Kupfer – Definition
Kupfer ist ein Metall und ist als Übergangsmetall in den Nebengruppen des Periodensystems der Elemente zu finden.
Kupfer ist das Element mit der Ordnungszahl $29$ und dem Elementsymbol $\ce{Cu}$. Es ist eines der wichtigsten Metalle und bereits seit dem Altertum bekannt. Noch heute wird es vielseitig verwendet, vor allem in Stromleitungen aufgrund seiner besonders hohen elektrischen Leitfähigkeit.
Kupfer hat eine rötliche Farbe. Du kennst es vielleicht von Stromkabeln oder auch von Centmünzen, die Kupfer enthalten.
Kupfer – Steckbrief
Im folgenden Steckbrief sind die wichtigsten Eigenschaften von Kupfer zusammengefasst.
Steckbrief Kupfer |
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Elementsymbol |
$\ce{Cu}$ |
Ordnungszahl |
$29$ |
Atommasse |
$63{,}546 \, \frac{\text{g}}{\text{mol}}$ |
Dichte $\rho$ |
$8{,}92 \, \frac{\text{g}}{\text{cm}^3}$ |
Schmelzpunkt (Smp.) |
$1\,085\,\pu{°C}~~$ (unter Normaldruck) |
Siedepunkt (Sdp.) |
$2\,595\,\pu{°C}~~$ (unter Normaldruck) |
Elektrische Leitfähigkeit $\sigma$ |
$58{,}1 \cdot {10}^{6} \, \frac{\text{A}}{\text{Vm}}$ |
Oxidationsstufen |
$\text{+I}$ oder $\text{+II}~~$ (in den meisten Fällen) |
Härte |
relativ weich, Wert $3$ auf der Mohshärte-Skala |
Aussehen |
rötlich, lachsrosa, metallisch glänzend |
Kupferrohre |
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Fehleralarm
Viele Schülerinnen und Schüler glauben fälschlicherweise, dass Kupfer ein Edelmetall ist. Tatsächlich gehört Kupfer zu den Buntmetallen.
Kupfer – Geschichte
Kupfer ist bereits seit dem Altertum bekannt. Schon die alten Ägypter kannten das Metall, erst als reines Kupfer, dann auch in Legierungen wie Bronze (Kupfer und Zinn) oder Messing (Kupfer und Zink). Die Cheops-Pyramide wurde vor etwa $5\,000$ Jahren auch mithilfe von Kupferwerkzeugen errichtet. Im antiken Griechenland wurde ebenfalls Kupfer gewonnen und genutzt. Von den Griechen übernahmen die Römer die Kunst der Kupferverhüttung. Der lateinische Name für Kupfer, cuprum, leitet sich übrigens von der Insel Zypern ab. Von dort bezogen die Römer einen großen Teil ihrer Kupfererze.
Kupfer – Eigenschaften
Nun wollen wir noch ein wenig genauer auf die Eigenschaften von Kupfer eingehen und auch einen Blick darauf werfen, wie wir diese nutzen können.
Physikalische Eigenschaften von Kupfer
Kupfer gehört mit seiner relativ hohen Dichte (vergleichbar mit der von Nickel und Cobalt) zu den Schwermetallen. Es hat allerdings eine relativ geringe Härte auf der Mohshärte-Skala und ist damit gut schmiede- und verarbeitbar.
Auch heute noch haben Kupferlegierungen wie Bronze und Messing, aus denen bereits in der Antike sowohl Waffen als auch verschiedene Gebrauchsgegenstände gefertigt wurden, eine große Bedeutung. In der Architektur und in der bildenden Kunst werden Kupfer und dessen Legierungen ebenfalls gerne verwendet.
Kupfer ist ein sehr guter elektrischer Leiter und ein sehr guter Wärmeleiter. Das macht es für viele Anwendungen in der Elektrotechnik interessant, vor allem als Leiter in Stromkabeln und auf Leiterplatten wie Computerchips.
