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Literaturepochen – Überblick

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Leo Stahl
Literaturepochen – Überblick
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Grundlagen zum Thema Literaturepochen – Überblick

Was ist eine Epoche?

Eine Epoche beschreibt einen Sinnabschnitt bzw. einen bestimmten Zeitabschnitt in der Geschichte. Der Begriff Epoche stammt von dem griechischen Wort epoché ab und bedeutet so viel wie „Einschnitt“ oder „Haltepunkt“. Allerdings breitete sich die Bezeichnung „Epoche“ erst ab dem 19. Jahrhundert aus, nachdem sich in der Forschung generell immer mehr mit der Geschichts- und Kulturwissenschaft befasst wurde.

Was sind Literaturepochen?

Laut Definition bezeichnen Literaturepochen bestimmte zeitliche Abschnitte in der Literaturgeschichte. Auch die Geschichte der deutschsprachigen Literatur lässt sich so in Sinnabschnitte unterteilen. Mithilfe dieser Abschnitte können Zusammenhänge zwischen einzelnen Werken und/oder zwischen Schriftstellerinnen sowie Schriftstellern besser festgehalten werden. Damit bieten Literaturepochen einen Überblick der Literaturgeschichte und dienen zugleich als Orientierungsmöglichkeit, um Zusammenhänge oder aber Unterschiede zwischen literarischen Werken zu erkennen.

Allerdings lassen sich die Grenzen literarischer Epochen nicht immer exakt bestimmen, da die unterschiedlichen literarischen Strömungen fließend ineinander übergehen. Somit beeinflussen sich Literaturepochen gegenseitig und Werke sowie Schriftstellerinnen und Schriftsteller sind nicht immer ausschließlich einer Literaturepoche zuzuordnen. Werden dennoch Autorinnen und Autoren einer Literaturepoche zugeordnet, weisen deren Schriften gleiche oder ähnliche inhaltliche, formale oder stilistische Merkmale auf.

Die deutschen Literaturepochen als Zeitstrahl

Zusammenfassung der Literaturepochen

Im folgenden Textabschnitt werden kurz die Literaturepochen zusammengefasst und zeitlich eingeordnet:

Mittelalter bis 17. Jahrhundert

Zu den ersten datierten Literaturepochen im Deutschen zählen die althochdeutsche Dichtung von 750 bis 1050 und die mittelhochdeutsche Dichtung von 1050 bis 1350. Beide sind zeitlich dem Mittelalter zuzuordnen. Vom Ende des Mittelalters bis zum Anfang der Neuzeit steht die Epoche der Renaissance, gemeinsam mit der des Humanismus und der Reformation (ca. 1350–1600). Ab 1600 beginnt die Zeit des Barocks, welche etwa um 1720 endet. Literarisch ist diese Epoche vor allem vom Dreißigjährigen Krieg geprägt. Zudem orientiert sich das Weltbild hier noch stark am Christentum.

18. Jahrhundert und 19. Jahrhundert

Von etwa 1700 bis etwa 1800 spricht man von der Literatur der Aufklärung. Am Beginn der Aufklärung steht die Kritik an der Kirche und der Religion. Fortan sind die Toleranz sowie Vernunft und der Fortschrittsglaube die obersten Prinzipien. Am Ende der Zeit der Aufklärung steht die Französische Revolution (1789). Als Strömungen der Aufklärung sind Empfindsamkeit (1740–1790) sowie Sturm und Drang (1765–1790) zu nennen.

Im Anschluss folgen die Perioden der Romantik (1790–1830) und die der Weimarer Klassik (1786–1805/1832). Prägend für die literarische Epoche der Klassik sind die deutschen Autoren Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe. Das Ende dieser Epoche wird von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unterschiedlich datiert, entweder mit dem Tod von Friedrich Schiller im Jahr 1805 oder im Jahr 1832, mit dem Tod von Johann Wolfgang von Goethe. Ein weiteres zentrales historisches Ereignis stellt in den Jahren 1848/1849 die Deutsche Revolution dar. Zwischen 1815 und 1850 spricht man dann von der Literatur der Restauration. Diese Zeit lässt sich in die Abschnitte Biedermeier, Vormärz und Junges Deutschland unterteilen. Dabei umfasst Vormärz den zeitlichen Abschnitt vom Ende des Wiener Kongresses 1815 bis zu den Märzrevolutionen 1848. Der Ausdruck Junges Deutschland bezeichnet eine Bewegung von jungen, liberalen Autorinnen und Autoren, deren Texte jedoch 1835 verboten wurden.

