Membranpotential
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Lerntext zum Thema Membranpotential
Was ist das Membranpotential?
Das Membranpotential entsteht durch die unterschiedliche Verteilung von Ionen an der Zellmembran und spielt eine zentrale Rolle in biologischen Prozessen. Besonders in Nervenzellen ist das Membranpotential entscheidend, da es die Grundlage für die Weiterleitung von Signalen bildet.
Definition Membranpotential
Das Membranpotential ist die elektrische Spannung zwischen der Innen- und Außenseite der Zellmembran. Es ist entscheidend für die Informationsweiterleitung in Nervenzellen.
Entstehung des Membranpotentials
Das Membranpotential entsteht durch eine ungleiche Verteilung von Ionen zwischen dem Zellinneren und dem Zelläußeren. Entscheidend sind dabei vor allem Natrium-Ionen ($\ce{Na+}$), Kalium-Ionen ($\ce{K+}$), Chlorid-Ionen ($\ce{Cl-}$) und Kalzium-Ionen ($\ce{Ca^{2+}}$). Die Zellmembran ist semipermeabel, was bedeutet, dass sie nur bestimmte Ionen durch spezialisierte Kanäle passieren lässt.
Im Ruhezustand ist das Zellinnere im Vergleich zur Umgebung negativ geladen. Dies liegt daran, dass mehr positive Ionen (v. a. $\ce{K+}$) aus der Zelle herausdiffundieren, als nachströmen. Die Natrium-Kalium-Pumpe spielt dabei eine entscheidende Rolle: Sie transportiert aktiv drei Natrium-Ionen ($\ce{3Na+}$) aus der Zelle heraus und zwei Kalium-Ionen
Wusstest du schon?
Das Ungleichgewicht der Ionenverteilung, dass das Membranpotential erzeugt, wird hauptsächlich durch die Aktivität der Natrium-Kalium-Pumpen verursacht, die ständig Natriumionen nach außen und Kaliumionen nach innen transportiert.
Die Rolle der Ionenkanäle
Ionenkanäle sind wie kleine Türsteher, die entscheiden, wann welches Ion in die Zelle hinein- oder herausgelassen wird. Besonders wichtig sind hier:
- Kaliumkanäle
- Natriumkanäle
- Chloridkanäle
Diese Kanäle sind maßgeblich an der Aufrechterhaltung des Membranpotentials beteiligt, indem sie kontrolliert öffnen und schließen.
Berechnung des Membranpotentials: Mathematische Modelle
Die Berechnung des Membranpotentials ist ein faszinierendes Thema, das sich vor allem mit zwei grundlegenden Gleichungen befasst: der Nernst-Gleichung und der Goldman-Gleichung.
Die Nernst-Gleichung
Diese Gleichung wird verwendet, um das Gleichgewichtspotential eines einzelnen Ionentyps zu berechnen. Sie lautet:
$E = E_0 + \dfrac{RT}{zF} \cdot ln\left(\dfrac{c_\text{Ox}}{c_\text{Red}}\right)$
mit
- $E$: Elektrodenpotential
- $E_0$: Standardelektrodenpotential, ablesbar aus der elektrochemischen Spannungsreihe
- $R$: universelle Gaskonstante; $\ce{R= \pu{8,314 J//mol*K}}$
- $T$: absolute Temperatur in Kelvin
- $z$: Anzahl der übertragenen Elektronen
- $F$: Faraday-Konstante; $F = \pu{96485,3365 C//mol}$
- $c_\text{Ox}$ = Konzentration der oxidierten Form (des Redoxpaares)
- $c_\text{Red}$ = Konzentration der reduzierten Form (des Redoxpaares)
Die Goldman-Gleichung
Im Gegensatz zur Nernst-Gleichung berücksichtigt die Goldman-Gleichung mehrere Ionentypen gleichzeitig und wird oft zur Berechnung des tatsächlichen Membranpotentials genutzt. Sie lautet:
$V_m = \dfrac{RT}{F} \cdot ln\left(\dfrac{P_K [K^+]_{\text{außen}} + P_{Na} [Na^+]_{\text{außen}} + P_{Cl} [Cl^-]_{\text{innen}}}{P_K [K^+]_{\text{innen}} + P_{Na} [Na^+]_{\text{innen}} + P_{Cl} [Cl^-]_{\text{außen}}}\right)$
mit
- $V_m$: Membranpotential
- $R$: universelle Gaskonstante; $\ce{R= \pu{8,314 J//mol*K}}$
- $T$: absolute Temperatur in Kelvin
- $F$: Faraday-Konstante; $F = \pu{96485,3365 C//mol}$
