Über 1,6 Millionen Schüler*innen nutzen sofatutor!
  • 93%

    haben mit sofatutor ihre Noten in mindestens einem Fach verbessert

  • 94%

    verstehen den Schulstoff mit sofatutor besser

  • 92%

    können sich mit sofatutor besser auf Schularbeiten vorbereiten

Episches Theater – Brechts Erfindung

Das epische Theater ist ein theatertheoretisches Konzept von Bertolt Brecht als Gegenentwurf zum klassischen Drama. Es zielt darauf ab, Distanz zu erzeugen und die Zuschauer zu kritischen Beobachtern zu machen. Interessiert? Erfahre mehr über das epische Theater und seine Merkmale!

Du willst ganz einfach ein neues Thema lernen
in nur 12 Minuten?
Du willst ganz einfach ein neues
Thema lernen in nur 12 Minuten?
  • Das Mädchen lernt 5 Minuten mit dem Computer 5 Minuten verstehen

    Unsere Videos erklären Ihrem Kind Themen anschaulich und verständlich.

    92%
    der Schüler*innen hilft sofatutor beim selbstständigen Lernen.
  • Das Mädchen übt 5 Minuten auf dem Tablet 5 Minuten üben

    Mit Übungen und Lernspielen festigt Ihr Kind das neue Wissen spielerisch.

    93%
    der Schüler*innen haben ihre Noten in mindestens einem Fach verbessert.
  • Das Mädchen stellt fragen und nutzt dafür ein Tablet 2 Minuten Fragen stellen

    Hat Ihr Kind Fragen, kann es diese im Chat oder in der Fragenbox stellen.

    94%
    der Schüler*innen hilft sofatutor beim Verstehen von Unterrichtsinhalten.
Bewertung

Ø 4.2 / 48 Bewertungen
Die Autor*innen
Avatar
Deutsch-Team
Episches Theater – Brechts Erfindung
lernst du in der 12. Klasse - 13. Klasse

Episches Theater – Brechts Erfindung Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Episches Theater – Brechts Erfindung kannst du es wiederholen und üben.
  • Gib wieder, welche Gattungen im epischen Theater miteinander verknüpft sind.

    Tipps

    Gedichte gehören zur Gattung der Lyrik.

    Erzählende Texte gehören zur Gattung der Epik.

    Theaterstücke gehören zur Gattung der Dramatik.

    Lösung

    Bertolt Brecht begründete das epische Theater in den 1920er Jahren. Er überträgt in dieser neuen Form des Theaters Charakteristika der erzählenden Literatur auf Theaterstücke. Das heißt, er verbindet Elemente der Gattungen Drama und Epik. So gibt es beispielsweise im epischen Theater einen Erzähler, Vorausdeutungen und Rückblenden oder auch Parallelhandlungen. Diese Merkmale waren bis dahin den erzählenden Texten vorbehalten.

  • Definiere, was den Verfremdungseffekt im epischen Theater ausmacht.

    Tipps

    Das epische Theater, in dem der Verfremdungseffekt genutzt wird, ist ein Gegenentwurf zum aristotelischen Theater. Hier sollte sich der Zuschauer völlig der Illusion hingeben und mit den Figuren mitfühlen.

    Die Schauspieler im epischen Theater führen die Figuren vor, aber werden nicht zu ihnen, damit der Zuschauer sich nicht zu stark in sie hineinversetzt.

    Lösung

    Beim Lösen musst du bedenken, dass der Verfremdungseffekt dem Erreichen der Ziele des epischen Theaters dient. Es will den Zuschauer zum eigenständigen Denken anregen, zum kritischen Beobachter machen und schließlich zum Handeln anregen. Dafür benötigt der Zuschauer eine Distanz zum Geschehen.

    Die Verfremdung wird auf verschiedenen Wegen erreicht:

    • durch stereotype Figuren, die von den Schauspielern eher vorgeführt als verkörpert werden;
    • durch örtliche und zeitliche Entfernung des Geschehens, damit der Zuschauer mit Ort und Zeit nicht vertraut ist;
    • durch episodisches Erzählen, welches dem aristotelischen Drama mit seinem dramatischen Handlungsverlauf mit Höhe- und Wendepunkt entgegensteht;
    • durch moderne Technik und besondere oder entlarvende Bühnengestaltung.

  • Fasse zusammen, was das epische Theater beim Zuschauer bewirken soll.

    Tipps

    Im epischen Theater werden gesellschaftliche Konflikte durchschaubar dargestellt.

    Der Zuschauer soll nicht mitfühlen, sondern reflektieren.