Anschließend folgt die Zeit des Realismus von 1848 bis 1890. Diese Epoche ist durch die zunehmend aufkommende Industrialisierung sowie neue wissenschaftliche Erkenntnisse geprägt. Auf den Realismus folgt der Naturalismus (1880–1900). Beide literarischen Epochen sind eng verwoben. Außerdem existieren noch verschiedene Gegenbewegungen zum Naturalismus, die grob unter dem Sammelbegriff Moderne zusammengefasst werden: der Impressionismus, der Symbolismus und der Ästhetizismus.

Im Laufe der Zeit nahm die Anzahl an Schriftstellerinnen und Schriftstellern zu, wodurch sich auch immer mehr verschiedene literarische Strömungen entwickelten. Beides erschwerte zunehmend die exakte Zuordnung von Autorinnen und Autoren oder Werken zu einer Literaturepoche.

20. Jahrhundert bis Gegenwart

Am Beginn des 20. Jahrhunderts steht die Epoche des Expressionismus (1910–1920), gefolgt von der Zeit der Weimarer Republik (1920–1930) und der Neuen Sachlichkeit (1918–1933). Von den Jahren 1933 bis 1945 erstrecken sich schließlich die Epochen des Nationalsozialismus sowie der Exilliteratur und der Inneren Emigration. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und bis zum Jahr 1967 spricht man von der Literatur der Nachkriegszeit. In den ersten Jahren nach Kriegsende existiert zudem die Strömung der Trümmerliteratur (1945–1950). Insgesamt entwickeln sich im geteilten Deutschland von 1949 bis 1990 die literarischen Entwicklungen in der BRD und der DDR unterschiedlich: Die Literatur der DDR wird von Beginn an vom Staat gesteuert und ist daher vor allem von einer sozialistischen Ideologie geprägt. Die Literatur der BRD ist in den 1950er Jahren zunächst sehr zeitkritisch. Es folgt eine Politisierung der Literatur und ab den 1970er Jahren dominieren die literarischen Strömungen der Neuen Subjektivität und der Innerlichkeit. Schließlich ist die deutsche Literatur der Gegenwart seit den 1980er Jahren durch eine Vielfalt der Stile geprägt: die Postmoderne, der Neorealismus und die Popliteratur.

Tabellarische Übersicht – Epochen der Literatur

Welche Literaturepochen gibt es? Die folgende Tabelle zeigt eine ausführliche Übersicht der Literaturepochen in chronologischer Reihenfolge mit bedeutenden deutschsprachigen Autorinnen und Autoren sowie ausgewählten Werken:

Literaturepoche Zeitspanne Ausgewählte Autorinnen/Autoren und Werke
Althochdeutsche
Literatur
750–1050 Hildegard von Bingen
Mittelhochdeutsche
Literatur
1050–1350 Nibelungenlied (ca. 1200)
Walther von der Vogelweide: Minnesang
Renaissance/
Humanismus

Reformation
1350–1600 Martin Luther: Bibelübersetzung (1522–1534)
Erasmus von Rotterdam
Johann Spies: Volksbuch über Doktor Johann Faust (1587)
Barock 1620–1700 Martin Opitz
Andreas Gryphius
Aufklärung 1700–1800 Immanuel Kant
Johann Pestalozzi
Gotthold E. Lessing: Emilia Galotti (1772),
Nathan der Weise (1779)
Empfindsamkeit

Sturm und Drang
1740–1780

1765–1786
Friedrich G. Klopstock
Johann G. von Herder
Friedrich M. Klinger
Jakob M. R. Lenz
Johann W. von Goethe: Götz von Berlichingen (1774)
Friedrich Schiller: Die Räuber (1781)
Weimarer Klassik 1786–1805/1832 Johann G. Herder
Johann W. von Goethe: Iphigenie (1787),
Wilhelm Meisters Lehr- und Wanderjahre (1795 u. 1821),
Faust I (1808), Faust II (1832),
Friedrich Schiller: Maria Stuart (1800),
Wilhelm Tell (1804)
Romantik 1795–1848 Clemens von Brentano
Novalis
Heinrich Heine
Bettina von Arnim
E. T. A. Hoffmann
Brüder Grimm: Märchen (ab 1812)
Joseph von Eichendorff: Taugenichts (1826)
Biedermeier 1820–1850 Eduard Mörike
Adalbert Stifter
Annette von Droste-Hülshoff:
Die Judenbuche (1842)
Vormärz

