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- Zellbiologie und biochemische Grundlagen
- Biomembran – Aufbau und Stofftransport
- Biomembran – historische und aktuelle Modellvostellungen
Biomembran – historische und aktuelle Modellvostellungen
Entdecke die Evolution der Membranmodelle in der Biologie, von einfachen Phospholipideinzelschichten bis zum modernen Flüssig-Mosaik-Modell. Erfahre, wie Wissenschaftler die Struktur zellulärer Biomembranen über die Jahre hinweg entschlüsselt haben. Neugierig auf die Geheimnisse der Zellmembran? Finde mehr heraus und teste dein Wissen mit interaktiven Übungen!
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Membranmodelle im Wandel – Biologie
Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurde durch den englischen Biologen Charles Ernest Overton bekannt, dass die Biomembran aus Lipiden besteht. Daraufhin entstanden in der Biologie Membranmodelle, die fortlaufend modifiziert wurden und noch immer werden.
Was ist ein Membranmodell? – Definition
Membranmodelle sind einfach erklärt. Grundsätzlich gibt es vier bedeutende Membranmodelle, die alle aufeinander aufbauen. Die Modelle verdeutlichen den Basisaufbau der Biomembran und somit auch den Membranaufbau jeder Zelle. Mit ihrer Hilfe kann man die komplexen zellulären Membranstrukturen vereinfacht und anschaulich darstellen.
Welche Membranmodelle gibt es?
Die Phospholipideinzelschicht
Im Jahr 1917 ging der
Die Phospholipiddoppelschicht
Im Jahr 1925 stellten die niederländischen Wissenschaftler Evert Gorten und Francois Grendel fest, dass es sich bei der Biomembran nicht um eine Einzelschicht, sondern um eine Lipiddoppelschicht handelt. Dieses sogenannte Bilayer-Modell beschreibt, dass die hydrophilen Köpfe die äußere Membran und die lipophilen Schwänze den inneren Teil der Membran bilden.
Das Sandwich-Modell
Die englischen Wissenschaftler James Danielli und Hugh Davson erweiterten das Modell der Phospholipiddoppelschicht im Jahr 1950. Ihre Ergebnisse zeigten, dass die Lipiddoppelschicht von einer starren Proteinschicht umgeben ist. Grundsätzlich wird davon ausgegangen, dass diese Membranproteine ausschließlich hydrophile Eigenschaften aufweisen.
Das Flüssig-Mosaik-Modell
Dieses Modell entstand im Jahr 1972 durch Seymour Jonathan Singer und Garth Nicolson und wurde anschließend von Frye & Michael Eddin erweitert. Die mittlerweile etablierte Phospholipiddoppelschicht weist sowohl hydrophile als auch lipophile Membranproteine auf. Zudem kann ein einziges Protein beide Eigenschaften haben. Die Membran ist in ständiger Bewegung. Membranproteine sind beweglich und diffundieren innerhalb der gallert- bzw. gelartigen Biomembran. Allerdings wird die freie Bewegung durch die Interaktion der Proteine untereinander eingeschränkt.
Die Abbildung der Membranmodelle gibt einen Überblick über die wichtigsten historischen Modelle und zeigt schließlich das bis heute gültige Flüssig-Mosaik-Modell.
Die Beispiele der Membranmodelle zeigen, dass mit fortschreitender Technik weitere Eigenschaften der Biomembran entdeckt werden können. Somit ist die Geschichte der Membranmodelle wahrscheinlich noch nicht vollständig abgeschlossen.
Membranmodelle – Zusammenfassung
- Membranmodelle zeigen den Aufbau der zellulären Biomembran und werden fortlaufend modifiziert.
- Die historische Entwicklung der Modelle führte von einer Phospholipideinzelschicht über eine Phospholipiddoppelschicht und das Sandwich-Modell bis hin zum heutigen Flüssig-Mosaik-Modell.
Im Video zur Biomembran werden dir die einzelnen Membranmodelle detailliert erklärt. Du erfährst, welche Wissenschaftler an ihren Entwicklungen beteiligt waren und wodurch es immer wieder zu neuen Erkenntnissen kam. Auch zum Thema Biomembran gibt es interaktive Übungen und ein Arbeitsblatt – du kannst dein neu gewonnenes Wissen also sogleich testen!
