Schlangen – Ringelnatter und Kreuzotter

Grundlagen zum Thema Schlangen – Ringelnatter und Kreuzotter
Inhalt
- Ringelnatter und Kreuzotter – Biologie
- Die Ringelnatter
- Die Kreuzotter
- Ringelnatter und Kreuzotter – Unterschiede
Ringelnatter und Kreuzotter – Biologie
Bestimmt hast du im Zoo schon einmal Schlangen gesehen, zum Beispiel eine Kobra oder eine riesige Boa. Aber wusstest du, dass wir auch bei uns in der freien Natur Schlangen finden können? Zu den heimischen Schlangenarten zählen die Ringelnatter und die Kreuzotter. Dass diese nicht weniger eindrucksvoll sind als die Schlangen, die wir im Zoo finden, zeigen wir im folgenden Text.
Die Ringelnatter
Die Ringelnatter gehört zur Familie der Nattern. Vielleicht hattest du schon einmal das Glück, eine Ringelnatter im Wald zu beobachten – vielleicht hat sie aber auch schnell die Flucht ergriffen, denn sie ist sehr scheu.
Ringelnatter – Aussehen
Ringelnattern kannst du insbesondere an den gelben Flecken am seitlichen Hinterkopf erkennen, die eine ringförmige Struktur ergeben. Daher stammt auch der Name der Ringelnatter. Die Ringelnatter hat runde Augen. Die Haut der Ringelnatter besteht aus Schuppen, die an der Oberseite des Körpers grau bis braungrau gefärbt sind und teilweise schwarze Flecken enthalten. Die Unterseite ist deutlich heller.
Zur Fortbewegung werden mithilfe der Rippenmuskulatur die Rippen paarweise nach vorne bewegt. Dadurch werden die Bauchschuppen aufgestellt. Diese verhaken sich in der Bodenoberfläche. Werden die Schuppen mithilfe der Muskelhaut wieder angelegt, schiebt sich der Körper der Ringelnatter vorwärts. Da dieser Vorgang den Rumpf der Schlange wellenartig durchzieht, bewegt sie sich schlängelnd voran. Die Ringelnatter kann sich auch im Wasser problemlos fortbewegen.
Ringelnattern haben eine Körperlänge von 80 bis 120 Zentimeter. Dabei werden die Ringelnatterweibchen länger als die Männchen.
Ringelnatter – Lebensraum
Die Ringelnatter ist in Mitteleuropa und Teilen Asiens verbreitet. Sie lebt sowohl an Land als auch im Wasser. Daher findet man sie in Steinbrüchen, Wäldern und Gärten, aber auch an und in Bächen und Flüssen. Auch Moore oder Sümpfe sind geeignete Lebensräume. Oft liegen Feucht- und Trockengebiete nah beieinander, denn je nach Situation bevorzugt die Ringelnatter unterschiedliche Umgebungen: Da sie wechselwarm ist, also ihre Körpertemperatur von der Umgebungstemperatur abhängt, benötigt sie zum Beispiel sonnige Plätze, um ihre Aktivität hochzufahren. Aufgrund ihres Beutespektrums, das wir gleich vorstellen, ist jedoch die Nähe zum Wasser von Vorteil.
Ringelnatter – Nahrung
Die Ringelnatter ernährt sich von Kröten und Fröschen. Jungschlangen ernähren sich auch von Kaulquappen. Die Ringelnatter frisst außerdem Eidechsen, Fische und Kleinsäuger wie Mäuse. Sie kann mit ihren runden Augen nur sich bewegende Beutetiere wahrnehmen. Um Beute aufzuspüren, verwendet sie zusätzlich ihren Geruchssinn: Sie züngelt mit ihrer gespaltenen Zunge und sammelt so Duftstoffe auf. Anschließend drückt sie ihre Zunge gegen ihren Gaumen, denn dort liegen die Geruchssinneszellen.
Hat die Ringelnatter Beute aufgespürt, kann sie nach vorne schnellen und nach dem Beutetier schnappen. Dieses wird von den nach hinten geneigten Zähnen festgehalten, bevor es im Ganzen heruntergeschluckt wird.
Ringelnatter – Fortpflanzung
Ringelnattern paaren sich im Frühling. Dabei drückt das Männchen seine Kloake – einen Körperausgang, in dem auch die Geschlechtsorgane enden – gegen die Kloake des Weibchens. Da somit die Befruchtung im Körper des Weibchens stattfindet, spricht man auch von einer inneren Befruchtung. Die befruchteten Eier werden an einem geschützten Ort abgelegt. Nach etwa zwei Monaten schlüpfen die Jungtiere. Diese sind nur etwa 20 Zentimeter lang, aber schon vollständig entwickelt. Während ihres Wachstums häuten sie sich mehrere Male. Sie werfen also die zu klein gewordene Schuppenhaut ab.
Die Kreuzotter
Die Kreuzotter gehört zu einer Familie von Giftschlangen, den Vipern. Die Kreuzotter ist die einzige heimische Giftschlange. Wie du im Folgenden lernen wirst, ist sie für den Menschen in der Regel aber nicht gefährlich.
