- Chemie
- Anorganische Verbindungen – Eigenschaften und Reaktionen
- Oxidation und Reduktion
- Die Thermitreaktion als Beispiel einer Redoxreaktion
Die Thermitreaktion als Beispiel einer Redoxreaktion
Die Redoxreaktion kennst du schon. Die Thermitreaktion ist ein Beispiel für eine Redoxreaktion, bei der sowohl eine Oxidation als auch eine Reduktion stattfindet. Es handelt sich um eine Sauerstoffübertragung zwischen Aluminium und Eisenoxid. Diese Redoxreaktion kann durch Oxidationszahlen gekennzeichnet werden. Lerne mehr über Aufnahme und Abgabe der Elektronen bei der Thermitreaktion sowie Elektronenübertragung heute.
- Die Thermitreaktion als Beispiel einer Redoxreaktion
- Redoxreaktionen als Aufnahme und Abgabe von Sauerstoff
- Redoxreaktionen als Abgabe und Aufnahme von Elektronen
- Die Thermitreaktion als Redoxreaktion mit Elektronenübertragung
- Thermitreaktion – Angabe von Oxidationszahlen
- Thermitverfahren – Übung
- Ausblick – das lernst du nach Die Thermitreaktion als Beispiel einer Redoxreaktion
- Zusammenfassung der Thermitreaktion
- Häufig gestellte Fragen zum Thema Thermitreaktion und Thermitverfahren
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Grundlagen zum Thema Die Thermitreaktion als Beispiel einer Redoxreaktion
Die Thermitreaktion als Beispiel einer Redoxreaktion
Um Redoxreaktionen zu verstehen ist es hilfreich, sich eine Beispielreaktion anzusehen. Nehmen wir das Zusammenschweißen von Eisenbahnschienen. Hierfür wird geschmolzenes Eisen gebraucht. Das erhält man, wenn Aluminiumpulver mit Eisenoxid chemisch reagiert. Diese Reaktion ist die Thermitreaktion oder auch aluminothermische Reaktion. Das ist eine Redoxreaktion, weil eine Oxidation und eine Reduktion gleichzeitig stattfinden: Aluminium wird oxidiert und Eisenoxid wird reduziert.
Die Thermitreaktion ist eine Redoxreaktion, bei der Eisenoxid mit Aluminium reagiert. Eisenionen werden dabei reduziert, während Aluminium gleichzeitig oxidiert wird.
Diese Reaktion wird beispielsweise genutzt, um Eisenbahnschienen zu verschweißen. Der entsprechende Prozess wird Thermitverfahren genannt.
Anhand der Thermitreaktion können wir das Konzept besser verstehen, das die Chemie der Redoxreaktionen ausmacht. Am Anfang sind vor allem Redoxgleichungen nicht ganz einfach zu durchschauen und es fällt oft nicht leicht, diese aufzustellen.
Thermit und Thermitverfahren
Ein Gemisch aus Eisenoxid und Aluminiumpulver wird Thermit genannt, da es stark exotherm reagiert, also bei der Reaktion viel Energie in Form von Wärme frei wird.
Beim Thermitverfahren wird diese Energie genutzt, um Eisenbahnschienen mit Eisen zu verschweißen, das bei der Thermitreaktion entsteht und durch die Hitze in geschmolzenem Zustand vorliegt.
Oft wird die Thermitreaktion mit reinem
Wir haben uns deshalb entschieden, die Thermitreaktion mit dem Bestandteil
Aber ganz egal, welches Eisenoxid man betrachtet: Aluminium übernimmt immer die Rolle des Reduktionsmittels und das jeweilige Eisenoxid stellt das Oxidationsmittel dar, das selbst zu Eisen reduziert wird.
Auf gleiche Weise können auch andere Metalloxide durch Aluminium reduziert werden, zum Beispiel Manganoxid, Chromoxid oder Kupferoxid. Auch in diesen Fällen spricht man für gewöhnlich von einer Thermitreaktion, obwohl es sich bei dem jeweiligen Ausgangsgemisch streng genommen nicht um Thermit im ursprünglichen Sinn handelt.
Wusstest du schon?
Bei der Thermitreaktion entstehen unglaubliche Temperaturen von bis zu $2\,500\,^\circ \text{C}$. Das ist heiß genug, um viele Metalle zu schmelzen. Diese extrem hohen Temperaturen machen die Thermitreaktion zu einer der heißesten bekannten chemischen Reaktionen.
Redoxreaktionen als Aufnahme und Abgabe von Sauerstoff
Unter Oxidation verstand man früher einfach eine Verbrennung, bei der ein Element sich mit Sauerstoff verbindet. Unter Reduktion verstand man eine Reaktion, bei der Sauerstoff abgegeben wird.
