Sinne und Sinnesorgane – Definition
Wir hören Musik, riechen den Duft der Blumen, schmecken den süßen Apfel, sehen den bunten Schmetterling davonfliegen und fühlen, dass Eis kalt und Feuer heiß ist. Aber wie helfen uns unsere Sinne dabei und was sind Sinnesorgane in der Biologie des Menschen?
Sinne helfen uns bei der Wahrnehmung unserer Umwelt und unseres Körpers. Sinneszellen sind spezialisierte Zellen, die diese Wahrnehmung ermöglichen. Sie nehmen Einwirkungen, sogenannte Reize, aus der Umwelt auf und reagieren darauf. Ein Sinnesorgan ist ein Organ, das viele Sinneszellen enthält.
Sinneswahrnehmung – Sensorische Reize
Um zu verstehen, wie die Wahrnehmung durch Sinnesorgane funktioniert, muss man erst einmal wissen, was ein Reiz ist. Reize sind Einwirkungen aus der Umwelt und können in physikalischer (zum Beispiel Licht) oder chemischer Form (zum Beispiel Duftstoffe) vorliegen. Jeder Reiz liefert einen Energiebetrag. Dieser Energiebetrag kann wiederum, wenn er groß genug ist, in der Sinneszelle ein elektrisches Signal auslösen.
Eine Sinneszelle, auch Rezeptorzelle genannt, reagiert nur auf eine bestimmte Energieform. Die Sinneszellen im Auge reagieren zum Beispiel auf Licht, wohingegen die Sinneszellen im Ohr auf Schall reagieren.
Wir nehmen einen Eindruck dann wahr, wenn das durch den Reiz ausgelöste elektrische Signal an das Gehirn geleitet und dort verarbeitet wird.
Sinnesorgane – Mensch
Die klassischen fünf Sinnesorgane des Menschen und die zugehörigen Sinne sind in der folgenden Abbildung dargestellt.

Auf welche Art von Einwirkung die Sinnesorgane reagieren, ist in der nachstehenden Tabelle zusammengefasst.
Sinnesorgan |
Sinn |
Reiz |
Auge |
Gesichtssinn |
Licht in Form von Lichtenergie |
Ohr |
Gehörsinn |
Schall in Form von mechanischer Energie |
Nase |
Geruchssinn |
Duftstoffe in Form von chemischer Energie |
Zunge |
Geschmackssinn |
Geschmacksstoffe in Form von chemischer Energie |
Haut |
Tastsinn |
Druck und Berührung in Form von mechanischer Energie |
Reiz-Reaktions-Schema
Alle Sinnesorgane und Sinne können bestimmten Wahrnehmungen zugeordnet werden:
-
Gesichtssinn: Wahrnehmung von Lichtintensitäten und -farben, Bewegungssehen und räumliches Sehen
-
Gehörsinn: Wahrnehmung von Tonhöhen und Lautstärken
-
Geruchssinn: Wahrnehmung von Geruchsqualitäten (zum Beispiel blumig oder faulig)
-
Geschmackssinn: Wahrnehmung von Geschmacksqualitäten (zum Beispiel süß oder sauer)
-
Tastsinn: Wahrnehmung von Druck oder Berührung
In den meisten Alltagssituationen verknüpft unser Gehirn unterschiedliche Wahrnehmungen miteinander: Zum Beispiel sehen wir die Quelle eines Geräusches oder nehmen den Geruch und den Geschmack von Lebensmitteln wahr.
Oft führt die Wahrnehmung eines Signals zu einer Reaktion in unserem Körper – zum Beispiel verschließen wir die Augen, wenn uns unsere Umgebung zu hell erscheint, oder wir halten uns bei lauten Geräuschen die Ohren zu oder wir rennen weg, wenn wir einen Tiger sehen. Die Verknüpfung eines Reizes und die daraus resultierende Handlung oder Reaktion kann als Reiz-Reaktions-Kette bzw. als Reiz-Reaktions-Schema zusammengefasst werden.

