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Amphibien (Lurche)

Amphibien sind wechselwarme Landwirbeltiere, die sich nur im Wasser fortpflanzen können.

Inhaltsverzeichnis zum Thema

Systematik und Vertreter der Amphibien

Amphibien werden auch als Lurche bezeichnet. Unter der Bezeichnung Amphibien werden alle Landwirbeltiere zusammengefasst, deren Fortpflanzung nur im Wasser erfolgt. Sie bilden das älteste Taxon der Landwirbeltiere.

Weltweit gibt es etwa 3500 Arten von Lurchen, in Deutschland leben etwa 21 Amphibienarten. Die Vertreter der Amphibien unterteilt man anhand ihrer Körpergliederung in Schwanzlurche und Froschlurche. Zu den Schwanzlurchen gehören Salamander und Molche, zu den Froschlurchen Frösche, Kröten und Unken.

Gefleckter Feuersalamander.jpg

Bau und Lebensweise

Der Bau und die Lebensweise der Lurche weisen charakteristische Eigenschaften auf, anhand derer man sie gut von anderen Tiergruppen unterscheiden kann. Lurche sind Feuchtlufttiere und leben im Wasser oder an feuchten Stellen auf dem Land, beispielsweise auf feuchten Wiesen und in Mooren. Ihre Nahrung besteht aus wirbellosen Tieren, wie Insekten, Würmern oder Schnecken. Sie sind poikilotherm, also wechselwarm. Sie haben demnach keine konstante Körpertemperatur. Diese entspricht weitestgehend der Temperatur der Umgebung. Die Poikilothermie äußert sich darin aus, dass ihre Aktivität von der Umgebungstemperatur abhängt. Im Winter sind die Lurche weniger aktiv und verbringen ihn in einer Kältestarre. Bei der Kältestarre werden die Lebensvorgänge verringert. Der Herzschlag pro Minute und die Atemfrequenz werden stark verringert. Während der Kältestarre wird auch keine Nahrung aufgenommen.

Laubfrosch.jpg

Lurche besitzen eine nackte und feuchte Haut, die reich an Drüsen ist. An diesem Merkmal lassen sie sich gut von den Reptilien unterscheiden. Diese besitzen eher eine trockene Haut, die mit Hornschuppen besetzt ist. Die Schleimdrüsen in der Haut des Lurches produzieren Schleim, der an die Oberfläche der Haut abgegeben wird. Dieser Vorgang sorgt dafür, dass die Haut der Lurche nicht zu viel Feuchtigkeit verliert, denn die Feuchtigkeit der Luft spielt für die Atmung der Lurche eine besondere Rolle.

Erwachsende Lurche besitzen eine einfache, sackförmige Lunge, über die sie atmen. Jedoch sind Lurche nicht nur Lungenatmer, sondern auch Hautatmer. Um die Luftdurchlässigkeit der Haut zu gewährleisten, muss die Haut stets feucht gehalten werden. Der Anteil der Hautatmung variiert bei Lurchen, da die Intensität der Hautatmung von der Sauerstoffkonzentration abhängt. Im Winter atmen die Frösche meistens nur noch über die Haut, da ihre Stoffwechselaktivität so gering ist, dass die aufgenommene Sauerstoffmenge ausreicht.

Schwanzlurche und Froschlurche

Wie bereits erwähnt, gehören Salamander und Molche zu den Schwanzlurchen. An dem Skelett eines Schwanzlurchs erkennt man, dass sie in Kopf, Rumpf und Schwanz gegliedert sind. Alle Schwanzlurche haben einen langgestreckten Körper und einen Schwanz. Typische Vertreter der Schwanzlurche sind der Feuersalamander und der Kammmolch.

Skelett des Schwanzlurches.jpg

Die Froschlurche haben einen anderen Bau. Sie sind in Kopf und Rumpf gegliedert und besitzen im Gegensatz zu den Schwanzlurchen einen eher gedrungenen Körper ohne Schwanz.

Skelett des Froschlurches.jpg

Vertreter der Froschlurche sind Frösche und Unken, wie z. B. der Grasfrosch und die Erdkröte. Mithilfe eines Bestimmungsschlüssels, der die Merkmale der Lurche zusammenfasst, lassen sich die Lurche bestimmen.

Lurche bestimmen

Fortpflanzung und Metamorphose

Die Entwicklung von der Kaulquappe zum Frosch bezeichnet man als Metamorphose. Die Metamorphose beschreibt den Gestaltwandel von der Larvenform zum geschlechtsreifen Tier, so wie wir es beispielsweise von den Insekten kennen. Auch Lurche machen eine Metamorphose durch. Während der Paarungszeit locken beispielsweise die männlichen Frösche durch das Quaken die Weibchen in die Nähe eines Gewässers, wie Teiche und Tümpel, und klammern sich an das Weibchen, bis die Eier in ihr herangereift sind. Wenn es so weit ist, werden diese ins Wasser gelassen. Das Männchen gibt anschließend die Samenflüssigkeit ab, sodass die Eier befruchtet werden. Da die Befruchtung außerhalb des Körpers stattfindet, bezeichnet man diese Form als äußere Befruchtung.

Paarung der Erdkröte.jpg

Aus den Eiern entwickeln sich die Larven, die als Kaulquappen bezeichnet werden. Sie unterscheiden sich in ihrem Bau von den geschlechtsreifen Tieren. Sie besitzen einen Schwanz und atmen über Kiemen und nicht über Lungen. Im Laufe der Entwicklung kommt es zur Bildung des Lungensacks und zur Rückbildung des Schwanzes. Auch die Hinterbeine entwickeln sich. Nach ca. 15 Wochen ist die Entwicklung des Frosches abgeschlossen.

Metamorphose des Frosches.jpg

Gefährdung der Lurche

Alle heimischen Lurche stehen unter Naturschutz. Viele Amphibien werden von uns Menschen während der Laichwanderung gefährdet. Wie bereits erwähnt, wandern die Lurche zum Laichen an Tümpel oder Teiche. Kröten sind besonders gefährdet, da sie zum Laichen zu ihren Geburtsgewässern wandern, die weit weg liegen können. Man bezeichnet diese Wanderung als Krötenwanderung. Die Wege, die die Kröte dabei zurücklegen muss, sind meist von unserem Straßennetz unterbrochen, sodass viele Kröten beim Überqueren der Straßen überfahren werden. Andere Ursachen der Gefährdung sind Pestizid-Einsätze oder das bewusste Trockenlegen von Gewässern.

Es gibt aber auch Schutzmaßnahmen. Um die Kröten vor dem Tod zu schützen, stellen Naturschützer Fangzäune vor Straßen auf und tragen die Kröten über die Straßen. Auch das Anlegen von Ersatzlaichgewässern ist eine Methode, den Bestand der Kröten zu schützen.