Kreuzotter – Aussehen
Die Kreuzotter kannst du an ihrer Zeichnung sehr gut erkennen: Über ihren meist hellgrauen Rücken zieht sich eine dunkle Zickzackstruktur. Auf ihrem Hinterkopf befindet sich ein dunkles Kreuz, das der Kreuzotter auch ihren Namen verleiht.
Anders als die Ringelnatter hat die Kreuzotter geschlitzte Pupillen. Diese sind von einer roten Iris umgeben.
Kreuzottern haben in ihrem Oberkiefer Giftzähne, die im Ruhezustand nach hinten geklappt sind, sich durch Öffnen des Mauls aber automatisch aufrichten. Diese Zähne enthalten eine Giftdrüse. Das giftige Sekret kann an der Zahnspitze austreten. Die Kreuzotter setzt ihre Giftzähne zum Fangen von Beute, aber auch zur Verteidigung gegen Feinde ein.
In der Regel flieht die Kreuzotter vor Menschen. Daher werden Menschen nur sehr selten von ihr gebissen. Wenn das passiert, sollte man sofort zum Arzt, der einem ein Gegengift verabreicht. Tödlich kann das Gift nur für Kleinkinder oder geschwächte Erwachsene wirken.
Kreuzottern werden bis zu 70 Zentimeter groß. Auch hier sind die Weibchen länger als die Männchen.
Kreuzotter – Lebensraum
Die Kreuzotter findet man in Nord- und Mitteleuropa und in weiten Teilen Asiens. Häufig bewohnt sie Heidegebiete, aber auch Wälder und Moore. Auch die Kreuzotter bevorzugt einen abwechslungsreichen Lebensraum, also sowohl die Nähe zu Feucht- als auch zu Trockengebieten.
Kreuzotter – Nahrung
Die erwachsene Kreuzotter jagt insbesondere Mäuse, aber auch Eidechsen und Frösche. Die Jungtiere ernähren sich fast ausschließlich von Fröschen und Kaulquappen.
Hat die Kreuzotter ein Beutetier aufgespürt, schnappt sie blitzartig zu. Über die Giftzähne wird giftiges Sekret in die Beute injiziert. Das Gift wirkt schnell: Es lähmt das Beutetier und führt schließlich zum Tod. So kann es nicht mehr flüchten und die Kreuzotter kann es im Ganzen verspeisen.
Kreuzotter – Fortpflanzung
Die Kreuzotter paart sich im Frühling. Auch hier findet eine innere Befruchtung statt. Die Kreuzotter legt jedoch die befruchteten Eier nicht ab, sondern brütet diese im Mutterleib aus. Die Jungtiere werden lebend geboren und kommen im Herbst zur Welt.
Ringelnatter und Kreuzotter – Unterschiede
Im Folgenden werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Ringelnatter und Kreuzotter in einem Steckbrief zusammengefasst:
Ringelnatter | Kreuzotter | |
---|---|---|
Größe | 80–120 cm | 50–70 cm |
Färbung | grau bis braungrau, teilweise schwarze Flecken; gelbe Flecken am Hinterkopf |
hellgrau mit dunkler Zickzackstruktur; schwarzes Kreuz auf dem Hinterkopf |
Verbreitung | Mitteleuropa, Teile Asiens | Nord- und Mitteleuropa, Teile Asiens |
Lebensraum | u. a. Steinbrüche, Wälder, Bäche, Flüsse | u. a. Heidegebiete, Wälder, Moore |
Nahrung | Kröten, Frösche, Kleinsäuger | Kleinsäuger, Frösche |
Fortpflanzung | Das Weibchen legt Eier. | Das Weibchen bringt lebende Jungtiere zur Welt. |
Schlangen – Ringelnatter und Kreuzotter Übung
-
Bestimme die Merkmale von Ringelnatter und Kreuzotter.
TippsBevorzugte Nahrung der Ringelnatter sind Lurche.
Die Kreuzotter bohrt sich mit den Zähnen in das Fleisch ihrer Beute.
Pro Schlangenart sollen je drei Elemente zugeordnet werden.
LösungDie Ringelnatter kann eine Größe von 75 bis 120 cm erreichen, wobei die Weibchen deutlich länger werden als die Männchen. Das auffälligste Merkmal sind die beiden halbmondförmigen, gelben Flecken seitlich am Hinterkopf. Sie ergeben eine ringförmige Struktur. Daher stammt der Name: Ringelnatter. Ansonsten ist die Schlange braun-grau gefärbt.
Sie lebt meist in gewässerreichen Gebieten. Man findet sie aber auch in Steinbrüchen, Wäldern und Gärten. Für die Ringelnatter ist es günstig, wenn Trocken- und Feuchtgebiete nah beieinander liegen.