Wenn ein Metall mit Sauerstoff reagiert, dann wird unter Aufnahme von Sauerstoff ein Oxid gebildet. Wir beginnen mit der Oxidation von
$\begin{array}{lclclcl} \text{Eisen} & + & \text{Sauerstoff} & \xrightarrow{Oxidation} & \text{Eisen(II)-oxid} & & \\[4pt] \ce{2 Fe} & + & \ce{O2} & \xrightarrow{Oxidation} & \ce{2 FeO} & & \end{array}$
Das geht auch umgekehrt. Eisen(II)‑oxid kann unter bestimmten Bedingungen den Sauerstoff wieder abgeben:
$\begin{array}{lclclcl} \text{Eisen(II)-oxid} & & & \xrightarrow{Reduktion} & \text{Eisen} & + & \text{Sauerstoff} \\[4pt] \ce{2 FeO} & & & \xrightarrow{Reduktion} & \ce{2 Fe} & + & \ce{O2} \end{array}$
Die Abgabe von Sauerstoff ist die Reduktion. Allerdings läuft nur die Oxidation von Eisen zu Eisenoxid von selbst ab, wir kennen das als Rosten von Eisen. Die umgekehrte Reaktion, also die Reduktion von Eisenoxid zu Eisen, läuft nicht von selbst ab. Diese Reaktion benötigt einen Partner, der mit dem freigesetzten Sauerstoff noch leichter reagiert als Eisen. Wie wir noch sehen werden, kann Aluminium diese Rolle übernehmen. Das merken wir uns und stellen ganz allgemein das Folgende fest:
Wir unterscheiden zwischen der Oxidation eines Metalls (unter Aufnahme von Sauerstoff) und der Reduktion eines Metallloxids (unter der Abgabe von Sauerstoff).
Oxidation und Reduktion verhalten sich zueinander wie Reaktion und Umkehrreaktion.
Eine Reaktion, bei der $\textbf{\color{red}{Red}}\text{uktion}$ und $\textbf{\color{blue}{Ox}}\text{idation}$ gleichzeitig ablaufen, bezeichnet man als $\textbf{\color{red}{Red}}\textbf{\color{blue}{ox}}\textbf{reaktion}$.
Die Thermitreaktion als Redoxreaktion mit Sauerstoffübertragung
Das Konzept der Redoxreaktion als Sauerstoffübertragung schauen wir uns bei der Thermitreaktion genauer an und benötigen an dieser Stelle nur die Wortgleichung:
$\begin{array}{lclclcl} \text{Aluminium} & + & \text{Eisenoxid} & \longrightarrow & \text{Aluminiumoxid} & + & \text{Eisen} \end{array}$
Wir sehen, dass aus Eisenoxid metallisches Eisen entsteht – das ist die Reduktion.
Aus dem Aluminium wird Aluminiumoxid, das muss die Oxidation sein.
Dabei nimmt sich das Aluminium den Sauerstoff sozusagen direkt aus dem Eisenoxid! Es findet also eine Sauerstoffübertragung statt. Die Oxidation des Aluminiums ist an die Reduktion des Eisenoxids gekoppelt. Das gilt bei Redoxreaktionen grundsätzlich:
Bei Redoxreaktionen findet gleichzeitig die Oxidation des einen Stoffs und die Reduktion des anderen Stoffs statt.
Redoxreaktionen als Abgabe und Aufnahme von Elektronen
Wir erweitern jetzt das Konzept der Redoxreaktionen von der Abgabe und Aufnahme von Sauerstoff zur Abgabe und Aufnahme von Elektronen. Denn bei Redoxreaktionen werden immer Elektronen von einem zum anderen Stoff übertragen, unabhängig davon ob Sauerstoff an der Reaktion beteiligt ist oder nicht.
Bei der Thermitreaktion ist der Stoff, der Elektronen abgibt, das Metall
Die Thermitreaktion als Redoxreaktion mit Elektronenübertragung
Das Metall
$\begin{array}{lclclcl} \ce{Al} & & & \xrightarrow{Oxidation} & \ce{Al^3+} & + & \ce{3 e-} \end{array}$
Im Eisen(II)‑oxid liegt Eisen als
$\begin{array}{lclclcl} \ce{Fe^2+} & + & \ce{2 e-} & \xrightarrow{Reduktion} & \ce{Fe} & & \end{array}$
Wenn wir die beiden Teilgleichungen genau anschauen, stellen wir fest, dass Aluminium drei Elektronen liefert, aber Eisen nur zwei Elektronen braucht. Ein Elektron würde als Rest übrig bleiben – das kann nicht sein.
In diesem Fall hilft uns das kleinste gemeinsame Vielfache (kgV) weiter: Das kleinste gemeinsame Vielfache der Ladungen der beiden Metallionen, also von $2$ und $3$, ist $6$. Das bedeutet, dass wir bei der Oxidation zwei Aluminiumatome nehmen müssen und bei der Reduktion drei Eisen(II)‑Ionen. So wird bei beiden Teilreaktionen die gleiche Anzahl an Elektronen abgegeben bzw. aufgenommen – nämlich $\ce{6 e-}$:
$\begin{array}{lclclcl} \ce{2 Al} & & & \xrightarrow{Oxidation} & \ce{2 Al^3+} & + & \ce{6 e-} \\[4pt] \ce{3 Fe^2+} & + & \ce{6 e-} & \xrightarrow{Reduktion} & \ce{3 Fe} & & \end{array}$
Damit können wir die Gesamtreaktion aufstellen, indem wir die beiden Teilgleichungen addieren, wobei die sechs Elektronen weggelassen werden können, da sie auf beiden Seiten der Gleichung stehen:
$\begin{array}{lclclcl} \ce{2 Al} & + & \ce{3 Fe^2+} & \longrightarrow & \ce{2 Al^3+} & + & \ce{3 Fe} \end{array}$
Für die vollständige Redoxgleichung müssen wir jetzt noch eine Sache beachten: Wenn wir drei $\ce{Fe^{2+}}$ einsetzen, dann setzen wir in der Redoxreaktion eigentlich drei $\ce{FeO}$ ein, denn die Eisen(II)‑Ionen sind ja im Eisenoxid gebunden! Außerdem reagieren die zwei $\ce{Al^{2+}}$ sofort zu $\ce{Al2O3}$ weiter. Damit erhalten wir:
$\begin{array}{lclclcl} \ce{2 Al} & + & \ce{3 FeO} & \longrightarrow & \ce{Al2O3} & + & \ce{3 Fe} \end{array}$
Das ist die vollständige Redoxgleichung der Thermitreaktion.