Chemische Eigenschaften von Kupfer
Kupfer ist zwar chemisch gesehen nicht so reaktionsträge wie Gold oder Platin, aber es zählt dennoch zu den Edelmetallen. Es ist beispielsweise edler als Eisen oder Blei. Deshalb kann es in der Natur nicht nur in Form von Kupfererzen, sondern in geringen Mengen auch in gediegener (sprich elementarer) Form vorkommen. Kupfer reagiert weder mit Salzsäure $\left( \ce{HCl} \right)$ noch mit Laugen wie Natriumhydroxid $\left( \ce{NaOH} \right)$. Es reagiert allerdings mit Salpetersäure $\left( \ce{HNO3} \right)$ und löst sich darin. Bei erhöhten Temperaturen entsteht durch die Reaktion mit Luftsauerstoff Kupfer(II)-oxid $\left( \ce{CuO} \right)$.
Schlaue Idee
Hast du eine alte Kupfermünze? Wenn ja, reinige sie sanft mit einer Mischung aus Essig und Salz. Kupfer reagiert darauf und entfernt die Oxidationsschicht, wodurch die Münze wieder glänzt.
Biologische Eigenschaften von Kupfer
Menschen und viele andere Lebewesen benötigen geringe Mengen Kupfer zum Leben. Das Metall spielt im Stoffwechsel eine wichtige Rolle und ist auch an der Bildung des Blutes beteiligt. Wir nehmen Kupfer über unsere Nahrung auf. Es ist in verschiedenen Getreidesorten, Nüssen und Hülsenfrüchten enthalten.
Kupfer hat auch medizinische Bedeutung. Kupferspiralen werden als Verhütungsmittel genutzt. Eine Kupferspirale wird in die Gebärmutter eingesetzt und setzt dort Kupfer-Ionen frei, welche die Beweglichkeit von eintreffenden Spermien deutlich einschränken. Selbst im Fall einer erfolgreichen Befruchtung kann die Spirale noch das Einnisten der Eizelle in der Gebärmutter verhindern. Kupferspiralen sind sehr sichere Verhütungsmittel und behalten über Jahre hinweg ihre Wirkung. Anders als hormonelle Verhütungsmittel (z. B. „die Pille“), greifen sie nicht in den Hormonhaushalt ein.
Kupfer – Verbindungen und Reaktionen
Kupfer ist ein relativ edles Element, trotzdem kann es einige Reaktionen mit anderen Stoffen eingehen und bildet Verbindungen, von denen viele in der Chemie von großer Bedeutung sind. Es gibt einige organische Verbindungen mit Kupfer, beispielsweise Kupfer(II)-acetat $\left( \ce{Cu(CH3COO)2} \right)$ und einige Komplexverbindungen (Kupferkomplexe). Die wichtigsten Kupferverbindungen sind allerdings anorganisch und können in verschiedene Gruppen eingeteilt werden:
Kupferoxide
Kupfer reagiert mit Sauerstoff zu einem Kupferoxid. Das schwarze Kupferoxid ist Kupfer(II)-oxid $\left( \ce{CuO} \right)$. Die Oxidation kann bei erhöhter Temperatur durch die Reaktion mit Luftsauerstoff stattfinden.
$\ce{2 Cu + O2 -> 2 CuO}$
Beim roten Oxid des Kupfers handelt es sich um Kupfer(I)-oxid $\left( \ce{Cu2O} \right)$. Es entsteht beispielsweise, wenn Kupfer(II)-oxid zusammen mit elementarem Kupfer erhitzt wird.
$\ce{CuO + Cu -> Cu2O}$
Beide Oxide können für die Übertragung von Sauerstoff als milde Oxidationsmittel verwendet werden.