Junges Deutschland
(ab 1835 verboten)
1830–1848 Heinrich Heine
Georg Büchner
Poetischer Realismus 1848–1890 Theodor Storm: Der Schimmelreiter (1888)
Theodor Fontane: Effi Briest (1894)
Gottfried Keller: Der grüne Heinrich (1855)
Naturalismus 1880–1900 Gerhart Hauptmann: Die Weber (1892)
Moderne 1880–1920 Thomas und Heinrich Mann
Alfred Döblin
Bertolt Brecht entwickelt das epische Theater.
Ästhetizismus/
Fin de Siècle
1890–1920 Anton Schnitzler
Hugo von Hofmannsthal
Rainer Maria Rilke
Thomas Manns erste Werke:
Buddenbrooks (1901), Der Tod in Venedig (1912)
Symbolismus 1890–1920 Stefan George
Hugo von Hofmannsthal
Rainer Maria Rilke
Impressionismus 1890–1920 Arthur Schnitzler
Detlev von Liliencron
Expressionismus 1910–1920 Franz Kafka
Georg Heym
Gottfried Benn
Else Lasker-Schüler
Neue Sachlichkeit/
Weimarer Republik
1918–1933 Erich Kästner
Kurt Tucholsky
Bertolt Brecht: Dreigroschenoper (1928)
Carl Zuckmayer: Der Hauptmann von Köpenick (1931)
Nationalsozialismus

Exilliteratur
Innere Emigration
1933–1945 Thomas und Heinrich Mann
Bertolt Brecht (Exillyrik)
Max Horkheimer
Theodor W. Adorno
Trümmerliteratur 1945–1950 Heinrich Böll
Wolfgang Borchert: Draußen vor der Tür (1947)
Nachkriegsliteratur 1945–1967 Gruppe 47: u. a. Günter Eich,
Hans W. Richter, Heinrich Böll,
Ilse Aichinger, Ingeborg Bachmann

Günter Grass: Die Blechtrommel (1959)
Literatur der DDR

Literatur der BRD
1949–1990 Christa Wolf: Der geteilte Himmel (1963)
Erwin Strittmatter: Ole Bienkopp (1963)
Stefan Heym: 5 Tage im Juni (1974)


Patrick Süskind: Das Parfum (1985)
Friedrich Dürrenmatt:
Besuch der alten Dame (1956), Die Physiker (1962)
Max Frisch: Homo faber (1957),
Andorra (1961)
Neue Subjektivität/
Innerlichkeit
ab 1970er Wolfgang Koeppen
Heinrich Böll
Vielfalt der Stile:

Postmoderne
Neorealismus
Popliteratur
ab 1980 bis heute Christian Kracht
Herta Müller
Juli Zeh
Uwe Timm

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Transkript Literaturepochen – Überblick