Beim Aufstellen der Reaktion haben wir die Summenformeln der Verbindungen $\ce{FeO}$ und $\ce{Al2O3}$ als gegeben angenommen. Es ist bei Aufgaben zu Redoxreaktionen üblich, dass die Edukte und Produkte der Reaktion schon bekannt sind und nur die korrekten Koeffizienten bzw. Faktoren zum Ausgleichen der Reaktion gefunden werden müssen. Das haben wir in unserem Beispiel anhand der Betrachtung der ausgetauschten Elektronen und mithilfe des kleinsten gemeinsamen Vielfachen erreicht.
Eine noch genauere Darstellung der Teilreaktionen bezieht auch die Oxidationszahlen der Reaktionsteilnehmer ein. Das sehen wir uns im Folgenden noch an.
Kennst du das?
Hast du auch schon einmal ein Feuerwerk gesehen und dich gefragt, wie es funktioniert? Diese bunten Lichter am Himmel sind eine Folge von chemischen Reaktionen, bei denen Metalle und andere Stoffe verbrannt werden. Bei der Thermitreaktion, die ähnlichen Prinzipien folgt, entstehen sehr hohe Temperaturen, die zum Beispiel beim Schweißen von Eisen verwendet werden. Durch die Thermitreaktion kannst du verstehen, wie bestimmte Metallverbindungen miteinander reagieren und Energie freisetzen.
Thermitreaktion – Angabe von Oxidationszahlen
Um zu kennzeichnen, wie und wie viele Elektronen bei einer Redoxreaktion übertragen werden, helfen Oxidationszahlen. Sie werden in Form römischer Zahlen über die Elementsymbole aller beteiligten Stoffe geschrieben. Dabei gibt es ein paar einfache Regeln:
- Ein Atom, das Elektronen abgibt, also oxidiert wird, bekommt eine positive Oxidationszahl, die der Zahl der abgegebenen Elektronen entspricht: Aluminium hat zum Beispiel in Verbindungen mit Sauerstoff immer die Oxidationszahl $\text{+III}$, da es drei Elektronen abgibt. Wasserstoff hat in Verbindungen meist die Oxidationszahl $\text{+I}$.
- Atome, die Elektronen aufnehmen, bekommen eine negative Oxidationszahl. Sauerstoff nimmt in den allermeisten Fällen zwei Elektronen auf und hat deshalb in Verbindungen so gut wie immer die Oxidationszahl $\text{-II}$.
- Atome, die in Form eines elementaren Stoffs oder als Elementmolekül vorliegen, zum Beispiel elementares $\ce{Al}$ oder das Gas $\ce{O2}$, erhalten die Oxidationszahl $\textbf{0}$.
- Oxidationszahlen werden immer nur für ein Atom pro Element notiert, auch wenn mehrere in einer Verbindung gebunden sind, wie bei $\ce{Al2O3}$. Die Summe der Oxidationszahlen einer Verbindung muss aber immer gleich null sein oder gleich der Ladung der Verbindung, wenn es sich um ein Ion handelt. Um diese Summe zu berechnen, müssen die Oxidationszahlen zuerst mit den Indizes multipliziert und dann addiert werden.
$\begin{array}{llclcl} \text{Beispiel} ~ \overset{\color{#669900}\text{+III~~-II~~~~~}}{\ce{Al2O3}} \, \text{:} & {\color{#669900}\text{(+III)}} \cdot 2 & + & {\color{#669900}\text{(-II)}} \cdot 3 & = & \text{0} \end{array}$
Kennt man die Oxidationszahlen der an einer Redoxreaktion beteiligten Stoffe, kann man auch die Teilreaktionen zuordnen, denn es gilt:
- Bei einer Oxidation nimmt die Oxidationszahl des Stoffs zu, der oxidiert wird.
- Bei einer Reduktion nimmt die Oxidationszahl des Stoffs ab, der reduziert wird.
Schreiben wir beispielsweise die Oxidationszahlen der beteiligten Stoffe über die einzelnen Teilreaktionen und die Redoxreaktion der Thermitreaktion, sieht das so aus:
$\begin{array}{llclclcl} \text{Oxidation:} & 2\, \overset{\color{#669900}\text{0}}{\ce{Al}} & & & \longrightarrow & 2\, \overset{\color{#669900}\text{+III~}}{\ce{Al}}{}^{3+} & + & \color{blue}{\ce{2 \cdot 3 e-}} \\[4pt] \text{Reduktion:} & 3\, \overset{\color{#669900}\text{+II~~}}{\ce{Fe}}{}^{2+} & + & \color{red}{\ce{3 \cdot 2 e-}} & \longrightarrow & 3\, \overset{\color{#669900}\text{0}}{\ce{Fe}} & & \\[4pt] \hline \\[-10pt] \text{Redoxreaktion:} & 2\, \overset{\color{#669900}\text{0}}{\ce{Al}} & + & 3\, \overset{\color{#669900}\text{+II~~}}{\ce{Fe}}{}^{2+} & \longrightarrow & 2\, \overset{\color{#669900}\text{+III~}}{\ce{Al}}{}^{3+} & + & 3\, \overset{\color{#669900}\text{0}}{\ce{Fe}} \end{array}$
So können wir erkennen:
Aluminium wird oxidiert, weil sich seine Oxidationszahl von $\text{0}$ auf $\text{+III}$ erhöht. Das muss so sein, weil ein Aluminiumatom drei Elektronen abgibt.