Kupfersulfide
Kupfer reagiert mit Schwefel zu einem Kupfersulfid. Kupfer(I)-sulfid $\left( \ce{Cu2S} \right)$ entsteht bei hohen Temperaturen direkt aus den beiden Elementen:
$\ce{2 Cu + S -> Cu2S}$
Leitet man das nach faulen Eiern riechende Gas Schwefelwasserstoff $\left( \ce{H2S} \right)$ in Lösungen von Kupfer(II)-Salzen ein, dann fällt das schwer lösliche Kupfer(II)-sulfid $\left( \ce{CuS} \right)$ aus:
$\ce{{Cu^{2+}}_{\text{(aq)}} + S^{2-} -> CuS}$
Aus Kupfersulfiden sind wiederum einige Minerale aufgebaut, die wir Kupfererze nennen. Ein Beispiel ist Chalkopyrit $\left( \ce{CuFeS2} \right)$, aus dem elementares Kupfer gewonnen werden kann.
Kupfersulfat
Kupfersulfat hat in der Chemie eine besonders große Bedeutung. Auch in der Schule kommt es bei einigen Experimenten zum Einsatz. Man unterscheidet das wasserfreie, weiße Kupfersulfat $\left( \ce{CuSO4} \right)$ von dem wasserhaltigen, blauen Kupfersulfat $\left( \ce{CuSO4 . 5 H2O} \right)$. Wasserfreies Kupfersulfat kann man für den Wassernachweis in organischen Lösungsmitteln verwenden. In galvanischen Zellen, insbesondere im Bleiakkumulator, wird Kupfersulfat in wässriger Lösung als Elektrolyt verwendet.
Kupferhalogenide
Kupfer reagiert mit einem Halogen zu einem Kupferhalogenid. Typische Beispiele sind Kupfer(I)-chlorid $\left( \ce{CuCl} \right)$ und Kupfer(II)-chlorid $\left( \ce{CuCl2} \right)$, die beide entstehen können, wenn Kupfer und Chlorgas zusammen erhitzt werden.
$\ce{2 Cu + Cl2 -> 2 CuCl}$
$\ce{Cu + Cl2 -> CuCl2}$
Kupfersulfide, Kupferhalogenide und Kupfersulfat sind Kupfersalze, also ionische Verbindungen. Kupferoxide werden in der Regel nicht dazugezählt.
Nachweis von Kupfer
Reines Kupfer lässt sich auf verschiedene Arten nachweisen.
In der Flamme des Bunsenbrenners zeigt elementares Kupfer eine grüne Flammenfärbung.
Mithilfe einer Boraxperle lässt sich ebenfalls Kupfer nachweisen. In der Boraxperle aufgenommenes Kupfer zeigt in der Bunsenbrennerflamme eine blau-grüne Flammenfärbung.
Eine chemische Nachweisreaktion ist mit Salpetersäure $\left( \ce{HNO3} \right)$ möglich. Während Kupfer gegen andere Säuren wie Salzsäure $\left( \ce{HCl} \right)$ oder Schwefelsäure $\left( \ce{H2SO4} \right)$ beständig ist, reagiert es in konzentrierter Salpetersäure zu Kupfer(II)-nitrat $\left( \ce{Cu(NO3)2} \right)$, Stickstoffdioxid $\left( \ce{NO2} \right)$ und Wasser $\left( \ce{H2O} \right)$.
$\ce{Cu + 4 HNO3 -> Cu(NO3)2 + 2 H2O + 2 NO2}$
Das Kupfernitrat sorgt für eine grüne Färbung der wässrigen Lösung.
Kupfer-Ionen, wie sie beispielsweise in Kupfersalzen wie Kupfersulfat $\left( \ce{CuSO4} \right)$ in wässriger Lösung vorliegen, lassen sich durch eine Reaktion mit Ammoniak $\left( \ce{NH3} \right)$ eindeutig nachweisen.
$\ce{CuSO4 {}_{\text{(aq)}} + 4 NH3 -> [Cu(NH3)4]SO4}$
Das Produkt ist die Komplexverbindung Tetraamminkupfersulfat. Sie sorgt für eine blaue Färbung.