Häufige Fragen zum Thema Biomembran
Das Wort Membran kommt aus dem lateinischen Wort membrāna. Es kann wörtlich mit Häutchen übersetzt werden. Meistens ist dabei eine dünne Abtrennung gemeint, die eine selektive Durchlässigkeit besitzt. Eine Biomembran trennt das Innere der Zelle oder eines Zellorganells von seinem Außenraum.
Sowohl prokaryotische als auch eukaryotische Zellen besitzen Membranen. Die Zellmembran ist die Biomembran, welche die Zelle umgibt.
Zudem umgeben Biomembranen Zellorganellen wie beispielsweise den Zellkern oder Mitochondrien.
Biomembranen umgeben Zellkompartimente oder als Zellmembran die gesamte Zelle.
Die Membranlipide bilden eine Lipiddoppelschicht, welche quasi das Grundgerüst der Biomembran darstellt. Sie sind eine Barriere, welche die Zelle oder die Zellorganellen nach außen abgrenzt. In dieser Schicht sind Membranproteine und Kohlenhydrate ein- und aufgelagert.
Sie bilden zelluläre Marker. Das sind Strukturen, die von anderen Zellen erkannt werden können und somit zum Beispiel eine wichtige Rolle für das Immunsystem spielen.
Viele Membranproteine sind zudem für den Stofftransport über die Membran zuständig. Membranproteine sind unter anderem wichtig für den Stofftransport an der Biomembran und aufgelagerte Kohlenhydrate spielen unter anderem eine wichtige Rolle für das Immunsystem.
Der Aufbau der Lipiddoppelschicht ermöglicht, dass Biomembranen auf beiden Seiten, also gegen innen und gegen aussen hydrophobe Teile aufweisen. Dazwischen ordnen sich die hydrophoben Molekülbereiche an. Dieser Aufbau dient zum einen der Stabilisierung, der Abgrenzung und der Flexibilität der Biomembran. Zum anderen wird so auch die Regulation und der Transport bestimmter Stoffe durch die Biomembran gewährleistet. Kleine, ungeladene Moleküle können die Biomembran problemlos passieren. Größere Moleküle oder Stoffe, die eine Ladung tragen (positiv oder negativ) benötigen Hilfsstrukturen, die den Transport durch die Membran ermöglichen.
Membranproteine besitzen vielfältige Aufgaben. Viele Proteine sind beim Stofftransport an der Biomembran beteiligt. Zudem sind viele Proteine sogenannte Rezeptoren, an die Signalmoleküle binden können. Sie spielen somit eine große Rolle bei der Signalübertragung. Auch bei Zellverbindungen, Zell-Zell-Erkennungen und weiteren spezifischen Funktionen einer Membran sind Membranproteine beteiligt.
Biomembrane erfüllen für eine Zelle zahlreiche Funktionen. Zunächst grenzen sie eine Zelle und viele Zellorganellen ab und ermöglichen so regulierte Reaktionsräume im Inneren. Sie regulieren ganz genau, welche Stoffe in diese Räume hinein und heraus dürfen. Zudem enthalten sie zahlreiche Rezeptoren und Signalstrukturen zur Erkennung von Hormonen und anderen Stoffen. Die Zellmembran regelt daher auch die Kommunikation der Zelle mit ihrer Umgebung. Auch bei Energieumwandlungen wie der Fotosynthese und der Zellatmung sowie an zahlreichen anderen wichtigen Prozessen sind Biomembranen beteiligt.
Die Zellmembran ist eine Biomembran, welche die Zelle umschließt und so auch für den Stofftransport in die Zelle hinein und hinaus verantwortlich ist.
Die Zellmembran ist ein Beispiel für eine Biomembran.
Das Hauptgerüst einer Biomembran besteht aus einer Lipid-Doppelschicht. Daher wird sie gelegentlich in der Literatur als Doppelmembran bezeichnet.
Für gewöhnlich wird eine Doppelmembran jedoch anders definiert:
Eine Doppelmembran besteht aus zwei Biomembranen. Sie besteht also aus zwei Lipid-Doppelschichten. Zwischen diesen Schichten befindet sich ein Zwischenraum, der sogenannte Intermembranraum. Doppelmembranen (zwei Lipid-Doppelschichten) umgeben zum Beispiel die Mitochondrien und Plastiden sowie den Zellkern.