Eisen wird reduziert, weil sich seine Oxidationszahl von $\text{+II}$ auf $\text{0}$ verringert. Das muss so sein, weil ein Eisenatom zwei Elektronen aufnimmt. Beim Sauerstoff ändert sich nichts, er hat in beiden Oxiden die Oxidationszahl $\text{-II}$.
Die gesamte Redoxgleichung des Thermitverfahrens sieht mit Oxidationszahlen also so aus:
$\begin{array}{lclclcl} 2\, \overset{\color{#669900}\text{0}}{\ce{Al}} & + & 3\, \overset{\color{#669900}\text{+II~-II~~}}{\ce{FeO}} & \longrightarrow & \overset{\color{#669900}\text{+III~-II~~~}}{\ce{Al2O3}} & + & 3\, \overset{\color{#669900}\text{0}}{\ce{Fe}} \end{array}$
Die Betrachtung der Oxidationszahlen hilft einerseits, um Oxidation und Reduktion zu erkennen, aber andererseits auch, um die korrekte Anzahl der übertragenen Elektronen und damit auch die korrekten Faktoren zum Ausgleichen der Reaktionsgleichung zu finden. Die Oxidationszahlen helfen also dabei, Reaktionsgleichungen von Redoxreaktionen aufzustellen.
Thermitverfahren – Übung
Das Thermitverfahren bzw. die Thermitreaktion ist eine Reaktion zwischen Aluminium und Eisenoxid. Eisenoxid wird dabei zu elementarem Eisen reduziert. Das geschieht durch eine Elektronenübertragung: Aluminium gibt Elektronen ab, die von den Eisenionen aufgenommen werden.
Die Abgabe der Elektronen von Aluminium ist die Oxidation.
Die Aufnahme der Elektronen durch die Eisenionen stellt die Reduktion dar. Dabei entsteht elementares Eisen.
Eine solche Elektronenübertragung ist das wesentliche Merkmal einer Redoxreaktion. Demnach ist das Thermitverfahren bzw. die Thermitreaktion eine Redoxreaktion.
Sobald die Thermitreaktion in Gang gesetzt ist, läuft sie selbstständig ab, bis die Edukte vollständig abreagiert sind. Es muss also, abgesehen von der Aktivierungsenergie, keine weitere Energie mehr zugeführt werden.
An der starken Wärmeentwicklung, die sogar das bei der Reaktion entstehende Eisen zum Schmelzen bringt, ist zu erkennen, dass bei der Reaktion sehr viel Energie freigesetzt wird. Es muss sich also um eine exotherme Reaktion handeln.
Offenbar ist die Bildung von Aluminiumoxid energetisch wesentlich günstiger als die Aufrechterhaltung der Bindungen der Sauerstoffatome im Eisenoxid.
Das heißt, die Sauerstoffatome verbinden sich bevorzugt mit Aluminium (zu Aluminiumoxid), da dann ein Zustand niedrigerer Energie erreicht werden kann.
Die Differenz der chemischen Energie des Eisenoxids und der (niedrigeren) chemischen Energie des Aluminiumoxids ist genau die Energie, die bei der Reaktion freigesetzt wird – diese Differenz ist offenbar ziemlich groß.
Ausblick – das lernst du nach Die Thermitreaktion als Beispiel einer Redoxreaktion
Weiter geht's mit der Elektrochemischen Spannungsreihe und dem Thema Chemisches Gleichgewicht. Damit erweiterst du dein Wissen in der Chemie und kannst die Eigenschaften der Elemente und ihre Reaktionen besser verstehen. Bist du bereit, mehr zu entdecken?
Zusammenfassung der Thermitreaktion
- Die Thermitreaktion ist eine Redoxreaktion, bei der die Stoffe Aluminium und Eisenoxid miteinander reagieren.
- Das Stoffgemisch Thermit (Aluminium + Eisenoxid) reagiert stark exotherm. Dabei oxidiert Aluminium zu Aluminiumoxid und Eisenoxid wird zu Eisen reduziert.
- Durch die Wärme der exothermen Reaktion bildet sich elementares Eisen in geschmolzener Form. Das wird beim Thermitverfahren genutzt, um beispielsweise Eisenbahnschienen mit flüssigem Eisen zu verschweißen.
- Die Thermitreaktion ist ein typisches Beispiel für eine Redoxreaktion zwischen zwei Metallen bzw. deren Oxiden. Die Oxidationszahlen der Metalle helfen dabei, die Redoxgleichung aufzustellen.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Thermitreaktion und Thermitverfahren
Das Thermitverfahren ist ein technischer Prozess, bei dem die Thermitreaktion genutzt wird. Die Thermitreaktion ist eine exotherme chemische Reaktion, bei der Aluminium in Pulverform mit einem Metalloxid, typischerweise Eisenoxid, gemischt und entzündet wird. Diese Reaktion erzeugt extreme Hitze und flüssiges, metallisches Eisen. Dieses Eisen kann beispielsweise genutzt werden, um Eisenbahnschienen zu verschweißen.
Das Thermitverfahren findet häufig Anwendung beim Schweißen von Eisenbahnschienen, in der Metallurgie zur Reduktion von Metallen aus ihren Oxiden und manchmal in pyrotechnischen Vorführungen aufgrund der intensiven Hitze und Lichtemission.