5 Sinnesorgane oder 7 Sinnesorgane?
Der Mensch hat mehr als die fünf klassischen Sinne, die bisher beschrieben worden sind. Je nach Auslegung gibt es bis zu 13 verschiedene. Dazu gehören zum Beispiel:
- Der Temperatursinn: Über thermische Energie werden in Haut und Schleimhaut Temperaturunterschiede und -veränderungen wahrgenommen.
- Der Gleichgewichtssinn: Über mechanische Reize werden im Innenohr Lage- und Bewegungsänderungen wahrgenommen.
Beschreiben wir die fünf am häufigsten genannten Sinnesorgane dennoch einmal genauer.
Sinnesorgan Auge
Unsere Augen ermöglichen uns das Sehen und damit die visuelle Wahrnehmung. Im Auge befinden sich dafür in der Netzhaut über 120 Millionen lichtempfindliche Sehsinneszellen. Die sogenannten Stäbchen sind für das Hell-Dunkel-Sehen verantwortlich und die Zapfen für das Farbsehen. Bei normalen Lichtverhältnissen arbeiten beide Typen von Sehsinneszellen zusammen und vermitteln uns das farbige Bild unserer Umwelt.
Sinnesorgan Ohr
Unsere Ohren sind für das Hören und die auditive Wahrnehmung verantwortlich. Schallwellen bringen das Trommelfell im Ohr zum Schwingen. Die drei Gehörknöchelchen leiten diese Schwingungen an die Sinneszellen im Innenohr weiter, von wo aus die Erregung dann bis an das Gehirn weitergeleitet wird.
Sinnesorgan Nase
Beim Riechen spricht man auch von der olfaktorischen Wahrnehmung. Gerüche entstehen durch chemische Moleküle, die über Riechsinneszellen – in unserer Nase befinden sich etwa 20 bis 30 Millionen davon – wahrgenommen werden. Die große Anzahl an Sinneszellen bedeutet nicht, dass es auch 20 bis 30 Millionen verschiedene Duftmoleküle gibt. Es gibt nur etwa 350 verschiedene Rezeptortypen für verschiedene Geruchsqualitäten in unserer Nase, von jedem Typ gibt es dann wiederum einige Kopien.
Kennst du das?
Vielleicht hast du schon einmal den Duft von frisch gebackenem Brot wahrgenommen und sofort Appetit bekommen. Unsere Nase und die darin befindlichen Geruchssinneszellen sind dafür verantwortlich. Sie nehmen die Duftstoffe aus der Luft auf und leiten die Informationen an dein Gehirn weiter. So kann dein Körper entscheiden, ob etwas gut riecht und ob es essbar ist. Ohne diese Sinneszellen wüsstest du nicht, wie lecker frisch gebackenes Brot duftet!
Sinnesorgan Zunge
Die Zunge ermöglicht uns das Schmecken und die gustatorische Wahrnehmung. Dazu befinden sich auf der Zunge unzählige Geschmacksknospen, die uns die Geschmacksrichtungen süß, sauer, bitter, salzig und umami wahrnehmen lassen. Dass scharf eine Geschmacksrichtung ist, ist ein Irrglaube. Schärfe ist kein Geschmack, sondern ein Schmerz- bzw. Hitzeempfinden.
Sinnesorgan Haut
Das Sinnesorgan Haut ist vielleicht nicht direkt als Organ erkennbar, doch es ermöglicht unsere haptische und taktile Wahrnehmung. Es ist das größte Sinnesorgan und mit den Sinneszellen, die in der Haut liegen, können wir Druck, Schmerz und Temperatur wahrnehmen. Wir können zum Beispiel die Oberflächenstruktur eines Gegenstandes oder eines Lebewesens erfühlen. Dazu befinden sich Tast-, Schmerz- und Temperaturrezeptoren in unserer Haut.