Sie ist eine gute Schwimmerin und ernährt sich deshalb vorwiegend von Lurchen, vor allem von Kröten und Fröschen. Sie frisst außerdem Eidechsen, Fische und Kleinsäuger wie Mäuse.
Die Ringelnatter ist ungiftig und darum für uns Menschen völlig harmlos.Die Kreuzotter wird 50 bis 70 cm lang. Ihr hellgrauer Körper ist von einer dunklen Zickzackstruktur überzogen und auf dem Hinterkopf trägt das Tier – wie der Name schon sagt – ein Kreuz.
Die Kreuzotter lebt häufig in Weidegebieten sowie in Wäldern und Mooren. Sie bevorzugt ebenfalls einen abwechslungsreichen Lebensraum.
Am liebsten frisst die Kreuzotter Mäuse. Eidechsen und Frösche stehen auch auf dem Speiseplan. Sie ist eine von zwei heimischen Giftschlangen. -
Beschreibe die Sinnesorgane der Ringelnatter.
TippsZwei Textelemente passen nicht zur Ringelnatter und bleiben demzufolge übrig.
Schlangen haben keine sichtbaren Ohren.
Zum Riechen nutzen Schlangen ihre Zunge.
LösungMit ihren runden Augen kann die Ringelnatter ausschließlich sich bewegende Objekte, zum Beispiel ihre Beute, registrieren. Um ihre Beute aufzuspüren, nutzt die Ringelnatter nicht nur ihre Augen, sondern auch ihre gespaltene Zunge. Hören kann sie allerdings nicht: Sie ist im gängigen Sinne taub. Schlangen können jedoch feinste Vibrationen wahrnehmen.
Die Ringelnatter spürt ihre Beute vor allem mit ihrem Geruchssinn auf. Dazu streckt sie immer wieder ihre gespaltene Zunge hervor – sie züngelt. Mit ihrer Zungenspitze nimmt sie Geruchsstoffe auf und drückt die Zunge anschließend an ihren Gaumen, in dem ihr Riechorgan liegt. -
Beschreibe die Fortbewegung bei Schlangen.
TippsHier siehst du den inneren Aufbau der Schlange.
LösungSchlangen bewegen sich an Land mit einer typischen schlängelnden Bewegung fort.
Dazu ziehen die Rippenmuskeln ein Rippenpaar nach dem nächsten nach vorne. Dabei werden die Bauchschuppen aufgestellt und verhaken sich im Boden. Wenn die Schuppen durch die Hautmuskeln wieder angelegt werden, zieht sich der Körper der Schlange automatisch nach vorn.
Dieser Vorgang durchzieht den Körper wellenartig. -
Ordne die Fortpflanzungsmethoden den Schlangen zu.
TippsDie Ringelnatter sucht geschützte Stellen als Nestplatz.
LösungRingelnatter und Kreuzotter paaren sich im Frühling. Bei beiden findet eine innere Befruchtung statt. Dann allerdings unterscheidet sich die weitere Fortpflanzung:
Die Weibchen der Ringelnatter legen etwa Ende Juli um die zehn bis dreißig Eier, zum Beispiel in einem schützenden Laubhaufen, ab.
Die Weibchen der Kreuzotter legen die befruchteten Eier nicht ab, sondern ihre Bebrütung findet im Mutterleib statt. Die Jungtiere kommen im Herbst lebend zur Welt. -
Nenne Merkmale von Schlangen.
TippsSchlangen wachsen bis an ihr Lebensende.
Die heimische Ringelnatter ist ungiftig.
Drei Auswahlmöglichkeiten sind richtig.
LösungSchlangen zählen zu den Reptilien, eine Klasse der Wirbeltiere.
Wie alle Reptilien besitzen Schlangen eine trockene, schuppige Haut. Da die verhornte Haut nicht mitwächst, häuten sich die Tiere mehrmals in ihrem Leben.
Ebenfalls wie alle Reptilien gehören Schlangen zu den wechselwarmen Tieren.
Einige Schlangen, also nicht alle, haben Giftzähne, um ihre Beute zu erlegen. -
Erläutere den Umgang mit heimischen Schlangen.
TippsSchlangen sind scheue Tiere.
Ein Satz bleibt auf der rechten Seite übrig, da er inhaltlich falsch ist.
LösungSchlangen können in vielerlei Hinsicht gruselig sein, aber auch sehr faszinierend, vor allem unsere heimischen Schlangen.
Heimische Schlangenarten, also Schlangen, die in Deutschland vorkommen, sind unter anderem die Ringelnatter und die Kreuzotter. Die Ringelnatter zählt sogar zu den am weitesten verbreiteten Schlangenarten in ganz Deutschland. Die Kreuzotter hat die Besonderheit, eine der beiden bei uns vorkommenden giftigen Schlangenarten zu sein, und ist sehr menschenscheu. Deshalb kommt es in der Regel nicht zu einem Biss. Passiert dies dennoch, sollte schnell ein Arzt bzw. eine Ärztin aufgesucht werden.

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Schlangen – Ringelnatter und Kreuzotter

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