Eine Thermitreaktion ist eine Redoxreaktion, also eine Reduktions‑Oxidations‑Reaktion. Dabei wird ein Metalloxid durch ein anderes, reaktiveres Metall (typischerweise Aluminium) reduziert. Aluminium selbst wird dabei oxidiert. Oxidation und Reduktion laufen also gleichzeitig ab. Es findet eine Elektronenübertragung (von Aluminium zu dem anderen Metall) statt. Diese Reaktion ist stark exotherm, es wird also viel Energie (in Form von Wärme) frei.
Wenn eine Thermitreaktion im kleinen Maßstab im Labor (oder im Freien) durchgeführt wird, ist Vorsicht geboten. Schutzbrillen, hitzebeständige Handschuhe und Schutzkleidung sollten auf jeden Fall getragen werden. Der Arbeitsbereich sollte gut belüftet sein und frei von Dingen, die sich durch Funkenflug unbeabsichtigt entzünden könnten.
Diese Punkte müssen natürlich auch im großen Maßstab, beispielsweiße beim Verschweißen von Eisenbahnschienen, berücksichtigt werden. Hierbei sind eine besonders starke Hitzeentwicklung und gefährlich sprühende Funken zu erwarten.
Damit die Entzündung einer Thermitmischung sicher und kontrolliert erfolgt, wird üblicherweise ein Magnesiumband, ein langes Zündstäbchen oder ein anderer spezieller Zünder verwendet.
Direktes Anzünden mit einem Feuerzeug oder Streichholz ist nicht sicher, da dann nur ein geringer Sicherheitsabstand möglich ist. Außerdem ist eine relativ hohe Entzündungstemperatur notwendig.
Die Produkte einer Thermitreaktion hängen von den Ausgangsstoffen ab. Bei der klassischen Reaktion von Aluminium mit Eisenoxid sind die Produkte geschmolzenes Eisen $\left( \ce{Fe} \right)$ und Aluminiumoxid $\left( \ce{Al2O3} \right)$.
Aluminium wird in der Thermitreaktion verwendet, weil es eine hohe Affinität zu Sauerstoff hat und in der Lage ist, Sauerstoff aus anderen Metalloxiden zu entfernen, was zur Freisetzung von metallischem Eisen oder anderen Metallen führt.
Ja, das Thermitverfahren ist gefährlich, da dabei extrem hohe Temperaturen erreicht werden, die Verbrennungen oder Brände verursachen können. Eine Thermitreaktion sollte nur unter fachkundiger Anleitung und mit geeigneten Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt werden.
Die Temperaturen, die bei einer Thermitreaktion erreicht werden, können extrem hoch sein – in der Größenordnung von $2\,000$ bis $2\,500\,^\circ\text{C}$. Diese hohen Temperaturen ermöglichen das Schmelzen von Metallen wie Eisen.
Ja, die Thermitreaktion ist selbsttragend, sobald sie entzündet wurde. Das bedeutet, dass sie ohne zusätzliche Energiezufuhr weiterläuft, bis die Reaktanten (Edukte) aufgebraucht sind. Die Thermitreaktion ist eine exotherme Reaktion.
Eisenoxid wird oft in Thermitreaktionen verwendet, weil es mit Aluminium reagiert, um Eisen freizusetzen. Diese Reaktion ist grundlegend für Anwendungen wie das Schweißen von Eisenbahnschienen, wo geschmolzenes Eisen benötigt wird.
Ja, andere Metalloxide können ebenfalls im Thermitverfahren verwendet werden. Die Wahl des Metalloxids hängt von dem gewünschten metallischen Produkt ab. Kupferoxid, Chromoxid und Manganoxid sind Beispiele für andere Oxide, die verwendet werden können.
Der Hauptunterschied zwischen einer Thermitreaktion und einer normalen Verbrennungsreaktion liegt in den Edukten (Reaktanten) und Produkten der jeweiligen Reaktion.
Bei den meisten gewöhnlichen Verbrennungsreaktionen sind typischerweise organische Verbindungen und Sauerstoff die Edukte und Kohlenstoffdioxid und Wasser die Produkte der Reaktion.
Bei einer Thermitreaktion sind hingegen Aluminium und ein Metalloxid die Edukte und Aluminiumoxid und das elementare Metall die Produkte der Reaktion.
Beide Arten von Reaktionen sind Redoxreaktionen und bei beiden ist Sauerstoff beteiligt – bei der gewöhnlichen Verbrennung liegt der Sauerstoff allerdings zunächst in elementarer Form vor, bei der Thermitreaktion hingegen in gebundener Form als Teil des Metalloxids.
In der Schule kann das Thermitverfahren nur unter strengen Sicherheitsvorkehrungen und nur von erfahrenen Lehrkräften oder Fachleuten demonstriert werden. Aufgrund der hohen Temperaturen und der Gefahr von Verbrennungen ist besondere Vorsicht geboten. Ein übliches Vorgehen ist etwa, die Thermitreaktion mit einer kleinen Menge Thermit in einem feuerfesten Tontopf im Freien durchzuführen.
Die am Thermitverfahren beteiligten Stoffe, also die Metalle und Metalloxide, sind in der Regel nicht direkt umweltgefährdend, können aber eine unerwünschte Verschmutzung darstellen.
Die Freisetzung von enormen Energiemengen in Form von Licht und vor allem Wärme bringt jedoch eine gewisse Brandgefahr mit sich. Unerwünschte Brände wirken sich natürlich negativ auf die Umwelt aus.