Cytoplasma ist die Grubstanz aller Zellen. Nach außen hin wird es von der Zellmembran – die daher auch Plasmamembran genannt wird – abgegrenzt.
Die Lipiddoppelschicht der Biomembran bildet keine starre Form. Sie verhält sich vielmehr wie eine zähe Flüssigkeit. Die Proteine schwimmen in dieser Flüssigkeit und können sich frei bewegen. Du kannst sie dir wie Eisberge in einem Meer vorstellen.
Biomembranen sind zudem asymmetrisch aufgebaut, denn sie besitzen eine Seite, die dem Cytoplasma zugewandt ist, die sogenannte plasmatische Seite, und eine, die diesem abgewandt ist, die sogenannte extraplasmatische Seite.
Zu den wichtigsten Eigenschaften einer Biomembran gehören zum Beispiel ihre Fluidität, die selektive Permeabilität und das Membranpotential.
Ribosomen und Centriolen besitzen zum Beispiel keine Biomembran. Manchmal werden in der Literatur auch nur membranumgrenzte Strukturen als Organellen bezeichnet. Nach dieser Definition wären beispielsweise Ribosomen also keine Zellorganellen.
Als Extrazellulärraum wird der Raum zwischen Zellen innerhalb der Gewebe bezeichnet. Die extraplasmatische Seite (E-Seite) grenzt an diesen Raum.
Da Biomembranen eine recht einheitlichen Aufbau haben, werden sie gelegentlich als Elementarmembranen bezeichnet.
Das Vorhandensein einer unpolaren und polaren Molekülregion (amphiphatisch) ermöglicht die Anordnung der Membranlipide mit einer hydrophilen Kontaktfläche zur wässrigen Seite sowie einer stabilisierenden und Barriere-bildenden, hydrophoben Schicht in der Mitte.
Kompartimente sind abgetrennte Räume der Zelle, in denen biochemische Reaktionen ablaufen können.
Es wird von einer doppelten Größe ausgegangen, da das Hauptgerüst der Biomembran eine Lipiddoppelschicht ist. Ordnen sich die Lipide in einer Einzelschicht an, ist diese daher doppelt so groß. Die Fläche des Films wäre allerdings nicht exakt doppelt so groß, da in der Biomembran auch integrale Membranproteine einen Teil der Fläche ausmachen. Fallen diese weg, verkleinert sich die Fläche und damit auch jene des Films.
Beim Einstich mit der Nadel werden die Moleküle der Zellmembran auseinandergeschoben. Die Phospholipid-Moleküle ziehen sich gegenseitig an und das Loch wird daher während des Hinausziehens bereits weider geschlossen.
Hydrophile Phospholipidteile vermitteln zum wässrigen Innen- und Außenmilieu. Hydrophobe Fettsäurereste halten die beiden Phospholipidschichten zusammen (Struktur) und bilden so eine Schranke für besonders große, geladene und hydrophile Moleküle (Funktion).
Entscheidend für die Durchlässigkeit von Stoffen durch eine Biomembran sind die Polarität und Größe des Stoffs. Kleine, unpolare Stoffe wie Kohlendioxid können problemlos durch eine Biomembran diffundieren.
Ja, allerdings nicht besonders schnell, denn polare Moleküle haben Schwierigkeiten, den hydrophoben Bereich der Membran zu durchqueren. Wasser ist jedoch sehr klein und kann daher im begrenztem Maße diffundieren. Zellen mit hoher Wasserdurchlässigkeit besitzen Kanalproteine, die sogenannten Aquaporine, die Wasser den Durchtritt stark erleichtern. Wasser kann also über eine einfache Diffusion sowie eine erleichterte Diffusion durch Aquaporine Biomembranen passieren.