Wusstest du schon?
Deine Haut ist das größte Sinnesorgan deines Körpers! Als Schutzschild merkt sie, wenn etwas warm oder kalt, schmerzhaft oder angenehm ist. Sie ist mit Millionen von Nervenenden ausgestattet, die dir helfen, deine Umgebung zu fühlen und zu erleben. Ein wahres Wunderwerk der Natur direkt an dir dran!
Sinnesorgane – Funktion
Du weißt nun, dass Reize aus der Umwelt, die über unsere Sinnesorgane aufgenommen und zur Verarbeitung an das Gehirn weitergeleitet werden, zu verschiedenen Reaktionen führen (Reiz-Reaktions-Schema). Du kannst dir somit sicher denken, dass Sinnesorgane eine wichtige Voraussetzung für unser Überleben darstellen. Das Beispiel mit dem Tiger hast du weiter oben bereits gelesen (wir rennen weg, wenn wir einen Tiger sehen). Es ist allerdings oftmals gar nicht so offensichtlich und passiert relativ unbewusst: Wir gehen zum Beispiel nicht über die Straße, wenn wir sehen und hören, dass ein Auto angefahren kommt. Wir ziehen unsere Hand zurück, wenn wir eine heiße Herdplatte anfassen usw. Wir schützen unseren Körper ständig, wenn wir wahrgenommene Reize als ungut für uns bewerten. Gleichermaßen nehmen wir auch Gutes für uns wahr: den appetitanregenden Duft von Omas Zimtschnecken, das Bild wunderschöner Natur, Vogelgeräusche, die wärmende Sonne und und und. Wir treten über unsere Sinnesorgane in Interaktion mit unserer Umwelt.
Ausblick – das lernst du nach Sinne und Sinnesorgane
Vertiefe dein Wissen zu den einzelnen Sinnesorganen und sieh dir beispielsweise an, wie das Auge oder das Ohr aufgebaut sind und wie sie funktionieren.
Sinnesorgane – Zusammenfassung
- Unsere Sinnesorgane ermöglichen uns die Wahrnehmung unserer Umgebung und unseres Körpers.
- Ein Sinnesorgan ist ein Organ, das viele Sinneszellen enthält.
- Eine Sinneszelle reagiert nur auf eine bestimmte Energieform und wird auch Rezeptorzelle genannt.
- Die Wahrnehmung eines Reizes aus der Umwelt führt oft zu einer Reaktion. Die entsprechende Verknüpfung über das ZNS wird auch Reiz-Reaktions-Schema genannt.
- Die fünf klassischen Sinnesorgane sind Auge, Ohr, Nase, Zunge und Haut. Über den Sehsinn, Hörsinn, Geruchssinn, Geschmackssinn und Tastsinn hinaus gibt es weitere Sinne wie den Temperatursinn oder Gleichgewichtssinn.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Sinne und Sinnesorgane
Was ist die Ursache für Farbenblindheit?
Die Farbenblindheit kann viele verschiedene Ursachen haben. Häufig ist sie erblich bedingt. Oft ist die Verarbeitung der Lichtreize in den für das Farbensehen zuständigen Zapfen gestört. Dabei können alle drei oder auch nur einzelne Zapfentypen betroffen sein. Es können aber auch Schädigungen der optischen Nervenbahnen oder Gehirnareale für die gestörte Farbwahrnehmung verantwortlich sein.
Sinnesorgane sind auf die Aufnahme von Reizen spezialisierte Organe. Zu den Sinnesorganen des Menschen gehören Auge, Ohr, Nase, Zunge und Haut.
Welche Sinnesorgane gibt es?
Zu den Sinnesorganen
des Menschen gehören Auge, Ohr, Nase, Zunge und Haut. Diese sind auch bei den meisten Tieren zu finden, sind aber in Form und Funktion unterschiedlich ausgeprägt.
Für welche Signale haben wir keine Sinnesorgane?