Kupfer im Periodensystem
Das Element Kupfer hat im Periodensystem der Elemente die Ordnungszahl $29$ und gehört zu den Elementen der Nebengruppe $12$ bzw. $\text{I B}$. Damit gehört Kupfer zu den Metallen, genauer gesagt zu den Übergangsmetallen. In chemischen Reaktionen mit anderen Elementen kann Kupfer ein oder zwei Elektronen abgeben. Seine Oxidationszahlen sind damit $\text{+I}$ und $\text{+II}$.
Kupfer – Vorkommen
Kupfer ist mit einem Anteil von 0,01 Prozent in der Erdkruste enthalten. Man trifft es selten gediegen an, also in der metallischen Form von Kupfernuggets. Es gibt zahlreiche Kupfererze, beispielsweise Chalkopyrit, früher auch Kupferkies genannt, und das grüne Malachit. Die Gewinnung von Metallen aus Erzen ist ein großer Wirtschaftszweig und die Weltkupferförderung verzeichnete in den letzten Jahren eine ständig steigende Tendenz. Das meiste Kupfer wird in Süd- und Nordamerika, in China und im Kongo gefördert. Chile fördert mit ${5 - 6 ~\text{Mio. t}}$ die größte Menge Kupfer pro Jahr und gilt als das Land mit den größten Kupfervorkommen.
Kupfertagebau |
Kupfernuggets |
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Kontrovers diskutiert:
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler debattieren, ob die Kupfergewinnung aus alten Elektronikgeräten nachhaltiger ist als der traditionelle Bergbau. Einige Forscherinnen und Forscher sind der Ansicht, dass das Recycling von Kupfer den Abbau von Rohstoffen reduzieren kann. Andere meinen, dass der Prozess energieintensiv und wirtschaftlich nicht immer vorteilhaft ist. Was denkst du?
Kupfer – Herstellung
Die Gewinnung bzw. Herstellung von Kupfer ist ein komplizierter Prozess, der in mehrere Schritte unterteilt werden kann.
Gewinnung von Rohkupfer
Rohkupfer wird aus dem Erz Chalkopyrit – chemisch gesehen ist das Kupfereisensulfid $\left( \ce{CuFeS2} \right)$ – in mehreren energieaufwendigen Reaktionsschritten gewonnen:
- erster Schritt: Röstarbeit
Dabei reagiert das Erz im Flammofen mit Sauerstoff $\left( \ce{O2} \right)$ zu Kupfer(I)-sulfid $\left( \ce{Cu2S} \right)$, Eisensulfid $\left( \ce{FeS} \right)$, Eisen(III)-oxid $\left( \ce{Fe2O3} \right)$ und Schwefeldioxid $\left( \ce{SO2} \right)$:
$\ce{6 CuFeS2 + 10 O2 -> 3 Cu2S + 2 FeS + 2 Fe2O3 + 7 SO2}$
- zweiter Schritt: Schmelzarbeit
Unter Zugabe des Zuschlagstoffes Siliciumdioxid $\left( \ce{SiO2} \right)$, du kennst es als Sand, reagiert das Eisenoxid $\left( \ce{Fe2O3} \right)$ mit Kohlenstoff $\left( \ce{C} \right)$. Im Ergebnis bildet sich Eisensilikat $\left( \ce{Fe2SiO4} \right)$ und es entsteht Kohlenstoffmonoxid $\left( \ce{CO} \right)$. Das Eisensilikat geht in die Schlacke und kann vom Reaktionsgemisch abgetrennt werden.