- $P$: Permeabilität für das jeweilige Ion
- $[K^+]_{\text{außen}}$: Kalium-Ionen-Konzentration außerhalb der Zelle
- $[K^+]_{\text{innen}}$: Kalium-Ionen-Konzentration innerhalb der Zelle
- $[Na^+]_{\text{außen}}$: Natrium-Ionen-Konzentration außerhalb der Zelle
- $[Na^+]_{\text{innen}}$: Natrium-Ionen-Konzentration innerhalb der Zelle
- $[Cl^-]_{\text{außen}}$: Chlorid-Ionen-Konzentration außerhalb der Zelle
- $[Cl^-]_{\text{innen}}$: Chlorid-Ionen-Konzentration innerhalb der Zelle
Membranpotential in Nervenzellen
Das Verständnis des Membranpotentials ist besonders wichtig in Bezug auf Nervenzellen, da diese auf Spannungsänderungen reagieren, um Signale zu übertragen.
Unterschiede zwischen Ruhepotential und Aktionspotential
Ruhepotential
Das Ruhepotential ist das stabile Membranpotential einer unerregten Nervenzelle, wenn keine Reize vorliegen. Es beträgt typischerweise etwa –70 Millivolt (mV) und wird durch die Verteilung der Ionen und die Aktivität der Natrium-Kalium-Pumpe aufrechterhalten.
Aktionspotential
Ein Aktionspotential tritt auf, wenn das Membranpotential eine bestimmte Schwelle überschreitet, meist durch einen Reiz verursacht. Durch die Depolarisation und anschließende Repolarisation wird ein elektrisches Signal weitergeleitet.
Tabelle: Unterschiede zwischen Ruhepotential und Aktionspotential
Merkmal | Ruhepotential | Aktionspotential |
---|---|---|
Spannung | ca. $-70~mV$ | $+30~mV$ (Spitze) |
Zustand | Stabil, keine Reize | Kurzer Impuls |
Ionenbewegung | Geringe Diffusion: Kalium-Ionen strömen langsam aus der Zelle, Natrium-Einstrom ist blockiert | Schneller Einstrom von Natrium-Ionen, gefolgt vom Ausstrom von Kalium-Ionen |
Kanäle | Meist Kaliumkanäle offen | Schnelle Öffnung/Schließung von Natrium- und Kaliumkanälen |
Kontrovers diskutiert:
Die Manipulation des Membranpotentials durch Medikamente oder technische Eingriffe wird in der Neuroforschung intensiv untersucht, um neue Therapien für neurologische Erkrankungen zu entwickeln.
Ausblick – das lernst du nach Membranpotential
Vertiefe dein Wissen über das Membranpotential und seine Funktionen in biologischen Systemen. Spannende Informationen über die Natrium-Kalium-Pumpe und die Signalweiterleitung in Nervenzellen bringen dir die faszinierenden Mechanismen der Informationsübermittlung näher.
Zusammenfassung – Membranpotential
- Das Membranpotential ist der Spannungsunterschied zwischen Zellinnerem und Zelläußerem.
- Es entsteht durch ungleiche Verteilung und Bewegung von Ionen.
- Ionenkanäle spielen eine zentrale Rolle in der Aufrechterhaltung und Veränderung des Potentials.
- Mathematische Modelle wie die Nernst- und Goldman-Gleichung helfen bei der Berechnung.
- In Nervenzellen gibt es signifikante Unterschiede zwischen Ruhe- und Aktionspotential.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Membranpotential

Vom Reiz zum Aktionspotenzial

Aktionspotenzial – Grundlage der Informationsweiterleitung

Ruhepotenzial – Bedeutung und Aufrechterhaltung

Bioelektrizität in Zellen – Entstehung und Bedeutung

Nervensystem – Codierung von Informationen

Reizrezeptoren – Grundlage der Sinneswahrnehmung

Erregungsleitung innerhalb der Nervenzelle

Nervenzelle – Leitungsgeschwindigkeit

Synapse – Aufbau und Funktion

Synapse – hemmende und erregende Synapsen

Farbsehen – Reizverarbeitung in der Netzhaut

Kontrastsehen – vom rezeptiven Feld zur optischen Täuschung

Bau der Muskeln, Muskeltypen

Aktionspotenzial – Grundlage der Informationsweiterleitung

Membranpotential
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