Hallo liebe Schüler und Schülerinnen! Hier ist wieder euer Leo! Heute geht es um die Epoche. In diesem Video werde ich euch erklären, was man unter dem Begriff Epoche versteht und wie man generell die literarischen Epochen in Deutschland aufteilt. Zu diesem Video braucht ihr eigentlich kein Vorwissen. Natürlich wäre es schön, wenn ihr schon einmal  von einer Epoche gehört hättet, wovon ich aber ausgehe. Zumindest die Romantik wird euch etwas sagen. Zunächst einmal vorweg: Epoche beschreibt einen Zeitabschnitt oder eine Ära. Das heißt, eine bestimmte abgeschlossene Zeit in der Geschichte. In unserem Fall in der Literaturgeschichte. Das Wort Epoche stammt vom griechischen Wort "epoché" ab, was so viel wie Einschnitt oder Haltepunkt bedeutet. Ausgebreitet hat sich der Begriff im 19. Jahrhundert, als man angefangen hatte, in breiterem Umfang, Geschichts- und Kulturwissenschaft zu betreiben. Man hatte damals die Epochen anders eingeteilt und hatte noch andere Vorstellungen darüber, wie streng man die jeweiligen Gemeinsamkeiten verstehen soll. Zum Teil hat man es sogar sehr streng verstanden. Wenn alles schon einmal anders war, fragt man sich, wieso wir überhaupt Schriftsteller und Werke in Schubladen stecken müssen. Man ist eigentlich nicht mehr so streng wie früher, manchmal lässt man auch Schriftsteller, die nicht rein passen außen vor stehen. Man verwendet aber den Begriff Epoche, um Sinnabschnitte in der Literatur zu beschreiben, damit man bestimmte Zusammenhänge zwischen den Werken, in den Werken und um die Schriftsteller besser verstehen kann. Zudem haben sich in den historischen Betrachtungen immer wieder Zusammenhänge gezeigt, die so etwas wie einen Zeitgeist aufzeigen. Ich werde euch etliche Daten nennen, die euch zeigen sollen, wann eine Epoche beginnt und wann sie aufhört. Diese Daten ergeben sich aus historischen Ereignissen, programmatischen Schriften oder Schätzungen, denn eines müsst ihr wissen: Keine dieser Angaben ist unumstritten. Am besten, ich gehe jetzt einfach mal durch die Zeit und die Probleme, die sich durch den Epochenbegriff ergeben, werden für euch etwas klarer werden. Zunächst haben wir die althochdeutsche Dichtung von 750 bis 1050 und dann die mittelhochdeutsche Dichtung von 1050 bis 1350. Diese zählen noch zum Mittelalter. An der Schwelle des Mittelalters bis zum Anfang der Neuzeit steht die Renaissance, gemeinsam mit dem Humanismus und der Reformation, von 1350 bis 1600. In der Oberstufe bekommt man es aber häufiger mit der Zeit ab 1600 zu tun. Um 1600 herum begann der Barock und ging bis ungefähr 1720. Das prägende Ereignis ist der 30-jährige Krieg. Das Weltbild ist noch stark am Christentum orientiert. Ab 1700 beginnt die Literatur der Aufklärung und geht bis circa 1800. Hier seht ihr schon, dass man zwischen dem Ende des Barock und dem Anfang der Aufklärung keine genaue Grenze ziehen kann. Die Zeit der Literatur der Aufklärung umfasst auch die Strömungen der Empfindsamkeit von 1740  bis 1790 und des Sturm und Drang von 1765 bis 1790. Am Beginn der Aufklärung steht die Absage an die Religion und ein wachsendes Vertrauen in die Erfahrung über die Dinge, die man sehen kann. Am Ende der Zeit der Aufklärung steht, 1789, die Französische Revolution. Anschließend folgt die Zeit der Klassik und der Romantik von 1790 bis 1830. Das Ende der Klassik wird auch schon früher angegeben. Viele meinen, dass die Zeit der Klassik, also die von Schiller und Goethe, schon viel früher vorbei war, weil es nach Schillers Tod auch in Goethes Werk einen Einschnitt gibt. Andere sagen, dass erst mit Goethes Tod im Jahre 1832 die Klassik auch gestorben ist. Das Jahr 1830 steht aber als weiterer Einschnitt da, weil hier die 2. Französische Revolution stattfand. Im zeitlichen Übergang beginnt 1815 die Literatur der Restauration bis 1850. Diese teilt sich in den Biedermeier, den Vormärz und das junge Deutschland. Der Vormärz bezeichnet die Zeit vor den Märzrevolutionen 1848. Das junge Deutschland bezeichnet eine Gruppe von Schriftstellern, die verboten wurde. Nebenbei, das junge Deutschland hat sich nie als Gruppe verstanden. Aber das soll uns jetzt hier nicht kümmern. Die Zeit beginnt mit dem Wiener Kongress 1815 und endet mit den Märzrevolutionen 1848. Jetzt kommt die Zeit des Realismus zwischen 1848 und 1890. Eine Zeit, die geprägt ist von der Industrialisierung und wissenschaftlichen Erkenntnissen rund um die Biologie, Erdgeschichte und Astronomie. Auf den Realismus folgt der Naturalismus von 1890 bis 1910, eine literarische Epoche, die eng mit dem Realismus verwoben ist. Und deshalb werden manchmal diese Strömungen zusammen genommen. Jedoch trennen viele diese, weil sie den Naturalismus lieber mit seinen Gegenbewegungen, die es zu der Zeit gab, zusammenfassen: dem Impressionismus, der Neuromantik, dem Symbolismus und dem Fin de Siècle. Wie ihr seht, wird es immer enger und dichter. Mit der zunehmenden Zeit sind mehr Schriftsteller aufgetaucht und es nahmen auch die verschiedenen Strömungen zu. Und je mehr Schriftssteller es gab, desto größer wurden die Probleme mit der Einordnung, sodass man gemerkt hat, dass man manche nicht einordnen kann. Und dies beginnt besonders jetzt, im 20. Jahrhundert. Am Anfang steht eigentlich die Epoche des Expressionismus zwischen 1910 und 1920, dann kommt die Zeit der Weimarer Republik zwischen 1920 und 1930, anschließend die Zeit des Nationalsozialismus und des literarischen Exils zwischen 1930 und 1945. Und aus Erfahrung kann ich euch sagen, dass je näher der Abstand zu einer Zeit ist, desto mehr der Abstand fehlt. Wie soll man zum Beispiel in dieser Zeit Franz Kafka unterbringen? Weder kann man ihn zur Weimarer Republik rechnen, noch zum Expressionismus oder anderen Strömungen dieser Zeit. Also ich weiß es nicht, denn das, was da steht, ist ja nicht alles. Zwei Strömungen sollten noch erwähnt werden: Der Dadaismus, der etwa Mitte der 1920er begann und bis Anfang der 1930er ging und die neue Sachlichkeit, die ebenfalls zu dieser Zeit stattfand. Jetzt ist 1945 und es beginnt die Literatur der Nachkriegszeit, die bis 1949 geht. Anschließend teilen sich die Strömungen in die Literatur der BRD und der DDR. Die Literatur der DDR ist dabei etwas homogener, das heißt etwas zusammenhängender als die, der BRD, weil sie von oben verordnet war und während der sozialistischen Diktatur stattfand. Aber die Zeit nach 1945 jetzt zusammen zu fassen, und zwar kurz, ist sehr schwierig, weil eben der Abstand fehlt. Trotzdem fasse ich euch mal die Daten und Namen, die in diesem Video genannt wurden, zusammen: Zunächst der Barock von 1600 bis 1720, dann die Aufklärung von 1700 bis 1800, dann Klassik und Romantik von 1790 bis 1830, die Literatur der Restauration von 1815 bis 1850, schließlich der Realismus von 1848 bis 1890, dann der Naturalismus und seine Gegenbewegung von 1890 bis 1910 und der Expressionismus von 1910 bis 1920, dann die Weimarer Republik von 1920 bis 1930, schließlich der Nationalsozialismus und die Exilliteratur von 1930 bis 1945 und zum Ende die DDR- und die BRD-Literatur von 1949 bis 1990. In diesem Sinne, auf Wiedersehen. Und denkt daran, wichtig ist, was drin steckt.