Die Biomembran besteht aus einer Phospholipiddoppelschicht und ist daher amphipathisch. Die äußeren Bereiche sind hydrophil und der große innere Teil ist hydrophob. Kleine Stoffe wie Gase diffundieren in der Regel durch eine Biomembran. Je größer die Stoffe werden, umso schwieriger gelangen sie durch die Membran. Große Moleküle gelangen nur leicht durch die Membran, wenn sie einen starken lipophilen (und somit hydrophoben) Charakter besitzen und daher nicht vom Inneren der Membran abgestoßen werden. Eine große Barriere für den Stofftransport durch die Biomembran, stellt eine Ladung dar. Egal ob positiv geladen oder negativ, sobald ein Stoff eine Ladung trägt (wie Ionen), gelangt er nur sehr schwer durch die Biomembran. Solche Stoffe und große Moleküle benötigen Hilfsstrukturen, die ihren Transport ermöglichen. Dabei handelt es sich um integrale Membranproteine, die als Kanäle, Carrier oder Pumpen fungieren.
Hydrophobe Moleküle und sehr kleine ungeladene polare Moleküle können durch die Biomembran diffundieren.
Helfen beim Transport der Moleküle Transport- und Kanalproteine, wird dies als erleichterte Diffusion beschrieben. Dabei lässt sich der aktive Transport vom passiven Transport unterscheiden.
Beim passiven Transport diffundieren Stoffe spontan entlang ihres Konzentrationsgefälles ohne Energieaufwand.
Beim aktiven Transport werden Stoffe gegen ein vorliegendes Konzentrationsgefälle befördert.
Das kostet Energie, die meist in Form von ATP bereitgestellt wird. Wird nicht direkt ATP verbraucht, sondern ein bestehender elektrochemischer Konzentrationsgradient genutzt, um einen Stoff gegen ein Konzentrationsgefälle zu transportieren, wird dies als sekundär aktiver Transport bezeichnet.
Besonders große Stoffe wie Proteine werden über Zytose in die Zelle hinein oder heraus transportiert. Diese geschieht über Membranverschmelzungen oder sogenannte Vesikel. Die Endozytose beschreibt den Transport in die Zelle hinein und die Exocytose den Transport hinaus.
Es gibt das Modell der Phospholipideinzelschicht, das Modell der Phospholipiddoppelschicht, das Sandwich-Modell und das Flüssig-Mosaik-Modell.
Sie unterscheiden sich in der Anzahl der Phospholipidschichten (Einzel- und Doppelschicht), dem Vorhandensein von Proteinen sowie ihrer Lage und Beweglichkeit in der Lipidschicht.
Die Membran ist in ständiger Bewegung. Dabei sind Proteinmoleküle wie ein Mosaik in einer flüssigen Phospholipiddoppelschicht eingebettet. Aus diesem Grund nennt man es das Flüssig-Mosaik-Modell
Beim Sandwich-Modell ist die Lipid-Doppelschicht von einer starren Proteinschicht umgeben.
Das Bilayer-Modell beschreibt eine Lipiddoppelschicht.
Membranmodelle sind im Wandel. Es wird weiterhin am Aufbau der Biomembran geforscht und Modelle modifiziert. Ein Modell nähert sich immer nur der Wirklichkeit an und stellt eine Vereinfachung dieser dar. Das Flüssig-Mosaik-Modell ist ein bis heute gültiges und akzeptiertes Membranmodell.
Das Fluid-Mosaik-Modell wird auch als Flüssig-Mosaik-Modell bezeichnet. In einer Lipiddoppelschicht sind unterschiedliche Membranproteine eingelagert. Integrale Proteine sind in der Lipiddoppelschicht verankert. Transmembranproteine durchziehen die gesamte Membrandicke. Periphere Membranproteine liegen der Lipiddoppelschicht von außen auf. Membranproteine und -lipide können Kohlenhydratketten tragen, welche dementsprechend als Glykoproteine bzw. -lipide bezeichnet werden. Membranproteine und -lipide sind lateral mobil, daraus folgt der fluide Charakter.
Hallo! Wie man sich heute eine Biomembran vorstellt, weißt du sicher. Aber hast du auch eine Idee, wie man sich früher Biomembranen vorstellte und wie man zu dem heutigen Modell von Biomembranen gelangte?
Das möchte ich dir in diesem Video erklären und dir dabei verschiedene historische Modellvorstellungen der Biomembran zeigen. Dabei wirst du sehen, wie sich z.B. Langmuir zu Beginn des 20. Jahrhunderts oder Danielli und Davson Mitte des 20. Jahrhunderts eine Biomembran vorstellten. Auch werde ich dir die späteren Modelle von Singer und Nicolson und Frye und Edidin zeigen, die heute noch weitestgehend gültig sind.
