde in nichts nach.

  • Tipps

    Fatalist/-innen glauben, dass alles vorherbestimmt bzw. determiniert sei. Dagegen sagen die Moralist/-innen, dass jede/-r für seine/ihre Taten verantwortlich sei.

    Lösung

    Die Frage, inwieweit der Mensch seine Geschichte beeinflussen kann, ist eine Grundkonstante der Philosophie. Sie betrifft die Freiheit der Entscheidung: Hat Gott mein Leben und Schicksal festgelegt? Oder irgendeine andere Macht? Wenn alles eine Ursache nach physikalischen Prinzipien hat, wie soll ich dann selbst außerhalb dieser Reaktionskette stehen? Sind meine Entscheidungen nicht durch meine Biographie und die Umwelt vorherbestimmt? Diese Gedanken finden sich in der Schule der Fatalist/-innen und Determinist/-innen wieder. Sie lehnen ab, dass der Mensch einen Willen hätte, der frei von materiellen Effekten das menschliche Handeln steuern könne.

    Letzteres verteidigen die Moralist/-innen. Moral braucht einen freien Willen. Denn ohne eigene Entscheidungsgewalt hätte man keine Option, zwischen verschiedenen guten oder schlechten Handlungen zu wählen. Und jede/-r von uns hat bereits die Erfahrung machen können, dass er/sie eine Entscheidung getroffen hat, die besser war als die Alternative. Ohne Schuldfähigkeit gibt es keine Schuld. Die Verteidiger/-innen der Freiheit des Willens geben letztendlich die Regeln zum Zusammenleben vor, indem sie ein bestimmtes Verhalten unter Strafe stellen.

  • Tipps

    Fatalismus vs. freier Wille: Welche Überzeugung spiegelt das Zitat wider? Worin sieht Büchner damit das Scheitern der Revolution und wem gibt er die Schuld am Scheitern?

    Lösung

    Saturn frisst seine Kinder: Diese antike römische Sage erzählt, dass Saturn, Vater von Jupiter und vormaliger oberster Gott, nach einem Orakelspruch von einem seiner Kinder entmachtet werden würde. Daher verschlingt er alle bis auf Jupiter, den seine Frau auf einer Insel versteckte und der später das Schicksal an seinem Vater erfüllte.

    In Büchners Drama spricht Danton diesen Satz aus. Man könnte den Satz zunächst so verstehen, dass die Revolutionsvertretenden ihre eigenen Fortschritte (Kinder) am Ende zerstören würden, z. B. durch unterschiedliche Positionen und Machtinteressen. Auch könnte gemeint sein, dass die Revolutionär/-innen (Kinder) von der Revolution selbst hingerichtet werden, wie es Danton und seiner Gefolgschaft im Stück widerfährt.

    Man könnte aber auch den Aspekt des Schicksalshaften der antiken Sage mit einbeziehen. Dann könnte das Zitat auch so verstanden werden, dass die Verhältnisse der Zeit (Saturn) die Anhänger/-innen der Revolution (Kinder) hervorgebracht und vernichtet haben: Die Kinder haben also keinen Einfluss darauf, wie die Revolution verläuft. Das stände im Widerspruch zum verbreiteten Glauben, dass es vor allem die Entscheidungsträger im Parlament (wie Robespierre, Danton etc.) gewesen seien, die über die Ereignisse und Aktionen befahlen und so den Lauf der Revolution steuerten. Die Revolution wurde jedoch nach einiger Zeit so komplex, dass sie sich nicht mehr steuern ließ. Die Tötungsmaschinerie, eventuell von den Machthabenden, vielleicht vom Volk, möglicherweise von einer anderen Macht angeworfen, konnte nicht mehr gestoppt werden: Die Mechanismen hatten sich verselbstständigt. Damit wäre der Satz Ausdruck eines Fatalismus. Der Fatalismus schränkt die Selbstbestimmung der Menschen ein, indem er sagt, dass die Ereignisse von einer höheren Macht verursacht würden: Man kann es Schicksal, Vorhersehung oder auch anders nennen. Denn auch Saturn kann sich letztendlich nicht dem vorausgesagten Schicksal entziehen: Sein selbsterzeugtes Ende holt ihn ein.

    Quelle: Büchner, Georg (1979): Werke und Briefe. Dantons Tod. S. 26.

  • Tipps

    Ist der Stoff heute noch relevant? Sind die behandelten Probleme im Drama heute gelöst? Wie steht es um den Gegensatz zwischen Arm und Reich?

    Lösung

    Büchners Dramen sind von nicht zu unterschätzender Aktualität, denn auch heute finden wir in der Welt Revolutionen, die meist so schlimm ausgehen wie diese historische Vorlage. Es geht Büchner also sowohl um eine historische und zeitkritische Einordnung der Revolution als auch um die Grundfragen unserer Existenz: Warum und wofür kämpfen wir? Welche Probleme stehen eigentlich am Anfang unserer Gesellschaft und warum sind diese Probleme so schwer lösbar? Es geht um finanzielle, geistig-intellektuelle und um symbolische Machtunterschiede, vor allem zwischen Arm und Reich.

    Die Zensur machte allerdings eine Rezeption schwierig. Erst verspätet zeigte das Werk seine Aktualität, indem sich bekannte Schriftsteller wie Gerhart Hauptmann auf Vorträgen und in Schriften nach der Veröffentlichung des Werkes dafür einsetzten.

  • Tipps

    Fatalismus und Lebensüberdruss können eng verwandt sein. Wie hängen sie miteinander zusammen? Wie zeigt sich das im obigen Zitat?

    Lösung

    Danton wird von Anfang an als melancholischer Typ charakterisiert. Er sieht, wie vergeblich alle Bemühungen waren und wie sich das Rad der Zeit immer weiter dreht. Dass auch er nicht positiv auf die Ereignisse einwirken und beispielsweise die Septembermorde verhindern konnte, schreibt er dem Fatalismus zu. Seine Einstellung bringt ihn zu der Einsicht, dass auch die Machthabenden keinerlei Macht mehr haben: Die Revolution lenkt sich selbst.

    Dieser Kontrollverlust – auch über sein eigenes Leben – macht Danton des Lebens überdrüssig. Im Zeitvertreib mit den Sinnesfreuden des Lebens verliert er mehr und mehr den Bezug zu dessen Sinnhaftigkeit. Häufige Zitate wie das obige belegen diese depressive Niedergedrücktheit. Er spricht natürlich metaphorisch. Die Hülle der Zeit - also der Zuber - ist zu groß für die Essenz: den Inhalt. Das Ziel rechtfertigt die Mittel nicht mehr. Es geht um Unproportioniertheit. Die Resignation bewirkt, dass Danton selbst für seine Freiheit nicht mehr kämpfen will: Wenig später wird er verhaftet.

    Büchner, Georg (1979): Werke und Briefe. Dantons Tod. S. 35.

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