„Die Blechtrommel“ – Interpretationsansatz und Rezeptionsgeschichte (Grass)

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Grundlagen zum Thema „Die Blechtrommel“ – Interpretationsansatz und Rezeptionsgeschichte (Grass)
Noch bevor der Roman "Die Blechtrommel" 1959 erschien, hatte er schon einen Preis gewonnen. Und dieser Preis sollte bei weitem nicht der letzte sein, den Günter Grass für seinen ersten Roman erhalten hat. Doch er löste auch große Empörung und Kritik aus, denn über weite Strecken ist er sehr provokant. Wir werden uns in diesem Video damit beschäftigen, warum er so kontrovers diskutiert wurde und welche Interpretationsmöglichkeiten er uns liefert. Viel Spaß beim Ansehen und viel Erfolg beim Lernen, wünscht Euch euer Team von sofatutor.com!
Transkript „Die Blechtrommel“ – Interpretationsansatz und Rezeptionsgeschichte (Grass)
Der Roman „Die Blechtrommel“ von Günther Grass ist ohne Zweifel eines der meistdiskutierten literarischen Werke der deutschen Nachkriegszeit. Schon 1958, ein Jahr bevor „Die Blechtrommel“ veröffentlicht wurde, erhielt der Roman den Preis des Schriftstellerzirkels „Gruppe 47“. Der Bremer Senat hingegen verweigerte Grass den Literaturpreis der Stadt Bremen, obwohl eine unabhängige Jury diesen für „Die Blechtrommel“ vergeben hatte. Doch was genau erhitzte an diesem Roman die Gemüter so sehr? Wie beurteilen Literaturkritiker das Werk? Und welche Bedeutung hat Grass Werk heute? Thematisch ist die Blechtrommel ohne Frage ein Roman über ein schwarzes Kapitel der deutschen Geschichte. Es erzählt von eben jenen Jahren, die viele Leute in den fünfziger Jahren gerne verdrängt haben. Jahre, an die man sich nicht erinnern möchte, die Zeit des Nationalsozialismus. Günther Grass hat darin eigene Erlebnisse verarbeitet und künstlerisch fruchtbar gemacht. Der Roman ist trotzdem kein autobiographischer Text. Viel eher erzählt er von dem Verhalten des Einzelnen während der NS-Zeit. Durch die Augen der Hauptfigur Oskar sehen wir eine Bürgerschicht, die sich nicht gegen Hitler auflehnt, sondern Parteimitglied ist und duldet. Die Mitläufer, die Parteigänger und die, welche der Pomp im Glanz des Dritten Reiches blendet und fasziniert. Es wird gezeigt, wie durch eben dieses „nichts dagegen tun“ und „nicht darüber nachdenken“, jeder einzelne Schuld auf sich lädt. Aus heutiger Perspektive ist das keine große Angelegenheit mehr, doch 1959 war dies durchaus provokant. Die Menschen, von denen Grass dort erzählt, lebten noch, versuchten, von der Schuld loszukommen oder hatten erkannt, was wirklich geschehen war und schämten sich nun. „Die Blechtrommel“ ist somit eine Anklage gegen jene, die sich nun in ihrer bürgerlichen Welt von der Schuld der NS-Zeit freizumachen versuchen. Darüber hinaus beschreibt Grass ausführlich für diese Zeit sehr provokante Szenen. Die Hauptfigur Oskar Matzerath beschließt mit drei Jahren nicht mehr zu wachsen. Er ist äußerlich also ein Kind, selbst wenn er geistig schon erwachsen ist. Dennoch beschreibt Grass erotische Szenen zwischen Oskar und verschiedenen Frauen. Diese Beschreibungen werden als pervers und pornografisch wahrgenommen. Auch andere Szenen, in denen Grass ungeschönt mit deutlichen Worten teilweise ekelerregende Situationen beschreibt, wurden stark kritisiert. Ebenso wurde in der christlich geprägten Gesellschaft der Vorwurf der Blasphemie, also der Gotteslästerung laut. Oskar verglich sich oft mit Jesus, verhöhnt ihn und nennt sich in einzelnen Kapiteln selbst so. Trotzdem wurde der Roman von vielen Kritikern, wie Hans Magnus Enzensberger oder Walter Widmer, sehr hoch gelobt. Widmer bezeichnet es nach der Veröffentlichung als „Prototyp des neuen Romans“. Enzensberger lobte vor allem die realistische Erzählweise, die seiner Meinung zufolge in positiver Art und Weise den Skandal ausmacht. Marcel Reich-Ranicki, einer der wohl berühmtesten und einflussreichsten deutschen Literaturkritiker schrieb jedoch einen Verriss über „Die Blechtrommel“. Er machte seine Kritik vor allem am überbordenden Stil des Romans fest. Ranicki kritisierte, dass Grass zu viele Motive aufgreife, diese aber nicht zu Ende führe. Trotz allem Für und Wider in der Kritik wurde der Roman ein Welterfolg. Er sorgte dafür, dass deutsche Literatur auch international wieder beliebt und bekannt wurde. Grass als deutscher Schriftsteller, der kritisch und ungeschönt mit der eigenen deutschen Vergangenheit umgeht und dabei eine neuartige Art des Erzählens wählt, machte Eindruck. 1979 wurde „Die Blechtrommel“ von Volker Schlöndorff verfilmt und 1980 mit dem Oscar für den besten fremdsprachlichen Film ausgezeichnet. Spätestens mit dieser Auszeichnung wurde Grass Roman weltbekannt. „Die Blechtrommel“ umfasst über 800 Seiten und ist voll von provokanten Themen, Anspielungen und Motiven. Gleichzeitig ist der Roman stilistisch sehr ausgefeilt und formvollendet. Eben dieses Wechselspiel bietet viel Angriffsfläche für Kritik, aber auch für Lob. Es ist Grass erfolgreichster Roman und mitverantwortlich dafür, dass er 1999 den Literaturnobelpreis erhielt. Es wird auch weiterhin Liebhaber und Feinde des Romans geben, solche, die ihn hassen und diejenigen, die ihn verehren. Doch eben dieser Umstand zeigt, welche Macht offenbar in diesem Text steckt und wie aktuell seine Themen auch heute noch zu sein scheinen.
„Die Blechtrommel“ – Interpretationsansatz und Rezeptionsgeschichte (Grass) Übung
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Beschreibe, welche Intention Günther Grass mit seinem Werk „Die Blechtrommel“ verfolgte.
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Fasse die Rezeption zusammen, die der Roman „Die Blechtrommel“ erfuhr.
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Erläutere, was folgendes Zitat am Roman „Die Blechtrommel“ kritisiert.
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Analysiere und interpretiere die folgende Szene aus dem Roman „Die Blechtrommel“.
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Gib an, was das Besondere und Neuartige des Romans „Die Blechtrommel“ war.
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Analysiere den folgenden Gesprächsausschnitt über den Eichmann-Prozess.
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