Overton
Schon am Ende des 19. Jahrhunderts nahm der englische Biologe Overton an, dass eine Biomembran aus Lipiden besteht. Er hatte beobachtet, dass lipophile, also fettlösliche, Stoffe viel besser in eine Zelle gelangen können als hydrophile, also wasserlösliche, Stoffe.
Langmuir
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, genauer im Jahr 1917, stellte der amerikanische Chemiker Langmuir weitere Vermutungen zur Biomembran an. Er verwendete Phospholipide, die, wie du sicher weißt, aus einem hydrophilen, also polaren, Kopf und einem lipophilen, also unpolaren, Schwanz-Teil bestehen.
Langmuir vermutete, dass diese auf einer Wasseroberfläche schwimmen, wobei der hydrophile Teil dem Wasser zugewandt ist und der lipophile Teil aus dem Wasser heraus ragt. Er stellte auf diese Weise künstliche Phospholipidmembranen her.
Gorter und Grendel
Die niederländischen Wissenschaftler Gorter und Grendel erweiterten das Modell. Sie hatten den Gehalt an Phospholipiden in roten Blutkörperchen gemessen und schlossen darauf hin auf eine Lipiddoppelschicht als Zellmembran.
In ihrem Modell sind die Phospholipide so angeordnet, dass die liphophilen Teile der Moleküle im Inneren der Membran aneinander gelagert sind, während die hydrophilen Teile der Moleküle nach Außen zeigen. Man spricht bei diesem Modell auch vom Bilayer-Modell. In diesem Modell wurde der hohe Proteinanteil einer Biomembran allerdings noch nicht berücksichtigt.
Davson und Danielli
Das geschah erst Mitte des 20. Jahrhunderts. Denn in den 1950er Jahren erweiterten die Forscher Davson und Danielli das Bilayer-Modell zum so genannten Sandwich-Modell. Dieses besagt, dass die Lipid-Doppelschicht beidseitig von einer starren Proteinschicht bedeckt ist. Auch die ersten Aufnahmen mit Elektronenmikroskopen unterstützten dieses Modell, so dass das Sandwich-Modell viele Jahre Bestand hatte.
Singer und Nicolson
In der Zwischenzeit wurden weitere Experimente gemacht und das Sandwich-Modell konnte zahlreiche Eigenschaften von Membranproteinen nicht erklären.
Daher wurde das Sandwich-Modell von Singer und Nicolson 1972 zum so genannten Flüssig-Mosaik-Modell erweitert. Nach diesem Modell besteht die Biomembran aus einer Lipiddoppelschicht, in die Proteine ein- und angelagert sind. Einige der Membranproteine reichen durch die Membran hindurch und ragen auf beiden Seiten der Membran in das wässrige Milieu hinein.
Andere ragen nur an einer Seite in das wässrige Milieu. Wieder andere sind der Membran nur aufgelagert. Das Flüssig-Mosaik-Modell erklärt damit Beobachtung, dass isolierte Membranproteine gleichzeitig hydro- und auch lipophile Eigenschaften haben können. Das Sandwich-Modell ging dagegen allein von hydrophilen Eigenschaften aus.
Frye und Edidin
Zur gleichen Zeit fanden die Forscher Frye und Edidin heraus, dass die Membran in ständiger Bewegung ist. Die beiden Forscher hatten Experimente mit Farbstoffen gemacht und die Beweglichkeit von Membranproteinen innerhalb der Membran festgestellt.
Du kannst dir die Membran also wie eine zähe Flüssigkeit vorstellen, in der die Proteine schwimmen und sich frei bewegen können. Daher stammt auch der Name Flüssig-Mosaik-Modell für dieses Membranmodell.
Dieses Membranmodell ist noch heute gültig und berücksichtigt die zahlreichen Eigenschaften von Biomembranen und Membranproteinen. Man weiß heute allerdings, dass aufgrund der hohen Konzentration an Proteinmolekülen in der Lipid-Doppelschicht eine Interaktion stattfinden muss. Die Membranproteine beeinflussen sich also untereinander, sodass sie sich nicht völlig ungehindert durch die Membran bewegen können.
