Lyrik des Expressionismus

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Lyrik des Expressionismus Übung
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Charakterisiere die Lyrik des Expressionismus.
TippsWichtige Themen der Expressionisten waren: das Tempo der Großstadt, das Morbide, der Tod und der Weltuntergang. In welche Zeit passen diese Themen?
Lösung- Der Expressionismus bezeichnet Literaturströmungen zwischen 1910 und 1925, die auf Strömungen des Naturalismus und Impressionismus folgten. Sie stellten das Ich und das eigene Empfinden in den Mittelpunkt. Die Welt des Unterbewussten, Irrationalen und der Träume sollte in ihren Werken zum Ausdruck gebracht werden. Im Zusammenhang mit dem Städtewachstum, dem Ersten Weltkrieg und der fortschreitenden technischen Entwicklung fanden Themen wie Morbidität, Tod, Weltuntergang und Ich-Zerfall/Entfremdung Eingang in die expressionistischen Texte.
- Formal brach der Expressionismus mit traditionellen Formen und ästhetischen Kriterien. Entweder prallten strenge Formen und moderne Inhalte aufeinander: In diesem Fall war die Form streng nach Regeln angelegt und kontrastierte einen bewegten, neuartigen und erschreckenden Inhalt. Andererseits wurden gänzlich neue Ausdrucksformen erfunden, die sich grammatischen Regeln zum Teil komplett entzogen.
- Stilistisch zeichnete die Lyrik eine sehr bildhafte Sprache aus: kühne Metaphern, Personifikationen, Symbole und Neologismen zeigten alle die innere Zerrissenheit und die Entfremdung des Menschen von seiner Umwelt auf. Es wurden zahlreiche Interjektionen (Empfindungs- und Ausrufewörter) verwendet wie ach, oh, au, pfui, tja etc.
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Vergleiche den Expressionismus mit vorangehenden literarischen Strömungen.
TippsGrotesk bedeutet, dass durch eine starke Übersteigerung oder Verzerrung eine absonderlich übertriebene Wirkung erzielt wird, z. B. durch die Gegenüberstellung von Gegensätze wie Grauen und Komik, Lächerlichkeit und Bedrohung.
Das Milieu ist das soziale Umfeld, in dem ein Mensch lebt und das ihn prägt.
Bei Impressionismus und Expressionismus steht das Ich im Mittelpunkt. Nur werden einmal mehr die inneren Eindrücke dargestellt, einmal werden die inneren Eindrücke auf die Außenwelt projiziert.
LösungDer Expressionismus grenzte sich von Naturalismus und Impressionismus ab:
- Der Naturalismus war eine Kunstrichtung, die auf einer exakten Beschreibung der Natur und natürlicher Vorgänge basierte. Die Wissenschaften zur Analyse der Natur und das positivistische, also objektive Denken spielten eine große Rolle. Das wurde von den Expressionisten als kalt und unästhetisch wahrgenommen. Vererbung und Milieu sind zentrale Themen, mit denen das Leben der Menschen und ihre Realität erklärt wird.
- Der Impressionismus versuchte, die subjektiven Eindrücke eines Moments möglichst unverfälscht und unbearbeitet wiederzugeben. Dabei stehen auch hier meist Betrachtungen der Natur im Vordergrund. Die ästhetische Gestaltung der Eindrücke war allerdings wichtiger als ihr realistischer Gehalt. Die Vertreter dieser Strömung zogen sich zurück auf Individualismus und Subjektivität.
- Der Expressionismus ändert diesen Stil und stellt den Ausdruck des Ichs in den Mittelpunkt. Der Ausdruck innerer Gefühlswelten und seelischer Empfindungen wird zur Hauptaufgabe der Kunst. Dabei wurde pathetisch das Aufkommen eines neuen Menschen beschworen. Durch groteske Darstellungsweisen wurden die Widersprüche der städtischen Lebenswelt dargestellt.
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Charakterisiere die Stile der drei Epochen Naturalismus, Impressionismus und Expressionismus.
TippsKennst du Beispiele für jede Epoche? Weißt du, wie andere Kunstformen in der jeweiligen Epoche dargestellt wurden (z. B. die Malerei)?
Welche Stile implizieren die einzelnen Epochennamen (Expressionismus = Ausdruck; Impressionismus = Eindruck; Naturalismus = Naturbeschreibungen)?
LösungNaturalismus, Impressionismus und Expressionismus sind die drei Epochen um 1900 herum, die besonderen Einfluss in der deutschen Literatur hatten. Aber nicht nur in der Literatur waren sie stark vertreten, sondern auch in anderen Kunstformen wie z. B. der Malerei. Anhand der Malerei lässt sich auch sehr gut das jeweilige Stilbewusstsein der Epoche darstellen:
- Der Naturalismus basiert auf dem Realismus mit seinen präzisen Beschreibungen von Abläufen und Phänomenen im Sekundenstil. Dazu benötigte man auch eine vielfältige und genaue Sprache, die die Wirklichkeit der unterschiedlichen Menschen abbildete, die in ihren Soziolekten und Dialekten sprachen.
