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„Iphigenie auf Tauris“ – Entstehungsgeschichte (Goethe)

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Deutsch-Team
„Iphigenie auf Tauris“ – Entstehungsgeschichte (Goethe)
lernst du in der 11. Klasse - 12. Klasse - 13. Klasse

„Iphigenie auf Tauris“ – Entstehungsgeschichte (Goethe) Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video „Iphigenie auf Tauris“ – Entstehungsgeschichte (Goethe) kannst du es wiederholen und üben.
  • Tipps

    Auch wenn der Iphigenie-Mythos viele Dichter dazu veranlasst hat, ihn zu verarbeiten, sind die Ergebnisse sehr unterschiedlich; dass in der Antike die Götter mehr Einfluss hatten als in der Klassik, ist nachvollziehbar; infolgedessen ist auch relativ deutlich, wie das Schicksal der Königstochter ausgeht.

    Lösung

    Der Iphigenie-Mythos geht bis auf Homer zurück; er ist bereits in der Antike vielfach bearbeitet worden. Hintergrund ist, dass Iphigenie - wie es in den antiken Mythen durchaus auch anderweitig vorkam - für das Kriegsglück ihres Vaters Agamemnon geopfert werden sollte. Der König von Mykene zog nach Troja, um die schöne Helena zurückzuholen, von der man glaubte, sie sei geraubt worden.

    • Bei Aischylos, dem ältesten der drei Dichter, ist die Abhängigkeit der Menschen von der Götterwelt noch sehr stark ausgeprägt, sodass Iphigenie keine Chance hat, dem göttlichen Urteil zu entkommen. In solchen Fällen kann es durchaus vorkommen, dass die betroffenen Personen zu ihrem Opfer bereit waren und von sich aus den Willen der Götter akzeptierten, also keinen Widerstand leisteten.
    • Bei Euripides ist es schon so, dass der Kampf der Götter gegeneinander mit ins Spiel kommt und so durchaus der eine Gott die Entscheidungen des anderen zunichte macht und das Opfer häufig in letzter Minute rettet.
    • Bei Goethe haben die Götter keine Macht mehr, das Leben der Iphigenie zu beeinflussen. Vielmehr wird der Charakter der Iphigenie völlig verändert, entsprechenden den Idealen der Klassik von Humanität. Auch die Aufklärung mit ihren Vorstellungen lässt sich in Goethes Theaterstück nachweisen.
  • Tipps

    Goethe hat sich sehr lange zunächst mit dem Stoff, dann aber auch mit dem angemessenen Gestaltungsmittel beschäftigt. Dabei wechselte er zwischen Prosa und Versform. Insgesamt suchte Goethe vor der Veröffentlichung der letzten Fassung Kontakt zu namhaften Dichterkollegen und bat sie um ihr Urteil. Orientiere dich an den Jahreszahlen, um die Abschnitte zu ordnen.

    Lösung

    „Ich bin in große Not geraten, die ich dir sogleich anzeigen und klagen muß. Nach deinem Abschied las ich noch in der Elektra des Sophokles. Die langen Jamben ohne Abschnitt und das sonderbare Wälzen und Rollen des Periods, haben sich mir so eingeprägt, dass mir nun die kurzen Zeilen der Iphigenie ganz höckerig, überklingend und unlesbar werden.“ (Brief von Goethe an Herder vom 01.09.1786)