Es ist wichtig, dass vor allem bei industriellen Anwendungen des Thermitverfahrens entsprechende Vorkehrungen und Umweltschutzmaßnahmen ergriffen werden.
Eine Anpassung der Zusammensetzung der Thermitmischung kann je nach Anwendung notwendig sein. Das Verhältnis von Aluminium zu Metalloxid wird idealerweise so gewählt, dass die gewünschte Reaktionsintensität und die Menge des produzierten Metalls optimal auf die jeweilige Anwendung, beispielsweise das Verschweißen einer bestimmten Eisenbahnschiene, zugeschnitten sind.
Für spezielle Anwendungen können neben den Reaktanten auch noch weitere Zusätze beigemischt werden, um die Reaktionsbedingungen oder die Eigenschaften des Endprodukts noch zu verbessern.
Ja, es gibt moderne Variationen des Thermitverfahrens, die vor allem auf verbesserte Effizienz und Sicherheit abzielen. Dazu gehören die Verwendung von nanostrukturierten Materialien (Nanothermit) zur Verbesserung der Reaktionsrate und Kontrolle sowie die Entwicklung von umweltfreundlicheren und sichereren Reaktionsmethoden und Verfahren.
Das Thermitverfahren wurde Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt und hat historische Bedeutung in verschiedenen Bereichen, insbesondere in der Eisen- und Stahlindustrie.
Es revolutionierte vor allem die Art und Weise, wie Eisenbahnschienen verbunden und repariert wurden, und hatte auch bedeutende Auswirkungen auf die Metallurgie und andere damit verbundene Industriezweige.
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Redoxreaktion - Grundlagen
Hallo! In diesem Video wirst Du etwas über das Ermitteln von Oxidationszahlen und das Aufstellen einfacher Redoxgleichungen erfahren.
Viele von Euch fahren täglich mit der Bahn. Auf machen Strecken haben sie sich vielleicht durch das monotone Geratter gestört gefühlt. Das Geräusch stammt von den Übergängen zwischen den einzelnen Schienensträngen. Bis in die 60er Jahre wurden die einzelnen Schienenstränge nur miteinander verschraubt. Es blieben mehr oder weniger große Zwischenräume. Heute gibt es das nur noch auf veralteten Bahnstrecken. Die Schienenstränge werden heute miteinander verschweißt. Dazu braucht man flüssiges Eisen. In einem feuerfesten trichterförmigen Gefäß wird ein Gemisch aus Aluminiumpulver und Eisenoxid gezündet. Es wird sehr heiß: bis zu 2400 Grad Celsius. Eisen schmilzt schon bei 1538 Grad Celsius. Aus einem Kanal unterhalb des Trichters läuft dann das flüssige Eisen zwischen die Schienenstränge. Man spricht von “Thermitschweißen” oder wie der Chemiker sagt “Aluminothermie”.
Reduktion und Oxidation
Nun stellt sich uns die Frage: Woher kommt das flüssige Eisen? Und welche Funktion hat das Aluminium?
Aluminium und Eisenoxid reagieren miteinander. Dabei reduziert Aluminium das Eisenoxid zu Eisen und wird dabei selbst zu Aluminiumoxid oxidiert. Der Sauerstoff wird vom Eisenoxid auf das Aluminium übertragen. Solche Reaktionen heißen Redoxreaktionen, da ein Stoff reduziert und ein Stoff oxidiert wird. Reduktion und Oxidation laufen immer, nicht nur in dieser Reaktion, sondern bei allen Redoxreaktionen, gekoppelt ab. Als Wortgleichung ist das leicht zu sagen, aber wie stellt man die Reaktionsgleichung, eine Redoxgleichung, auf?
Reaktionsgleichung: Redoxgleichung aufstellen
Zunächst formulieren wir aus der Wortgleichung die Symbolgleichung Al + Fe0 reagiert zu Al2O3 + Fe
Die Gleichung geht noch nicht auf. Links haben wir ein Aluminium, rechts zwei; So auch der Sauerstoff. Links haben wir ein Sauerstoff, rechts drei. Deshalb werden als nächstes die Oxidationszahlen bestimmt. Nach der Regel, dass wir uns für jede Bindung eine ionische Bindung denken und dem elektronegativerem Element die Elektronen zuteilen, erhalten wir:
Aluminium der Oxidationsstufe null reagiert zum Aluminium der Oxidationsstufe +3. Das Eisen der Oxidationsstufe +2 reagiert zum Eisen der Oxidationsstufe null. der Sauerstoff bleibt immer unverändert in seiner Oxidationsstufe. Darum können wir den Sauerstoff ersteinmal vernachässigen.
Nun können wir bestimmen, wo die Oxidation und wo die Reduktion abläuft. Beim Aluminium wird die Oxidationszahl also größer. Wenn die Oxidationszahl größer wird, liegt eine Oxidation vor. Wenn die positive Ladung also größer wird, muss negative Ladung abgegeben werden. Die Oxidation ist also eine Elektronenabgabe. In unserem Fall sind es genau 3 Elektronen. Beim Eisen wird die Oxidationszahl kleiner. Hier liegt also eine Reduktion vor, wobei Elektronen aufgenommen werden. In diesem Fall sind es zwei.
Nun hast du zu Beginn ja schon gehört, dass Oxidation und Reduktion immer zusammen ablaufen. Das ist notwendig, da Elektronen nicht einzeln auftreten können. Es müssen also bei einer Redoxreaktion immer so viele Elektronen bei der Reduktion aufgenommen werden, wie bei der Oxidation abgegeben werden. In unserem Fall werden bei der Oxidation drei Elektronen abgegeben und bei der Reduktion zwei Elektronen aufgenommen.