23 Kommentare
23 Kommentare
  1. Toller Überblick über die verschiedenen Epochen der Literaturgeschichte

    Von Michael Goeckeritz, vor fast 5 Jahren
  2. Das Video muss ich mir erst einmal öfter anschauen. Die Epochen sind relativ zahlreich, ich kann die Bücher und Texte, die ich in meinem Leben bisher gelesen habe, nicht alle zuordnen. Außerdem überlappen die Epochen ja auch noch und es gibt "Unterepochen", die in einer übergeordneten Epoche enthalten sind. Ich versuchte gerade, mir die Begriffe mit den Geschehnissen und Denkweisen der Zeiten zu erklären. Das hat schon etwas geholfen. Den Test hier habe ich auf Anhieb nämlich nicht geschafft.,,,

    Von Itslearning Nutzer 2535 1139687, vor fast 5 Jahren
  3. Sehr schönes Video - Danke Leo

    Von Andreaswaechtler, vor fast 6 Jahren
  4. toll

    Von farah k., vor mehr als 6 Jahren
  5. Ja, ich habs mittlerweile:
    Es sind "Gedanken, Wörter, Sprache und (gesprochene) Bilder", die sich wiederum in "Mode, Baustil, Kultur & Verhalten" ausdrücken, und umgekehrt. Epochen zu erkennen entspricht ziemlich genau der heutigen Trendforschung. Mit Sinnabschnitt, ist in der "literarischen Epoche", der niedergeschriebene "Zeitgeist" gemeint, der das Denken, Sprechen und Schreiben prägt und aufeinander aufbaut. Wer will kann sich das Video https://www.sofatutor.com/deutsch/videos/romantik-ueberblick und die zeitgeschichtlichen Hintergründe, Motive und bekannte Werke auswendig lernen. Dann weiß man sicherlich "was" früher los war, aber frag nie *zwinkerauge* nach dem "warum" gg

    Von Epm Brzozowski, vor mehr als 6 Jahren
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Literaturepochen – Überblick Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Literaturepochen – Überblick kannst du es wiederholen und üben.
  • Bestimme, in welche Jahrhunderte die Epochen fallen.