    1. Bereits 1776 wird bekannt, dass Goethe sich mit dem Stoff der Iphigenie beschäftigt.
    2. Er erhält 1779 vom Weimarer Hof den Auftrag, ein Theaterstück zur Geburt der kleinen Tochter des Fürsten anzufertigen; Er legt das Werk in Prosaform am 28.03.1779 vor. Das Werk wird aufgeführt und Goethe spielt die Rolle des Orest.
    3. Zufrieden ist Goethe aber keinesfalls mit seinem Werk, sodass er bereits 1780 eine neue Version, diesmal in freirhythmischen Versen vorlegt. Aber auch damit ist Goethe nicht zufrieden und er begibt sich erneut an die Arbeit, die im nächsten Jahr eine neue Prosaversion hervorbringt.
    4. Da Goethe auch damit nicht zufrieden ist – wie man dem Brief oben an Herder entnehmen kann – beginnt er abermals mit der mühevollen Arbeit an seinem Werk. Dabei nutzt er die Gestaltungsform, die Lessing in Deutschland eingeführt hat, den Blankvers, der sich an Shakespeare orientiert und in England außerordentlich erfolgreich ist.
    5. Die Italienreise 1786 gibt dann den entscheidenden Impuls, unterstützt von Karl Philip Moritz, einem namhaften Schriftsteller der Goethezeit. Goethe stellt die „Iphigenie auf Tauris“ am 29.12.1787 fertig.
    6. Er bittet seine Künstlerkollegen Schiller und Herder um Verbesserungen, wo es nötig erscheint. Allerdings findet das Werk damals nicht das von Goethe erhoffte Interesse.
  • Tipps

    Goethes frühere Werke stammen noch aus der Zeit des Sturm und Drang und waren geprägt vom Aufbruch in eine neue Zeit. Die Themen Liebe und Widerstand prägten sie.

    Eines der aufgeführten Werke wurde von Franz Kafka geschrieben.

    Lösung

    Goethe wird als die Lichtgestalt der deutschen Kultur, nicht nur der Literatur, beschrieben. Er gilt als einer der wenigen Universalgelehrten, die es in Europa gab. Sein Interessenspektrum reichte von der Architektur über Archäologie, Morphologie, Farbenlehre, Mineralogie, Chemie, Meteorologie, Mathematik und Militärwesen bis zur Nationalökonomie. Und in allen Bereichen leistete er Hervorragendes. Auch seine große Wandlungsfähigkeit ist hervorzuheben. Das kann man daran erkennen, dass 1773 „Götz von Berlichingen“ seinen ganzen Zorn auf die Obrigkeit widerspiegelt, während 1774 die „Leiden des jungen Werthers“ eine ganze Generation faszinierte und beeinflusste. Die Geschichte, dass nach der Lektüre dieses Buches viele junge, unglücklich verliebte Männer den Freitod gesucht hätten, ist inzwischen allerdings nicht mehr haltbar.

    • Eine deutliche Veränderung gibt es dann bei „Iphigenie auf Tauris“, für deren endgültige Fassung er immerhin acht Jahre brauchte. Hier ist nicht mehr von Aufbegehren und jugendlichem Sturm und Drang die Rede, sondern von reifer Überlegung und konkretem Konzept.
    • In den späteren Jahren - häufig mit Schiller zusammen - entstehen sowohl weitere Theaterstücke als auch Prosatexte, z. B. 1790 „Torquato Tasso“ oder der Roman „Hermann und Dorothea“ (1898).
    • Die Krönung seiner Dramen bildet „Faust I“, das bis heute zur Allgemeinbildung gehört und 1808 entstand.
  • Tipps

    Das Wort „Sylben“ bedeutet „Silben“. Prosodie ist die Lehre vom Messen der Silben nach Länge und Tonhöhe.

    Achte genau darauf, ob es sich lediglich um eine Behauptung oder eine Einstellung Goethes handelt. Die Einstellung zu Prosa und Vers wird zumeist unmittelbar im Anschluss begründet.

    Lösung

    Dass die Italienreise für Goethe einen sehr wichtigen Einschnitt in sein Leben bedeutete, ist allgemein bekannt. Er soll gesagt haben, dass er in Rom sein Leben wiedergefunden habe. In diesem Briefauszug zeigt er, wie sehr ihn seine Arbeit an und mit dem Iphigenie-Stoff belastet hat.

    Konkret macht Goethe keinen Hehl daraus, dass Prosa als Gestaltungsmittel nur deshalb so beliebt gewesen sei (Einstellung), weil man sie nach Gefühl und Geschmack, also ohne bestimmte Richtschnur einsetzen konnte, d. h. man musste sich nicht an bestimmte Regeln halten (Begründung). Wenn er nicht den Dichter Moritz getroffen hätte, der ihm den Weg zu den Versen gezeigt und erklärt hätte, so wäre er nie auf die Idee gekommen, ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erhalten. Moritz erklärt ihm, dass es an den Silben liege (Begründung), und gibt ihm auf diesem Weg ein festes Regelwerk, das Goethe nach Anwendung auch überzeugte. Er empfiehlt daher auch seinen Freunden, über diese Nutzung mit Wohlwollen nachzudenken. Am Ende stellt er fest, dass er sich mit Iphigenie sehr lange aufgehalten und sich gequält habe.