$\ce{Fe2O3 + C + SiO2 -> Fe2SiO4 + CO}$
- dritter Schritt: Schlackenblasen
Das Kupfer(I)-sulfid $\left( \ce{Cu2S} \right)$ reagiert mit Sauerstoff $\left( \ce{O2} \right)$ zu Kupfer(I)-oxid $\left( \ce{Cu2O} \right)$ und Schwefeldioxid $\left( \ce{SO2} \right)$:
$\ce{2 Cu2S + 3 O2 -> 2 Cu2O + 2 SO2}$
- vierter Schritt: Garblasen
Kupfer(I)-sulfid $\left( \ce{Cu2S} \right)$ reagiert mit Kupfer(I)-oxid $\left( \ce{Cu2O} \right)$ weiter zu Kupfer $\left( \ce{Cu} \right)$ und Schwefeldioxid $\left( \ce{SO2} \right)$.
$\ce{Cu2S + 2 Cu2O -> 6 Cu + SO2}$
So wird letztendlich elementares Kupfer gewonnen. Dieses Rohkupfer muss allerdings noch gereinigt werden.
Gewinnung reinen Kupfers
Zur Aufreinigung des Rohkupfers wird die elektrolytische Raffination angewandt. Bei dieser Elektrolyse gehen die Metalle Kupfer, Eisen und Zink als entsprechende Ionen an der Anode in Lösung. An der Kathode wird metallisches Kupfer abgeschieden. Man erhält Elektrolytkupfer, das ist Kupfer von besonders hoher Reinheit.
Prozess an der Anode: Kupfer und das im Rohkupfer noch vorhandene Eisen und Zink gehen unter Abgabe von zwei Elektronen in Lösung.
$\ce{Cu -> Cu^{2+} + 2 e^-}$
$\ce{Fe-> Fe^{2+} + 2 e^-}$
$\ce{Zn -> Zn^{2+} + 2 e^-}$
Prozess an der Kathode: Unter Aufnahme von zwei Elektronen wird reines Elektrolytkupfer abgeschieden.
$\ce{Cu^{2+} + 2 e^- -> Cu}$
Die Eisen- und Zink-Ionen bleiben dabei in der Lösung zurück.
Du siehst also, selbst bei einem relativ edlen Metall wie Kupfer kann es ganz schön aufwändig sein, das reine Metall aus dem Erz zu gewinnen.
Verwendung von Kupfer
Kupfer wird sowohl als Reinstoff als auch in Legierungen vielseitig verwendet.
Kennst du das?
Hast du schon einmal gehört, dass bei der Herstellung von Schmuck oft Kupfer verwendet wird? Kupfer ist nicht nur ein kostengünstiges Material, sondern lässt sich auch gut formen und mit anderen Metallen kombinieren. Dadurch entstehen Schmuckstücke, die schön und haltbar sind. Wenn du das nächste Mal ein Armband oder eine Kette trägst, denk daran, dass Kupfer ein wichtiger Bestandteil sein könnte.
Aus reinem Kupfer werden vor allem elektrische Leitungen, aber auch Rohre, Gefäße und Geräte zur Handhabung von Flüssigkeiten hergestellt.
- Kupferdraht und Oberleitungen
- Kupferrohre
- Armaturen, Destillen und chemische Apparate
Stromkabel mit Kupferdrähten |
Kupferdestille zur Parfümherstellung |
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Wusstest du schon?
Kupfer ist nicht nur in Münzen und elektrischen Kabeln zu finden – es steckt auch in deinem Smartphone! Die winzigen Kupferadern leiten Strom und ermöglichen es, dass dein Gerät funktioniert. Ohne Kupfer würde dein Handy gar nicht erst starten!
Verwendung als Legierung
Eine Legierung ist ein Gemisch aus mehreren Metallen. So können vorteilhafte Eigenschaften verschiedener Metalle kombiniert und oft sogar noch verbessert werden.
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Messing ist eine Legierung aus Kupfer und Zink. Messing ist im Gegensatz zu Kupfer zäh und fest, aber genau wie Kupfer gut zu bearbeiten. Aus Messing bestehen Blechblasinstrumente, Krüge, Muffen, Holzschrauben, Patronenhülsen und noch viele andere Dinge mehr.