    Tipps

    Die deutsche Exilliteratur umfasst die Literatur von Schriftstellern, die unter dem Nazi-Regime (1933–1945) emigrieren mussten.

    Der Realismus als Epoche der Literatur wird im Zeitraum zwischen 1848 und 1890 angesiedelt.

    Lösung

    Jahreszahlen bei Epochen sind umstritten und sollten nur als ungefähre Grenzmarkierungen verwendet werden. So gibt es immer Schriftsteller, die sich mit einem bezeichnenden Stil oder Thema darüber hinaus beschäftigten.

    Die Jahreszahlen geben aber bestimmte politische Ereignisse wie Revolutionen oder Kriege an oder auch Ereignisse innerhalb der Strömung, wie den Tod des Hauptvertreters der Epoche (z. B. markiert der Tod Schillers bzw. Goethes das Ende der Klassik). Wichtig ist, sich vor allem zu merken, in welchem Jahrhundert sich was abspielte und was sich historisch in Deutschland und Europa und in der Welt ereignete. Wenn du die Epochennamen korrekt chronologisch ordnen kannst, dann ist es auch nicht mehr so schwer, die Jahrhunderte dazu anzugeben.

  • Gib die Reihenfolge der Epochen des 20. Jahrhunderts wieder.

    Tipps

    Fallen dir historische Ereignisse in den jeweiligen Epochen ein, die eine bestimmte Literatur geschaffen oder beeinflusst haben?

    Der Expressionismus ist sehr früh im 20. Jahrhundert angesiedelt. Er beginnt circa 1910.

    Lösung

    Die Epochen der deutschen Literatur spiegeln meist veränderte gesellschaftliche Umstände wider. Häufig sind das Umwälzungen in der Politik, neue politische Systeme, neue Regeln, neue Werte, andere Wirtschaftsweisen, neue Freiheiten. Technischer Fortschritt trägt ebenfalls seinen Teil dazu bei: Erfindungen wie der Buchdruck oder das Internet verknüpfen Menschen und lassen Informationen schneller zirkulieren. Literatur spiegelt also immer einen gewissen Zeitgeist wider.

  • Ordne den Merkmalen die entsprechenden literarischen Epochen und Strömungen zu.

    Tipps

    Beginne mit den Epochen, die du am besten kennst.

    Diese Statue in Weimar zeigt Goethe und Schiller. Welcher Epoche könnten die beiden wohl angehören?

    Die Naturalisten provozierten das Publikum mit Hässlichkeiten. Sie inszenierten Alltagsszenen in Fabriken, Kneipen und Hinterhöfen, zeigten das Elend, die Krankheit oder die Alkoholabhängigkeit der Menschen. Ein Beispiel dafür ist „Die Weber“ von Gerhart Hauptmann.

    Lösung

    Neue Bewegungen bilden sich häufig, weil sie mit einer bestimmten, von den Vorgängern und Vorfahren vertretenen Bedingungen nicht einverstanden sind. Neue, heranwachsende Gruppen wollen ihre eigenen Werte und Vorstellungen durchsetzen. Somit grenzen sie sich ab, politisch, gesellschaftlich, literarisch.

    In der Geschichte der deutschen Literatur gibt es seit dem schnelleren Wandel der Ideen und politischen Systeme am Anfang der Neuzeit viele Bewegungen, die sich als Widerstand zu einer vorherigen ausbildeten.

  • Bestimme die wichtigsten Vertreter der folgenden Epochen.

    Tipps

    Joseph von Eichendorff war ein deutscher Lyriker, dessen Gedichte sich vor allem um die Liebe, die Sehnsucht und die Nacht drehten.

    Else Lasker-Schüler war eine bedeutende deutsch-jüdische Dichterin. Sie gilt als herausragende Vertreterin der avantgardistischen Moderne und des Expressionismus.