Menschen können viele Reize aus der Umwelt nicht wahrnehmen, die von anderen Tieren zur Orientierung genutzt werden. Dazu zählen beispielsweise UV- und Infrarotlicht, Ultraschall oder magnetische und elektrische Felder.
Warum werden Sinnesorgane auch als Fenster zur Welt bezeichnet?
Die Umwelt des Menschen kann nur durch die Sinnesorgane wahrgenommen werden. Alles was der Mensch sieht, hört, fühlt, schmeckt und riecht wird ausschließlich durch die Sinnesorgane erfahrbar. Durch die Auswertung und Zusammenführung dieser Eindrücke im Gehirn macht sich der Mensch ein Bild seiner Umwelt.
Für welche Reize haben wir Sinnesorgane?
Mit unsere Sinnesorganen können wir unterschiedliche Reize aufnehmen. Dazu gehören Licht, Schall, chemische Stoffe, Temperaturen und mechanische Reize wie Lage- und Bewegungsänderungen des Körpers, Druck und Berührungen.
Wie arbeiten Sinnesorgane und Nervensystem zusammen?
Die Sinnesorgane nehmen mit Hilfe von Sinneszellen Reize aus der Umwelt auf. Die Reize werden durch die Sinneszellen in elektrische Signale umgewandelt. Über sensorische Nervenzellen werden diese Signale an das Gehirn weitergeleitet. Im Gehirn erfolgt die Verarbeitung dieser Signale zur bewußten oder unbewussten Wahrnehmung sowie die Planung der Reaktion. Über motorische Nervenzellen werden elektrische Signale zum ausführenden Organ (Erfolgsorgan) weitergeleitet. Im ausführenden Organ erfolgt die Reaktion. Dieser Prozess trägt die Bezeichnung Reiz-Reaktions-Schema.
Pferde sind Fluchttiere. Wie sind ihre Sinnesorgane daran angepasst?
Die Augen der Fluchttiere sitzen seitlich am Kopf. Das ermöglicht einen Blickwinkel von nahezu 360 Grad, so dass Angreifer aus allen Richtungen erkannt werden können. Insgesamt sind die Sinnesorgane sehr sensibel ausgeprägt, sodass sie schon auf schwache Reize schnell reagieren können.
Wie kann man seine Sinnesorgane schützen?
Das Auge hat natürliche Schutzvorrichtungen wie Augenlider, Wimpern und die Tränenflüssigkeit. Vor starker Lichteinstrahlung oder UV-Strahlung kann eine Sonnenbrille schützen. Bei handwerklichen Arbeiten, wie Sägen oder Schweißen werden die Augen durch eine Schutzbrille geschützt.
Die Haut sollte vor der UV-Strahlung der Sonne durch Sonnencreme geschützt werden.
Um das Ohr zu schützen, sollten hohe Lautstärken vermieden werden und in der Nähe von Lärmquellen ein Gehörschutz getragen werden.
Welche Sinnesorgane sind bei der Katze besonders gut ausgeprägt?
Augen, Ohren und Tastsinn sind bei Katzen besonders gut ausgeprägt.
Die Augen sind besonders lichtempfindlich. Bei Tageslicht sind die Pupillen zu einem Schlitz verkleinert, in der Dunkelheit sind so groß, um möglichst viel Licht durchzulassen. Außerdem können sie mit den Schnurrhaaren tasten, so dass sie sich auch bei völliger Dunkelheit gut orientieren können. Die Ohren sind unabhängig voneinander in mehrere Richtungen beweglich. Das erleichtert das Orten der Beute.
Welche Sinnesorgane haben Spinnen?
Spinnen haben einen ausgeprägten Tastsinn. Über feine Sinneshärchen am Körper, insbesondere an den Beinen und den Kiefertastern, können sie ihre Umgebung ertasten. Über ein Organ in den Beinen können sie feine Vibrationen und Schwingungen wahrnehmen. Mit Hilfe kleiner Punktaugen können Spinnen sehen. Schmecken und Riechen erfolgt bei Spinnen ebenfalls über die Beine.