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Bronze ist eine Legierung aus Kupfer und Zinn. Sie wird seit der Antike verwendet. Bronze, wie sie etwa für Skulpturen gebraucht wird, enthält etwa 5 Prozent Zinn. Bronze hat gegenüber Kupfer den Vorteil, dass sie härter ist.
Man bezeichnet aber auch viele Varianten der Kupferlegierungen als Bronzen. Diese Legierungen können Zink, Blei, Aluminium, Nickel, Silicium oder Beryllium enthalten. Sie dienen als Material für Lagerschalen, Buchsen, Dichtungen, Ventile und Turbinen im Maschinenbau .
Von Bronzestatuen und Dächern aus Kupferblech kennst du vielleicht die grünliche Farbe, die sogenannte Patina. Das ist eine Schicht aus verschiedenen Kupfersalzen, die sich relativ schnell bildet und das Material vor weiterer Korrosion schützt. Besonders auffällig ist das bei der Freiheitsstatue in New York.
Freiheitsstatue in New York |
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Industrielle Verwendung
Ob als Reinstoff oder in Legierungen – Kupfer wird heutzutage vielseitig verwendet. Die wichtigsten Anwendungen sind:
- als Leiter in der Elektrotechnik und Elektronik
- als Baustoff im Bauwesen und in der Architektur
- als Werkstoff im Kunsthandwerk und für Gebrauchsgegenstände
- als Wirkstoff in der Medizin und im Gesundheitswesen
- als Zusatzstoff in der Landwirtschaft und im Pflanzenschutz
Kupfer in Lebewesen
Der Mensch braucht Kupfer zum Leben. In der Leber finden wir 0,00004 Milligramm Kupfer pro 100 Gramm Gewebe. Das Blut enthält 0,001 Milligramm Kupfer pro Liter. Einige körpereigene Enzyme im Körper benötigen für ihre Funktion Kupfer als Cofaktor.
Auch andere Lebewesen müssen Kupfer aufnehmen.
Weichtiere wie Schnecken und auch Krebstiere benötigen das Kupfer zum Aufbau ihres Blutfarbstoffes, dem Hämocyanin. Dieser enthält 0,15 bis 0,26 Prozent Kupfer und färbt sich bei Sättigung mit Sauerstoff blau. Kupfer ist auch ein Spurenelement für Pflanzen. Sie benötigen das Kupfer für die Fotosynthese und für die Aufnahme von Stickstoff.
Ausblick – das lernst du nach Kupfer
Vertiefe dein Wissen mit Themen wie Haupt- und Nebengruppenelemente. Oder erforsche die aufregende Elektrochemie. Mache dich bereit, die chemischen Eigenschaften und Anwendungen von Kupfer und anderen Metallen zu entdecken!
Zusammenfassung zu Kupfer
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Kupfer ist das chemische Element mit der Ordnungszahl $29$. Chemisch gesehen ist es ein edles Metall und gehört zu den Übergangsmetallen.
- Elementares Kupfer wird vielseitig verwendet, hauptsächlich in Stromleitungen und Kontakten aufgrund seiner hohen elektrischen Leitfähigkeit.
- Kupferlegierungen werden unter anderem im Bauwesen und im Kunsthandwerk eingesetzt. Die Bildung der Patina, einer korrosionsbeständigen Schutzschicht, ist hier von besonderer Bedeutung.
- Typische Kupferverbindungen sind Kupferoxide und Kupfersalze. Das wichtigste Kupfersalz ist Kupfersulfat $\left( \ce{H2SO4} \right)$, das beispielsweise im Bleiakkumulator als Elektrolyt eingesetzt wird.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Kupfer
Kupfer ist ein rötlich glänzendes Metall. Es wird aufgrund seiner relativ hohen Dichte zu den Schwermetallen und aufgrund seiner chemischen Eigenschaften zu den Edelmetallen gezählt. Im Periodensystem der Elemente ist es das Element mit der Ordnungszahl $29$ und ist in der Nebengruppe $12$ bzw. $\text{I B}$ zu finden. Damit gehört es zu den Übergangsmetallen.