Damit in der Oxidation auch so viele Elektronen abgegeben werden, wie in der Reduktion aufgenommen werden, gleichen wir die beiden Reaktionen nach ihren Elektonenanzahlen aus. Die obere Teilgleichung enthält 3 Elektronen, die untere aber nur 2. Wir bilden das kleinste gemeinsame Vielfache, also 6. Dazu muss man die obere Gleichung mit 2, die untere mit 3 multiplizieren. Das Ergebnis ist: Zwei Aluminium reagieren zu zwei Aluminiumdreiplus, wobei sie insgesamt 6 Elektronen abgeben. Auf der anderen Seite reagieren drei Eisenzweiplus mit insgesamt 6 Elektronen zu drei Eisen. Nun haben wir in beiden Teilgleichungen die gleiche Anzahl von Elektronen.
Anschließend können beide Gleichungen wieder zusammengefasst werden. Da die 6 Elektronen sowohl auf der Seite der Ausgangsstoffe stehen, als auch auf der Seite der Produkte, können sie heraus gekürzt werden. Grundsätzlich tauchen freie Elektronen nicht mehr in zusammengefassten Redoxgleichungen auf.
Zwei Mol Aluminium null werden also durch 3 mol Eisenzweiplus-Ionen oxidiert zu zwei mol Aluminiumdreiplus-Ionen, wobei die drei mol Eisenionen zu drei mol Eisen null reduziert werden.
Nun sind wir fast fertig. An sich stimmt die Redoxgleichung so schon, allerdings haben wir zu Beginn ja nicht Ionen, sondern Metalloxide eingesetzt. Also muss der Sauerstoff im letzten Schritt wieder hinzugefügt werden. Aus zwei Aluminiumdreiplus-Ionen wird also ein Molekül Aluminiumoxid und aus drei Eisenzweiplus-Ionen werden drei Moleküle Eisenoxid. Beachte dabei, dass in einem Molekül Aluminiumoxid schon zwei Aluminiumionen enthalten sind und deshalb nur eines entsteht.
Die Thermitreaktion als Beispiel einer Redoxreaktion Übung
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Erkläre den Prozess der Aluminothermie.
TippsUm die Schienen zu verbinden, benötigst du flüssiges Eisen.
LösungUm Eisenbahnschienen miteinander zu verbinden, wird flüssiges Eisen benötigt. Dieses lässt sich durch Thermitschweißen (Aluminothermie) erhalten. Dazu wird ein Gemisch aus Eisenoxid und Aluminium gezündet. Bei der ablaufenden Redoxreaktion entsteht das benötigte Eisen. Gleichzeitig wird so viel Wärme erzeugt, dass das Eisen schmilzt und zwischen die Schienen laufen kann.
-
Formuliere die Redoxgleichung von Aluminium und Eisen(II)oxid.
TippsÜberlege dir zuerst, welches Element reduziert und welches oxidiert wird.
In der Gesamtgleichung werden Oxidation und Reduktion zusammengefasst. Bedenke, dass dafür die Elektronenanzahl in beiden Teilgleichungen gleich sein muss.
In der Gesamtgleichung tauchen keine Elektronen mehr auf.
Die oxidierten Formen liegen als Oxide vor.
LösungBeim Erstellen einer Redoxgleichung werden zunächst Oxidation und Reduktion bestimmt. Bei der Oxidation erhöht sich die Oxidationszahl eines Elementes, es werden also Elektronen abgegeben. Bei der Reduktion wird die Oxidationszahl kleiner. In unserem Beispiel wird also Aluminium oxidiert und Eisen reduziert. Bei der Oxidation werden 3 Elektronen benötigt, bei der Reduktion aber nur 2 frei. Da die Elektronenanzahl in einer Redoxgleichung ausgeglichen sein muss, wird also die Teilgleichung der Oxidation mit zwei multipliziert und die Teilgleichung der Reduktion mit 3. Du suchst dir also das kleinste gemeinsame Vielfache. Anschließend werden beide Reaktionen zusammengefasst. Zuletzt werden aus den Ionen wieder die eingesetzten Oxide, indem du den Sauerstoff in der Gleichung ergänzt.
$ Al \rightarrow Al^{3+} + 3~e^-$
$Fe^{2+} + 2~e^- \rightarrow Fe$
$2~Al + 3~Fe^{2+} \rightarrow 2~Al^{3+} + 3~Fe$
$2~Al + 3~FeO \rightarrow Al_2O_3 + 3~Fe $
-
Bestimme die Oxidationszahlen des Schwefels in folgenden Verbindungen.
TippsDie Elektronen der Bindung werden immer dem elektronegativeren Partner zugeordnet.
Im Periodensystem nimmt die Elektronegativität von links nach rechts und von unten nach oben zu.
LösungUm die Oxidationszahlen eines Elements in einer Verbindung bestimmen zu können, musst du zunächst aus dem Periodensystem ermitteln, welches Element in der Verbindung das elektronegativere ist. Einen guten Anhaltspunkt bietet dir da auch schon die Lage des Elements im Periodensystem. Denn die Elektronegativität nimmt im Periodensystem von links nach rechts und von unten nach oben zu.