Wie nennt man die Sinnesorgane noch?
Da die Aufgabe von Sinnesorganen die Aufnahme und Verarbeitung von Reizen ist, können Sinnesorgane auch als sensorische Organe bezeichnet werden.
Welche Sinnesorgane braucht die Katze bei der Jagd?
Die Katze setzt die Augen, Ohren und den Tastsinn bei der Jagd ein.
Die Sinnesorgane der Katze weisen besondere Merkmale der Schleichjäger und für die Jagd in der Dunkelheit auf. Die Augen sind besonders lichtempfindlich. Bei Tageslicht sind die Pupillen zu einem Schlitz verkleinert, in der Dunkelheit sind sie groß, um möglichst viel Licht durchzulassen. Außerdem können sie mit den Schnurrhaaren tasten, sodass sie sich auch bei völliger Dunkelheit gut orientieren können. Die Ohren sind unabhängig voneinander in mehrere Richtungen beweglich. Das erleichtert das Orten der Beute.
Warum sind Sinnesorgane wichtig?
Mit Hilfe der Sinnesorgane werden Informationen in Form von Reizen aus der Umwelt aufgenommen. Der Körper kann mit Hilfe dieser Informationen Gefahren erkennen, Nahrungsquellen erschließen, sich orientieren, Artgenossen von anderen Tieren unterscheiden und weitere Reaktionen hervorrufen.
Was sind die 5 Sinne des Menschen?
Die fünf klassischen Sinne des Menschen sind Sehsinn, Hörsinn, Geruchssinn, Geschmackssinn und Tastsinn. In der modernen Sinnesphysiologie werden auch Temperatursinn, Schmerzsinn, Gleichgewichtssinn und Tiefensensibilität zu den Sinnen gezählt.
Fasse die Vorgänge für das Wahrnehmen von Vibration zusammen. Nutze die Begriffe Reiz und Sinnesorgan.
Vibrationen sind periodische, leichte Erschütterungen oder Schwingungen. Diese Reize werden von speziellen Sinnesrezeptoren, den Vater-Pacini-Körperchen, in dem Sinnesorgan Haut aufgenommen. Diese wandeln den Reiz Vibration in elektrische Signale um. Über sensorische Nervenzellen werden diese Signale an das Gehirn weitergeleitet. Im Gehirn erfolgt die Verarbeitung dieser Signale zur Wahrnehmung der Vibration.
Erkläre, warum das Licht kein adäquater Reiz für eine Sinneszelle der Haut ist.
In der Haut gibt es verschiedene Sinneszellen, die auf die Aufnahme von Druck-, Temperatur- und Schmerzreizen spezialisiert sind. Hierbei handelt es sich um mechanische und thermische Reize. Licht hingegen ist ein optischer Reiz. Die Sinneszellen der Haut haben für optische Reize keinen Rezeptor, können diese also nicht erkennen oder wahrnehmen. Die Sinneszellen, die Licht wahrnehmen können befinden sich in der Netzhaut des Auges.
Vergleiche Stäbchen und Zapfen bezüglich ihrer Funktion und ihres Aussehens.
In der Netzhaut des Auges gibt es zwei verschiedene Typen von Lichtsinneszellen: Die Stäbchen ermöglichen die Unterscheidung zwischen Hell und Dunkel, die Zapfen sind für das Wahrnehmen von Farben verantwortlich. Beide haben eine längliche Form. Die Zapfen sind jedoch kürzer und verfügen über einen kegelförmigen Aufsatz.
Erkläre die Funktion der Kalkkristalle im Innenohr.
Die Kalkkristalle (Otolithen) sitzen auf kleinen Sinneshärchen in sackförmigen Ausstülpungen des Innenohres. Diese Säckchen gehören zum Gleichgewichtsorgan. Die Kalkkristalle verändern bei Beschleunigung ihre Lage und erregen so die Sinneshärchen.