Wie wird Kupfer gewonnen?
Kupfer kommt größtenteils in Form von Kupfererzen in der Erdkruste vor. Reines Kupfer wird durch ein aufwändiges, energieintensives, mehrstufiges Verfahren über mehrere chemische Reaktionen aus einem Kupfererz gewonnen. Eines der wichtigsten Kupfererze ist Chalkopyrit $\left( \ce{CuFeS2} \right)$.
Welche Verwendung hat Kupfer?
Kupfer kann vielseitig verwendet werden. Die herausstechendsten Eigenschaften von Kupfer sind dessen hohe elektrische Leitfähigkeit und Wärmeleitfähigkeit. Deshalb wird es heutzutage meist für Stromleitungen und elektrische Kontakte verwendet. Aber auch für Anwendungen im Bauwesen und in der bildenden Kunst, beispielsweise für Dachkonstruktionen und Statuen, ist Kupfer nach wie vor ein bedeutender Werkstoff.
Wieviel Kupfer braucht der Körper?
Ein Mensch sollte zwischen $0{,}2$ und $\pu{1,5 mg}$ Kupfer pro Tag aufnehmen. Das ist in der Regel über gewöhnliche Nahrung gewährleistet. Getreide, Nüsse und Hülsenfrüchte enthalten beispielsweise Kupfer.
Ist Kupferrecycling umweltfreundlich?
Kupfer ist ein sehr begehrter Rohstoff und im Prinzip zu $100\,\%$ recycelbar. Es lohnt sich sowohl wirtschaftlich als auch für die Umwelt, Kupfer zu recyceln. Denn Recycling ist viel weniger energieintensiv als die Herstellung von reinem Kupfer aus Kupfererzen. Außerdem müssen für das Recycling keine weiteren Lebensräume von Pflanzen, Tieren und Menschen zerstört werden.
Kann Kupfer gesundheitsschädlich sein?
Kupfer ist zwar nicht so giftig wie andere Schwermetalle, aber trotzdem kann zu viel Kupfer gesundheitsschädlich sein. Ab einer regelmäßigen Aufnahme von mehr als $\pu{10 mg}$ Kupfer pro Tag können Leberschäden die Folge sein. Davon abgesehen gibt es einige Krankheiten, die mit einem gestörten Kupferstoffwechsel einhergehen, insbesondere Morbus Wilson. Menschen mit dieser Krankheit müssen wesentlich genauer auf die Menge an Kupfer achten, die sie täglich aufnehmen.
Wird sich die Kupferproduktion in Zukunft verändern?
Da Kupfer in elektrischen Leitungen verwendet wird und unser Alltag mehr und mehr durch elektrische Geräte, insbesondere Computerchips und Leiterplatten in allen möglichen Maschinen, geprägt ist, wird die weltweite Kupferproduktion bzw. -gewinnung wahrscheinlich weiter zunehmen. Möglicherweise wird dabei aber mehr und mehr auf das Recycling alter Kupferdrähte gesetzt.
Was sind die Auswirkungen der Kupferproduktion auf die Umwelt?
Wie viele Methoden der Rohstoffgewinnung bringt auch die Kupferproduktion großflächige Zerstörungen von Lebensräumen und einen hohen Wasserverbrauch mit sich. Zudem ist die industrielle Herstellung von reinem Kupfer, wie bei vielen anderen Metallen, nur durch energieintensive Prozesse mit teilweise umweltschädlichen Abfallprodukten möglich. Durch noch intensiveres, mehrfaches Recyceln von bereits verarbeitetem Kupfer und die umfangreiche Nutzung erneuerbarer Energieträger könnten viele dieser Umweltschäden zumindest in Zukunft vermieden werden.