Sauerstoff ist in diesem Fall das elektronegativste Element, dann kommt Schwefel und dann Wasserstoff. In einer Verbindung werden die Bindungselektronen nun formal dem elektronegativeren zugerechnet. In Schwefeldioxid werden also die Bindungelektronen zum Sauerstoff gezählt. Damit werden vier negative Ladungen vom Schwefel genommen und er erhält die Oxidationsstufe +IV. In Schwefelwasserstoff werden die Elektronen zum Schwefel gerechnet und somit erhält Schwefel die Oxidationszahl -II. In Schwefelsäure erhält er +VI. Da im elementaren Schwefel $S_8$ nur Schwefelatome gebunden sind, erhält er hier die Oxidationsstufe 0.
-
Entscheide, ob folgende Stoffe oxidiert oder reduziert werden.
TippsBei der Oxidation wird die Oxidationszahl des Elementes größer.
Bei einer Oxidation werden Elektronen abgegeben.
Eines der Beispiele ist keine Red-Ox-Reaktion.
LösungWird ein Element oxidiert, dann wird die Oxidationszahl größer. Es werden also Elektronen abgegeben. Um zu bestimmen, ob eine Oxidation oder eine Reduktion vorliegt, kannst du dir also die Oxidationszahl eines Elementes anschauen. Bei einer Oxidation werden Elektronen abgegeben. Da diese nicht frei existieren können, muss eine Oxidation immer mit einer Reduktion gekoppelt sein. Bei der Reduktion werden die Elektronen aufgenommen. Die Oxidationszahl reduziert sich bei diesem Element.
Wenn wir also Kupfer und Schwefel zu Kupfersulfid reagieren lassen, dann wird Kupfer dabei oxidiert. Seine Oxidationszahl steigt von 0 als +II. Die dabei freiwerdenden Elektronen werden vom Schwefel aufgenommen. Der Schwefel wird bei dieser Reaktion also reduziert und die Oxidationsstufe sinkt von 0 auf -II.
Ändert sich die Oxidationszahl allerdings bei keinem der beteiligten Elemente, so wie bei der Reaktion von Schwefeldioxid mit Wasser zur schwefligen Säure, dann liegt auch keine Redoxgleichung vor. Es wird also weder ein Stoff oxidiert noch reduziert.
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Erkläre, warum Oxidation und Reduktion immer gekoppelt ablaufen müssen.
TippsBei einer Redoxreaktion werden Ladungen übertragen.
LösungWird ein Element oxidiert, erhöht sich seine Oxidationszahl. Es gibt dann negative Ladung bzw. Elektronen ab. Die Elektronen können aber nicht frei existieren. Es wird also ein zweites Element benötigt, das die Elektronen aufnimmt und somit reduziert wird.
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Formuliere die Redoxgleichung zur Synthese von Schwefeltrioxid.
TippsSauerstoff ist elektronegativer als Schwefel.
Der elektronegativere Partner nimmt die Elektronen auf.
In der Gesamtgleichung werden Oxidation und Reduktion zusammengefasst.
Es müssen so viele Elektronen aufgenommen wie abgegeben werden.
LösungSchwefel wird in der Synthese oxidiert. Er besitzt in dieser Verbindung die Oxidationsstufe +VI. Es werden bei der Oxidation also 6 Elektronen abgegeben. Gleichzeitig wird Sauerstoff reduziert. Da im Molekül zwei Atome Sauerstoff enthalten sind und beide die Oxidationsstufe -II besitzen, werden 4 Elektronen aufgenommen. Um nun beide Reaktionen zusammenfassen zu können, muss das kleinste gemeinsame Vielfache der übertragenen Elektronen gebildet werden. Das ist in diesem Fall 12. Die Teilgleichung der Oxidation muss also mit zwei multipliziert werden, die der Reduktion mit 3.
Daraus ergibt sich die Gesamtgleichung:
$ 2~S + 3~O_2 \rightarrow 2~SO_3$
Oxidation und Reduktion – Einführung
Definition der Redoxreaktion als Elektronenübertragung
Wie stellt man eine Redoxgleichung auf?
Wie bestimmt man Oxidationszahlen?
Übungen zur Redoxreaktion – Aufstellen einer Redoxgleichung
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Oh, oh, sehr schnell gesprochen, da komme ich mit dem Denken nicht hinterher... :-)
Stop , stop, stop! Es heißt Redoxgleichung nicht RedOxgleichung!
:)
Hallo Carolinarendon12,
es tut uns leid, dass dir dieses Video nicht weiterhelfen konnte. Wir haben noch andere Videos zum Thema „Redoxreaktionen“. Vielleicht schaust du dir mal das Video „Redoxreaktion“ an. Hier der Link dazu:
https://www.sofatutor.com/chemie/videos/redoxreaktion?launchpad=video
Ich hoffe, damit kannst du besser arbeiten.
Gerne kannst du dich auch mit Fragen an den Hausaufgaben-Chat wenden, der von Montag bis Freitag von 17 bis 19 Uhr für dich da ist.
Beste Grüße aus der Redaktion
ziemlich schlecht erklärt
Hallo Metzgerei Kleinjung,
es tut uns leid, dass dir dieses Video nicht weiterhelfen konnte.
Schau doch mal auf diese Übersichtsseite:
https://www.sofatutor.com/chemie/anorganische-verbindungen-eigenschaften-und-reaktionen/redoxreaktionen/oxidation-und-reduktion
Hier findest du viele nützliche Infos und weitere Videos rund um das Thema „Redoxreaktionen“.
Gerne kannst du dich auch mit Fragen an den Hausaufgaben-Chat wenden, der von Montag bis Freitag von 17 bis 19 Uhr für dich da ist.
Ich hoffe, dass wir dir weiterhelfen können.
Beste Grüße aus der Redaktion