Zusammenfassung
Du hast in diesem Video gesehen, wie sich die Modelle der Biomembran mit der Zeit verändert haben: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ging Langmuir von einer einschichtigen Phospolipid-Schicht aus. Gorter und Grendel nahmen eine Lipid-Doppelschicht in ihr Modell von der Biomembran auf.
Davson und Danielli vermuteten, dass die Lipid-Doppelschicht beidseitig von Proteinen bedeckt ist. Die prägten also das Sandwich-Modell. Singer und Nicolson sowie Frye und Edidin erstellten das noch heutige Flüssig-Mosaik-Modell, in welchem Proteine in der Biomembran eingelagert oder angelagert sind. Sie sind außerdem frei beweglich. Tschüss und bis zum nächsten Mal!
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sehr gutt gemachtttt
Von Moha, vor fast 3 Jahren -
Danke , BONUSAUFGABE nicht freigeschaltet HEUL :(
Von David E., vor etwa 4 Jahren -
Danke für die gute Erklärung
Von Weissphal, vor mehr als 4 Jahren -
Ein weniger genauer (also mit Kohlenhydraten und Cholesterol) wäre beim Flüssig-Mosaik-Modell toll! Sonst aber sehr hilfreich.
Von Thalamus, vor mehr als 4 Jahren -
Genau was ich brauchte
Von Alexej B., vor mehr als 6 Jahren
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Biomembran – historische und aktuelle Modellvostellungen Übung
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Ordne die verschiedenen Erkenntnisse über die Biomembran nach ihrer Entdeckung.
TippsMan erkannte erst später, dass Proteine auch in die Membran integriert sind.
LösungDas Modell der Biomembran entwickelte sich vom 19. bis zum 21. Jahrhundert stets weiter. Neue Forschungsmethoden ermöglichten auch neue Erkenntnisse, die immer genauere Details im Aufbau der Biomembran aufzeigten.
Anfangs konnte man feststellen, dass die Membran lipophil sein muss, da lipophile Stoffe besser in die Membran eindringen konnten als lipophobe. Später erkannte man, dass die Membran tatsächlich aus Phospholipiden besteht. Aufbauend auf dieser Erkenntnis stellte man später fest, dass es sich sogar um eine Phospolipiddoppelschicht handeln muss (Bilayer-Modell). Erst nach der Entwicklung dieses Modells konnte man Untersuchungen entwerfen, um die Oberfläche der Membran besser zu verstehen. Man erkannte im Elektronenmikroskop, dass die Membran mit Proteinen überzogen ist (Sandwichmodell). Um alle Eigenschaften der Biomembran erklären zu können, musste das Modell aber noch weiter entwickelt werden. Man erforschte daraufhin, dass es sich um eine flexible Membran handelt, in der auch Proteine integriert sind (Flüssig-Mosaik-Modell).
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Bestimme den richtigen Wissenschaftler zum entsprechenden Modell der Biomembran.
TippsDas Bilayer-Modell beschreibt die Biomembran als Phospholipiddoppelschicht.
Das Sandwichmodell erweitert das Bilayer-Modell. Es beschreibt zusätzlich eine starre Proteinschicht, die an die Membran gelagert ist.
LösungDas Modell der Biomembran entwickelte sich mit Hilfe neuer Methoden stets weiter. Hinter jeder neuen Erkenntnis steckt aber auch ein Team aus Wissenschaftlern, denen dieses Modell zu verdanken ist. Die ersten Erkenntnisse über die Membran führten noch zu keinen konkreten Modellen. Overton entdeckte, dass die Membran lipophil sein muss, während Langmuir bereits Phospholipide als Bestandteil vermutete. Das erste namhafte Modell, das Bilayer-Modell aus einer Phospholipiddoppelschicht, geht auf Gorter und Grendel zurück. Danielli und Davson entwickelten dieses weiter zum Sandwichmodell, das bereits eine starre Proteinschicht auf der Membran berücksichtigte. Schließlich entwarfen Singer und Nicolson daraus das Flüssig-Mosaik-Modell, welches die Membran als flexibel beschreibt und integrierte Proteine berücksichtigt.
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Bestimme, welche der Aussagen man aus dem Bilayer-Modell ableiten kann.