    Lösung

    Bertolt Brecht und Erwin Piscator wollten mit dem epischen Theater andere Ziele anstreben als das klassische aristotelische Theater:

    • Sie wollten große gesellschaftliche Konflikte darstellen, das Theater sollte politischer werden.
    • Die Konflikte sollen für den Zuschauer nachvollziehbar gemacht werden. Er soll sich nicht der Illusion hingeben, sondern zur Reflexion und schließlich zur Handlung angeregt werden, damit sich die Gesellschaft verändert.
    • Der Zuschauer beobachtet das Geschehen durch den Einsatz von Verfremdung kritisch, anstatt sich in die Figuren hineinzuversetzen und mitzufühlen. Die Figuren sind deshalb beispielsweise überspitzt dargestellt und legen kritikwürdiges Verhalten an den Tag.
    • Bei den Figuren auf der Bühne setzt häufig kein Lerneffekt ein. Genau dieser soll aber beim Zuschauer erzielt werden. Der Zuschauer wird also nicht hauptsächlich unterhalten, sondern ihm werden Kenntnisse vermittelt.

  • Untersuche den Aufbau der Dramenszene in Bezug auf den Gebrauch gattungstypischer Elemente.

    Tipps

    Denke an dir bekannte Dramenszenen und überlege, welche Merkmale diese ebenfalls aufweisen oder nicht aufweisen.

    Regieanweisungen sind normalerweise in Kursivschrift geschrieben.

    Lösung

    „Leben des Galilei“ ist ein bekanntes Drama Bertolt Brechts. Bei dieser Szene handelt es sich um das dritte Bild des in 15 Bilder aufgeteilten Dramas. Es dient, wie die vorangegangenen Bilder, dazu, die Hauptfigur vorzustellen und die neuen Wissenschaften zu beschreiben.

    In vielerlei Hinsicht entspricht dieses Drama nicht der von Brecht begründeten Theorie des epischen Theaters, es lassen sich in dieser Szene aber dennoch Merkmale finden, die es vom aristotelischen Theater abgrenzen:

    • die Verwendungen von epischen Elementen, wie den Beschreibungen des Szeneninhalts, die rein der Information des Rezipienten dienen;
    • der Einsatz von lyrischen Elementen wie den Epigrammen, die den Rezipienten auf dichterische, geistreiche Weise auf den Inhalt einstimmen.
    Charakteristisch für die Gattung des Dramas sind dagegen:
    • die Beschreibung des Handlungsortes;
    • die Verwendung von Regieanweisung zur Beschreibung von Handlungen, Aussehen und Sprechweise der Figuren;
    • der grundlegende Aufbau als reiner Dialog zwischen Figuren, der die Handlung vorantreibt.
    Quelle: Brecht, Bertolt (1963): Leben des Galilei. Berlin, S. 27.

  • Nenne ein Beispiel für ein episches Theaterstück.

    Tipps

    Es handelt sich um ein Stück von Bertolt Brecht.

    Lösung

    Bertolt Brecht gilt als Begründer des epischen Theaters. Sein Stück „Der gute Mensch von Sezuan“ enthält zahlreiche Mittel und Effekte des epischen Theaters und kann deshalb als ein gutes Beispiel für Brechts Dramentheorie angesehen werden.

    Bei den anderen drei Auswahlmöglichkeiten handelt es sich um andere Dramenformen:

    • „Emilia Galotti“ ist ein bürgerliches Trauerspiel von Lessing.
    • „König Ödipus“ ist ein analytisches Drama von Sophokles und
    • Goethes „Torquato Tasso“ ist ein bekanntes Beispiel für ein geschlossenes bzw. aristotelisches Drama.

  • Stelle das epische dem klassischen Theater gegenüber.

    Tipps

    Das epische und klassische Theater unterscheiden sich in der Darstellung von Inhalten und Figuren, den genutzten Zeitstrukturen und den Zielen.

    Im klassischen Theater wird die Welt gezeigt, wie sie ist. Im epischen Theater wird die Welt gezeigt, wie sie sein wird.

    Die Figuren werden im epischen Theater als im Prozess befindlich verstanden.

    Lösung

    Das epische Theater und das klassische bzw. aristotelische Theater lassen sich gut gegenüberstellen, weil sie viele Unterschiede aufweisen. Brechts episches Theater ist eine neue, sich vom zuvor dominierenden Theater abgrenzende Variante. Sie unterscheidet sich dadurch, dass:

    1. andere Inhalte dargestellt werden. Das heißt, es werden eher Gesellschaftskonflikte thematisiert, die alle betreffen, als Einzelschicksale.
    2. die Figuren unterschiedlich dargestellt werden. Der Mensch wird als veränderlich, also im Prozess befindlich, gezeigt und nicht als feste Identität.
    3. die dargestellte Welt nicht eine Welt ist, wie sie momentan existiert, sondern eine zukünftige, wünschenswerte.
    4. eine Wirklichkeitsnähe erzeugt wird, anstatt einer Illusion.
    5. eine Vermittlung von Kenntnissen erzielt wird, anstatt von Erlebnissen.
    Das Zusammenwirken dieser Neuerungen führt unter anderem dazu, dass der Zuschauer das Geschehen kritisch beobachtet und zum Handeln angeregt wird.