„Die Verwandlung“ – Interpretationsansatz und Rezeptionsgeschichte (Kafka)

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„Die Verwandlung“ – Interpretationsansatz und Rezeptionsgeschichte (Kafka) Übung
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Definiere die Begriffe Interpretation und Rezeption.
TippsGibt es mehr als eine Interpretation von der Verwandlung?
Wen betrifft die Rezeption? Woher kennst du diesen Begriff noch? Wer macht die Rezeption?
LösungInterpretation und Rezeption sind zwei Begriffe aus der Literaturwissenschaft.
- Die Interpretation ist die Auslegung eines Textes. Man will den Text erklären, d.h. auch für seine Erklärung und Sichtweise Gründe angeben und verteidigen. Dabei gibt es nicht nur eine einzige korrekte Erklärung, die noch dazu aus der Universität kommen muss. Jedermann/-frau kann die eigene Sichtweise vertreten, wichtig ist, dass sie kohärent begründet sein muss. Außerdem variieren Interpretationen je nach den Ebenen, die ein Text abdeckt – sei es nun inhaltlich, zeitgeschichtlich oder biografisch.
- Die Rezeption kommt vom Lateinischen receptio und heißt Aufnahme. Die Rezeptionsgeschichte beschreibt also, wie der Text in der Gesellschaft aufgenommen und verarbeitet wurde. Aufgenommen wird er z. B. durch Rezensionen, also Beurteilungen durch Kritiker, bearbeitet wird er ebenfalls auf verschiedene Weisen, indem er z. B. zitiert, verfilmt oder ins Theater gebracht wird. Es geht also nicht in erster Linie um das Werk selbst, sondern um dessen Wirkung.
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Vervollständige den Text über Kafkas Verwandlung.
TippsFühre dir die Erzählung nochmal vor Augen. Wer kommt darin vor? Wie verläuft die Geschichte?
LösungKafkas Geschichte Die Verwandlung ist eine seiner berühmtesten Schriften. Der erste Satz lautet: „Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt."
Gregor, der davor immer arbeiten ging, um seine Familie, bestehend aus Vater, Mutter und Schwester, zu versorgen, wird nun abhängig von ihnen. Er fällt ihnen immer mehr zur Last, die Familie will ihn loswerden, und sie malträtieren ihn so lange, bis er am Ende stirbt.
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Charakterisiere die Beziehung von Gregor Samsa zu seiner Familie.
TippsWie ist die Personenkonstellation? Auf welcher Seite steht jeder?
Fülle erst die Lücken, die du sicher weißt.
LösungGregor pflegt besondere Beziehungen zu seiner Familie. Sein Vater wird als grausam und gewalttätig, als gefühlskalt und verachtend gegenüber Gregor dargestellt. Der unnützliche Gregor, der nicht mehr arbeiten kann, wird von ihm nicht akzeptiert.
Seine Mutter liebt zwar auch den Käfer noch, kann und darf das aber wegen ihrer zu großen Angst vor dem Vater nicht zeigen. Sie ist die Einzige, die sich bei Gregors Tod am Ende erschüttert zeigt.
Zur Schwester hegt Gregor erotische Gefühle, die sie aber nicht erwidert. Sie empfindet ihren Käfer-Bruder bloß als Last und ist erleichtert, als er am Ende, auch wegen ihr, stirbt.
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Beschreibe die populärste Interpretation der Erzählung.
TippsBedenke die einleuchtenden Parallelen zu Kafkas Leben und den Familienbeziehungen.
LösungDa in der Verwandlung viele Parallelen zu Kafkas Leben, unter anderem auch Hinweise aus Briefen und Ähnlichem, eingegangen sind, interpretiert man diese Erzählung häufig im Hinblick auf die psychologische und soziale Struktur von Kafkas und Gregors Familie. Hierbei wird vor allem die Rolle des Vaters fokussiert, der seinen Sohn ablehnt und ihn als unnütz und Last bezeichnet.
Hiergegen stellen sich allerdings Interpretationen, die die Schwester als wichtigste Person fokussieren, denn auch sie macht eine wichtige, emanzipatorische Verwandlung durch und ist eigentlich grausamer als der Vater. Gregor und Grete werden dabei häufig als zwei Teile von Kafkas Persönlichkeit dargestellt.
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Beschreibe den kafkaesken Stil.
TippsUm welche Themen kreist Kafkas Werk hauptsächlich? Gegen welche Tradition stellt es sich?
LösungDer kafkaeske Stil hat sich eingebürgert, weil Kafka eine ganz eigene Sprache entwickelte. Hierbei benutzte er häufig eine Symbolik, die für Zweideutigkeiten offen blieb. Seine Themen kreisten häufig um tragische und absurde Existenzen und verborgene Mächte in einer modernen und komplizierten Welt. Weniger die Natur als vielmehr der Mensch, sein Innenleben und seine Beziehungen stehen im Vordergrund.
Damit hebt sich Kafka von aller romantischen, naturalistischen, aufklärerischen Literatur ab. Seine Werke zeigen eher die tiefen Krisen der Menschlichkeit als Auswege aus ihnen auf. Seine Sprache ist daher wenig hoffnungsvoll, eindeutig und fröhlich.
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Ordne den Ebenen der Erzählung die verschiedenen bekannten Interpretationen zu.
TippsFange mit den Paaren an, bei denen du dir sicher bist.
Die einzelnen Themen spielen immer auf eine soziale Rolle der Person an; häufig ist nur der Fokus verlagert, mal verengt, mal weiter.
LösungDie Erzählung können wir von mindestens fünf Seiten beleuchten. Dabei überschneiden sich die einzelnen Interpretationen, die nie ganz voneinander getrennt auftauchen können:
- Die soziale: Hier geht es um die Gesellschaft und Kafkas Kritik am Nützlichkeitsdenken des kapitalistischen Systems. Wer nichts leistet, ist nichts wert und verliert damit seine individuelle Stimme.
- Die autobiographische: Die Parallelen zu Kafkas eigenem Leben drängen sich auf; die Erzählung kann interpretiert werden als Beschreibung der eigenen Probleme des Autors, indem sich die Ablehnung im Käfer manifestiert.
- Die familien-psychologische: In der Erzählung werden die Beziehungen zur Familie analysiert. Zu dieser populären Interpretation könnte man auch die freudsche Begriffe wie Ödipus-Komplex oder Ähnliches heranziehen.
- Die individual-psychologische: Die unerwünschte Gestalt des Käfers zeigt Gregor eine Seite von sich, die er selbst ablehnt und verleugnet. Dazu werden keine äußeren Fakten wie Leben des Autors hinzugezogen.
- Die emanzipatorische: Die Schwester war in die Rolle der pflegenden, zur Selbstaufgabe gezwungenen Frau gedrungen. Sie befreit sich von der Last und wird vom Mädchen zur Frau.
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