    • Ich habe mich daran ganz stumpf gearbeitet. - dieser Satz ist eine Behauptung, spiegelt also weder eine Einstellung Goethes, noch eine Begründung wider.
    • Es ist auffallend, dass wir in unserer Sprache nur wenige Sylben finden, die entschieden kurz oder lang sind. - auch bei diesem Satz handelt es sich lediglich um eine Behauptung.
    Quelle: Goethe, Johann Wolfgang von (1787). Italienische Reise. Rom (10. Januar 1787). URL: http://www.wissen-im-netz.info/literatur/goethe/werke/ital/06/108.htm [Abgerufen am: 16.07.2015].

  • Tipps

    Im antiken Drama seit Homer ist es üblich, in Versform zu schreiben, allerdings eher in Hexametern. Zu der Zeit, als Goethe an seiner Iphigenie arbeitete, war ihm klar geworden, dass Hexameter oder Alexandriner zu schwerfällig seien. Lessing hatte zu dieser Zeit eine neue Form eingeführt, die sich an die griechische anlehnte, aber nicht exakt die Form übernahm. Das Versende gestaltet er anders.

    Lösung

    Die antiken Versformen waren nach Goethes Auffassung nicht unbedingt das, was er sich für sein Drama vorstellte. Seine Einschätzung wurde beeinflusst von Lessings Drama „Nathan der Weise“, das dieser mit großem Erfolg auf die Bühne gebracht hatte. In Anlehnung an Shakespeare entschied dieser sich als Gestaltungsform für den Blankvers, der einerseits eine getragene Sprache hervorrief und einen hohen Stil vermittelte, andererseits sorgte er auch für Ordnung, Klarheit und Würde. Genau dieses Mittel brauchte Goethe, um seinem Publikum seine Botschaft zu vermitteln.

  • Tipps

    Die Handlungen spielen zwar an ganz unterschiedlichen Plätzen der Welt, aber schon der Zeitpunkt ist nicht allzu weit von einander entfernt, vor allem aber die gesellschaftlichen Strukturen sind sehr ähnlich: Es geht um Hauptfiguren, die in ihrem Leben schon viel Leid erlebt haben, dies hat sie aber eher reifen lassen, als dass sie verbittert und böse geworden wären. Beiden gemeinsam sind schließlich ihre Lebensideale, Verständnis für die Mitmenschen, ...

    Lösung
    • Die Ideale der beiden Autoren – wenn sie auch sehr unterschiedliche Menschen gewesen sein müssen – waren sehr ähnlich und auch ihre Vorstellungen, dass die Menschen erzogen werden müssten. Auch Schiller veröffentlichte Fachaufsätze zu diesem Thema, das ein gemeinsames Anliegen der Dichter der Epoche der Aufklärung ist.
    • Bei Lessing wird die Gleichbehandlung der Menschen thematisiert. Dabei hat seine intensive Beziehung zu Moses Mendelsohn, einem gelehrten und anerkannten Juden, eine erhebliche Bedeutung gehabt. Ein Ergebnis dieser Beziehung ist die religionsphilosophische Abhandlung „Die Erziehung des Menschengeschlechtes“, die als Spätwerk Lessings gilt. Hier wird deutlich, dass Lessing sich umfassende Gedanken über die Erziehung der Menschen machte.
    • Goethe wird dem Pantheismus zugerechnet, der der Idee folgt, dass es eine Institution Gottes wie die Kirche nicht geben müsse, weil Gott überall und jederzeit gegenwärtig ist.
    • Gemeinsam ist Goethe und Lessing, dass ihnen Toleranz und Humanität besonders wichtig waren, sodass sie es als Aufgabe ansahen, die Menschheit dahingehend zu beeinflussen.
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