    Lösung

    Jede Epoche zeichnet ein bestimmter Stil, ein vorherrschendes Denken, aktuelle Sorgen und Nöte und daher auch vorherrschende Themen aus. Einige Autoren müssen dabei häufig als Repräsentanten einer bestimmten Epoche „herhalten“, obwohl es neben ihnen noch viele andere gibt.

    Die vier Strömungen, die hier genannt sind, charakterisieren sich wie folgt:

    • Die Autoren der Aufklärung, wie Lessing oder Kant, wollten die Menschen zu eigenständigem Denken und kritischem Zweifeln erziehen.
    • Die Vertreter der Romantik waren auf der Suche nach dem Geheimnisvollen, Unerreichbaren, Vergangenen. Die Blaue Blume ist ein Symbol der Romantik. Zwei Dichter und Autoren waren E.T.A. Hoffmann und Joseph von Eichendorff.
    • Der Realismus in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zeichnete sich durch eine wirklichkeitsgetreue Beschreibung der Realität aus. Vertreter dieses Stils sind z. B. Theodor Fontane und Theodor Storm.
    • Die Epoche des Expressionismus ist eine literarische Bewegung am Anfang des 20. Jahrhunderts. Der Künstler versuchte, durch darstellerische ausdrucksstarke Aspekte in seinen Werken, Erlebnisse darzustellen. Die Themen Krieg und Verfall, Angst und Weltuntergang waren die tonangebenden Motive der Epoche. Bedeutende Vertreter sind Gottfried Benn und Georg Trakl.

  • Definiere den Begriff der Epoche und beschreibe seine Funktion.

    Tipps

    Warum teilen wir Autoren und Werke in Epochen ein? Was wird dadurch besser erkennbar? Ergibt die Einteilung in Epochen überhaupt Sinn?

    Lösung

    Im 19. Jahrhundert entsteht mit den Klassikern und vor allem den Romantikern eine Strömung, die sich intensiv der Erforschung der deutschen Sprache und daher auch der Literatur hingibt. Diese Forscher brauchten bestimmte Begriffe für die Theorien ihrer Forschungen, so auch den Epochenbegriff. Denn sie gingen davon aus, dass sich die gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Ereignisse immer in der Literatur widerspiegeln und Schriftsteller, die zur selben Zeit schreiben, meist auch Gemeinsamkeiten wie einen ähnlichen Stil oder ein vorherrschendes Thema teilen.

    Mit zunehmender Entwicklung der Gesellschaft, wie es in der Neuzeit geschieht, vervielfältigen sich aber auch die Autoren, Möglichkeiten des Schreibens und des Austauschens und daher auch der Stile und Themen. Heutzutage einheitliche Epochenbegriffe zu finden, ist sehr schwierig, wenn nicht unmöglich: Das gemeinsame Merkmal der heutigen Zeit ist die Unterschiedlichkeit der Formen und Inhalte.

  • Bestimme, welche historischen Geschehnisse und Persönlichkeiten in die folgenden Epochen fallen.

    Tipps

    Auf welche Jahre kannst du die Epochen datieren? Wie waren zu diesen Zeiten Politik, Wirtschaft und Gesellschaft strukturiert?

    Lösung

    Literatur und Kunst allgemein spiegeln häufig die gesellschaftlichen Verhältnisse wider. Für die Einordnung in Literaturepochen ist es daher wichtig, wichtige historische Ereignisse parat zu haben.

    • Der Barock bezeichnet die Zeit nach der Reformation. Dreißigjähriger Krieg, Religionskriege und Absolutismus sind die vorherrschenden Merkmale.
    • Nach der Aufklärung, die auf den Barock folgt, kommt die Zeit der Klassik und Romantik, in der französische Revolutionäre für ihre Ideale kämpfen. Daraus geht Napoleon und dessen Sieg über Europa hervor.
    • Nach der reaktionären Restauration und dem Vormärz folgt ein Zeitalter der schnellen Industrialisierung im Realismus und Naturalismus. Preußen gewinnt im deutschen Geschehen mit Bismarck die Oberhand, was zur deutschen Reichsgründung führt.
    • Der Expressionismus ist eine kurze, zehnjährige Epoche während des Ersten Weltkriegs und der Oktoberrevolution in Russland, wodurch später die Sowjetunion entsteht.