Erläutere den Zusammenhang zwischen den verirrten Kalkkristallen und dem Schwindel.
Die Kalkkristalle (Otolithen) sitzen normalerweise auf kleinen Sinneshärchen in sackförmigen Ausstülpungen des Innenohres. Sie können sich jedoch lösen und in die flüssigkeitsgefüllten Bogengänge des Innenohres gelangen.
Diese sind Teil des Gleichgewichtsorgans. Verändert sich die Lage des Körpers, gerät die Flüssigkeit in den Bogengängen in Bewegung. Daraufhin werden die in den Bogengängen befindlichen Sinneshaarzellen umgebogen und erregt. Die Bewegung der Flüssigkeit und damit die Erregung der Sinneshärchen kann durch die verirrten Steinchen verstärkt werden. Im Gehirn entsteht dadurch eine falsche Information über die Lage des Körpers, was den Schwindel auslöst.
Beschreibe die Veränderungen der Sinneshärchen, wenn du deinen Kopf drehst.
Das Gleichgewichtsorgan befindet sich im Innenohr. Dort sind drei flüssigkeitsgefüllte Bogengänge mit Sinneshaarzellen lokalisiert. Verändert sich die Lage des Körpers, zum Beispiel durch eine Neigung nach rechts, gerät die Flüssigkeit in den Bogengängen in Bewegung. Daraufhin werden die Härchen umgebogen und erregt. Diese Signale werden an das Gehirn weitergeleitet und dort verarbeitet, so dass die Lageänderung des Körpers wahrgenommen und gegebenenfalls korrigiert oder stabilisiert werden kann.
Erkläre den Unterschied zwischen einem Reiz und einem adäquaten Reiz.
Reize im Allgemeinen sind Zustandsänderungen im Körper oder aus der Umwelt, die von einem Organismus wahrgenommen werden. Der Begriff adäquater Reiz bezeichnet einen Reiz, für den bestimmte Sinneszellen besonders empfindlich sind. Licht ist beispielsweise der adäquate Reiz für die Lichtsinneszellen im Auge. Ein Schlag aufs Auge kann ebenso hervorrufen, dass wir etwa weiße Flecken sehen. Der Berührungsreiz muss im Gegensatz zu Licht jedoch sehr intensiv sein, um die Sinneszellen anzuregen und ist somit ein inadäquater Reiz für die Lichtsinneszellen.
Erkläre, warum wir bei einem Hund von einer "Hör- und Riechwelt" sprechen.
Der Hörsinn und der Geruchssinn sind beim Hund sehr stark ausgeprägt. In der Nase des Menschen befinden sich rund 25 Millionen Riechzellen, die Nase des Hundes verfügt über ungefähr 280 Millionen Riechzellen. Außerdem können Hunde in einem Frequenzbereich von 15 Hz bis 50000 Hz Töne wahrnehmen, also auch sehr hohe und sehr tiefe Töne, die vom menschlichen Ohr nicht wahrgenommen werden können. Hunden nehmen mit diesen beiden Sinnen hauptsächlich ihre Umwelt wahr.
Erkläre den Unterschied zwischen "Wahrnehmen" und "Erkennen".
Reize aus der Umwelt werden von Sinneszellen aufgenommen, verarbeitet und in Form von elektrischen Signalen über Nervenzellen an das Gehirn weitergeleitet. Dort werden diese Signale verarbeitet und ein Sinneseindruck hervorgerufen. Das ist das Wahrnehmen eines Reizes. Ist das Wahrgenommene bereits aus der Vergangenheit bekannt und kann in irgendeiner Weise zugeordnet werden, spricht man von Erkennen. Beispielsweise erkennt man eine Person wieder, deren Gesicht man in der Vergangenheit bereits gesehen hat.