TippsHydrophile Stoffe sind polar, lipophile Stoffe sind unpolar.
Polare und unpolare Stoffe stoßen sich ab.
LösungEine Biomembran besteht aus einer Phospholipiddoppelschicht. Phospholipide bestehen aus einem lipophilen und unpolaren Schwanz und einem hydrophilen und polaren Kopf. Polare und unpolare Stoffe stoßen sich jedoch ab. Das Innenmedium einer Zelle ist jedoch auch polar. Die Phospholipide lagern sich daher so zusammen, dass ihre polaren Köpfe nach außen zeigen und ihre unpolaren Schwänze ein eingeschlossenes lipophiles Medium bilden. Das führt jedoch dazu, dass polare Substanzen dieses lipophile Medium nur schlecht durchdringen können. Polare Stoffe passieren die Biomembran daher nur schlecht. Proteine werden im Bilayer-Modell noch nicht berücksichtigt.
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Bewerte die Gültigkeit des „Sandwichmodells“ der Biomembran.
TippsDiese Abbildung zeigt das Sandwichmodell.
Proteine, die an der Außenseite der Membran sitzen, müssten polar sein.
LösungDas „Sandwichmodell“ der Biomembran von Danielli und Davson von 1950 beschreibt schon viele Details, die auch moderne Modelle berücksichtigen. Demnach ist die Biomembran eine Phospholipiddoppelschicht mit einem inneren lipophilen Milieu. Zudem befinden sich Proteine an der Membran. Bilder des Elektronenmikroskops zeigen jedoch, dass diese Proteine keineswegs wie im Modell als eine starre Schicht gleichmäßig über die Membran verteilt sind, sondern mal mehr und mal weniger auftreten. Man hat zudem mithilfe von Markierungen einzelner Proteine herausgefunden, dass sich Membranproteine innerhalb der Biomembran bewegen können und nicht an einem Ort verankert sind. Zudem weiß man heute, dass Proteine auch durch dir Membran durchreichen. Würden die Proteine nur an der Außenseite der Membran sitzen, würden sie ebenfalls polar sein. Diese durchgängigen Proteine weisen jedoch polare und unpolare Bereiche auf, um die gesamte Membran überbrücken zu können.
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Ordne den Bestandteilen des Phospholipids die entsprechenden Eigenschaften zu.
TippsLösungPhospholipide sind Hauptbestandteile von Biomembranen. Sie lagern sich dabei zu einer Phospholipiddoppelschicht zusammen. Der besondere Aufbau eines Phospholipids bestimmt dabei die Eigenschaft der Membran. Polare Stoffe sind hydrophil oder „wasserliebend“. Sie neigen sich zum Wasser, stoßen aber Fett (Lipide) ab. Unpolare Stoffe hingegen sind lipophil oder „fettliebend“. Sie neigen sich zu Fettstoffen hin, stoßen aber Wasser ab. In der Zelle lagern sich die Phospholipide in der Doppelschicht daher so zusammen, dass ihre polaren Köpfe nach außen zeigen und ihre unpolaren Schwänze miteinander verbunden sind.
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Leite die Versuchsergebnisse aus dem Experiment von Gorter und Grendel ab.
TippsEin „Lipidfilm“ meint eine dünne Schicht zusammenhängender lipophiler Stoffe.
Gorter und Grendel entwarfen das Bilayer-Modell der Biomembran.
LösungGorter und Grendel entwarfen das Bilayer-Modell der Biomembran. Dieses beschreibt die Membran als Phospholipiddoppelschicht. Sie entwickelten ihr Modell nach dem beschriebenen Experiment. Da die Membran aus Phospholipiden besteht (polarer Kopf, unpolarer Schwanz), lagern sich die Phospholipide zunächst mit der Kopfseite zum Wasser an. Die unpolaren bzw. lipophilen Schwänze ragen dabei in die Luft und bilden einen dünnen Fettfilm an der Wasseroberfläche. Die Oberfläche der gesamten Phospholipid-Fragmente war dabei doppelt so groß wie die Oberfläche der Blutzelle. Gorter und Grendel entwarfen das Modell der Phospholipiddoppelschicht, berücksichtigten jedoch noch keinerlei Proteine in ihrem Membranmodell.
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