Geschichte des Klaviers
Das Klavier hat als besaitetes Tasteninstrument eine lange Geschichte und Tradition. Die ersten Klaviere entstanden bereits Ende des 15. Jahrhunderts. Diese nannte man Cembalos, eine erste und alte Form des heutigen Klaviers mit einem sehr charakteristischen Klang.
Als Erfinder des Klaviers gilt der italienische Instrumentenbauer Bartolomeo Cristofori, der im Jahr 1709 die sogenannte Hammermechanik präsentierte. Aufgrund dieser Technik war es nun möglich, die Töne bei einem Klavier unterschiedlich laut anzuschlagen.
Bis heute wird das klassische Klavier immer weiter verbessert und modernisiert. Es gibt im Grunde drei verschiedene Klavierarten: klassische Pianos, elektronische Klaviere (E-Pianos) und Konzertflügel.
Konzertflügel und Klavier – Aufbau
Der Konzertflügel ist eine besondere Bauart des herkömmlichen Klaviers. Seinen Namen hat er durch die geschwungene Form erhalten, die an einen Vogelflügel erinnert. Oftmals wird er nur als Flügel bezeichnet, womit dann das komplette Klavier gemeint ist. Im engeren Sinne bezeichnet das Wort Flügel jedoch den aufklappbaren Deckel des Klaviers. Der Unterschied zwischen einem Konzertflügel und einem Klavier ist eben dieser Flügel, durch den der Klang besser austreten kann. Dadurch ist der Schall noch bis in die letzten Reihen eines großen Saals gut hörbar.
In Aufbau und Funktion unterscheidet sich das Klavier nicht wesentlich von einem Konzertflügel. Der größte Unterschied besteht in der Bauform. Das Klavier ist eher senkrecht aufgebaut, während der Konzertflügel waagerecht und parallel zum Boden ausgerichtet ist. Aus diesem Grund verlaufen die Saiten eines Klaviers auch vertikal und nicht horizontal wie bei einem Konzertflügel.
Die folgende Abbildung zeigt den Aufbau eines Klaviers (Pianos) im Unterschied zu einem Konzertflügel.

In der nachstehenden Tabelle siehst du noch einmal die wichtigsten Unterschiede zwischen Klavier und Konzertflügel.
Name |
Klavier |
Konzertflügel |
Gewicht |
ca. 200 bis 300 kg |
bis zu 600 kg |
Ausrichtung |
vertikal |
horizontal |
Aufbau |
Korpus nicht aufklappbar |
flügelförmiger Korpus mit Klappe |
Einsatzbereich |
als Übungs- und Konzertinstrument (zu Hause, in Musikschulen, in kleineren Ensembles) |
als Konzertinstrument, auch in großen Sälen |
Bauprozess eines Konzertflügels
Die Produktion eines Flügels ist sehr zeitaufwendig und dementsprechend kostspielig. Bis zum fertigen Konzertflügel dauert es insgesamt etwa drei Jahre, da allein das edle Holz zwei Jahre lang trocknen muss. Der eigentliche Bauprozess, für den insgesamt ca. 12 000 Einzelteile von Hand zusammengesetzt werden, dauert anschließend noch etwa ein Jahr.
Der komplette Körper (Korpus) eines Konzertflügels besteht aus bis zu 19 verleimten Holzschichten, die während der Anfertigung in die richtige Form gebogen werden. Nach diesem Arbeitsschritt muss das Holz erneut trocknen, da es durch den Leim feucht geworden ist.
Anschließend werden der Resonanzboden und die Gussplatte aus Metall eingebaut. Diese Platte bildet das Kernstück des Flügels und ist beim Spielen des Instruments hohen Zugkräften ausgesetzt. Insgesamt verfügt ein Konzertflügel über 230 Saiten aus Stahl, die ein Gesamtzuggewicht von bis zu 20 Tonnen ausmachen können.
Da die Basssaiten von Hand gewickelt werden, können sich individuelle Fehler in den Prozess einschleichen, weswegen alles maschinell überprüft wird. Die letzte Bewertung des fertigen Instruments übernimmt dann aber noch einmal ein Experte bzw. eine Expertin.
Zuletzt wird die Außenhülle des Konzertflügels noch geschliffen und poliert. Obwohl alle Instrumente grundsätzlich über den gleichen Aufbau und die gleiche Mechanik verfügen, klingt doch jedes Klavier einzigartig.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Konzertflügel
Wie ist ein Konzertflügel aufgebaut?
Ein Konzertflügel verfügt über einen geschwungenen Korpus und einen aufklappbaren Deckel. In seinem Inneren sind auf einer Gussplatte insgesamt 230 Saiten befestigt.
Wie viele Hämmer hat ein Klavier?
Heutige Klaviere besitzen in der Regel an jeder der 88 Tasten einen sogenannten Hammer, der gegen eine oder mehrere Saiten schlägt.
Wann wurde das Klavier erfunden?
Das erste Klavier mit Hammermechanik wurde um das 1700 entwickelt und von dem Italiener Bartolomeo Cristofori im Jahr 1709 öffentlich präsentiert.
Wie funktioniert ein Klavier?
Ein Klavier funktioniert über die sogenannte Hammermechanik. Dabei werden per Tastendruck die Hämmer gegen die Saiten geschlagen. Durch die Schwingung der Klaviersaiten werden die einzelnen Töne erzeugt.
Wie schwer ist ein Klavier?
Das normale Gewicht eines Klaviers beträgt etwa 200 bis 300 Kilogramm. Große Konzertflügel sind mit bis zu 600 Kilogramm deutlich schwerer.