- Der Impressionismus verlegte sich auf das einzelne und subjektive Erleben des Individuums. Die Psyche rückt in den Vordergrund, und Stilmittel wie innerer Monolog und erlebte Rede werden verwendet. Mittel wie Synästhesie und Lautmalerei ahmen die Techniken der Malerei nach.
- Der Expressionismus schließlich will sprachliche Grenzen durchbrechen. Seine Autoren und Dichter wollen ihre gesamte Persönlichkeit zum Ausdruck bringen. Dafür verwenden sie Neologismen, Interjektionen und Personifikationen.
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Bestimme die thematischen Charakteristika der Epoche.
TippsWelche zukünftigen Ereignisse überschatteten den Anbruch des 20. Jahrhunderts? Wie sah das Leben der Menschen aus?
LösungDer Expressionismus entstand im Kontext der Industrialisierung und der Entwertung des Menschen. Die industriell-kapitalistische Produktionsweise sah im Menschen einen reinen Produktionsfaktor ohne eigenen Wert. Das fand seinen schlimmsten Ausdruck im Massensterben während des Ersten Weltkriegs. Die Expressionisten griffen diese Missstände und andere wie urbanes Elend, Entfremdung und Anonymität auf und kritisierten sie, indem sie das Hässliche ästhetisierten und damit gesellschaftliche Tabus brachen. Sie beschrieben die Auflösung der Persönlichkeit und Entfremdung durch die Massenabfertigung in der Stadt, für die ein einzelnes Leben wenig zählte. Die technologischen Neuerungen brachten auch andere Möglichkeiten zur Kriegsführung mit sich und ließen die Möglichkeit des Weltuntergangs ins Bewusstsein der Menschen rücken.
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Ordne den expressionistischen Dichtern eines ihrer Werke zu.
TippsJeder Autor verarbeitete spezifische Erfahrungen in seinem Gedicht, häufig verbunden mit Beruf oder Lebensort und -zeit.
LösungDer Expressionismus fand im Gedicht seine passendste Form, weil hier die ausdrucksstarke Sprache in kurzen prägnanten und formal entfremdeten Texten am besten zur Geltung kam. Berühmte Dichter waren unter anderem:
- Jakob von Hoddis und sein Gedicht „Weltende“, in dem er die oft beschworene Thematik des Weltuntergangs bearbeitete.
- Georg Trakl und sein Gedicht „Verfall“, das den Zerfall des Individuums beschrieb, die sogenannte Ich-Dissoziation und den Identitätsverlust.
- Georg Heym und sein Gedicht „Der Krieg“. Dem nahenden Ersten Weltkrieg und den politischen Spannungen sahen die Menschen zum Teil mit Sorge entgegen. Manche Expressionisten begrüßten den Krieg aber auch als Möglichkeit der Reinigung und Neuentstehung.
- Alfred Lichtenstein und sein Gedicht „Die Stadt“, welches die Probleme von Anonymität und Unfreiheit beschreibt.
- Gottfried Benn und sein Gedicht „Schöne Jugend“ innerhalb seiner Gedichtsammlung „Morgue“. Benn war Arzt und verarbeitete die Eindrücke seiner häufigen Obduktionen.
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Gib die Fachbegriffe an, die zur Beschreibung des Expressionismus häufig verwendet werden.
TippsEinige der gesuchten Fachbegriffe haben einen lateinischen Ursprung.
LösungDas Video beinhaltet viele Fachbegriffe, die für eine Beschreibung der expressionistischen Charakteristika wichtig sind:
- So zeichnete sich die literarische Strömung z. B. durch den Zerfall der Persönlichkeit, die Ich-Dissoziation, aus, da der Mensch häufig nur noch als Produktionsmaschine von Massengütern angesehen wurde und seine Wertigkeit als fühlendes, emotionales Lebewesen verlor.
- Die Ästhetisierung des Hässlichen, also die Behandlung von Hässlichem in der Kunstpraxis, war erst mit den expressionistischen Dichtern in den deutschen Sprachraum eingeführt worden. Dabei spielte Gottfried Benn, ein Berliner Arzt, eine wichtige Rolle: In seinen Gedichten beschrieb er die Morbidität und den Sadismus, den die Menschen seiner Zeit fühlen konnten, zweifelsohne eine Folge der Entfremdung und Entwertung des Menschen.
- Das Anwachsen der Städte, also die Urbanisierung, führte zwischen den Menschen zu Anonymität und Affektiertheit, also gekünsteltem und aufgesetztem Verhalten.
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